Abriss des P. d. R.

Unwahrscheinlich? Das ist doch feststehende Tatsache.
Klar muss man aufpassen, dass es nicht tagespolitisch wird. Aber das Stadtschloss ist noch nicht gebaut. Von daher denke ich mal, existiert schon noch eine öffentliche Diskussion um die Ausführung. Über den "P.d.R. hingegen kann man nur noch als historisches Thema diskutieren, weil der ja schon unwiederbringlich zerstört ist.

Baugeschichtlich würde mich interessieren auf welche Pläne man denn genau wieder zurückbauen wird. Was wird denn da von den Anhängern der historisierensten Variante favorisiert? Ich habe noch keine konkreten Bilder der Entwürfe von Stella gesehen. Bei Wikipedia steht auch, dass die Ausführungsplanung erst bis zum Herbst 2009 abgeschlossen sein wird. So arg beeindruckend klang mir das Konzept bis jetzt nicht. Kann man sich dann das Ergebnis ungefähr wie das kernfreie wieder aufgebaute Karlsruher Schloss vorstellen?

Im Prinzip haben solche Schlossbauten ja wie beim Mannheimer Residenzschloss immerhin für die Zukunft bei einem am Original orientierten Zuschnitt des Inneren die Chance Einbauten nach historischen Vorbildern zu erhalten. In Mannheim wurde ja peut à peut die Belle Etage rekonstruiert. Zur Visualisierung der Räume des Kurfürsten für den Besucher ist das natürlich (auch für mich) 'ne schöne Sache.:)
 
Klar muss man aufpassen, dass es nicht tagespolitisch wird. Aber das Stadtschloss ist noch nicht gebaut. Von daher denke ich mal, existiert schon noch eine öffentliche Diskussion um die Ausführung.

Dazu gibt es sogar einen Bundestagsbeschluß. Ob sich Feinheiten der Bauausführung des Siegerentwurfes noch verändern, ist natürlich möglich, aber prinzipiell ist die Sache klar: Das Teil wird gebaut.

Wegen Infos und Bildern zum (richtigerweise) Humboldt-Forum schau doch mal hier rein:
Wiederaufbau Berliner Stadtschloss - Förderverein Berliner Schloss e.V.
 
In DD wird, soweit ich das überblicke, nichts zerstört, die Neubauten können rückgebaut werden. Ich finde diese im Übrigen gar nicht so wild. Geschichte ist ein Prozess. Viele Burgen und noch mehr Kirchen würden, wenn man sie in ihrem Ursprungszustand belassen hätte, heute nicht so ein prächtiges Bild abgeben, wie sie es tun. Man denke bloß, der Aachener Dom wäre die karolingische Pfalzkapelle geblieben, die sie einmal war. Natürlich gibt es auch historistische Beispiele, wie die Wartburg, in denen das mittelalterliche Bild durch die historistische Vorstellung total zerstört ist. Das passiert aber durch den futuristischen Libeskind-Bau am Bundeswehrmuseum imho nicht, der Fremdkörper ist sofort als solcher erkennbar.
 
Das soll er auch. Der moderne Keil in der historischen Baussubstanz soll den Bruch der militärischen Tradition Deutschlands symbolisieren. Hier deutet sich bereits das neue Ausstellungskonzept an. Das MHM soll keine Militärtechnikschau sein sondern ein anthropologisches Museum über das Verhältnis von Mensch und Krieg in all seinen Facetten. Eintritt frei, damit sich jedermann informieren kann; im obersten OG speziell zum 13.2.45 mit Blick auf das Nachkriegsdresden. Der Keil hat auch handfeste Vorteile für die Innennutzung. So kann z.B. das prächtige Treppenhaus erhalten bleiben, da im Keil Aufzüge und ein modernes Treppenhaus untergebracht werden.
 
Das soll er auch. Der moderne Keil in der historischen Baussubstanz soll den Bruch der militärischen Tradition Deutschlands symbolisieren. Hier deutet sich bereits das neue Ausstellungskonzept an. Das MHM soll keine Militärtechnikschau sein sondern ein anthropologisches Museum über das Verhältnis von Mensch und Krieg in all seinen Facetten. Eintritt frei, damit sich jedermann informieren kann; im obersten OG speziell zum 13.2.45 mit Blick auf das Nachkriegsdresden. Der Keil hat auch handfeste Vorteile für die Innennutzung. So kann z.B. das prächtige Treppenhaus erhalten bleiben, da im Keil Aufzüge und ein modernes Treppenhaus untergebracht werden.
Danke für die Informationen, wenn ich die Diskussion auch nicht ins OT treiben wollte.:winke:
 
Etwas Politik spielet sicher auch mit rein, ich denke der Hauptgrund war aber für die meisten Leute einfach, daß der Palast der Repube nicht auf die Linden passt.
Das Gesamtbild ist einfach viel runder und schöner mit der Schloßfassade.

Warum hat man dann nicht einfach die Fassade des Palastes der Republik ganz oder teilweise durch die Fassade des vorherigen Stadtschlosses ersetzt, so dass es wieder "reingepasst" hätte?

Das wäre ziemlich kreativ gewesen und man hätte erstens so beide wichtigen Zeitepochen der Geschichte Berlins und Deutschlands die das Stadtschloss und der Palast der Republik repräsentieren würdigen und an sie erinnern können, zweitens historische Bausubstanz erhalten und drittens vermutlich noch viel Geld gespart.
 
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