Na..., wenn nicht wenigstens ein paar wenige Enklaven in Kleinasien überlebt hätte, würde es mich selber nicht geben. Ein Teil meiner Vorfahren waren Griechen aus Kappadokien, die erst 1924 nach Hellas kamen.
Darüber gibt es ja hier keine zwei Meinungen.
Schon mal daran gedacht, wenn wir imaginär hundert Jahre vor das 18. Jh. packen würden, dass dann Anfang des 20. Jh. die "Griechen" Kappadokiens sich noch weiter assimiliert hätten und vielleicht gänzlich Türken geworden wären? Dann würdest du nun türkische Flaggen schwenken und behaupten, deine Vorfahren kämen aus Zentralasien?
:devil:
Vielleicht nur noch 100 Jahre entfernt von einer Islamisierung?
Kappadokisches griechisch wird noch heute in einigen ehemaligen Flüchtlingsdörfern in Thessalien und Makedonien gesprochen,
Redest du von den sog. Karamanen/Karamanlis?
Hüttenroth ist sicherlich sehr kompetent. Aber woher soll der gute Mann solche Dinge wissen ? Wenn es griechisch könnte, dann könnte er die in den griechischen Archiven vorhandenen Informationen lesen über die Herkunft der damals aus Kleinasien vertriebenen.
Woher weisst du, ob er griechisch kann oder nicht? Woher weisst du, welche Archive er ausgewertet hat? Ausserdem belegen Archive, die festhalten, aus welchen Regionen der Türkei die Umsiedler und Vertriebenen im Bevölkerungsaustausch herkamen nicht, ob diese schon seit 2800 Jahren immer dort lebten.
Wie du weisst, wurden vorher auch Millionen Flüchtlinge vom Balkan Richtung Anatolien vertrieben, entscheidend war dabei das islam. Bekenntnis. Es spielte damals überhaupt keine Rolle, dass ein großer Teil gar keine Türken war, sondern Nachkommen islamisierter Bosniaken, Makedonen, Bulgaren oder Griechen, und dass ihre Sprachen eben nicht türkisch war, sondern griechisch, bulgarisch, usw.
Wenn eine Region durchmischt wurde, seit den Neandertalern, dann wohl die Landbrücke zwischen Europa und Asien...
Ansonsten ist zu Hütteroth zu sagen, dass es ein Standardwerk ist, welches so maßgeblich ist und war, dass es nochmals in überarbeiteter Form 2004 herausgebracht wurde. Du findest dieses Werk in jeder Literaturempfehlung der zu lesenden Bücher für Studenten bzgl. der Türkei (sowohl bei Geographen, als auch Historikern, usw.)
Es ist zudem von dem Schlage, wie es u.a. Dieter so gefällt
feif:, nämlich universalistisch, also über den Tellerrand schauend, akribisch und eine Unzahl an Werken auswertend. Schlicht ein Meisterwerk.
Ich habe ja oben noch ein weiteres Buch angegeben, welches konkretere Zahlen der osm. Register aufweist. Kannst ja da auch noch reinschauen.
Ansonsten: Sollte uns ein anderes Buch in die Finger fallen, welches neuer ist und genauso seriös ist, und dieses nun doch meßbare griechische Siedlungen durchgängig in osm. Zeit belegen können, dann ändern wir eben unsere bisherige neue Erkenntnis wieder...
Bin offen für alles.