Aquädukt

Hoi Atze

Wer über keine druckdichten Rohrleitungen verfügt, muss halt fürs freifliessende Wasser Brücken bauen; Aquädukte…


Gruss Pelzer


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Hoi Atze

Beim Bau von Aquädukten gibt es eigentlich bloss zwei Knackpunkte; die Vermessung und die Abdichtung. Das Übrige ist einfach nur Brückenbau.

Um ein kontinuierliches Gefälle der Wasserleitungen zu bekommen, war eine präzise Vermessung erforderlich. Das optische Nivellieren über grosse Distanzen ist aber heimtückisch, da die Erdkrümmung vernachlässigt wird. Und das führte dazu, dass die Wasserrinne irgend wann aufwärts zu steigen begänne. Die Römer lösten das so, dass sie jeweils nur relativ kurze Teilstücke nivellierten und die Teilstücke dann dann koppelten. usw.

Um die Dichtigkeit der Wasserkanäle zu gewährleisten, entwickelten die Römer verschiedene Mörtel aus Kalk, Muscheln, Tuff usw.


Gruss Pelzer
 
Hoi Atze

Beim Bau von Aquädukten gibt es eigentlich bloss zwei Knackpunkte; die Vermessung und die Abdichtung. Das Übrige ist einfach nur Brückenbau.

Man sollte vielleicht darauf hinweisen, dass ein Aquädukt nicht nur und ausschließlich aus den beeindruckenden Brückenkonstruktionen besteht, die man hier oder hier sehen kann. Die meisten Zeit verlief ein Aquädukt doch eher ebenerdig, weil dort einfacher und mit weniger Aufwand zu bauen, wie z.B. noch schön in Augusta Raurica zu sehen. Nur wenn nicht anders möglich, dann wurden die beeindruckenden Brückenkonstruktionen gebaut.
 
Ich habe mal in einer Doku gehört/gesehen,dass Aquädukte wie Fertighäuser aus bereits vorgefertigten Teilen bestanden,die vor Ort dann zusammengesetzt wurden. Als Orientierung dienten angeblich röm. Zahlen.
Ich würde mal gern wissen,ob das stimmt,falls sich ein Experte zu diesem Thema finden lässt ?!:D
 
Ich habe mal in einer Doku gehört/gesehen,dass Aquädukte wie Fertighäuser aus bereits vorgefertigten Teilen bestanden,die vor Ort dann zusammengesetzt wurden. Als Orientierung dienten angeblich röm. Zahlen.
Ich würde mal gern wissen,ob das stimmt,falls sich ein Experte zu diesem Thema finden lässt ?!
Vorfabrizierte Aqädukte - Unsinn!

Natürlich wurden die Steinblöcke fürs Mauerwerk vorgängig behauen und dann verbaut. Aber das ist völlig normal und anders auch kaum machbar.

lieber Gruss Pelzer

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Wer über keine druckdichten Rohrleitungen verfügt, muss halt fürs freifliessende Wasser Brücken bauen; Aquädukte…

Und ob man Druckleitungen bauen konnte!
Lyon hatte vier Wasserleitungen von denen jede mindestens eine sog. Dükerstrecke aufwies, d.h. ein Tal wurde nicht mit einer Brücke überquert sondern mit einer Druckleitung welche sich dem Gelände anpasste.
In einem solchen Düker wurde das Wasser auf mehrere parallele Bleileitungen aufgeteilt die in Mörtel eingegossen waren.

Der größte dieser Düker quert das Tal des Iseron. Die Rohrstrecke ist 2612m lang, der Tiefgang beträgt 123m, der Auslauf liegt 9,26m niedriger als der Einlauf.
Hier eine Seite mit Prinzipskizze:
Siphons in Roman (and Hellenistic) aqueducts

Vitruv beschreibt ausführlich wie wichtig eine gerade Leitung auf der Talsohle ist, ein Knick würde zu schnell durch einen Druckstoß brechen, die Problematik war durchaus bekannt:

Wenn man ins Tal gekommen ist, wird ein so hoher Unterbau aufgeführt, dass die Leitung eine möglichst lange Strecke die gleiche Niveauhöhe hat. (...) Kommt dann die Leitung an die andere ansteigende Seite, dann schwillt das Wasser infolge des langen Zwischenraums, den der Bauch bildet, leicht an und dürfte wohl zum Kamm der Höhe hinauf gedrückt werden. Wenn aber kein Bauch in den Talniederungen angelegt und kein waagerechter Unterbau hergestellt ist, sondern ein Knie, dann wird das Wasser durchbrechen und die Verbindungsstellen der Röhren sprengen.

 
Frage: Funktioniert der Aquädukt von Aspendos auch mittels Druckleitungen? Oder wie muss man sich die Funktionsweise dieses Aquädukts vorstellen - vor allem das 'Ding' im Vordergrund, vom dem es noch eines weiter hinten im Bild gibt? :confused:
 
Frage: Funktioniert der Aquädukt von Aspendos auch mittels Druckleitungen? Oder wie muss man sich die Funktionsweise dieses Aquädukts vorstellen - vor allem das 'Ding' im Vordergrund, vom dem es noch eines weiter hinten im Bild gibt?
Der Aquädukt von Aspendos ist hydraulisch äusserst interessant. Es soll nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren funktioniert haben, ergänzt mit einer Art Druckredution...
Die Druckleitung bestand teilweise aus einbetonierten Tonrohre und steinernen Rohren.


Gruss Pelzer


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Und ob man Druckleitungen bauen konnte!

Druckleitungen sind übrigens bereits schon in hellenistischer Zeit verlegt worden, z.B. unter Attalos I. (241-197 v. Chr.) die knapp 42 km lange Madradağ-Leitung, die das Wasser nach W. Radt mit einer Tagesleistung von 4000m³ auf den Burgberg führte.
 
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hallo!
wollt mal fragen, ob wer von euch 'experten' ne modellbauanleitung für so n aquädukt hat.
möchte eines mit schülern der 5./6.klasse bauen. muss nicht aufwendig sein. dachte zunächst an strohhalme...
 
Eigentlich muss bei einem Aquädukt doch lediglich ein leichtes Gefälle bestehen, damit das Wasser vom höher gelegenen Punkt A (der Quelle) zum Verbraucher (Punkt B) gelangen kann. So etwas sollte sich mit Legosteinen entsprechend nachbauen lassen. Da gibt es bestimmt auch Steine, die sich als Wasserrinnen eignen.
 
@Roux
Meinst du die römische, oder ägyptische Variante?
 
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