Schnapsideen der Techniker im 20. Jh

balticbirdy

Ehemaliges Mitglied
Nein, es geht hier nicht um Science fiction.
Denn in den Jahrzehnten blinder Technikgläubigkeit wurden eine Reihe ernstgemeinter Vorschläge unterbreitet, die bei Verwirklichung unseren Planeten grundlegend verändert, oder besser ruiniert hätten.
Rein technisch wären sie schon damals möglich gewesen, Planungen waren schon weit gediehen.

Bekanntestes Beispiel:
Atlantropa ? Wikipedia

Man wollte auch die sibirischen Ströme nach Mittelasien umleiten und einen Damm über die Beringstrasse bauen, um das Polarmeer eisfrei zu bekommen.
Manche Effekte von diesen Plänen werden heute (ungewollte) Wirklichkeit.
Wer hat noch Beispiele?
 
Wer hat noch Beispiele?
Hoi balticbirdy

Es gab doch in den 1950-er Jahren das Projekt, das Becken des Chott el Djerid in Tunesien zu fluten und so ein Flusskraftwerk zu betreiben. Dazu sollte ein Kanal bis ins Mittelmeer gesprengt werden - mit Hilfe von Atombomben!

An die Details kann ich mich nicht mehr erinnern; ich schaue mal nach...


Gruss Pelzer


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Zuletzt bearbeitet:
Dann gab es noch das "Projekt" mit Hilfe von Atomsprengungen einen neuen Panamakanal zu bauen, als offenen Seekanal.
Auch in den 50ern.

Einen Alpen-Straßentunnel mit 50-Fahrspuren in jede Richtung! Viel effizienter als die vielen kleinen.
Auch in den 50ern.

Kam damals alles im "Neuen Universum" bekam ich jedes Jahr zu Weihnachten.
Aber den Nachweis werde ich wohl schuldig bleiben, habe die Dinger wohl irgendwann entsorgt.
 
Es gab doch in den 1950-er Jahren das Projekt, das Becken des Chott el Djerid in Tunesien zu fluten und so ein Flusskraftwerk zu betreiben. Dazu sollte ein Kanal bis ins Mittelmeer gesprengt werden - mit Hilfe von Atombomben!

An die Details kann ich mich nicht mehr erinnern; ich schaue mal nach...

Also - die tiefste Stelle des Chott el Djerid liegt südlich von Tozeur und beträgt +14m! Da täte sich das Mittelmeerwasser wohl schwer, da hinauf zu fliessen!
Beim nördliche liegenden Chott el Gharsa sieht die Sache etwas besser aus; die tiefste Stelle beträgt hier bei -34m.


Gruss Pelzer


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Permanent Wärmespeicher

Der "permanent Wärmespeicher" hatte es sogar bis in die Prospekte und Bestell-Unterlagen bei Mercedes und VW geschafft.

Ein typisches Beispiel, dass die geniale Idee gar nichts nützt, wenn die Umsetzung nicht gelingt.

Durch ein mit speziellen Salzen gefülltes dickes Rohr sollte das Kühlwasser das Autos geleitet werden, die Salze haben die Wärme gespeichert und sich hierbei verflüssigt. Am anderen Morgen, beim Kaltstart hätten sie diese wärme an das Kühlwasser wieder abgegeben, dieses erwärmt.
Ergebnis: Kein Kaltlauf, dadurch weniger Verbrauch, viel weniger Abgas, Heizung im Auto wirkt sofort. usw.
Nur Vorteile.

Ergebnis:
Es gelang nicht, ein Material zu finden, das den aggressiven Salzen länger als ein paar Wochen standhielt.

Der Erfinder hat das Teil auf einer Automechanika Anfangs der 80er in Frankfurt vorgestellt, und ich muss gestehen, dass ich "Feuer und Flamme" war. Aber.... Satz mit X, war wohl nix.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also - die tiefste Stelle des Chott el Djerid liegt südlich von Tozeur und beträgt +14m! Da täte sich das Mittelmeerwasser wohl schwer, da hinauf zu fliessen!
Beim nördliche liegenden Chott el Gharsa sieht die Sache etwas besser aus; die tiefste Stelle beträgt hier bei -34m.
Das Projekt eines „Binnenmeeres“ im Grenzgebiet zwischen Algerien und Tunesien ersann ursprünglich Francois Elie Roudaire in den Jahren um 1880.

Dazu wollte er einen 240km langen Kanal vom Mittelmeer durch den Chott el Djerid bis zum Chott el Gharsa graben. Dann diesen und den Chott Melrhir (–26m) zu einem riesigen See auffüllen. Rund um den neuen See sollte die Kornkammer der Sahara entstehen…


Gruss Pelzer


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Fällt mir noch die "beheizte Garageneinfahrt" ein.
Kein Glatteis, kein Schneeräumen.:yes:

Aber vermutlich ein paar tausend Atomkraftwerke:motz:
 
Fällt mir noch die "beheizte Garageneinfahrt" ein.
Kein Glatteis, kein Schneeräumen.:yes:
Die wird bei uns relativ oft gemacht. Ist allemal besser als mit viel Lärm und Abgasen frühmorgends Schnee zu räumen...

In Reykjavík werden so gleich die Trottoirs und Strassen schneefrei gehalten...


Gruss Pelzer


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Die wird bei uns relativ oft gemacht. Ist allemal besser als mit viel Lärm und Abgasen frühmorgends Schnee zu räumen...

In Reykjavík werden so gleich die Trottoirs und Strassen schneefrei gehalten...


Gruss Pelzer


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Na ja, Island hat ja aber die Fußbodenheizung gleich mit eingebaut. In anderen Ländern dürfte so eine Maßnahme eher unter "wahnwitzige Energieverschwendung" fallen. Eine Garageneinfahrt läßt sich dagegen sehr gut von Hand schneefrei machen .....
 
Eine Garageneinfahrt läßt sich dagegen sehr gut von Hand schneefrei machen .....
Es geht dabei viel mehr um, zum Beispiel Zufahrten und Zugänge zu Spitälern. Die sollen jederzeit Eis- und Schneefreisein, damit niemend ausrutscht. Das ist natürlich auch mit der Schneeschaufel, Besen, viel Streusalz, Gasbrenner und rund-um-die-Uhr-Arbeit zu schaffen...

Ein Oberschenkelhalsbruch kostet da schnell mal die 100-fache Energie.

Geheizt wird gerne mit Grundwasser. Das kommt mit etwa 6 bis 8°C aus dem Boden. Und das reicht ohne zusätzliche Erwärmung zum Heizen der Strassen. Es kostet so bloss die Energie der Förderpumpe, einige Euro pro Tag. Mit diesem "Lohn" könnte man bloss einige Minuten Scheeräumen...

Gruss Pelzer

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Zuletzt bearbeitet:
Es geht dabei viel mehr um, zum Beispiel Zufahrten und Zugänge zu Spitälern. Die sollen jederzeit Eis- und Schneefreisein, damit niemend ausrutscht. Das ist natürlich auch mit der Schneeschaufel, Besen, viel Streusalz, Gasbrenner und rund-um-die-Uhr-Arbeit zu schaffen....
Oben war aber nun mal die Rede von schnöden Garagenauffahrten. Da liegen die Prioritäten ein bißchen anders.
 
Es geht dabei viel mehr um, zum Beispiel Zufahrten und Zugänge zu Spitälern. Die sollen jederzeit Eis- und Schneefreisein, damit niemend ausrutscht. Das ist natürlich auch mit der Schneeschaufel, Besen, viel Streusalz, Gasbrenner und rund-um-die-Uhr-Arbeit zu schaffen...

Ein Oberschenkelhalsbruch kostet da schnell mal die 100-fache Energie.

Geheizt wird gerne mit Grundwasser. Das kommt mit etwa 6 bis 8°C aus dem Boden. Und das reicht ohne zusätzliche Erwärmung zum Heizen der Strassen. Es kostet so bloss die Energie der Förderpumpe, einige Euro pro Tag. Mit diesem "Lohn" könnte man bloss einige Minuten Scheeräumen...

Gruss Pelzer


Jetzt l m d a A....
das habe ich für einen Schwachsinn der beginnenden 60er gehalten.

Aber die Eidgenossen haben das inzwischen....

Nur, die Spitäler kauf ich Dir halt nicht ab.
Denke mal eher, dass wir es hier mit dem Gegenufer des Zürisees zu tun haben.:winke:
 
Gab es nicht einmal die Schnapsidee, den Jangtse-kjang in China mit gewaltigen Talsperren zu stauen (Drei-Schluchten-Damm ? Wikipedia), ihn außerdem in großem Stil umzuleiten (Süd-Nord-Wassertransferprojekt ? Wikipedia) - und ist nicht damals ein grüner Außenminister nach China gereist, um diesen ökologischen Kahlschlag ... nun ja, eigentlich ist er dorthin gereist, um deutschen Firmen eine Beteiligung an dieser technischen Großtat zu verschaffen.

Die Chinesen haben dann leider nur zwei Turbinen gekauft : Eine um sie auseinanderzunehmen, die andere, um sie im Betrieb zu studieren, und sie dann achtundfünfzig Mal nachgebaut.

Tschuldigung, das Beispiel war wohl nicht besonders gut gewählt...:red:
 
Die Chinesen haben dann leider nur zwei Turbinen gekauft : Eine um sie auseinanderzunehmen, die andere, um sie im Betrieb zu studieren, und sie dann achtundfünfzig Mal nachgebaut.

Tschuldigung, das Beispiel war wohl nicht besonders gut gewählt...:red:


Es ist auch OT, aber zumindest historisch.
Genau so haben sich die Deutschen so ca. 1850 gegenüber den Briten auch verhalten. Und die Engländer haben sich darüber aufgeregt.
 
Als ich mich heute in den Dreck gelegt habe, habe ich den Erfinder des Herrenrades verteufelt.
Ohne Stange, mit einem Damenrad, wäre das nicht passiert.
 
Als ich mich heute in den Dreck gelegt habe, habe ich den Erfinder des Herrenrades verteufelt.
Ohne Stange, mit einem Damenrad, wäre das nicht passiert.

Dich zwingt doch keiner mit einem Herrenrad zu fahren. Mit einem Damenrad (oder Dreirad) kannst du bestimmt auch umgehen. :D (Ist bei deinem fortgeschrittenen Alter vielleicht auch besser. Sonst riskierst du noch einnen oberschenkelhalsbruch.):D
 
Als ich mich heute in den Dreck gelegt habe, habe ich den Erfinder des Herrenrades verteufelt.
Ohne Stange, mit einem Damenrad, wäre das nicht passiert.

Ich kenne das Gefühl allzu gut. Da ist man unterwegs, stolz wie der König auf dem Ross. Lenkt seine Maschine elegant und geschmeidig durch die Gassen. Die Stange fest zwischen den Beinen. Und dann wird man von seinem treuen Gefährt abgeworfen. Liegt im Dreck, windet sich wie eine Made.

Nicht schön, sowas. Armer Florian.


Gruss Pelzer

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Pelzer, für gewöhnlich fahre ich nur auf von Widschweinen und Treckern zerstörten Waldwegen Rad.
Mein Anruf beim zuständigen Revierförster war alles andere als nett.
 
Ich will ja nicht meckern, aber ihr hackt gerade mein ernst gemeintes Thema und ich möchte es nicht im Smalltalk wieder finden. Soll ein Mod eingreifen müssen?
 
Pelzer, für gewöhnlich fahre ich nur auf von Widschweinen und Treckern zerstörten Waldwegen Rad.
Mein Anruf beim zuständigen Revierförster war alles andere als nett.


Also flo, jetzt entschuldige Dich mal bei meinem Idol Drais, das tut dem doch auch weh:fs:

Und Deinem Förster hast Du die Meinung gegeigt! Sehr gut.;)

Dass das Herrenrad deutlich stabiler als das Damenrad ist, wirst du wissen.
 
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