In Deutschland erfolgte das erste strafrechtlich sanktionierte Duellverbot 1572 in der chursächsischen Konstitution, 1614 erging das Duellverbot in England, 1627 in Frankreich, 1628 in Schweden, 1716 in Rußland und 1755 in Österreich.1879 folgte Spanien.
Trotz dieser Verbote gab es teilweise sehr berühmte Duelle mit teilweise illustren Pesonen,z.B.:
General Wolfgang Adam zu Pappenheim / General Martin Maximilian Goltsch
Jean de la Fontaine/ OberstPoignan
Giacomo Casanova/Graf Franz Xaver Branicki (königl.polnischer Truchseß und Oberst der GardeUlanen)
Andrew "Old Hickory" Jackson 7-Präsident der USA hatte mindestens 4 Duelle ,u.a. mit Dickinson und Oberst Benton
Wilhelm v.Humboldt / General von Boyen
Alexander Puschkin/Baron Charles d`Anthes (Puschkin starb in diesem Duell)
Michail Lermontow /Martinov (Lermontow starb in diesem Duell)
Heinrich Heine /Salomon Strauß
Alexandre Dumas /Frederic Gaillardet
Friedrich v. Hinkeldey (Polizeipräs.v.Berlin unter FW IV)/ Leutnant v.Rochow (v. Hinkeldey starb in diesem Duell)
Ferdinand Lasalle/ Janko v.Racowita (Lasalle starb in diesem Duell)
Otto v.Bismarck/ Dr.Rudolf Virchow (ABGESAGT)
Erzherzog Rudolf v.Österreich/v-Auerperg (vermutlich sogenanntes amerikanisches Duell)
Und auch die Mädels waren aktiv,z.B.:
Pauline v.Metternich-Sandor/Anastasia v.Kielmannsegg-Lebedorff
Marquise de Nesle/ Comtesse de Polignac
Madame de Valsayre/ Miss Shelby
Danke, für diese aufschlussreiche Liste. Ergänzend könnte man noch Georg Friedrich Händel oder Voltaire erwähnen, der eigens Fechtunterricht nahm, um einen Adeligen fordern zu können, der ihn von seinen Dienern hatte vermöbeln lassen. Die Persönlichkeiten die Duelle ausfochten, konnten kaum unterschiedlicher sein, und es wäre daher zu einseitig, das Duell nur als antiquirtes Macho- Ritual zu interpretieren.
Die Idee, einen Konflikt durch einen Zweikampf zu lösen, ist wohl noch älter, als das Gottesurteil, iund man braucht nur an die homerischen Helden zu denken, die vor Troja immer wieder einmal (vergeblich) probieren, die politischen Sachzwänge durch einen Zweikampf zu regeln.
So fordert Menelaos Paris zum Duell, der sich wenig rühmlich hervortut, und später fordert Hektor die tapfersten Griechen zum Zweikampf, wobei Aias der Telamonier die Herausforderung annimmt. Der Kampf endet mit Patt, und die beiden tauschen Ehrengeschenke aus.
Der Zorn des Achilleus kulminiert im großen Showdown mit Hektor vorm skäischen Tor.
Pittakos, einer der Sieben Weisen forderte einen gegner zum Zweikampf heraus, den er tötete.
Ein später Nachfahre dieser Herren war Karl XII. von Schweden, der den Tod seiner Musketiere ehrlich bedauerte, so daß er allen Ernstes auf die Idee kam, seinen großen Kontrahenten Peter I. zum Zweikampf zu fordern, was ihm der schwedische premier, Graf Piper nur mit Mühe ausreden konnte.
Im 16. und 17. Jahrhundert verbreitete sich das Duell sehr schnell, und der Tod im Duell beendete das Leben einer großen Zahl von Adeligen.
Wer denkt dabei nicht an die Händel zwischen den Montagos und den Capulets in Shakespeares Romeo und Julia.
Duelle wurden anfangs meist mit dem Degen ausgefochten, doch bald schon kamen auch feuerwaffen auf.
Offenbar waren die frühen Duelle noch recht formlos, und mancher Duellant versuchte die Chancen zu seinen Gunsten zu manipulieren.
So berichtet Grimmelshausen von einem Duell zwischen einem Dragoner und einem Musketier. Der dragoner sollte seine Radschlosspistolen, der Musketier seine Arkebuse verwenden. Der Musketier schmierte Fett auf den Pfannendeckel und streute Pulver drauf. Als sie die Positionen einnahmen, hielt er die Lunte an das Pulver, das aufflammte. Der Dragoner vermutete, sein Gegner habe eine Fehlzündung und näherte sich seinem Gegner. Als er so nah war, dass ihn der Musketier nicht mehr verfehlen konnte, schoss er den Kavalleristen tot.
Im 17. Jahrhundert wurden Duelle mit feuerwaffen oft zu Pferde ausgetragen, so auch in einem Duell zwischen Hudson, einem Zwerg im Dienste Charles I. und Cross, einem Höfling der Königin. Der hatte sich über Hudson lustig gemacht, worauf der ihn forderte. Um den Größenunterschied auszugleichen, beschloss man das Duell zu Pferde auszutragen. Hudson war offenbar ein sicherer Pistolenschütze und tötete Cross mit einem Schuß.