Antike Schiffahrt-Sichtweiten im Mittelmeer

@Themi: Andernfalls könnte sich ein entsprechend gebildeter ja den Spaß machen und eine digitale Mittelmeerkarte so gestalten, dass nur der Teil des Meeres bleibt, von dem aus man die Küste sehen kann (bei völlig klarer Luft und einem vernünftig hohem Aussichtspunkt auf dem Schiff).

Könnte man. Dazu braucht man aber nicht nur die Küstenlinie, sondern die Topographie (Geländehöhen nahe den Küsten) und einiges mehr. Der Ätna ist schon 3.300 Meter hoch und ständig aktiv, wie weit sieht man dann erst die Rauchfahne wenn gerade eine etwas stärkere Eruptionsperiode stattfindet?
Und wie schon gesagt, normale Kumulus-Wolken entstehen über Land und sind über See sichtbar, lange lange bevor man eine Küste erblickt.

Hat denn wirklich keiner der Forianer mal selbst am Kap Bon (Tunesien) gestanden oder von Elba aus nach Korsika bzw. von Otranto aus Richtung Albanien geschaut?
 
Hat denn wirklich keiner der Forianer mal selbst am Kap Bon (Tunesien) gestanden oder von Elba aus nach Korsika bzw. von Otranto aus Richtung Albanien geschaut?

Sizilien ist von Kap Bon aus nicht zu sehen; Kap Bon ist von Sidi Bou Said aus schon kaum zu sehen.
Straße von Sizilien ? Wikipedia

und die Küste Albanien ist schon von Korfu aus u.U. nur im Dunst zu sehen.
Setzten die Römer von Otranto aus mit Tagesreise über, wird ab Hafen einfach die Richtung nach dem Sonnenstand für 70 km eingeschlagen, um mit mit etwas Versatz anzukommen.
Straße von Otranto ? Wikipedia
 
Setzten die Römer von Otranto aus mit Tagesreise über, wird ab Hafen einfach die Richtung nach dem Sonnenstand für 70 km eingeschlagen, um mit mit etwas Versatz anzukommen.
Straße von Otranto ? Wikipedia
Der Kreidefelsen von Möns Klint vergleichbar der Rügener Kreideküste) ist von Hiddensee aus 50 Kilometer entfernt und bei einigermaßen gutem Wetter problemlos sichtbar. Die Klippen von Dover sieht man vom gegenüberliegenden Festland fast immer. Da sollten 70 km auch noch überblickbar sein, da beide Ufer bergig sind.
Es macht übrigens einen gewaltigen Unterschied, ob ich am Strand stehe oder auf einem hohen Berg ein paar Km landeinwärts.
 
Es macht übrigens einen gewaltigen Unterschied, ob ich am Strand stehe oder auf einem hohen Berg ein paar Km landeinwärts.

Ja, schon klar.
Aber was hat das mit der Navigation für die Überfahrt bei Otranto zu tun, wenn Ziel/Richtung und ungefähre Entfernung bekannt sind? (abgesehen von einem Versatz bei der Überfahrt)
 
Aber was hat das mit der Navigation für die Überfahrt bei Otranto zu tun, wenn Ziel/Richtung und ungefähre Entfernung bekannt sind? (abgesehen von einem Versatz bei der Überfahrt)

Zugegeben nichts. Meine Ausgangsfrage bezieht sich aber auf visuelle Navigation. Das die Straße mit jeder Nußschale passierbar ist, wenn man grob die Richtung kennt, weiß doch jeder, der Mitte der 1990er mal die Tagesschau sah.
 
Hallo Zusammen

Die unter normalen Umständen bessere Sicht ist auch meiner Meinung nach mit dem Gehalt an Wasser in der Luft (Luftfeuchtigkeit) zu erklären.
Durch die Sonneneinstrahlung in einem steileren Winkel im MM gegenüber der Ostsee, ist dort die Lufttemperatur und die Wassertemperatur höher.
Durch die höhere Wassertemperatur kann mehr Wasser verdampft werden, welches in der Luft hängenbleibt, da im Sommer auch geringere Luftbewegungen (Wind) am MM sind. Wenn frische, trockene Luft einströmt, z.B. die weiße Bora, wird schlagartig die Sicht besser.
Die Erdkrümmung kann man eigentlich vernachläßigen, da die Erde ja mehr oder weniger eine Kugel ist. Auch an den Polkappen ist fast die normale Erdkrümmung vorhanden. Die Bilder von der Mißgeformten Kugel sind stark verzert, damit man den Effekt sehen kann.

Bis Neulich

Apvar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sizilien ist von Kap Bon aus nicht zu sehen; Kap Bon ist von Sidi Bou Said aus schon kaum zu sehen.
... wir konnte vom Kap Bon aus nicht einmal Pantelleria sehen. Die Insel ist bloss etwa 50km entfernt - und 800m hoch.

Und ich bin kurzsichtig. Hat jetzt nichts damit zu tun, wollte es aber mal erwähnen. :red:


... Die Erdkrümmung kann man eigentlich vernachläßigen, da die Erde ja mehr oder weniger eine Kugel ist.

Apvar.

Eine bemerkenswerte Theorie hast du da! :D



Gruss Pelzer


.
 
Straße von Gibraltar, blauer Himmel, die Sonne scheint, Afrika (14 km) nicht zu sehen. Nächster Tag, klare Sicht, gegenüberliegende Küste in allen Details zu erkennen; dritter Tag, man erahnt die marokkanische Küste mehr, als dass man sie wirklich sieht. Alles bei scheinbar klarer Sicht.
 
Das Wasser hat durch seine Struktur einen Bindungswinkel von etwa 120°. Sowohl im festen (Eis), flüßigen (Wasser) oder gasförmigen (Dampf) Aggregatzustand. Durch den Bindungswinkel von H-OH kommt es zu Reflektionen. Je mehr Wasser in der Luft, desto mehr Reflektionen. Um so Unsichtiger das Wetter, auch bei Sonnenschein.

Bis Neulich

Apvar
 
Komme gerade von der Nordsee. Ein seltenes Wetterphänomen erlebt: Noch 110 Seemeilen (ca. 200 km) von britischen Küste entfernt, zeigte sich genau dort über der Horizontlinie eine Luftspiegelung. Mit starker Optik betrachtet, suggerierte sich eine Flachküste mit Baumgruppen und Häusern, alles auf "dem Kopf stehend". Anderntags sprang das Wetter um und wir bekamen unter Verlust des Ankers "kräftig was auf die Mütze".
 
... Ein seltenes Wetterphänomen erlebt: Noch 110 Seemeilen (ca. 200 km) von britischen Küste entfernt, zeigte sich genau dort über der Horizontlinie eine Luftspiegelung. Mit starker Optik betrachtet, suggerierte sich eine Flachküste mit Baumgruppen und Häusern, alles auf "dem Kopf stehend". ...
Kennt jeder Wüstenfahrer unter dem Namen Fata Morgana...


Gruss Pelzer


.
 
Und hat doch viel mit England zu tun. Fata ist Italienisch für 'Fee', was wenn man den Begriff ins Deutsche übersetzt, die Fee Morgana bedeutet, also die Schwester des Artus in der Artussage, von der Nebelinsel. Erstmals unter diesem Namen beschrieben wurde das Ereignis an der Straße von Messina, womit wieder der Bogen zum Mittelmeer geschlagen ist. ;)
 
Im April 1989 besucht ich einige der "Inseln des Lichts" (Kykladen) in der Ägäis. Die Anreise erfolgte jeweils per Schiff. Irgendwie hatte ich mir das mit dem Licht und der Fernsicht anders vorgestellt.

- Passage der Insel Andros mit dem Hafen Gavrio: Bild 1 - 4
- 1. Zielort Insel und Stadt Tinos, Ankunft gegen Mittag: Bild 5 und 13
In der Bildmitte von 5 der ca. 565m hohe Exombourgo und davor über
der Stadt die Kirche Panagia Evangelistria (Bild 13).
- Von der Kirche wurde die Aufnahme 37 gemacht, im Hinterrund ist die
ca. 25 km entfernte Insel Siros zu erkennen.
- Die Aufnahme 54 entstand am nächsten Morgen während des Anstieges
auf den Berg, Tinos ist ca. 8 km entfernt.
- Aufnahme 65 entstand vom Gipfel, wieder Blickrichtung Tinos.

Höhe- oder besser Tiefpunkt war der erste Morgen auf Santorin, als die Mitreisenden, in ihren Zimmern mit Meerblick (gen Osten) hoffungsvoll extra früh aufstanden um den Sonnenaufgang festzuhalten. Der erfolgte allerdings ohne Zuschauer auf der anderen Seite der Dunst- od. Nebelbänke - nicht einmal der Strand (ca. 300m) war zu erkennen.
 

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Hier die restlichen Bilder:
 

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Im Frühjahr zum Wandern und Fotografieren zu empfehlen, zum Baden war es aber noch zu frisch und Mykonos (12, 19) war noch in den Saisonvorbereitungen, d. h. viele Lokalitäten waren geschlossen, wir fanden allerdings sowieso Delos (33, 22) interessanter.
 

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