Schlachten bei den Wikingern

Nö. Das habe ich aus
Stephan und Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Zürich/München 1972, S. 30. Das hatte ich damals mal ausgeliehen und in
Wikingerzeit – Wikipedia
verbraten.
Möglicherweise, ja wahrscheinlich haben die spanische Quellen oder ähnliches verwendet.

Ibn Ḥayyān nennt nur die mağus, keine Namen. Und bei den Chroniken aus Asturien etc. dürfte es nicht besser aussehen.
 
Bjørn Jarnsiða, der Sohn Ragnarr Loðbróks, fuhr 844 angeblich mit 100 Schiffen ins Mittelmeer. Das war eine reine Plünderungsfahrt. Unterwegs gab es wohl eine Schlacht bei La Coruña gegen den Asturier König Ramiro. Dann kommt die Schlacht bei Sevilla, bei der Abd ar-Rahman II. Sevilla aus der Hand der Plünderer befreite.
859 machten die Söhne Ragnarr Loðbróks eine zweite Fahrt, diesmal mit 65 Schiffen. Es kam zu einer Seeschlacht vor dem Königreich Asturien mit König Ordoñio I. Zeit und Ort nicht näher überliefert. Jedenfalls wurden sie vertrieben. Beim Versuch, erneut Sevilla zu plündern, wurden sie vom maurischen Flottenführer Chaschschāsch ibn Saٔīd ibn Aswad zurückgeschlagen.
Das sind mal ein paar echte Wikingerschlachten. :fs:

Hier mal ein paar arabische Quellen zum Thema Wikinger in al-Andalus:

Ibn Ḥayyān († 1076) gibt in seiner Muqtabis - das ist seine Geschichte der andalusischen Umayyadendynastie, die er aufgrund älterer Quellen verfasste - einen Winkingerüberfall wieder. Interessanter noch, aber nicht im Original erhalten sondern nur in Abschriften durch Ibn Bassām in dessen Dakhira ist Ibn Ḥayyāns Werk al-Matīn, weil dieser hierin seine eigene Zeit wiedergibt. Die der postkalifalen Kleinkönige. Aber zurück zum Thema und der Passage der Muqtabis II-1 über die Wikinger; der von Ibn Ḥayyān genannte Gewährsmann Aḥmad Ibn Muḥammad ar-Rāzī (Geograph) lebte im 9. Jahrhundert.

"Aḥmad Ibn Muḥammad ar-Rāzī berichtet:
Gegen Ende des Jahres 229 nach der hiǧra [das Jahr 229 beginnt am 30. September 843 und endet am 17. September 844] erschienen die Schiffe der Normannen, welche in al-Andalus als Maǧūs bekannt sind, an der Westküste von al-Andalus und verweilten am Mittwoch, dem ersten Tag des Monats Dū-l-ḥiǧǧa dieses Jahres [20. August 844] in Lissabon als erstem Eintrittspunkt in gesperrtes Land. Und sie blieben dort dreizehn Tage, in denen sie drei Schlachten mit den Muslimen der Umgebung ausfochten. Später kamen sie nach Cádiz und später nach Sidonia und dort brach eine Schlacht zwischen ihnen und den Muslimen aus, bei welcher auch Lubb Ibn Mūsà anwesend war, der sich in den Amān (Geleitschutz, friedvolle Aufnahme eines Feindes) des Emirs 'Abd ar-Raḥmān geflüchtet hatte. Dieser hatte von Wahb Allāh Ibn Ḥazm, dem Statthalter von Lissabon einen Brief erhalten, in dem jener ihn informierte, dass an seinem Küstenabschnitt 54 Wikingerschiffe angehalten hatten mit 54 Booten in ihrer Ausrüstung und sofort hatte der Emir Briefe an alle Statthalter an den Küsten versenden lassen, damit diese wachsam und vorbereitet seien."

Linguistisch interessant ist der Text von az-Zuhrī, der allerdings schon aus dem 12. Jahrhundert stammt. Az-Zuhrī ist Geograph.

"Über dieses Meer fuhren riesige Schiffe, welche die Andalusier als qarāqīr bezeichneten. Sie waren groß, mit quadratischen Segeln und sie konnten vorwärts und rückwärts fahren. In ihnen fuhren Männer einer Nation, denen man den Namen Maǧūs gegeben hatte. Sie hatten Kraft, Mut, Stärke und waren fähige Seefahrer. Wenn sie in See stachen, flüchteten die Küstenbewohner verängstigt; sie fuhren alle sechs oder sieben Jahre aus und ihre Expeditionen bestanden meist aus ca. vierzig Schiffen, manchmal waren es aber auch bis zu hundert Schiffen. Sie bemächtigten sich all derer, die sie auf dem Meer fanden und nahmen sie als Gefangene mit sich. Der Leuchtturm von Cádiz, der zerstört wurde, bot sich ihnen am Eingang der Meerenge an, durch den sie ins Mittelmeer, bis zu den Küsten Syriens fuhren. Aber seitdem dieser Leuchtturm zerstört wurde, fuhren nur noch zwei qarāqīr. Eine davon strandete in Aṣīlah [Das ist Marokko, Atlantikküste), die andere strandete an der Anhöhe von Trafalgar. Dies geschah im Jahr 545 [1150/51] und von da an kamen sie nicht wieder, aber es gab auch keine andere Aktivität oder Reise auf dem Meer, aufgrund der Zerstörung dieses Leuchtturms."

Wenn az-Zuhrī von Andalusiern spricht, dann könnte es sich entweder um ein Sonderwort im andalusischen Arabisch handeln, z.B. ein romanisches Lehnwort, oder aber, er versucht ein Wort aus der Sprache der romanischen (mozarabischen) Bevölkerung wiederzugeben. Jedenfalls ähnelt das Wort qarāqīr auffällig dem Wort Karracke, spanisch carraca, was aber eigentlich aus dem Italienischen stammen soll und sehr viel später erst gebraucht...

Aus der Beschreibung der Stadt Algeciras von al-Ḥimyarī (Kitāb ar-Rawḍ al-mi'ṭār) ist nur ein Satz für dieses Thema interessant:

"Im Jahr 245 [859/60] bemächtigten sich die Normannen der Stadt Algeciras und zündeten die große Moschee an."

Die Quellen wurden dem Buch El Cádiz islámico a través de sus textos von Juan Abellán Pérez entnommen.
 
Nein, es handelte sich um Langbögen, die auf die Erde gestellt wurden. Sie sind zur Jagd nicht geegnet. Er war auch keine Alternative, da der Besitz von Schwert und Axt daneben vorgeschrieben war.

Da der Langbogen vorgeschrieben war, hätte der Kämpfer zwei Bögen mitnehmen müssen. Sehr unwahrscheinlich. Kann aber sein, dass auch Kompositbögen zugelassen waren - muss ich nochmal nachforschen.
Man kann den Bogen ruhiger halten. Auf große Entfernungen schoss man eigentlich nur am Anfang. Im eigentlichen Kampf wurde gezielt direkt geschossen.

Hallo Fingalo

du weißt schon, daß sich Bogenschützen ob deiner o.g. Aussage vor Lachen kringeln? Dein Statement sorgt in diversen Bogenschützenforen für massive Erheiterung. :pfeif:
Solltest du je einen Bogen schießen, dann stell das Ende bloß nicht auf die Erde. Der Bogen würde dir beim ersten Schuß um die Ohren fliegen. Wenn du Glück hast, dann hast du 'nur' ein verstauchtes Handgelenk.

Gruß von einem Bogenschützen
 
Zurück
Oben