Drogen und ihr Wandel in der Gesellschaft

Im Weihrauch ist der THC-Gehalt höher als im Canabis,hab ich in einem anderen thread schon mal geschrieben,hagelte dann Rote Bommels was aber an der Tatschen nichts ändert.Hab auch schon gelesen,dass man Haschisch als Droge des Teufels bezeichnete,eben weil es von Schamanen benutzt wird und Weihrauch als die Droge Gottes

Womit Du auf eine Urban Legend hereingefallen bist.

Stimmt's: Enthält Weihrauch den Cannabis-Wirkstoff THC? | Wissen | Nachrichten auf ZEIT ONLINE
 

oder wird es eher als eine Solche da gestellt,aus welchen Gründen auch immer?
1990 habe ich in Landshut gelebt,als folgendes passierte
Ei angesehener Lokalpolitiker hatte einen Autounfall auf gerader Strecke,Sonntag morgens,es wurde ein Alkohol und Drogentest durchgeführt,bei diesem wurde THC festgestellt,der Politiker konnte glaubhaft versicher,dass er keine Drogen nähme und noch nie genommen habe,weiter sagte er aus er habe die Kirche verlassen da ihm vom vielen Weihrauch übel wurde und auf dem Heimweg sei ihm so schlecht geworden,dass er die Kontrolle über das Auto verlor,bei der anschließenden Untersuchung wurde,laut Lokalpresse,eine nicht geringe Menge THC im Weihrauch festgestellt.Ich erinnere mich deshalb noch so gut an den Fall da ich unserenNachbarn immer damit geärgert habe,dass er ein heimlicher Drogenabhängiger wär.
Das Radarstrahelen unfruchtbar machen galt auch jahrelang als eine Urbanlegend und wurde von der BW auch als solche dagestellt,heute kann die BW es nicht mehr leugnenes gibt eindeutige Beweise und die Klagen der betroffenen Soldaten häufen sich
 

am Ende des Links steht

Das Fazit also: viel Rauch um nichts. Der Qualm ist ein Cocktail mehrerer chemischer Substanzen, der durch die Verteilung im Kirchenraum stark verdünnt wird. Er mag eine andächtige Stimmung erzeugen – zum Rausch taugt er nicht. Christoph Drösser

wenn der Rauch eine "andächtige Stimmung" erzeugen kann,dass gleiche kann Canabis bei entsprechender Dosierung auch,was kann dann der Weihrauch bei entsprechend hoher Dosierung,es muß ja auch einen Grund geben warum er durch die halbe Welt transportiert wurde und so teuer gehandelt wurde:pfeif:
 
Der Grund mit dem ich diesen Thread eröffnet hatte war, um herauszufinden, ob Drogen immer schon so "verachtet" wurden, wie in der heutigen Zeit oder ob es durchaus Zeiten gab, in der es "in Ordnung" war an einer Opiumpfeife zu nuckeln...^^ Oder sie gar von Gesellschaftsteilen geschätzt wurden...

Die Ächtung (Verachtung) von Drogen sehe ich selbst für die Gegenwart nicht so eindeutig. Gab es nicht vor wenigen Wochen einen weiteren Ansatz zur Freigabe von Canabis? :red: Aber das wäre tagespolitisch.

Speziell Cannabis erfreute sich ab den 70ern durchaus einer gewissen Wertschätzung, dazu sollte sich reichlich Literatur finden lassen. Als wesentlicher Nachteil wurde damals fast nur die Funktion als Einstiegsdroge genannt, was wiederum ein "Legalize" -Argument war. Dazu kamen Warnungen über Beimischungen und Verunreinigungen.

Medizinische Warnhinweise zum Haschisch selbst sind mir erst seit den 90ern bekannt, als Canabis viel konzentrierter angeboten wurde.

Ich vermute aber, dass die jüngste Geschichte dich weniger interessiert.
Als Massenphänomen kann ich mir Drogenkonsum im 18./19. Jhdt. nicht vorstellen, dazu waren Drogen zu teuer und zu schwer herzustellen bzw. beschaffen, mal abgesehen von den Mohnsamen. Opium, Morphium und Heroin
Schlafmohn ? Wikipedia
Ob aus Mohn in Europa jemals Rohopium gewonnen wurde, fände ich spannend, schließlich gehört der Mohn bereits zur Anbaupalette der neolithischen Revolution.
In Deutschland ist der Anbau heute verboten, selbst als Zierpflanze.
OT:D Da der Mohn im Garten trotz seiner schönen Blüten ein lästiges "Unkraut" sein kann, kann man sich leicht strafbar machen.
Im Volksmund muß "Mohn macht dumm" länger bekannt gewesen sein, bezog sich mE aber nur auf die Mohnsamen.

In dem Zusammenhang würde mich interessieren, was in den oft kostbar verzierten, höfischen Tabaksdosen genau transportiert wurde.
 
Zitat:
Sophie
Trotzdem Drogen in Kriegen ist fazinierend, wenn auch ein wenig beunruhigend. Kennt jemand ein paar Details aus den Opiumkriegen von Großbritannien?

Ich befürchte, hier liegt ein Missverständnis vor: Die Opiumkriege zwischen China und Britannien wurden nicht mit Drogen geführt, die Briten haben ihren Soldaten also kein Opium verabreicht, sondern es ging um das Opium und China als Absatzmarkt davon. Das chinesische Kaiserhaus wollte, weil Opium die Leute apathisch machte und damit das Kaiserreich wirtschaftlich massiv schädigte, den Opiumhandel eindämmen, die Briten aber brauchten den chinesischen Markt zur Verbesserung ihrer Außenhandelsbilanz.

Nein, mit beunruhigend meinte ich, dass es in den Opiumkriegen, zwar wie in fasst allen Kriegen um "etwas" ging (Benzin, Land etc.). Aber neben dem Kriegen an sich, die Intention der Opiumkriege, also den Drogenhandel in China florieren zu lassen, auch schädlich war, im Gegensatz als ein Land nur wegen irgendwas anderes zu überfallen...
 
Zitat:"Ob aus Mohn in Europa jemals Rohopium gewonnen wurde, fände ich spannend, schließlich gehört der Mohn bereits zur Anbaupalette der neolithischen Revolution. "

Ich weiß aus von den Erzählungen meiner Grosseltern das die Bauern in Schlesien eine spezielle Salbe aus grünen Mohnkaspeln anrührten, ein Allheilmittel bei Zahnschmerz, Kater und bei Wehen.
 
1990 habe ich in Landshut gelebt, als folgendes passierte:
Ein angesehener Lokalpolitiker hatte einen Autounfall auf gerader Strecke, Sonntag Morgens, es wurde ein Alkohol und Drogentest durchgeführt, bei diesem wurde THC festgestellt, der Politiker konnte glaubhaft versichern, dass er keine Drogen nähme und noch nie genommen habe,
So, so, er konnte also "glaubhaft" versichern, noch nie Drogen genommen zu haben, obwohl THC im Blut hatte? Wie mag ihm das wohl gelungen sein?

am Ende des Links steht

Das Fazit also: viel Rauch um nichts. Der Qualm ist ein Cocktail mehrerer chemischer Substanzen, der durch die Verteilung im Kirchenraum stark verdünnt wird. Er mag eine andächtige Stimmung erzeugen – zum Rausch taugt er nicht. Christoph Drösser

wenn der Rauch eine "andächtige Stimmung" erzeugen kann, dass gleiche kann Canabis bei entsprechender Dosierung auch,was kann dann der Weihrauch bei entsprechend hoher Dosierung,es muß ja auch einen Grund geben warum er durch die halbe Welt transportiert wurde und so teuer gehandelt wurde:pfeif:

Genau das steht da eben nicht. Dort steht: "er mag eine andächtige Stimmung erzeugen". Hier würde ich an Deiner Stelle mal versuchen ins Thema Neurotheologie einzusteigen und warum Brandopfer - denn nichts anderes ist Weihrauch - eine andächtige Stimmung erzeugen. Die Antwort liegt nicht in den Substanzen sondern in unserem Gehirn und seinem Aufbau! Das rhytmische Kopfnicken gläubiger Juden beim gebet hat im Übrigen ähnliche Effekte.
 
Zitat;"Das rhytmische Kopfnicken gläubiger Juden beim gebet hat im Übrigen ähnliche Effekte."

Ja, es erzeugt eine Art Selbstberuhigung ähmlich wie bei Hospitalismus oder "Gefangenenneurosen" .

Wenn ich die Langzeitkiffer mit denen ich von Zeit zu Zeit mal beruflich Kontakt habe als eine Art Sachverständige nehmen soll, dann wird am Weihrauch und seiner Wirkung etwas dran zu sein. Denn wenn mal nichts auf dem Markt ist, wird das gern genommen. Wahrscheinlich spricht es dieselben Rezeptoren im Hirn an.
 
Hier habe ich einmal versucht, ein paar Daten und Epochen der Entwicklung des Drogenproblems chronologisch zu ordnen, was selbstredend nicht möglich war, da es sich ja über Zeitspannen in verschiedenen Kulturen zeitgleich entwickelte. Zudem habe ich versucht die Ergebnisse dieses Threads mit einzubinden…
Drogen waren Bestandteil in so ziemlich allen Kulturen und zu allen geschichtlichen Zeiten. Ich hoffe trotzdem, dass ich nicht viel vergessen habe…
Ein guter Link: Geschichte

(Auszug aus Wikipedia) Seit Jahrtausenden sammelten Schamanen sibirischer Völker (nachgewiesen bei Wogulen, Ostjaken, Kamtschadalen) Fliegenpilze wg. seiner ekstase-auslösenden Eigenschaft. Der Fliegenpilz gilt bei einigen dieser Völker als das materiell gewordene göttliche Fleisch, das den Konsumenten mit der spirituellen Welt verschmelzen lässt. Bei den Kamtschadalen war auch der hedonistische (eigennütziger) Gebrauch üblich. Außerdem wurde der Urin der Schamanen getrunken (dort waren die Giftstoffe, bereits abgebaut, also keine „Bad trips“)

Seit 1500 v. Chr. importierten ägyptische Herrscher aus Palästina und Zypern Opium nur für med. Zwecke (Teuer). Auch die narkotische Wirkung Lotus war bekannt und wurde evt. als Rauschmittel verwendet.

Skythen: Haschisch bei den Skythen

Persische, Griechische, Römische und Arabische Schriftsteller und Ärzte beschreiben Opium als Wundermedizin

Sagen und Geschichten der Antike:

  • Auf der Suche nach ihrer Tochter Persephone, welche Hades geraubt hatte, entdeckte Demeter den Mohn. Als sie seine beruhigende Wirkung erkannte (und wegen ihren großen Kummers über den Verlust ihrer Tochter sehr schätzte) teilte sie ihre Entdeckung mit den Menschen und machte ihnen den Mohn zum Geschenk
à Opium (Mohn) und der Fliegenpilz hatten eine besondere Bedeutung in dem Kult von Eleusis

  • In seiner Odyssee beschreibt Homer wie Odysseus auf die Insel der Lotophagen gelangt, die seine Gefährten mittels Lotus (als Rauschmittel) dazu bringen nicht mehr nach Hause zu wollen (Homer, Odyssee, IX, 90-104).
  • In Delphi, der bekanntesten Orakelstätte des klassischen Altertums, saß die Weissagepriesterin Pythia angeblich mit einem Dreifuß über einem Erdspalt und ließ sich von Erddämpfen berauschen, um ihre Weissagungen zu machen. Eine andere Überlieferung sagt, dass sie zum selben Zweck Lorbeerblätter kaute.
  • Hinzu kommen noch der Bacchus bzw. Dionysos Ku

Noch vor Christus wird der Cannabispflanze in chinesischen Lehrbüchern heilende Kräfte zugesprochen, wahrscheinlich wurde sie dort (Asien) auch zu rituellen Zwecken benutzt.

Im frühen Mittelalter traten durch verunreinigtes Getreide häufig Mutterkornvergiftungen auf, sie wurden als Krankheiten wie „Kriebelkrankheit“ und „Antonius-Feuer“ bezeichnet

Inkas Azteken und auch spätere Kulturen Südamerikas benutzten Teonanacatl und Nanacatl als sakrale Droge für die Seelenreise der Schamanen und für rituelle Feste…
Sakrale Drogen unterlagen oft sozialer, religiöser Kontrolle

Chichimeken (aztekenreich) verwendeten den Pejotekaktus um sich „stark und ohne Angst“ zu fühlen
à militärischer Aspekt?

Um 1100 wurde Hanf auch in Deutschland als Arznei verwendet, doch die Erfindung anderer Medikamente verdrängte es aus der Medizin

1080 und 1270 sollen die Assassine (haschīschiyyīn) gewirkt habe. Marco Polo (?Hochstapler?) schildert sie als Sekte, die Haschisch konsumiert. Sie sollen für verschiedene Meuchelmorde die Verantwortung tragen. So auch an Konrad von Montferrat…Weitere Erwähnung finden sie in dem Buch Illuminati von Dan Brown.

1691 wurden in Salem (Massachusetts) junge Frauen als Hexen verurteilt, es wird angenommen, dass es sich bei ihrer „Besessenheit“ um die Auswirkungen einer Mutterkornvergiftung handelte.

Im Mittelalter wurde Bier oft Bilsenkraut hinzugefügt, um die „berauschende“ Wirkung zu verstärken
Daher könnte auch das Pils (vgl. Bilsen) seinen Namen haben…

Mittelalter - Frühe Neuzeit: „Hexensalben“, „Flugsalben“ und „Liebestränke“ etc. enthielten in Öl oder Fett gemischt, (giftigen) Eisenhut und Nachtschattendrogen (Stechapfel, Nachtschatten, Bilsenkraut, Tollkirsche, Tollkraut, Alraune, Duboisia usw…)
Geständnisse (ohne Folter) an Inquisitoren könnten demnach eine Folge der durch Drogen hervorgerufenen Wahnvorstellungen sein

Um 1800 breitete sich Pejotekonsum vom Süden her auch bei nordamerikanischen Indianern aus, benutzt für Weissagungen

1806 wird aus Opium Morphin hergestellt

Ab 1814 wird es in Serie als Schmerzmittel produziert
FOLGE: Nach den 3 großen darauffolgenden Kriegen (Krimkrieg[1853-1856], amerikanische Bürgerkrieg [1861-1865], deutsch-französische Krieg [1870/71]) gibt es viele süchtige Soldaten


1839 untersagt der chinesische Kaiser Handelsgesellschaften (East Indian Company) Opium nach China zu importieren

1840-1842 Opiumkrieg es wird sich um China als Absatzmarkt um Drogen gestritten (Hauptparteien: Britannien [fordert Importerlaubnis] und China [Sorge um innerländische Wirtschaft])
China verliert den Krieg und muss sich England fügen. Hongkong wird Kronkolonie. Unter Königin Victoria sollen 5000 Tonnen Opium nach China verschifft worden sein.

1850 man schätzt 400 Mio. Opiumkonsumenten weltweit. In den Hafenstätten Englands, Frankreichs, Deutschlands, der Niederlande und der USA gibt es tausende Rauchlokale (in denen Betten, Kanapees bereit stehen) à Drogenhöhlen

1898 Heinrich Dreher entwickelt für Bayer in Tablettenform Heroin (Handelsname). Da die Suchteigenschaft zu groß ist wird es nach gut 20 Jahren vom Markt genommen

Ca. 1900 Opiumkonferenz in Shanghai à Weltweite Ächtung

Ab 1900 entwickelte sich von den USA ausgehend zum Hanf eine andere Einstellung. Grund hierfür war die Abneigung gegenüber schwarzer Bevölkerungsteilen, welche mehr Cannabis konsumierten
à Es folgte ein Verbot

1929 Das Verbot von Hanf der USA wurde in das Opiumgesetz des Deutschen Reiches übernommen

1938 wurde von A. Hofmann im Labor aus Mutterkorn (Pilz) LSD25

19. April 1943 (Auszug aus Wikipedia) Hofmann wollte die Wirkung, welche noch unbekannt war, erforschen und nahm 250 Mikrogramm LSD ein. Verglichen mit der Wirksamkeit der damals bekannten Mutterkornalkaloide, entsprach das der kleinsten Menge, bei der man noch eine Wirkung hätte erwarten können. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Menge bereits dem Fünffachen der normal wirksamen Dosis (etwa 50 µg) von Lysergsäurediethylamid entsprach. Dieses Datum gilt heute als Zeitpunkt der Entdeckung der psychoaktiven Eigenschaften des LSD. Der Jahrestag wird von popkulturellen LSD-Anhängern als „Fahrradtag“ (Bicycle Day) gefeiert, da Hofmann am Beginn seines bewusst induzierten Rauscherlebnisses mit dem Fahrrad nach Hause fuhr.

Malcolm X beschreibt in seiner Autobiographie wie in wasseraufgeschwemmtes Muskatnusspulver im Gefängnis als Haschischersatz konsumiert wurde.

1950er Jahre (Kalter Krieg) versuchten verschieden Staaten Wahrheitsseren, Mittel zur Gehirnwäsche etc. zu entwickeln (Drogen spielten eine wichtige Rolle)

Hauptdrogen der Hippiebewegung war Haschisch und LSD, sowie Pilze (Naturverbundenheit)

1968-1981 ständige Straferhöhungen von Konsum, Anbau und Handel von Hanf in Deutschland aufgrund explodierender Zahlen in allen drei Bereichen (Studentenbewegung)

Um 1970 wurde Lysergsäurediethylamid als nicht verkehrsfähiger Stoff eingestuft, damit auch Verbot in Therapie

Seit 1980 gewann LSDähnliche Drogen (Speed, Crack, Ectasy) wieder an Beliebtheit als Partydroge vor allen Dingen in der Technoszene

1992 Zusatz zum Betäubungsmittelgesetz, dass Besitzen von geringe Mengen für den Eigenbedarf wird nicht zur Anklage gebracht

1996 stellt Frederic Vester in einem Versuch fest, dass Personen die Psilocybin ([kurze] Wahnvorstellungen 4-6h) genommen haben, ohne Mühe verstümmelte Texte rekonstruieren konnten (Bewusstseinserweiterung?)

Leichte Drogen, wie Hanf, wurden (ab ca. 1800) und werden häufig von Künstlern als bewusstseinserweiternde Droge verwendet

In Südamerika (Mexiko) versetzen sich heute immer noch Cunanderas (HeilInnen) mit psilocybehaltigen Stoffen in Trance

In einigen Staaten der USA ist Pejote (Hauptwirkstoff Meskalin, Kaktus) zugunsten der Native American Church geduldet, Verwendung nur für religiöse Zwecke

Nicht eingeordnet:

  • In verschiedenen „modernen“ Kriegen wurden Drogen als Putschmittel für Soldaten verwendet
- Ketamine und Kokain in 1.WK
- Amphetamine und Krytsall (Nazidroge) im 2.WK
- Speed während der US-Invasion gegen Noriega (Präsident von Panama)
(Ich bin bei den Bezeichnungen und meiner chemischen Unkenntnis nicht sicher)

  • Weihrauch kann anders dosiert auch als Droge wirken (1990 soll ein Lokalpolitiker der CSU fälschlicherweise wegen eines durch Weihrauch verursachten erhöhten THC-Gehalts des Drogenmissbrauchs beschuldigt worden sein). Wegen seinen Gebrauch in der Kirche auch als „Droge Gottes“ bezeichnet
  • Mohn wurde von Ammen oder überforderten Müttern so um 1800 (geschätzt) verwendet


Bei Fehlern sagt mir bescheidt, so dass ich diese „Antwort“ ändern kann

LG

Sophie
 
Ein guter Beitrag!

Anzumerken ist, dass die Drogenprohibition auch immer ein Mittel war, ethnische und soziale Minderheiten zu kriminalisieren und zu unterdrücken. In Griechenland diente das Cannabisverbot die türkische Minderheit zu unterdrücken, ebenso wie in den USA Hanf als "nigger weed" diffamiert wurde, an dem die Weißen zunehmend in der Prohibition Gefallen fanden. 1914 wurde in den USA die Harrison Act verabschiedet und 1917 ausgedehnt. Es machte aber auch keinen Sinn, Heroin, Morphin und Kokain legal bleiben zu lassen, wenn der Stoff made in Germany war.

Heroin und Kokain sind ja auch heute illegale Plagiate von beliebten Pharmadrogen, die fast alle zum ersten Mal in Deutschland hergestellt wurden. Morphin wurde schon 1806 aus Opium isoliert und es konnten gezielt konzentriertere Gaben verabreicht werden, was Morphin zu einem der wichtigsten Medikamente in den industrialisierten Kriegen des 19. Jahrhunderts machte. Im Sezessionskrieg kam der Gebrauch der Injektionsspritze auf. Viele Patienten wurden dabei allerdings zu Morphinisten. Laudanum, Opiumtinktur war ein gebräuchliches Medikament, das nicht unter Rezeptpflicht stand.
1898 wurde Heroin von Bayer auf den Markt gebracht und sehr aggresiv beworben.

Bis 1903 oder 1904 war Kokain in Coca- Cola enthalten, das von den amerikanischen Gewerkschaften für die vielen Überstunden verantwortlich gemacht wurde.

Coca Cola war eigentlich eine Nachahmung von Vin Mariani, das ein Korse erfunden hatte, zu dessen Kunden Queen Victoria und Leo XIII. gehörten.
 
Anzumerken ist, dass die Drogenprohibition auch immer ein Mittel war, ethnische und soziale Minderheiten zu kriminalisieren und zu unterdrücken.
Freunde des Hanfs argwöhnen, das folgende sei auch eine solche Diskriminierung des wirtschaftlich abhängigen Deutschland zugunsten der Baumwollindustrie der USA gewesen.
1929 Das Verbot von Hanf der USA wurde in das Opiumgesetz des Deutschen Reiches übernommen
Sophie
 
Ich muss meinen "kleinen" Beitrag kurz ein wenig korrigieren, da ich die "Ändern"-Funktion nach einer gewissen Zeit nicht mehr wahrnehmen kann korrigieren ich mittels Zitat:
  • Weihrauch kann anders dosiert auch als Droge wirken (1990 soll ein Lokalpolitiker der CSU fälschlicherweise wegen eines durch Weihrauch verursachten erhöhten THC-Gehalts des Drogenmissbrauchs beschuldigt worden sein). Wegen seinen Gebrauch in der Kirche auch als „Droge Gottes“ bezeichnet

Besser formuliert: Weihrauch soll anders dosiert wie eine Droge wirken...Ich habe es als Fakt dargestellt, dabei wurde es nie bewießen

  • In verschiedenen „modernen“ Kriegen wurden Drogen als Putschmittel für Soldaten verwendet
- Ketamine und Kokain in 1.WK
...

Das mit den Ketaminen ist falsch, da es erst viel später entwickelt wurde. Häufig als Partydroge verwendet... Oder in der Psychotherapie...
 
Vielleicht sollte man auch den Fliegenpilz erwähnen. Der wächst in jedem Wald und man kann ihn kaum übersehen. Im getrockneten Zustand ist er dann auch lange haltbar. Er wird mit Sicherheit bis weit in die Neuzeit hinein als Droge gedient haben.
 
da ihm vom vielen Weihrauch übel wurde und auf dem Heimweg sei ihm so schlecht geworden,dass er die Kontrolle über das Auto verlor,bei der anschließenden Untersuchung wurde,laut Lokalpresse,eine nicht geringe Menge THC im Weihrauch festgestellt.

ich selbst war in den 70ern und 80ern Ministrant und wir haben uns einen Jux draus gemacht ab & zu eine Hand voll Gras in das Weihrauchschiffchen zu mischen. :yes: Es wird also nicht am völlig harmlosen Harz gelegen haben.
 
Als Massenphänomen kann ich mir Drogenkonsum im 18./19. Jhdt. nicht vorstellen, dazu waren Drogen zu teuer und zu schwer herzustellen bzw. beschaffen, mal abgesehen von den Mohnsamen.

Hier im Ruhrgebiet rauchten die Bauern bis in die frühen 30er Jahre fleißig "Knaster"; was immer das war, es hatte wohl eine wohltuende Wirkung. Das Kauen von Mohnsamen - unbehandelt, direkt so, wie man sie aus den aufgesprungenen Kapseln grabbelt- war unter uns Jugendlichen in den 70ern sehr weit verbreitet.
 
ich selbst war in den 70ern und 80ern Ministrant und wir haben uns einen Jux draus gemacht ab & zu eine Hand voll Gras in das Weihrauchschiffchen zu mischen. :yes: Es wird also nicht am völlig harmlosen Harz gelegen haben.
:eek: Na euer Taschengeld hätte ich auch gerne mal bekommen...

Hier im Ruhrgebiet rauchten die Bauern bis in die frühen 30er Jahre fleißig "Knaster"; was immer das war
Tabak, in den 30ern auch definitiv und ausschließlich nur Tabak.

Das Kauen von Mohnsamen - unbehandelt, direkt so, wie man sie aus den aufgesprungenen Kapseln grabbelt- war unter uns Jugendlichen in den 70ern sehr weit verbreitet.
Und was soll das gebracht haben? Nur mal so nebenbei: Heroin kann nur aus dem Schlafmohn gewonnen werden und Heroin wird nicht aus den Samen gewonnen.
 
Ich möchte hier mal einen alten Gedanken (Beitrag) wieder aufwären : http://www.geschichtsforum.de/232025-post12.html, dass möglicher Weise Trepanationen (Loch im Schädel) und Schädelverformungen in den verschiedenen Kulturen auch eine bewusstseinsverändernde Wirkung gehabt haben könnten. So hätten sich z. B. die Inkapriester mit den verlängerten Hinterköpfen nicht nur optisch über die Gemeinde emporheben können.

Allerdings habe ich bisher keinen Beleg für eine Veränderung der Gehirnfunktion durch Deformation desselben gefunden.
 
Ich kann ja mal suchen, ob ich etwas Ketamin finde. Ursprünglich wurde es für den Fronteinsatz (WK 2 oder Korea) entwickelt. Eine Droge die Unemfindlich gegen Schmerzen macht und nebenbei auch für bessere Laune sorgt. Der Nachteil war das bei einer Überdosierung die Euphorie sehr schnell ins Gegenteil kippen kann. D.H. im Klartext ein bis an die Zähne bewaffneter psychotischer Berseker der alles und jeden angreift und ganz nebenbei auch noch schmerzresistent ist. Also ein Amokläufer auf Knopfdruck dem man die Knochen zerschiessen muss, damit er Still hält. Nach einigen dieser Ausraster hat das Militär, das Zeug dann nicht mehr verteilt. Heute benutzen es nur noch Tierärzte zum Kastrieren.

Äh ... ja... :red: Nein...! :D
Spaß beiseite, Ketamin wurde erst Anfang der 60er synthetisiert, mit dem Zweck als Narkotikum zu dienen. So wurde es auch eingesetzt, bis man bemerkte, dass Ketamin eine starke psyschotrope und halluzinogene Wirkung hatte.
Klartext: Ein Gegner auf Ketamin wär mir lieber als einer der gar nichts eingeworfen hat - der auf Ketamin wär nämlich schon längst eingeschlafen. Und eine Überdosierung von Ketamin führt demzufolge nicht zu dem psyschotisch-energiereichem Beserker sondern zu ner Leiche auf Grund ner Atemdepression... :pfeif:
Richtig ist, dass Ketamin in der Veterinärmedizin eingesetzt wird (meine Katze war mal nach ner kleinen OP noch 3 Tage danach drauf:weinen:), allerdings nicht ausschließlich. Auch in der Humanmedizin hat es noch eine (nicht geringe) Bedeutung: Als Analgetikum und in höheren Dosen als Narkotikum (in Verbindung mit Benzodiazepinen gegen die bösen Träume:D).


Das mit den Ketaminen ist falsch, da es erst viel später entwickelt wurde. Häufig als Partydroge verwendet... Oder in der Psychotherapie...

Das würde ich mal vorsichtig einklammern, ich hab zwar mal gelesen, dass es besonders in England in kleinen Dosen mit Speed reingeschmissen wird, aber auf Grund der Beschaffenheit der Wirkung, wird Ketamin denke ich - wenn als Droge benutzt - zum "abhängen" benutzt, meist im wahrsten Sinne des Wortes.
 
Kleiner Nachtrag zum Speisemohn:

Und was soll das gebracht haben? Nur mal so nebenbei: Heroin kann nur aus dem Schlafmohn gewonnen werden und Heroin wird nicht aus den Samen gewonnen.

Das Bundesamt für Risikobewertung ist hier anderer Meinung.

„In ungünstigen Fällen können damit über Lebensmittel Morphinmengen aufgenommen werden, die im therapeutischen Bereich liegen. Im schlimmsten Fall kann es bei solchen Dosen zu Bewusstseinsbeeinträchtigungen, Atemdepression und Herzkreislaufeffekten kommen“, warnt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

BfR - Erhöhte Morphingehalte in Mohnsamen: Gesundheitsrisiko nicht ausgeschlossen
 
Dankeschön...Ich werde mal sehen ob sich das werk irgendwo auftun lässt. es wäre sehr lieb askan, wenn due etwas über ketamin herausfinden könntest... Mir fällt dazu nur die unrealistische Darstellung in dem Film "Die purpurnen Flüsse 2" ein.

Das war allerdings Amphetamin.;) Und OT: Den zweiten Teil fand ich schlecht.:pfeif:

Haben es Herrscher, Generäle oder andere Zuständige jemals offiziell abgelehnt solche Tricks zu benutzen? Oder offziell dazu Stellung bezogen, in Entdeckung oder Neuforschung solcher Mittel investiert?

Ganz interessant. Es war mir zwar bekannt, dass ab 1940 weniger Crystal verteilt wurde und sich das ganze mehr auf die Ostfront beschränkte, aber dass wusste ich nicht:
Wiki schrieb:
n der Zeit von April bis Juni 1940 bezogen Wehrmacht und Luftwaffe mehr als 35 Millionen Tabletten Pervitin. Durch eine Intervention des damaligen Reichsgesundheitsführers Leonardo Conti war das Medikament ab Mitte 1941 nicht mehr frei erhältlich, sondern nur noch auf Rezept. Hierdurch reduzierte sich der Einsatz der Droge merklich.[9]

Pervitin ist Methamphetamin (Crystal Meth) und war bis 1988 in Deutschland noch erhältlich.
 
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