sowjetisch-afghanischer Krieg

Rheinländer

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Hat jemand gesicherte Informationen zu diesem Krieg? Wikipedia und Co. sind da teilweise ziemlich widersprüchlich. Zum Beispiel bezüglich der Ermordung von Amin, einmal Afghanen, dann sowjetische Fallschirmjäger.

Ich bräuchte eine kurze und gut gegliederte Abhandlung.

würde mich freuen!
 
Ja und jetzt haben die amerikaner ein Problem.
Sie lieferten damals Waffen nach Afganistan, als die Sowiets einmarschierten. Heute werden sie mit diesen Waffen bekämpft.
Scheiss Spiel.
 
Hat jemand gesicherte Informationen zu diesem Krieg? Wikipedia und Co. sind da teilweise ziemlich widersprüchlich. Zum Beispiel bezüglich der Ermordung von Amin, einmal Afghanen, dann sowjetische Fallschirmjäger.

Ich bräuchte eine kurze und gut gegliederte Abhandlung.

würde mich freuen!

Dieser Widerspruch ist mir vor kurzem auch aufgefallen. Das mit der "Bar" und der Geliebten klingt mir jedoch nach Posthume Verunglimpfung durch die Mörder.

Die Krise in Afghanistan war m.E. zum Zeitpunkt der Ermordung Amins schon sehr weit zugespitzt, es hatte schon verschiedene Zwischenfälle gegeben. Ich glaube nicht, dass Amin sich da noch in Nachtclubs herumtreiben würde. Für die Einnahme Kabuls sind von den Sowjets auch recht viel Truppen mobilisiert worden.

Diese hatten damals auch eine Spez-Nas Einheit aus Tadschiken, Kirgisen und anderen Zentralasiaten gebildet, so dass auch von aussen der Eindruck entstehen konnte, es habe sich um Afghanen gehandelt (was auch nicht völlig auszuschliessen wäre). http://de.wikipedia.org/wiki/Speznas

In der Presse wurde damals aber über Sowjetische Spezialkräfte geschrieben (sehe ich angesichts der Sowjetischen Kontroll-Manie als Wahrscheinlicher). Ich kann mich konkret daran erinnern, dass die Spez-Nas die gerade von Siemens fertig gestellte Telefonzentrale sprengten. Den so entstanden Kabelwirrwar konnte man nie wieder entwirren, es dauerte Monate bis es wieder eine halbwegs reguläre Verbindung gab.

Im Wikipedia Artikel über die Operation Storm 333 (Operation Storm-333 – Wikipedia) wird ein Buch zitiert:Gregory Feifer: THE GREAT GAMBLE. HarperCollins, 2006, ISBN 0061143189, Invasion Considered, S. 21 ff..

Ich würde es mal damit versuchen.

Die Angaben über die Ermordung im Palast scheinen auch recht präzise zu sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Tajbeg-Palast
 
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Dieser Widerspruch ist mir vor kurzem auch aufgefallen. Das mit der "Bar" und der Geliebten klingt mir jedoch nach Posthume Verunglimpfung durch die Mörder.

Die Krise in Afghanistan war m.E. zum Zeitpunkt der Ermordung Amins schon sehr weit zugespitzt, es hatte schon verschiedene Zwischenfälle gegeben. Ich glaube nicht, dass Amin sich da noch in Nachtclubs herumtreiben würde. Für die Einnahme Kabuls sind von den Sowjets auch recht viel Truppen mobilisiert worden.

Diese hatten damals auch eine Spez-Nas Einheit aus Tadschiken, Kirgisen und anderen Zentralasiaten gebildet, so dass auch von aussen der Eindruck entstehen konnte, es habe sich um Afghanen gehandelt (was auch nicht völlig auszuschliessen wäre). In der Presse wurde damals aber über Sowjetische Spezialkräfte geschrieben. Sehe ich angesichts der Sowjetischen Kontroll-Manie als Wahrscheinlicher.

Im Wikipedia Artikel über die Operation Storm 333 (Operation Storm-333 – Wikipedia) wird ein Buch zitiert:Gregory Feifer: THE GREAT GAMBLE. HarperCollins, 2006, ISBN 0061143189, Invasion Considered, S. 21 ff..

Ich würde es mal damit versuchen.

Die Angaben über die Ermordung im Palast scheinen auch recht präzise zu sein: Tajbeg-Palast – Wikipedia


danke für die Hilfe!

Also ist das ganze heute noch ziemlich undurchsichtig! Das mit dem Nachtclub, da hast du sicherlich recht, dass scheint eher eine Verunglimpfung zu sein, die besonders radikal-islamischen Kräften in die Hände gespielt haben dürfte.

Als Quellen werde ich nur das Internet nutzen, da ich mich nur temporär mit dem Thema auseinandersetzen werde, aber trotzdem danke für den Tipp, ist bestimmt nicht schlecht.
 
Ich habe leider momentan nichts genaueres zur Hand.

So weit ich es in Erinnerung habe ist der o.z. Wiki-Artikel recht zutreffend. Da die Sowjets auch zahlreiche Afghanische Parteigänger hatten ist es nicht auszuschliessen dass diese eine Rolle spielten, ich halte es jedoch für eher unwahrscheinlich und untypisch für die Vorgehensweise von KGB und Co.
 
In einem Artikel im heutigen "El Pais" wird auch geschrieben, dass Amin in seinem Palast von Truppen der Sowjetischen Geheimdienste getötet wurde.
 
Aber ob die Bezeichnung "sowjetisch-afghanische Krieg" richtig ist... ?

Ich hege auch diesen Zweifel.
Letztlich war dieser Krieg ein Bürgerkrieg mit massiver ausländischer Einmischung, und keiner zwischen der UdSSR und Afghanistan.

Offiziell wollte die Sowjetunion die gerade erst an die Macht geputschte sowjetfreundliche, afghanische Regierung unterstützen.

So wie heutzutage ISAF & Co. die derzeitige pro-westliche Zentralregierung in Kabul stützen.
 
Alles klar, dann sollte das ja wahrheitsgemäß sein. Bist du hispanophil?

Hispanophil? Eher Chlorophil.

Ich habe lange in spanischsprachigen Ländern gelebt.

Ich sehe den Krieg eigentlich schon als Sowjetisch-Afghanisch. Die Afghanische Pro- Sowjetische-Seite war ja nur eine Marionettenregierung. Die Interesse der Sowjets war es ja das Land zu dominieren und fest in der eigenen Einflusssphäre zu verankern und nicht lediglich eine befreundete Partei zu unterstützen.
 
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Hat jemand gesicherte Informationen zu diesem Krieg? Wikipedia und Co. sind da teilweise ziemlich widersprüchlich. Zum Beispiel bezüglich der Ermordung von Amin, einmal Afghanen, dann sowjetische Fallschirmjäger.

Ich bräuchte eine kurze und gut gegliederte Abhandlung.

würde mich freuen!
Es gab keinen Sowjetisch-Afghanischen Krieg.

Meinst du den afghanischen Bürgerkrieg in welchen die SU eingegriffen hat?
 
Ja und jetzt haben die amerikaner ein Problem.
Sie lieferten damals Waffen nach Afganistan, als die Sowiets einmarschierten. Heute werden sie mit diesen Waffen bekämpft.
Scheiss Spiel.

Total Off Topic, aber ein sehr interessantes Dokument zur damaligen Sicht der Dinge ist Rambo III.
Aus heutiger Perspektive eine rein Parodie...
:S
 
Eine Empfehlung von mir: Spetsnaz had defeated the Mujahidden by the summer of 1986 - Military Photos

Sehr informative Diskussion mit Informationen aus erster Hand (einer der Diskutanten ist Speznazveteran, der damals in Afghanistan war), die einen äußerst interessanten Einblick in diesen Krieg und im speziellen die damaligen Speznaz-Aktivitäten dort geben.


Ich habe mir ein Teil der Diskussion dort angesehen. Wirklich sehr interessante Beiträge darunter. Ich sehe aber dasselbe Phänomen wie in den USA: Man "gewinnt" den Krieg im Nachhinein in der Erinnerung.

Mag ja sein, dass die Spetznas und andere Spezialkräfte dort sehr effektiv waren. Dass sie den Krieg "gewannen" wie einer der Teilnehmer erklärt , finde ich aber sehr gewagt. Und die Kontrolle über das gesamte Territorium erlangten sie m.W. nie. Nur über die Städte und deren Umland. Dass sie das Land und Ihre Parteigänger am Ende verliessen, war ja auch nicht aus einer Laune der Führung heraus.

Und über die Wehrpflichtigen die Munition gegen Drogen tauschten und ähnliche Zersetzungserscheinungen habe ich keinen Kommentar gefunden. Und so etwas war unter den normalen Linientruppen anscheinend weit verbreitet. Afghanistan Veteranen hatten bei der Verbreitung des Drogenunwesens in der SU eine ähnliche Rolle wie die Vietnam-Heimkehrer in den USA.
 
Ich habs bis zu Ende gelesen und mir auch noch ein paar aufgelistete Links reingezogen.
Was die Äußerungen einiger Teilnehmer dort angeht gebe ich dir Recht Bdaian. Vor allem bei denen die scheinbar nicht dort waren bzw. zu jung sind um dort teilgenommen zu haben, wird dies zum Teil vehement vertreten.
Allerdings ging es bei der Threaderöffnung (durch einen Amerikaner) um die Handlungen der Spetsnaz-Kräfte und deren Sieg im Sommer 1986.
Das die "normalen" Truppen nicht damit gemeint sind und dieser Krieg bei vielen Sowjetbürgern nicht "beliebt" war dürfte eigentlich klar sein.

Im letzten drittel wird auch angeschnitten, das einer der sowjet. Überläufer zu den Mujahedin vorher Waffen an diese verkauft hatte und erwischt worden war.
Ob die Veteranen nun ausschlieslich selbst an der Vertbreitung des Drogenkonsums schuld sind, wage ich zu bezweifeln. Eher haben heimgekehrte drogensüchtige Veteranen das schon vorhandene Geschäft drastisch angekurbelt.
In den asiatischen Sowjetrepubliken hat es den Anbau von Schlafmohn und damit auch den Haschischkonsum immer gegeben.

Was ich interessant fand, war die Diskussion über den Stinger-Verkauf durch die CIA und deren vermeintlich wichtiger Beitrag zur Beendigung des Krieges.

OT: Die Diskussion, welches Land in einem solchen Krieg gewinnt, ist eigentlich sinnlos. Am Ende ist die Anzahl der wirklichen "Verlierer" allemal größer als die der Gewinner. Und beide gibt es bei allen Betroffenen einer kriegerischen Auseinandersetzung.
Die ersten "Verlierer" haben wir ja auch schon im eigen Land. Mal sehen was in 10-20 Jahren über den Bundeswehreinsatz geschrieben wird.
 
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Über die Afghanen schrieb Friedrich Engels:
Der Krieg ist für sie ein erregendes Erlebnis und eine Abwechslung von der monotonen Erwerbsarbeit... Nur ihr unbezwinglicher Haß auf jede Herrschaft und ihre Vorliebe für persönliche Unabhängigkeit verhindern, daß sie eine mächtige Nation werden; aber gerade diese Ziellosigkeit und Unbeständigkeit im Handeln machen sie zu gefährlichen Nachbarn, die leicht vom Wind der Laune aufgewühlt oder durch politische Intriganten, die geschickt ihre Leidenschaften entfachen, in Erregung versetzt werden können.
Friedrich Engels, Afghanistan, August 1857
 
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