ZDF-History - Das erste Uboot

K

Köbis17

Gast
Hallo Zusammen:

Am Samstag sah ich wieder eine Marinedoku, die aus US-amerikanischer Sicht nicht Heldenhafter sein konnte:

http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/zdf_history_das_erste_u_boot/219839?datum=2009-01-24

Doch die Informationen über diesen Vorfall wurden komplett falsch interpretiert und mit falschen technischen Begriffen wiedergegeben, so das ein Leihe denken muß, daß die US Erfinder mit diesen Tauchboot denn Anfang des technischen Ausbau von Ubooten darstellten.

So wird die USS Housatonic immerwieder als Schlachtschiff bezeichnet.
Völliger Quatsch!
1.) Die USA hatte zu dem Zeitpunkt des Bürgerkrieges eine schlecht ausgerüstete Marine und besaßen keine modernen hochseefähigen Panzerschiffe, die man als Schlachtschiffe hätte bezeichnen können.
2.)Die USS Housatonic ist lediglich als Sloop klassifiziert, was einer Schiffsgröße von nicht mehr als 1.500t Verdrängung entspricht. Somit stellt dieses Schiff die kleinste Schiffsklasse innerhalb einer Marine dar.

Das sogenannte Uboot kann ebenfalls aus technischer Sicht nicht als solche bezeichnet werden, da dieses Schiff nicht in der Lage war zu tauchen, es bewegte sich lediglich sehr tief unter der Wasserlinie, wobei die beiden "Türme" noch aus dem Wasser ragten.
Allein der Erfolg ein Überwasserschiff mit einen Spierentorpedo versenkt zu haben, könnte geschichtlich erwähnt werden. Alles andere ist pure Übertreibung.

Also wenn solche Dokus über Marinegeschichte an interessierte Leihen Wissen vermitteln sollen, dann doch bitte bei der Wahrheit bleiben.
 
Das ganze war ohnehin sehr seltsam.

Ich entsinne mich z.B. an den Versuch, welcher klären sollte, ob das U-Boot eventuell durch die Druckwelle des eigenen Torpedos hätte schwer beschädigt werden können:
Der im Versuch benutzte Dummy aus alten Ölfässern dümpelte auf der Wasseroberfläche und hatte quasi überhaupt keinen Tiefgang. Natürlich wird der durch die Explosion nur durchgeschüttelt, die Druckwelle läuft unter ihm durch.
Ergebnis der "Forscher": Es sei damit bewiesen, dass es nicht die Druckwelle des eigenen Torpedos gewesen sein konnte.

Ähnliche naive Versuchskonzepte kenne ich eigentlich eher von den Mythbustern, WdW oder Galileo, ernstzunehmen sind solche Untersuchungen auf keinen Fall.
 
Doch die Informationen über diesen Vorfall wurden komplett falsch interpretiert und mit falschen technischen Begriffen wiedergegeben, so das ein Leihe denken muß, daß die US Erfinder mit diesen Tauchboot denn Anfang des technischen Ausbau von Ubooten darstellten.

So wird die USS Housatonic immerwieder als Schlachtschiff bezeichnet.
Völliger Quatsch!
Es ist eben sehr beliebt heutzutage mit Übertreibungen möglichst Zuschauer zu gewinnen. Einfache Bezeichnungen wie Segelschiff oder Dreimaster, was auch der Laie verstanden hätte und womit man den Begriff Sloop hätte dann und wann ersetzen können, würden einfach nicht so achtungsgebietend klingen.

Die Bedeutung der Versenkung der USS Housatonic ist einfach darin zu erkennen, wie ich finde, dass damit der CSA einmal ein Achtungserfolg zur See gelang, während ansonsten im zunehmenden Maße die Blockade durch die Flotte der USA den CSA schadete. Für den Bürgerkrieg selbst ist das Ereignis daher interessant. Es kommt ja darum auch in den Büchern (bis jetzt in allen, die ich zu dem Krieg las) vor.

Dabei fällt mir ein, dass ich mal ein Buch über Wilhelm Bauers Brandtaucher gelesen hatte. Aber im Detail habe ich da nicht mehr viel im Gedächtnis, außer dass das Sinken des Brandtauchers sehr dramatisch dargestellt worden war.
 
Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber die „Davids“ der Konföderierten waren aus meiner Sicht ohnehin eher Selbstopferungswaffen. Vorher wurden sie mit Dampfantrieb gebaut, weshalb sich ein Untertauchen von selbst ausschloss. Allerdings dadurch auch vollkommen nutzlos, weil man sie gut ausmachen konnte. Der einzige Schutz war die niedrige Silhouette, mit den damaligen Kanonen schlecht zu bekämpfen.
 
Kurz reingezappt. Ich sah die Stelle, an der eine Archäologien von der Interviewerin bedrängt wurde zu sagen, dass die Beschädigung des Bullauges für den Tod des Kommandanten und den Untergang des Bootes verantwortlich war.
Selbst der Kommentator mußte dann auf die korrekten Formulierungen Bezug nehmen und sprach etwa so "Auch wenn sie sich nur vorsichtig äußert kann man aus ihrer Arbeit den Schluß ziehen....).
Ich finde, da wird recht klar, weil mal offen gezeigt, wie diese Dokus funktionieren. Fachwissenschaftler sagen "vielleicht, evtl., könnte sein" u.ä.
In der Doku heißt es dann: so wars.
Insofern nicht überraschend, dass auch hier Sensation vor Dokumentation geht.
 
Kurz reingezappt. Ich sah die Stelle, an der eine Archäologien von der Interviewerin bedrängt wurde zu sagen, dass die Beschädigung des Bullauges für den Tod des Kommandanten und den Untergang des Bootes verantwortlich war.
Aber das Schöne ist dann zumindest, dass man die Fachleute dann mal live sieht, während man sie sonst maximal vom Buchrücken her kennt. War für mich bei Junkelmann in dieser ziemlich reißerischen Doku zum Römergold im Rhein auch mal ganz putzig - so nach dem Motto, alter, weiser Mann inmitten seiner Trophäen berichtet uns wie alles "wirklich" war.=):yes:
 
@ Hurvinek

V.a. der Steinhuder Hecht ist für mich natürlich interessant. Zum einen durch mein Interesse für das 18.Jh. zum anderen da ich schon einmal auf dem Wilhelmstein gewesen war und das Steinhuder Meer ein bisschen kenne.

:O
 
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