Schlageter

Repo

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Wie ich gestern zufällig las, wurde hier mal einer gesperrt, natürlich zurecht!, der sich den Nick "Schlageter" ausgesucht hatte.

Ich ging mal in eine Schule, die in ihrer Geschichte auch mal den Namen: "Albert Leo Schlageter Oberschule" trug. Damals hatten die Schulen auch kein Geld, der Staat muss ja immer sparen;), waren die Stempel noch auf so mancher Landkarte und so manchem DIA.

Deshalb habe ich mich schon vor über 40 Jahren mit Schlageter befasst.
Nun kenne ich keineswegs den neuesten Forschungsstand zu ihm, er scheint mir aber der Prototyp des von den Nazis "Benutzten" zu sein.
Die die ungeheure Popularität nutzen, die der tote Schlageter in Deutschland hatte.
Die "Beweise" für NSDAP-Mitgliedschaft usw. sind doch meines Wissens alle gefälscht.
Die Aktivitäten im besetzten Ruhrgebiet wurden von Hitler ja auch abgelehnt.

Ist dies auch heute noch Stand der Forschung?
 
Wikipedia schreibt Folgendes:

Im Jahr 1922 arbeitete er schließlich in Berlin als Kaufmann einer Import-Exportgesellschaft. Aus dieser Zeit soll der Ausschnitt einer mit Schreibmaschine erstellten Liste stammen, welche die Mitglieder der NSDAP Ortsgruppe Berlin enthalten soll, unter anderem auch Schlageter. Dafür gibt es jedoch keine Belege. Seine Familie verneinte eine Parteizugehörigkeit und die Reichsleitung der NSDAP konnte 1928 keine Dokumente vorweisen. [2] Tatsächlich hatte Schlageter mit Gerhard Roßbach und Hauenstein im August 1922 mit Adolf Hitler Kontakt aufgenommen, um die Gründung einer norddeutschen Ortsgruppe der NSDAP zu planen; nach Vorbereitungen sollte es dazu im November kommen, was jedoch durch das NSDAP-Verbot in Preußen durch Innenminister Carl Severing verhindert wurde. Stattdessen wurde die Großdeutsche Arbeiterpartei gegründet, zu deren ersten Mitgliedern Schlageter gehörte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Leo_Schlageter

Als "Benutzten" kann man Schlageter wohl eher nicht einstufen, angesichts der Mitgliedschaft in mehreren Freikorps etc.
 
Hier noch ein paar Punkte zur Biographie: Biographie: Albert Leo Schlageter, 1894-1923

Fazit: Zu Lebzeiten Mitglied bei Freikorps und Mitglied der NSDAP, nach seinem Tod Märtyrerfigur der nationalsozialistischen Bewegung bzw. dann auch logischerweise im Dritten Reich. Prototyp des von den Nazis "Benutzten" darf also mindestens mit einem Fragezeichen versehen werden...
 
Als "Benutzten" kann man Schlageter wohl eher nicht einstufen, angesichts der Mitgliedschaft in mehreren Freikorps etc.


Wiki habe ich mir schon angesehen, hatte eigentlich auf "Background" gehofft.:pfeif:

Die Mitgliedschaft in "Freikorps" würde ich nicht von vorne herein als ehrenrührig ansehen.
Ihn deshalb als "Vorkämpfer" der Nazis anzusehen, ist doch sehr mutig.
Man beachte auch Karl Radeks (nicht direkt ein alter Kämpfer:scheinheilig:) Einschätzungen.
 
Hier noch ein paar Punkte zur Biographie: Biographie: Albert Leo Schlageter, 1894-1923

Fazit: Zu Lebzeiten Mitglied bei Freikorps und Mitglied der NSDAP, nach seinem Tod Märtyrerfigur der nationalsozialistischen Bewegung bzw. dann auch logischerweise im Dritten Reich. Prototyp des von den Nazis "Benutzten" darf also mindestens mit einem Fragezeichen versehen werden...


Auch die Tabellarische-Biografie bestätigt die Mitgliedschaft Schlageters in der NSDAP nicht!

Dass die Freikorps-Schlagetods, aus heutiger Sicht, keine sehr anziehenden Persönlichkeiten waren, ist klar. Damals sah man das aber anders. Ich erinnere zB an Fallada (Bauern, Bomben und Bonzen) der solche Typen durchaus auch als "junge Helden" schildert.

Hat er im Ruhrgebiet eigentlich im Auftrag der Regierung gehandelt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch die Tabellarische-Biografie bestätigt die Mitgliedschaft Schlageters in der NSDAP nicht...

Dort steht ehedem nur, daß er am ersten Parteitag der NSDAP in München teilgenommen hat.
Sicher; dafür mußte er nicht zwingend auch Parteimitglied gewesen sein, aber über die ideologische Nähe brauchen wir da wohl nicht zu streiten (man könnte sagen "möglicherweise Parteimitglied ohne Parteibuch", d.h., der Partei "nur" im Geiste überaus verbunden).

Du hast insofern Recht - und ich relativiere den Punkt "Mitglied der NSDAP" auch dahingehend -, daß dies bis dato nicht endgültig bewiesen werden konnte und verschiedene Aussagen bzw. Interpretationen dazu zu finden sind.
Eine kleine Auswahl:
historicum.net
Rez. NS: S. Zwicker: "Nationale Märtyrer" - H-Soz-u-Kult / Rezensionen / Bücher
Nationalsozialismus in der Region ... - Google Bcher
http://www.geschichtsforum.de/f63/geschichte-der-dt-freicorps-7686/
Personifizierte Ideologie: Zur ... - Google Bcher

Sei es wie es sei: Selbst wenn wir Albert Leo Schlageter "lediglich" als Freikorpskämpfer und Exponent der Rechten ansehen, geht seine ideologische Nähe zur NSDAP weit genug, um den Punkt, daß es sich um bloße (Be-)Nutzung durch die Nazis handelte, "mindestens mit einem Fragezeichen versehen" (deswegen auch diese Formulierung) zu können.

Dass die Freikorps-Schlagetods, aus heutiger Sicht, keine sehr anziehenden Persönlichkeiten waren, ist klar. Damals sah man das aber anders. Ich erinnere zB an Fallada (Bauern, Bomben und Bonzen) der solche Typen durchaus auch als "junge Helden" schildert.

Klar; es gab sogar Sympathie seitens der Kommunisten bzw. standen diese im Ruhrkampf 1923 sogar aktiv (Sabotageakte u. dgl.) auf der selben Seite wie die (ehemaligen) Kämpfer der Freikorps.
Vgl. dazu bspw. Die ffentliche Universitt ... - Google Bcher (S. 95 f., insbes. S. 96)

Hat er im Ruhrgebiet eigentlich im Auftrag der Regierung gehandelt?

Nicht daß ich wüßte; nur stellt sich da die Frage: Wo ist die Relevanz?
Die Reichsregierung (Wilhelm Cuno, parteilos, mit Kabinett aus Zentrum, DVP und BVP) hatte lediglich zum "passiven Widerstand" aufgefordert.
 
Interessant ist der Mythos Schlageter:
<8>
Der Weltkriegsoffizier und Freikorpskämpfer, der Sabotageakte gegen die französische Ruhrbesetzung initiiert hatte, war schon bald nach seiner Erschießung am 26. Mai 1923 auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf heroisiert und als nationalsozialistischer Vorkämpfer reklamiert worden. [8] Ein stichhaltiger Beleg für seine – aus offensichtlichen Gründen besonders nach 1933 geradezu reflexhaft behauptete – Mitgliedschaft in der NSDAP konnte allerdings bislang nicht beigebracht werden. [9] Zwar wurde schon um 1923/24 einschlägiges Werbematerial vermutlich von der NSDAP produziert, nämlich kleine Aufkleber mit Aufdrucken "Rache für Schlageter!", "Schlageter war Nationalsozialist", "Denkt an Albert Leo Schlageter" und "Werde Du auch ein Schlageter!" [10], die als Brief-Verschluss-Marken ebenso wie für Meinungsbekundungen im öffentlichen Raum genutzt werden konnten, doch präzise Belege für Autorschaft, Herausgabedatum oder Herstellungsort sind nicht bekannt. [11]
<9>
Ähnlich verhält es sich mit einem Porträtfoto 'aus dem Todesjahr 1923', das Schlageter mit Scheitel, Schnauzer, weißem Stehkragen und Krawatte zeigt und in mehreren Versionen publiziert wurde (Abb. 1): An jeweils unterschiedlichen Stellen der Krawatte wurde ein Hakenkreuz mit einem weißen Fotoretouchestift aufgebracht. [12]
Auch die prominente Nennung auf der zweiten Seite von 'Mein Kampf' (1925) [13], mit der Sabine Behrenbeck ihre Klassifikation Schlageters als eines "Primärhelden Hitlers" [14] begründet, scheint eine enge Beziehung zur Partei nahe zu legen, ebenso seine Erwähnung in frühen Reden von Goebbels und Himmler.
...
Jedenfalls gelang es der NSDAP erst 1933, konkurrierende Deutungen der Katholiken (darunter insbesondere des Cartellverbands Katholischer Deutscher Farbentragender Studentenverbindungen), des Stahlhelms, des Jungdeutschen Ordens und anderer Gruppierungen auszuschließen und den Mythos von Schlageter als 'Ersten Soldaten des Dritten Reiches' weithin zu verbreiten und durchzusetzen.

historicum.net
 
Dort steht ehedem nur, daß er am ersten

Klar; es gab sogar Sympathie seitens der Kommunisten bzw. standen diese im Ruhrkampf 1923 sogar aktiv (Sabotageakte u. dgl.) auf der selben Seite wie die (ehemaligen) Kämpfer der Freikorps.
Vgl. dazu bspw. Die ffentliche Universitt ... - Google Bcher (S. 95 f., insbes. S. 96)


Danke für die Links.

Die "Sympathie" der Kommunisten geht auf Karl Radek zurück. Siehe oben.

Nicht daß ich wüßte; nur stellt sich da die Frage: Wo ist die Relevanz?
Die Reichsregierung (Wilhelm Cuno, parteilos, mit Kabinett aus Zentrum, DVP und BVP) hatte lediglich zum "passiven Widerstand" aufgefordert.
Die Relevanz?
Nun, die Freikorps waren ja immer (außer beim Kapp-Putsch im Regierungsauftrag "tätig", also unmöglich ist es auch in dem Fall nicht.
Für mich überhaupt die Frage, diese Söldner tun unbezahlt ja sowieso nichts, woher kam das Geld?
Regierung? Montanindustrie? Vereinigung heimatverbundener Jungfrauen?

Dass Cuno den "passiven Widerstand" verkündet hat, hat ja seine alleinige Ursache darin, dass ein "aktiver" schlicht unmöglich war.
 
Die Relevanz?
Nun, die Freikorps waren ja immer (außer beim Kapp-Putsch im Regierungsauftrag "tätig", also unmöglich ist es auch in dem Fall nicht.
Für mich überhaupt die Frage, diese Söldner tun unbezahlt ja sowieso nichts, woher kam das Geld?
Regierung? Montanindustrie? Vereinigung heimatverbundener Jungfrauen?

Ah; jetzt ist mir klar geworden, worauf Du damit hinaus wolltest - schreib es ganz meiner Beschränktheit zu, daß ich dies nicht gleich verstanden hatte und noch einmal nachfragen mußte...

Die Darstellungen auf Freikorps ? Wikipedia sowie Schwarze Reichswehr ? Wikipedia wirst Du ja sicher bereits kennen (ich liefere sie an der Stelle vornehmlich für andere Mitleser) - danach gab es Förderungen verschiedenster Art von verschiedenen Gruppen: angefangen bei Regierung und Reichswehr bis hin zu in Interessenverbänden wie der Antibolschewistischen Liga beteiligten Exponenten der Wirtschaft u. dgl.

Aber um von der Wikipedia weg zu kommen - folgende Bücher äußern sich dahingehend analog:
Nationales Denken im Katholizismus ... - Google Bcher
Nationalsozialismus: Ursprnge ... - Google Bcher

Wenn wir davon ausgehen können, daß Albert Leo Schlageter zur Organisation Heinz - und damit offenbar auch weitgehend zur Schwarzen Reichswehr - gehörte, dann erscheint eine Unterstützung seiner Aktivitäten zumindest durch die Reichswehr bzw. das Reichswehrministerium durchaus sehr wahrscheinlich.

Zwar nicht mehr unbedingt zu den Freikorps, jedoch zum Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten - wo freilich aber nicht wenige ehemalige Freikorpskämpfer ebenfalls aufgenommen wurden - schreibt Ernst Willi Hansen in Das Zeitalter der Weltkriege 1914 ... - Google Bcher, daß die Finanzierung durch ehemalige Militärs sowie ostpreußische Großgrundbesitzer, welche sich im Deutschen Herrenklub zusammenfanden, erfolgte.
 
Bei jenem 1. Parteitag der NSDAP 1923 in München waren laut Zentner einige "Wehrverbände" vertreten.

Ich habe mir gestern Abend die Biografien einiger anderer Freikorpsgrößen angeschaut.
Das hat meine Einschätzung vertieft, dass ein lebender Schlageter wesentlich weniger mit den Nazis tun gehabt hätte, als der tote.

Zur Verdeutlichung:
Es geht mir keineswegs darum Schlageter von irgend etwas reinzuwaschen.
Lediglich darum an seinem Beispiel die allumfassende Inanspruchnahme der Nazis aufzuzeigen. Alles irgendwie Nützliche zum "Ruhme des Führers"
 
Zur Verdeutlichung:
Es geht mir keineswegs darum Schlageter von irgend etwas reinzuwaschen.
Lediglich darum an seinem Beispiel die allumfassende Inanspruchnahme der Nazis aufzuzeigen. Alles irgendwie Nützliche zum "Ruhme des Führers"

Kann ich nachvollziehen. Ohne mich jetzt speziell auf Schlageter zu beziehen, wäre ich auch vorsichtig alle Freikorpskämpfer, die von den Nazis zu "Helden der Bewegung" und Gallionsfiguren hochstilisiert wurden, generell zu verdammen.

Der Vorwurf einer "ideologischen Nähe" ist eine Gummiformulierung. Je weiter der Sprecher links steht, desto größer wird die Blase der bedeckten Menge im rechten Spektrum...
 
Kann ich nachvollziehen. Ohne mich jetzt speziell auf Schlageter zu beziehen, wäre ich auch vorsichtig alle Freikorpskämpfer, die von den Nazis zu "Helden der Bewegung" und Gallionsfiguren hochstilisiert wurden, generell zu verdammen.

Der Vorwurf einer "ideologischen Nähe" ist eine Gummiformulierung. Je weiter der Sprecher links steht, desto größer wird die Blase der bedeckten Menge im rechten Spektrum...


In einem von Timos Links kommt, wie Hitler: Andres Hofer, Johann Philip Palm und Schlageter in eine Reihe stellte, und sie für sich in Anspruch nahm.

Schlimm, alles mit brauner Kacke besudelt....
 
Wenn Schlageters Beitritt zur NSDAP das Parteiverbot zuvorkam und wenn die von Schlageter mitbegründete Großdeutsche Arbeiterpartei nur der Versuch war, das Verbot zu umgehen und einen Ersatz für die NSDAP zu schaffen, dann kann man Schlageter auch getrost als Nazi bezeichnen.
 
Wenn Schlageters Beitritt zur NSDAP das Parteiverbot zuvorkam und wenn die von Schlageter mitbegründete Großdeutsche Arbeiterpartei nur der Versuch war, das Verbot zu umgehen und einen Ersatz für die NSDAP zu schaffen, dann kann man Schlageter auch getrost als Nazi bezeichnen.

Auch umstritten:
siehe timos H-Soz-Rezeption
Dieser allgemeinen Inhaltsangabe soll hier ein genauerer Blick auf Zwickers Analyse des Schlageterkults folgen (denn nur dafür bin ich – als Nicht-Osteuropahistoriker – kompetent). Zunächst stellt sich die wichtige Frage, ob der Freikorpsmann Mitglied der NSDAP war, wie von der Partei besonders im Frühjahr 1933 so vehement behauptet. Im Zentrum von Zwickers Erörterung steht die angebliche Berliner NSDAP-Mitgliederliste von Berlin aus dem Jahr 1922, die 1934 publiziert wurde (Abb. 5, nach S. 304). Es gebe keine Möglichkeit, eine Fälschung dieser Liste sicher nachzuweisen; aber trotz des Fehlens eindeutiger Belege sei eine Mitgliedschaft Schlageters in der NSDAP (oder einer ihr verbundenen Partei) zumindest „denkbar“ (S. 53). Zwicker argumentiert zwar in der Folge mit guten Gründen gegen die Mitgliedschaft und ihre Relevanz, aber in der Sache kann die Frage nicht abschließend geklärt werden. Hier hätte ich mir noch mehr Akribie in der Suche nach Quellen gewünscht, denn das Deutsche Historische Museum geht sowohl in der neuen Dauerausstellung wie im „Lebendigen virtuellen Museum Online“ (www.dhm.de/lemo/html/biografien/SchlageterAlbert/index.html) ganz selbstverständlich davon aus, Schlageter sei Parteimitglied gewesen. Der Wikipedia-Eintrag hingegen wird in diesem Punkt alle paar Tage umgeschrieben (und zeugt insofern von erheblich mehr Lebendigkeit). Zwicker geht im Kern kaum über die von Joachim Kuropka 1984 vorgebrachten Überlegungen hinaus.[1] Aus meiner Sicht kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass Schlageter Demokratie und Republik ablehnte und mit forciert nationalistischen Positionen sympathisierte, aber wenn er wirklich Mitglied der NSDAP gewesen wäre, hätte die Partei diesen Umstand fraglos effektiv zu nutzen gewusst, und zwar bereits vor 1933. Dafür gibt es jedoch keine Hinweise.

Hervorhebung von mir
 
Um eine Sache hier noch geradezurücken...

Ohne mich jetzt speziell auf Schlageter zu beziehen, wäre ich auch vorsichtig alle Freikorpskämpfer, die von den Nazis zu "Helden der Bewegung" und Gallionsfiguren hochstilisiert wurden, generell zu verdammen...

Was hier mW auch so niemand getan hat :fs:

Der Vorwurf einer "ideologischen Nähe" ist eine Gummiformulierung. Je weiter der Sprecher links steht, desto größer wird die Blase der bedeckten Menge im rechten Spektrum...

Wenn ich schreibe "ideologische Nähe zur NSDAP", dann tue ich dies mit Sicherheit nicht aus irgendwelchen linken oder gar extrem linken Positionen heraus, sondern im selben Tenor, wie er (zuletzt zitiert und sogar fett hervorgehoben) sich in Rez. NS: S. Zwicker: "Nationale Märtyrer" - H-Soz-u-Kult / Rezensionen / Bücher veräußert (auch wenn ich weder der Verfasser der Rezension bin noch diesen Verfasser kenne):
Nationale Märtyrer schrieb:
...
... Aus meiner Sicht kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass Schlageter Demokratie und Republik ablehnte und mit forciert nationalistischen Positionen sympathisierte...
...
Kurz: Antidemokrat, die Republik ablehnend, nationalistische bis extrem nationalistische Positionen vertretend - das hat ohne Zweifel eine ideologische Nähe zur NSDAP (und das - um von Schlageter wegzukommen und es allgemein zu sagen - ganz unabhängigh von irgendeiner Parteimitgliedschaft oder auch Parteilosigkeit).
 
OT:
Der Turn- und Sportverein von Schönau im Wiesental verzeichnet unter seinen Leichtathletik-Bezirksmeistern Anfangs der 20erJahre 2mal einen Albert Schlageter.
Ob es der bewusste ist?
 
Kurz: Antidemokrat, die Republik ablehnend, nationalistische bis extrem nationalistische Positionen vertretend - .

OK

das hat ohne Zweifel eine ideologische Nähe zur NSDAP (und das - um von Schlageter wegzukommen und es allgemein zu sagen - ganz unabhängigh von irgendeiner Parteimitgliedschaft oder auch Parteilosigkeit)

eben nicht.
Das eigentlich verbrecherische der NSDAP wird damit nicht abgedeckt!
 
Kurz: Antidemokrat, die Republik ablehnend, nationalistische bis extrem nationalistische Positionen vertretend - das hat ohne Zweifel eine ideologische Nähe zur NSDAP (und das - um von Schlageter wegzukommen und es allgemein zu sagen - ganz unabhängigh von irgendeiner Parteimitgliedschaft oder auch Parteilosigkeit).

Ansichtssache, das kann auch ein national eingestellter Monarchist sein. Das ist etwas anderes, als ein Nationalsozialist. Genau das meinte ich damit, daß Unterschiede im rechten, reaktionären Spektrum von "innen" eher zu unterscheiden sind, als von aussen links. Von dort ist das nah beieinander, für einen Rechten, etwas völlig anderes.

Für einen NPD-Wähler sind SPD, Grüne und Linke auch "ideologisch nah", aber sag das mal einem aus dem rechten SPD-Flügel. :pfeif:
 
Ansichtssache, das kann auch ein national eingestellter Monarchist sein. Das ist etwas anderes, als ein Nationalsozialist. Genau das meinte ich damit, daß Unterschiede im rechten, reaktionären Spektrum von "innen" eher zu unterscheiden sind, als von aussen links. Von dort ist das nah beieinander, für einen Rechten, etwas völlig anderes.

Da widersprechen wir uns keineswegs...

Ich darf mich wiederholen: Deswegen sprach bzw. schrieb ich von "Nähe" und eben nicht bspw. von "Kongruenz" o. dgl. :fs:

Wenn es Dich beruhigt, haben mE bspw. auch Kommunisten und Sozialisten - die auch voneinander zu unterscheiden sind (um im Kontext der Zeit zu bleiben; z.B. USPD und KPD) - bezüglich ihrer Positionen "Nähe", aber keine "Kongruenz".
 
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