Ludwig des XVI. Wahrnehmung ehelicher Pflichten

Die Diskussionsbeiträge in dem Thread geben unabsichtlich ein Bild historischer Authentizität - denn auch vor 225 Jahren wurde lieber übers royale "Zumpferl" gefachsimpelt als über die Demontage des königlichen Image. Ob Louis nun operiert wurde ist irrelevant - es hat nicht geklappt bis zum Besuch Josefs II.

Ob Louis XVI nun versucht hat das Ancien Regime zu reformieren, ob das System überhaupt refomierbar war oder nicht - all das tritt hinter das Schlafzimmergeschnüffel und "Marie Antoinette Verklärungskitsch". Gerade auch in diesem Thread.

Das ist aber kein Zufall. Damals wie heute ist das Interesse am Privatleben von Versailles letztem Königspaar größer als am politischen Wirken Louis XVI der immerhin 15 vorrevolutionäre Jahre regierte.
 
nein, kinder haben nicht vorn geburt an phimosen, das ist unsinn. die vorhaut ist mit der eichel verklebt und das kann bis 18 sogar so bleiben, sollte es ab den 18ten lebens jahr nicht verschwundsn sein, kann man die vorhaut mit einer kleinen op lösen ohne das man beschnitten wird und ist ja auch egal, Louis hatte keine.
Verklebung und Verengung haben jedenfalls den gleichen schmerzhaften Effekt und werden durch einen Schnitt beseitigt. Macht nicht viel Unterschied, ausser dass die Verklebung sich (meist) verwächst, und manche Phimose auch ...

Wie gesagt, die Wahrscheinlichlichkeit, dass Louis schmerzhafte Probleme hatte ist so klein nicht, wenn später sogar von "Matratzenglück" die Rede ist, selbst wenn in besagtem Brief nur Gerüchte weitergegeben worden wären ...
In jeder Sage steckt wenigstens ein Korn Wahrheit ...
 
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Die Diskussionsbeiträge in dem Thread geben unabsichtlich ein Bild historischer Authentizität - denn auch vor 225 Jahren wurde lieber übers royale "Zumpferl" gefachsimpelt als über die Demontage des königlichen Image. Ob Louis nun operiert wurde ist irrelevant - es hat nicht geklappt bis zum Besuch Josefs II.

Ob Louis XVI nun versucht hat das Ancien Regime zu reformieren, ob das System überhaupt refomierbar war oder nicht - all das tritt hinter das Schlafzimmergeschnüffel und "Marie Antoinette Verklärungskitsch". Gerade auch in diesem Thread.

Das ist aber kein Zufall. Damals wie heute ist das Interesse am Privatleben von Versailles letztem Königspaar größer als am politischen Wirken Louis XVI der immerhin 15 vorrevolutionäre Jahre regierte.

Wobei man eines nicht außer acht lassen darf: Jeder wußte damals alles über seine Nachbarn. Wieviel Schulden sie hatten, wieviel das Gut einbrachte, wieviel Mitgift welches Mädchen zu erwarten hatte, usw. und so fort.
Man hatte ja kein Fernsehen, also war Klatsch (vor allem über den Hof) quer durch alle Schichten Straßengespräch und Lieblingsbeschäftigung. In den Seebädern zum Beispiel verzeichneten die Tageszeitungen ganz gewissenhaft alle Neuzugänge und Abreisen (von den armen Schluckern, sprich Arbeitern mal abgesehen).

Es gab auch keine wirklich heimlichen Liebschaften. Irgendwer kriegte immer etwas mit. Nur, wenn man den/die Anderen mochte schwieg man, wenn nicht schlug man die "Buschtrommel" und jeder kannte die größten Tratschen (w/m), die gewissenhaft jede Neuigkeit unters Volk brachten.

Über Politik sprach man mehr am Rande, die Männer unter sich. In gewissem Sinne "gesellschaftsfähig" wurde Politik erst, als man anfing sich zu wehren und sich mit der Not nicht mehr abfinden mochte und konnte. Das sieht man gerade an der politischen Frauenbewegung. Sie waren gut genug die Männer in ihren Bemühungen zu unterstützen und durften dann leise abtreten, erwarben nicht einmal Bürgerrechte.
 
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Die Details warum Louis XVI in den ersten Jahren der Ehe nix zsammbracht haben sind aus meiner Sicht gar nicht so relevant und gehören zu Recht in die Abteilung "Historic Yellow Press".
Wenn es sich nicht gerade um den Dauphin handeln würde, sondern um einen Niemand, wären sie nicht interessant. Wie auch bei der Kinderlosigkeit der katastrophalen Ehe Friedrich II. in Preußen ist aber auch hier wiederum die Kinderlosigkeit als eine ganz ernste Sache empfunden worden. Denn was hinzu kam war, dass die Brüder des Dauphin auch keine Söhne bekamen. Das setzte Louis XV derart zu, dass er tatsächlich verlauten ließ, sich im Falle eines Falles neuerlich zu vermählen. Immerhin kannte Louis XV aus seinen ersten Ehejahren, in welchen er ja auch noch sehr jung war, ein großes Maß an Pflichterfüllung von sich selbst.
 
Wenn es sich nicht gerade um den Dauphin handeln würde, sondern um einen Niemand, wären sie nicht interessant. Wie auch bei der Kinderlosigkeit der katastrophalen Ehe Friedrich II. in Preußen ist aber auch hier wiederum die Kinderlosigkeit als eine ganz ernste Sache empfunden worden.
Dem muß ich widersprechen. Kinderlosigkeit war, außer bei armen Leuten, immer ein Thema über das man sprach. Eben weil zum Heiratsgeschäft mindestens ein männlicher Erbe gehörte. Stellten sich nicht spätestens ein Jahr nach der Hochzeitsnacht Kinder ein wurde offen getuschelt, auch bei den lieben Nachbarn. Gebar die Frau nur Töchter war das Gerede über den künftigen Erben ebenso groß. Der betreffende Cousin oder Onkel freute sich dann schon diebisch.

Verschwand eine Tochter plötzlich monate- und jahrelang aus dem Dunstkreis wußte auch jeder, was passiert war ...

Ebenso wie bekannt wurde Wer bei Wem wieviel Schulden hatte. Wenn man schlau war verheiratete man die liebste Tochter nicht mit dem jungen Grafen von Sowieso, außer man konnte es/ihn sich leisten ...
 
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Natürlich interessierte das die Leute. Aber es war keine Staatsangelegenheit. Das meine ich.
Meinst Du wirklich? :grübel: Ich denke schon, dass es wichtig war, den RICHTIGEN Erben zu haben und die Erbfolge brisant war.
Schlimm genug war es wohl, wenn der Erbprinz schwächlich war, oder "nicht richtig im Kopf", oder Bluter, was in der Aristokratie nicht allzu selten war.

Am Schlimmsten allerdings, wenn keine direkten Erben zu erwarten standen. Dann ging frühzeitig der Kampf um den Thron los, oder man überlegte die unliebsame Gattin mehr oder weniger legal loszuwerden. Beispiele hierfür kennen wir zur Genüge. Nicht selten wurde dem Herrscher von Aussen (politische Berater) dazu geraten sich ihrer zu entledigen.

Auch für die Parlamente war es nicht unwichtig aus welchem Stall der König/Fürst/Herrscher kam und welche Voraussetzungen, Stärken und Schwächen er mitbrachte.

Und das Thema war so wichtig, dass in einigen Ländern NOTGEDRUNGEN weibliche Erbfolge schließlich zugelassen wurde.
 
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Hmm, ich stand immer eher unter dem Eindruck, daß in manchen (europäischen) Ländern die weibliche Erbfolge nie abgeschafft wurde. :grübel:
Gerade in England war die Erbfolge noch wichtiger, als zum Beispiel in Deutschland, als dort die nächstfolgenden Kinder nichts oder nur wenig bekamen, in der hohen Aristokratie bestenfalls mit Ehrentiteln oder den niedrigsten Titeln der Familie bedacht wurden.

Mehr zur Erbfolge der Königshäuser unter Kronprinz ? Wikipedia
oder Lex Salica ? Wikipedia und für England unter http://de.wikipedia.org/wiki/Thronfolge_(Gro%C3%9Fbritannien)
 
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Meinst Du wirklich? Ich denke schon, dass es wichtig war, den RICHTIGEN Erben zu haben und die Erbfolge brisant war.
Schlimm genug war es wohl, wenn der Erbprinz schwächlich war, oder "nicht richtig im Kopf", oder Bluter, was in der Aristokratie nicht allzu selten war.
Entweder Du liest meine Beiträge nicht oder Du missverstehst mich gern. Mehr sage ich jetzt nicht mehr dazu.:cry:

Natürlich war die Erbfolge und die Kinder bei den Herrscherhäusern wichtig. Nichts anderes sage ich doch im Beitrag von 9:20 heute.
 
Hmm, ich stand immer eher unter dem Eindruck, daß in manchen (europäischen) Ländern die weibliche Erbfolge nie abgeschafft wurde.
In welchen? Außer England fällt mir spontan keines ein, wo regelmäßig weibliche Herrscher wegen einer weiblichen Erbfolge auftraten. Und auch in England war das ja mehr als ein notgedrungenes Übel. Die Nachteile der weiblichen Erbfolge liegen für mich auf der Hand. Z.B. nahm man an, dass die von der Herrscherin angeheiratete Linie die Übermacht über die traditionelle Herrscherlinie bekommen würde. Man fürchtete auch ausländische Einflussnahme - man denke allein an das Beispiel der Probleme mit einer standesgemäßen, aber auch politisch in England vertretbaren Ehe im Falle von Maria der Katholischen und Elizabeth I..
 
In welchen? Außer England fällt mir spontan keines ein, wo regelmäßig weibliche Herrscher wegen einer weiblichen Erbfolge auftraten. Und auch in England war das ja mehr als ein notgedrungenes Übel.
Zumal auch in England weibliche Erbfolge nicht gleichberechtigt ist, sondern nur Rechtens wird, wenn es keinen männlichen Erben (egal welchen Alters) gibt.
 
Du immer mit Deiner Schwarzmalerei!:poeh:

Ich denke, Repo geht es z.B. um ärmere Handwerkerfamilien, nicht um Bettler.
Selbst da. Was passierte wohl wenn ein kleiner Handwerker, Weber oder so ähnlich, zehn Kinder hatte ...? Waren die finanziell besser gestellt als er, wenn sie selber zehn Kinder hatten? Was machten die übrigen, die nicht erbten (die Werkstube zum Beispiel?) Wovon lebten Sie?

OT: nein, die Unke bei uns im Büro bin nicht ich ... :scheinheilig: :pfeif:
 
Wie können Kinder, die selbst nix/kaum zum Essen haben die Eltern versorgen? Und was kann man bei einem Loch im Geldbeutel den Kindern vererben ...? :grübel:


Ein Loch.

Briso hat natürlich recht.
Ich meinte den "Generationen-Vertrag", wenn der "Ähne und die Ahne" nicht mehr arbeiten konnten, haben sie die Enkel versorgt.

Wenn keine Kinder?
Bei vorhandenem Kapital konnte man sich "ins Spital" einkaufen.
Wenn nicht, was man mit 20 auch nicht wissen kann:
Armenhaus? Siechenhaus?
 
Weibliche Erbfolge war zB. in Italien kein Problem. Es gab etliche neapolitanische Königinnen aus dem Hause Anjou bzw. wurden Dynastiewechsel mit der Heirat der Erbtochter vollzogen.
Auch in den skandinavischen Ländern gabs doch etliche Königinnen wenn ich mich nicht täusch.
Im HRR wurden einigen Ländern sogar ausdrücklich die weibliche Erbfolge zugesagt, zB. Österreich durchs Privilegium Minus von 1156 (es wurde zum "Kunkellehen" - ein Wort dass ich mir seit meiner ersten Rechtsgeschichtevorlesung im Oktober 91 gemerkt hab)
 
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