Die persische Armee

Nein, es war sogar umgekehrt, die Griechen setzen mit einem Aufgebot auf Masse + die Phalanx ist wohl die einfachste Formation, die man sich vorstellen kann.

Du kannst nichts damit anfangen außer geradeaus zu marschieren.
 
Jede Satrape mußte ein Kriegskontingent stellen.

Gibt es dafür glaubwürdige Quellen?

Um auch hier Delbrücks Sichtweise wiederzugeben (die ich im Großen und Ganzen für sinnvoll halte): Jeder Satrape hatte ein Kontigent aus persischen Kriegern zur Hand, um inmitten fremder Völkerschaften die persische Herrschaft aufrecht zu erhalten. Diese unterworfenen Völkerschaften zu bewaffnen hätte den Persern schneller gefährlich werden können, als gepresste, schlecht ausgebildete und noch mieser motivierte Massenheere zu deren Schutz beitragen konnten.
 
Naja, das jede Satrapie ein Kontingent stellen mußte ist auch ohne Quelle anzunehmen. Ich glaube aber Herodot hat dazu mal was geschrieben, im Zusammenhang mit Tributzahlungen. Soweit ich weiss, hatte jede Satrapie eine Kerngruppe, also anzunehmen, das diese Garnison aus persischen und perserloyalen Soldaten bestand. Der Rest wurde dann sicher durch Söldner aufgefüllt, vorrangig durch Griechen, und durch Hilfstruppenkontingente der unterworfenen Völker. (durch organisierte Eingliederung in die Armee, kann einer Gefahr, die von solchen Kontingenten ausgeht gut vorgebeugt werden und die Bewaffnung kann man sich auch nicht so vorstellen, das tausende Männer an einem Waffenarsenal vorbeiziehen und von ihren Herren bewaffnet werden, vielmehr haben sie wohl ihre eigene klägliche Bewaffnung mitgebracht)
Eine neue Frage tut sich bei mir auf: Die Perser, zuvor ein unbeachtetes Volk unter Einfluß des Mederreiches, revoltieren und erobern innerhalb weniger Jahrzehnte den Großteil der antiken Welt und deren Anführer nennen sich Könige der Könige. Wie schafft ein kleines Volk, innerhalb von 50 Jahren so einen Sprung? Um dieses Riesenreich gewaltsam zu regieren und zu halten, hätten sie selber ein sehr zahlreiches Volk sein müssen.
Ich glaube die Perser stiessen auf einen fruchtbaren politischen Boden und beließen den unterworfenen Völkern einen Teil ihrer Tradition, nahmen sogar selber fremde Traditionen an. Auch ihre fortschrittliche administrative Struktur dürfte ein gutes Funktionieren der Völker untereinander ermöglicht haben.

Und nach diesem Gedankengang und kurzer Recherche erscheint mir die Frage wie Perser und Griechen Krieg geführt haben in neuem Licht und ich muß eingestehen, dass ich wohl als Laie in diesem Bereich der alten Mär vom fortschrittlicherem und dynamischerem und freiheitsliebenderem Europäer aufgesessen bin.
 
Die Leichte Infantrie der Neuzeit unterschied sich v.a. durch ihre Kampfweise von der Linieninfantrie, nicht durch die Bewaffnung; ähnlich würde ich den Begriff in der Antike verwenden: Schwere Infantrie kämpft v.a. im geschlossenen Truppenkörper, leichte Infantrie tut dies eher nicht.

Kleine Jäger/Plänkler-Einheiten sind dazu da den Feind zu beschießen und seine Reihen zu schwächen ohne sich aber auf ein ernsten Kampf ein zu lassen. Wie die Peltasten und Bogenschützen der Antike beschossen sie die Gegner und zogen sich dann schnell zurück. Dazu waren 2 Dinge nötig: weniger Gepäck an Waffen und Rüstung wie der Gegner mit zu schleppen damit dieser ihnen nicht einholen konnte und die Einteilung in kleine lockere Einheiten da eine größere Formation wesentlich unbeweglicher ist.

Doch schon die Assyrer entdeckten das 'Schützen-Paare', ein Infanterist mit einem großem Schild mit ein Schütze dahinter, auch sehr effektiv waren.

http://ferrelljenkins.files.wordpress.com/2008/10/lachish_archers_fjenkins_white.jpg

Außerdem war es bei ihne auch nicht ungewöhnlich das Bogenschützen ein Schwert trugen.

http://www.bellaromamusic.com/stories/triumphmarch/guards.jpg

Die Perser entwickelten die Taktik der 'Schützen-Paare' offensichtlich weiter und erfanden die Sparabara-Formation, die aus eine Front-Reihe von mit Speer uns Spara-Schild bewaffnte Soldaten und dahinter aus mit Dolchen bewaffnete Bogenschützen bestand. Doch es kam auch vor das die Soldaten der Front-Reihe stat einen Speer ein Bogen trugen.

Achaemenid Shields

Naja, das jede Satrapie ein Kontingent stellen mußte ist auch ohne Quelle anzunehmen.

Das liegt daran in welche Zeit wir uns bewegen. Während die Griechisch-Persischen Kriegen ist das sicherlich Falsch, da bestanden die Garnisonen aus persische Wehrpflichtige und einige Söldner. Wie sinnlos es gewesen wäre auf die unterworfenen Völkern zu vertrauen zeigen die Kriege die Darius I führen musste.

Aber nach den Kallias-Frieden wurde vereinbart dass das Perserheer den Fluss Halys nicht mehr überqueren würde, mussten die äußerst westlichen Satrapen in der Tat eigene Kontingente zusammenstellen die auch gegen Alexander kämpften.

lesenswerte Quellen & gute Links:
Achaemenid Military Equipments (CAIS)
Achaemenid Persia - its history, people and warfare.
The Persian Army 560-330 BC - Nicholas Sekunda & Simon Chew
Historien Kap. 7: 26-36 - Herodot
 
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