kevin-biene
Gesperrt
Ich frage mich ,ob Grossbritanien trotzdem Frankreich beistehen im ersten Weltkrieg, ohne das zweite Reich Belgien angriffen?
Oder wird sie eine andere Ausrede aussuchen?
Oder wird sie eine andere Ausrede aussuchen?
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Drittens war die Stimmung in Großbritannien ohnehin ziemlich "deutschfeindlich", was z. B. auf die deutsche Flottenpolitik, aber auch auf andere Gründe zurückgeführt werden kann.
Ja, die deutsche Flotten- und Isolationspolitik, die die Bündnispolitik Bismarcks verwarf, war für England natürlich sehr unangenehm. Aber welche anderen Gründe gab es denn für Deutschfeindlichkeit?
Englands geliebte Queen Victoria verstarb in den Armen Wilhelm des II.
Sogar das englische Herrscherhaus hatte seit Victorias Heirat einen deutschen Namen, der erst 1917 in "Windsor" umbenannt wurde. OK, Victoria war die Großmutter Europas, aber mit Deutschland war die englische Monarchie spätestens seit ihrer Regentschaft so eng wie mit Keinem sonst verbunden. Außerdem gab es da die gemeinsame Abneigung gegen die Franzosen und auch kulturelle Brücken waren durch gebildete Männer wie Thomas Carlyle gebaut worden.
Nicht nur ein Konkurrent, vor allem ein Abnehmer der eigen Waren, nebens Kolonialwaren. Das bekamen die Briten nach dem I. Weltkrieg ernsthaft zu spüren, als Deutschland als starker Absatzmarkt quasi wegfiel. Da gingen den Briten erst so richtig die Augen auf.Neben der Flottenpolitik war Deutschland vor allem auch ein wirtschaftlicher Konkurrent
Nicht nur ein Konkurrent, vor allem ein Abnehmer der eigen Waren, nebens Kolonialwaren. Das bekamen die Briten nach dem I. Weltkrieg ernsthaft zu spüren, als Deutschland als starker Absatzmarkt quasi wegfiel.
Erstens war man ja mit Frankreich und Rußland verbündet und somit gewissermaßen zum Beistand verpflichtet.
Weder das Entente-Abkommen von 1904 noch das spätere Petersburger Abkommen von 1907 waren Bündnis-Verträge, sondern dienten dem Interessenausgleich in Übersee.
Na ja - Wilhelm II. tat ja einiges um sich und das Reich bei den Briten, sagen wir mal, unbeliebt zu machen.
Da war die offene Unterstützung (inkl. Söldner) der Buren im letzten Burenkrieg, die Hunnenrede im Boxeraufstand, der "Panthersprung" bei Agadir und halt seine naive Liebe zur Marine.
El Quijote - wie kommst du drauf ? Die Hunnenrede stammt vom Sommer 1901. Immerhin war sie lange genug im Bewußtsein der angelsächsischen Welt, da sie ja den Schimpfnamen für die Deutschen hergab...
Mindestens seit Anfang des Jahrhunderts bestand danach für Großbritannien das strategische Dilemma, zwischen zwei ambitionierten maritimen Aufsteigern wählen und sich ihnen stellen zu müssen, denen man schon vom Potential her absehbar nicht gleichzeitig gewachsen wäre: Japan und das Deutsche Reich. Einen Teil der verschiedenen Vereinbarungen sortiert man in Kategorie "Interessenausgleich", um andere Probleme zu reduzieren. Die zusätzliche Wahl zwischen zwei geostrategisch weit entfernt liegenden Herausforderungen fiel demnach (im entweder/oder) zugunsten Japans aus, weil
- Japan auf der Zeitschiene hinten an stand, die Bedrohung weniger akut erschien
Ich frage mich, was hat Deutschland daran gehindert, zusammen mit Britannien einen Weg zu gehen? Man hätte zumindest einen Ausgleich durch Verhandlungen finden können.
Jetzt mal eine dumme Frage hierzu:Ich frage mich, was hat Deutschland daran gehindert, zusammen mit Britannien einen Weg zu gehen? Man hätte zumindest einen Ausgleich durch Verhandlungen finden können.
Gab es vor dem Krieg nicht den Versuch von Wilhelm II. ein Bündnis mit England zu schließen?
US-Analysen aus dem Zeitraum und kurz nach dem Krieg bringen das übrigens auf einen - recht interessanten - Schluss, der zu dieser
These paßt:
....
Das war eine US-Sichtweise zum anglo-japanischen Bündnis.
Mindestens seit Anfang des Jahrhunderts bestand danach für Großbritannien das strategische Dilemma, zwischen zwei ambitionierten maritimen Aufsteigern wählen und sich ihnen stellen zu müssen, denen man schon vom Potential her absehbar nicht gleichzeitig gewachsen wäre: Japan und das Deutsche Reich.
Na ja - Wilhelm II tat ja einiges um sich und das Reich bei den Briten, sagen wir mal, unbeliebt zu machen.
Da war die offene Unterstützung (inkl. Söldner) der Buren im letzten Burenkrieg, die Hunnenrede im Boxeraufstand, der "Panthersprung" bei Agadir und halt seine naive Liebe zur Marine.
Das alte britische Ziel, in Europa Gelichgewicht zu halten, existierte ja sogar noch 1919, als seitens Britannien durchaus auch gegen allzu "heftige" Forderungen der Franzosen beim Versailler Vertrag Bedenken bestanden.
Ich denke sogar, dass dies der tiefere und vielleicht auch einzige Grund für die britische Beteiligung an der Entente gewesen sein könnte. Immerhin bestand sie zwischen einem, Verzeihung, "Erbfeind" Britanniens, Großbritannien selbst und einem, nun ja, sehr unzeitgemäßen, instabilen Zarenreich. Richtig logisch war das nicht....
PPS: @großfürst pavel : Richtig. Auch Deutschland war nicht wirklich auf Gedeih und Verderb im Dreibund engagiert. So erklärten sie Italien nicht gleich nach deren Kriegserklärung an Österreich-Ungarn 1915 den Krieg.
Auch Ö.-U. hielt sich mit Kriegserklärung formal zurück. Da waren eigentlich nur Serbien und äh..Belgien
"Zwingend" war eigentlich keines der Bündnisse....Da war schon auch ein "Wollen".
Für Propagandazwecke wird alles, was sich irgendwie verwenden lässt, auch verwendet. Da war die Hunnenrede zweifellos eine Steilvorlage. Es fragt sich bloß, ob sie schon im Sommer 1900 so bewertet wurde, wie dann vierzehn Jahre später.
Eine Antwort gibt da wohl auch wieder Tirpitz: "Solange die Erde von Menschen bewohnt ist, hat im Leben der Völker Macht vor Recht gestanden."
Für mich eine feudale Denkweise, da als Machtfaktor allein das Militär vorausgesetzt wurde.
Die VSA war auch die erste größere Macht mit der die Briten einen Interessenausgleich erzielten, indem sie die Ablösung der britischen Hegemonie in der sogenannten westlichen Hemispäre durch die VS-amerikanische friedlich akzeptierten und den Amis bei Verhandlungen wie zum Beispiel bei der Festlegung der alaskisch-kanadischen Grenze deutlich entgegenkamen.
Im Gegenzug beließen die Amis die amerikanischen Teile des globalen britischen Reiches unter Kontrolle der Briten und forderten sie nicht hinaus wie Spanien.
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