Schulbildung zur Zeit der industr. Revolution (ins. Mädchen)

B

Bla...Bla

Gast
Hi,

ich wollte mal fragen wie es mit der Schulbildung zur Zeit der industr. Revolution (also meine so den Zeitraum von 1850 - ?) aussah?

Gab es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen ?

Dankeschön!
 
Schule in der Industriellen Revolution

Hallo Bla...Bla:)
ich hab dir ein paar links gegoogelt;)
ich hab jetzt erstmal ein paar interessante Zitate, die ich gefunden habe, die dir denk ich mal schon ziemlich weiterhelfen:

In Österreich wurde die Schulpflicht von Maria Theresia 1774 für alle sechs- bis zwölfjährigen Kinder eingeführt. Verbunden mit dem Bau schönbrunnergelber Schulen und vom Staat bezahlten Lehrern.
Vor hundert Jahren gab es zumindest in Deutschland eine allgemeine Schulpflicht mit 8 Klassen. Daß dabei speziell auf dem Lande oft mehrere Klassen zusammen unterrichtet wurden, ist ne andere Sache. Im Übrigen werden solche Klippschulen ja auch wieder modern - unser Dorf zumindest hat das seid einigen Jahren wieder - heute nennt man das klassenübergreifenden Unterricht.
Zumindest diese 8 Klassenschule war auch kostenlos. Weitere Bilödung kostete Geld, wobei es damals für begabte aber arme Schüler auch Freistellen gab, oft durch Stiftungen finanziert. Das war damals durchaus üblich, ein großer Teil der Armenhilfe wurde durch Stiftungen und Vermächtnisse reicher Bürger getragen - das war weit mehr verbreitet als heute.
Die Praxis der Mädchenbildung des 17. Jahrhunderts stellt sich zusammengefasst so dar, dass infolge des 30-jährigen Krieges der Mädchenunterricht vielfach grob vernachlässigt wurde.

wer-weiss-was | "Schulbildung vor 100 Jahren?" | aus Forum Geschichte
Hausarbeiten.de: Theorien zur weiblichen Bildung im 18. Jahrhundert - Hauptseminararbeit. Seminararbeiten, Diplomarbeiten, Magisterarbeiten, Referate - Hausarbeit, Referat, Diplomarbeit oder Magisterarbeit veröffentlichen!
Johanneum Lneburg Lebensbedingungen zur Zeit der Industriellen Revolution 1800 - 1860 Projekt 9 F2
 
Ich weiß ein wenig über die Unis....
Vor 1900 lief in Deutschland mit Frauen praktisch nichts ( 100 Jahre Frauenstudium an der Universitt Tbingen )
Selbst danach waren es mit wissenschaftlichen Anstellungen oder gar Lehrstühlen noch sehr schwierig.

Es gibt frühe Ausnahmen:
Dorothea Christiane Erxleben und Dorothea Schlözer. Erxleben war mit Erhalt ihres Doktorgrades 1754 (nach besonderer königlicher Erlaubnis!) an der Universität Halle die erste promovierte deutsche Ärztin. Die Göttingerin Schlözer erhielt 1787 an der philosophischen Fakultät ihre Doktorwürde.
Das Frauenstudium wurde in Zürich im Jahre 1840, in London seit 1849 und in fast ganz Europa seit den 1870er Jahren offiziell eingeführt. Nur Preußen und Österreich-Ungarn machten hier eine Ausnahme:
Erst im Mai 1892 durften Frauen in Göttingen als Gasthörerinnen die Universität besuchen, wozu sie die Zustimmung eines jeden akademischen Lehrers einholen mussten. In Preußen dauerte es noch bis zum 18. August 1908, bis den Frauen die Vollimmatrikulation zugestanden wurde.
Besonders hübsch ist die Geschichte der frühen Spektralanalyse in Harvard (um 1890). Das "Team", das in gewisser Weise die moderne Astrophysik begründete, wurde Pickering's Harem genannt. Es bestand aus erstklassigen Astronominnen, die - natürlich - keine Universitätsanstellungen bekamen, allerdings die Sondererlaubnis, kostenlos (nun ja, für 25 Cents/Stunde) arbeiten zu dürfen. Annie Jump-Cannon durfte später sogar Vorlesungen halten, aber mit der Auflage, dass sie nicht im Vorlesungsverzeichnis genannt wurde!

N.B. Das Wort "Harem" ist hier aber in seiner besten arabischen Bedeutung zu verstehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
ich wollte mal fragen wie es mit der Schulbildung zur Zeit der industr. Revolution (also meine so den Zeitraum von 1850 - ?) aussah?

Gab es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen?
Traditionell - insbesondere im preußisch beherrschten Raum - gilt das katholische Arbeitermädchen vom Lande als der Inbegriff des Bildungsverlierers. Man sieht an den vier farbigen Kriterien, was ausschlaggebend war: Konfession, soziale Herkunft, Geschlecht und Stadt-Land-Gefälle. Seit Ende der sechziger Jahre hat sich das gewandelt. Die Konfession ist kein Kriterium mehr (sie ist allerdings durch die Religion abgelöst worden), Mädchen gelten heute als Bildungsgewinner, Jungen als Verlierer und das Stadt-Land-Gefälle hat sich umgekehrt, was am Wandel der Infrastruktur liegt. War früher der Schulweg für die Landjugend meist lang (heute in Brandenburg und McPomm wieder), ist heute das ganze Land von der notwendigen Infrastruktur durchzogen. Während aber auf dem Land soziale Bindungen noch stärker intakt sind, hat in den urbanen Zentren einen Anonymisierung stattgefunden.Die soziale Herkunft ist nach wie vor bildungsbestimmend; zwar hat es seit der Bildungsexpansion der sechziger Jahre eine Öffnung gegeben (und gesetzlich herrscht sowieso Chancengleichheit) doch sind nach wie vor Kinder aus unteren sozialen Milieus benachteiligt. Das liegt sowohl an primären und sekundären Herkunftseffekten, als auch an Zuschreibungen durch Lehrer.


N.B. Das Wort "Harem" ist hier aber in seiner besten arabischen Bedeutung zu verstehen...

Verbot?
 
Schulbildung zur Zeit der industr. Revolution ...
Gab es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen ?

Das gültige Standardwerk ist Band III (1800-1870) des Handbuchs der deutschen Bildungsgeschichte (München: Beck, 1987).
Wer es für die Jahrhundertmitte genauer wissen will: Encyklopädie des gesammten Erziehungs- und Unterrichtswesens, hrsg. von K. A. Schmidt, Gotha: Besser, 1858-1875, 10 Bände.
Zum Recherchieren der neuesten Literatur: Fachinformationssystem Bildung (Fachportal Pädagogik).

Vielleicht ist es möglich, das Gesuchte ein bißchen einzugrenzen?
Niederes - höheres Schulwesen - Hochschulen
Preußen - süddeutsche Länder - Kleinstaaten
Lehrpläne - Lehrmethoden - Schulbau
Pädagogik - Schulstruktur - Schulstatistik
Schul-/Unterrichtstheorie -Schul-/Unterrichtspraxis
 
Hier ein paar Werke zur 'Mädchenbildung'

In welchem Land dieser Welt? Hier ein paar Werke zur 'Mädchenbildung' in de, at und ch:

Deutschland:

Elke Kleinau, Claudia Opitz (Hg.): Geschichte der Mädchen-und Frauenbildung
Band 2
Vom Vormärz bis zur Gegenwart
Campus Vlg. (1996)
ISBN-10: 3593354136
ISBN-13: 978-3593354132

Andreas Hoffmann: Schule und Akkulturation
Geschlechtsdifferente Erziehung von Knaben und Mädchen
der Hamburger jüdisch-liberalen Oberschicht
1848-1942
AUs: Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland, Bd. 3, Waxmann, 2001
ISBN 978-3-89325-902-1

Historische Daten: Frauen und Bildung in Österreich:
bm:ukk - Überblick: Historische Daten: Frauen und Bildung in Österreich

Schweiz:
"... Die Institutionalisierung des Schulobligatoriums war Teil dieses Demokratisierungsprozesses. Die liberalen Kantone hatten das Obligatorium schon seit den 1830-er Jahren eingeführt, 1848 galt es dann generell. Leitend war die liberale Überzeugung, Basisbildung sei ein Menschenrecht. Mit der Einführung des Schulobligatoriums für sämtliche Mädchen und Knaben war die Schweiz europaweit führend. Die Bestrebungen nach guter Lehrerbildung führten zu immer besseren Lehrerseminaren, zu einer Schicht von gut ausgebildeten Lehrern, die sich ihrerseits im Rahmen der Demokratischen Partei für den Ausbau des Bildungsangebots einsetzten. Diesen engagierten Lehrern gelang der politische und soziale Aufstieg im jungen Bundesstaat. ..."
http://www.lebem.ch/docs/tagungen/tagungen2007/referat_witzig.doc
 
England

Gibt es zu diesem Thema auch ein paar Literaturhinweise für England? Es würde mich nämlich auch sehr interessieren, in wie weit das Bildungssystem in England um 1850 fortschrittlicher war gegenüber anderen Ländern - im Hinblick dann auf die industrielle Revolution...
 
Rolle der Bildung während der Industrialisierung

hallo erstmal,
also ich muss ein referat halten über die bildung während der industrialisierung.bin fast fertig,muss aber noch die rolle der bildung in einem text nennen bzw.bearbeiten.und kann mir jemand sagen,ob es einen unterschied zwischen der bildung von mädchen und jungen gab?
kann mir jemand helfen?
schonmal danke!
 
Bildungssystem Industrialisierung

Hallo,
kann mir vielleicht jemand was zum Bildungssystem während der Industrialisierung sagen? Muss hierüber ein 10-minütiges Referat halten und habe bisher leider nur ein bisschen was zur Schulpflicht gefunden. Aber zum Bildungssystem gehört doch mehr oder? Z. B. Bildung der Arbeiter, politische Bildung usw. Wäre sehr nett wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte, weiß nämlich absolut nicht wo ich noch suchen soll.
Vielen Dank schon mal!
LG Dianab
 
@dianab

hier kannst Du auch noch was insbesondere zur Erwachsenenbildung erfahren:

Arbeiterbildungsvereine - Google-Suche=http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeiterbildungsverein

http://www.informaworld.com/smpp/659173276-85038325/content~db=all~content=a739578661

Literaturhinweis.

Gewerbliche Ausbildung - Geschichte

Amtspresse Preuens - Staatsbibliothek zu Berlin

Hier findest Du auch etwas zur Illustration. Berufliche Bildung im Spannungsverhältnis von Handwerk und Industrie.

http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=968954340&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=968954340.pdf

Eine vergleichende Studie.

M.
 
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