Wecker im Mittelalter?

iamNex

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Das Thema ist mir heut in der Früh gleich nach dem ich meinen Wecker gehört hab eingefallen. :grübel:
Gab es im Mittelalter bereits eine gewisse Art von Wecker?

Ein König bzw. Adeliger schätze ich mal wurde von seinen Bediensteten geweckt, aber der Bedienstete musste ja auch irgendwann/wie aufwachen/stehen. Wie wurde das gemacht? Vor dem Schlafen gehen die richtige Menge Wasser trinken?

Und wie sah es auf dem Land aus?
Viele Menschen können auch wenn die Sonne schon aufgegangen ist und alles hell ist trotzdem noch ewig weiterschlafen, daher kann das Sonnenlicht doch nicht der einzige Wecker gewesen sein.

Was waren denn historische Varianten des Weckers?
 
Was ist denn die richtige Menge Wasser (das nicht getrunken wurde, war ja verschmutzt!) um pünktlich Wasser lassen zu müssen ...? :grübel::still:

Da das gemeine Volk keine Uhr hatte, stellte sich die Frage nach "pünktlich" gar nicht.
Tiere mit vollem Euter schreien übrigens erbärmlich, das weckt jeden Tiefschläfer!

Und ja, es gibt das "mit den Hühnern ins Bett gehen und aufstehen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Was waren denn historische Varianten des Weckers?


Ich würde zum Buch der Bücher greifen, und dort folgendes lesen:

"Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn dreimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben".

Gedächtniszitat.

Und wir hätten des Rätsels Lösung.
 
Danke an alle ;)

Der Hahn klingt am besten stimmt ;)
Kirchenleuten wollt ich ausschließen, da ja der Pfarrer bzw. Glöckner auch erstmal aufwachen musste.
 
Dann gibt es da noch eine "innere Uhr". Wer es gewohnt ist, wacht sogar Sonntags zu einem bestimmten Zeitpunkt auf, nur kann man sich da noch mal umdrehen.
Ich wache meistens mittags auf, wenn mir der Magen knurrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
=)
Naja bei mir ist die innere Uhr wohl kaputt.
Mein Wecker klingelt seit ich weiß nich wie vielen Jahren um 6:23
Aber falls er aus is kann ich bis 14 uhr durchschalfen.
 
Geh mal vier Wochen mit den Hühnern ins Bett, dann fällt es dir leicht, ganz ohne Wecker, mit den Hühnern aufzustehen.
Weil ich das nicht tue, klingelt morgens mein Wecker. =)
 
=)mercy

Ich erweitere meine Frage mal eben:

Mit zunehmendem Städtewachstum..wie sahs da aus?
Da gabs doch nich zwingend Bauernhöfe mit Hühnern in der Stadt?
 
Ganz nur mit Hahn ging es auch nicht - Mönche mussten ja z.B. vorm Hahn raus. Man wird eben auch viel mit Nachtwachen gearbeitet haben.
 
Oder so, wie es im Link von floxx78 erläutert wird:
Der nächste Anwärter für das Prädikat »erster Wecker« war der klösterliche Kerzenwecker aus dem Mittelalter. Der trug die Bezeichnung immerhin schon im Namen. Laut den Reformstatuten der Abtei Cluny aus dem 11. Jahrhundert verließen sich deren Ordensmänner auf eine »Uhr, die hörbar fällt«, vermutlich »nach Länge und Gewicht bemessene Kerzen, die Nacht einzuteilen« – Wachsleuchten, in die eine Nadel mit einer Kette und einer Kugel daran gepikst wurde. Nach der gewünschten Zeit respektive Brenndauer fiel die Nadel heraus und mit ihr die Kugel, die in einen darunter stehenden Metallnapf polterte.
 
na, es gab sicher drei wichtige Faktoren:
- Hunger, Durst und Tageslicht. Im Winter vielleicht noch die Kälte.
Auf's Klo gehen: da stellt sich die Frage, wie lange die Blase "hält": wohl nicht immer bis zum morgen.
Auf englisch heisst das Frühstück breakfast und bedeutet, den Hunger schnell brechen zu können
Auf französisch heisst das Frühstück déjeuner. jeuner bedeutet fasten, déjeuner bedeutet entfasten.

Ich denke, dass sich vieles im Rahmen der Gesellschaft abspielte: der erste, z.B. der das Tageslicht erblickt, weckt die anderen (gemeinsam aufgestellte Regel). Hunger, Durst sowie auch das Bedürfnis des Austretens dürfte beim Aufstehen der anderen mitgeholfen haben. Zudem war das Leben vielerorts und zu vielen Zeiten kein Zuckerlecken - es standen Arbeiten an, damit auch wieder mal was gegessen werden konnte. Also ran an die Arbeit!
 
Es soll Schweizer geben, die das heute noch praktizieren.
Vermutlich da, wos ka Sünd geit.:autsch:
 
Geh mal vier Wochen mit den Hühnern ins Bett, dann fällt es dir leicht, ganz ohne Wecker, mit den Hühnern aufzustehen.

Das Dorfleben war nach den natürlichen Gegebenheiten festgelegt. Wenn es dunkel wurde, blieb man kaum noch länger auf. Im Winter vielleicht etwas länger, die Ressourcen wurden nicht überstrapaziert, weil noch keine überbordende Lagerhaltung. Durch den Tagesrhythmus und der schweren Arbeit sowie der kläglichen Freizeitangebote am Abend war es normal "mit den Hühnern ins Bett zu gehen".

Auch das Stadtleben war kaum anders. Im Mittelalter hielt man Haustiere wie Schwein, Huhn, Ziege und derlei Getier am Haus bzw. hinterm Haus. Eigentlich war es noch eine Symbiose zwischen Mensch und Tier, so aufzuwachen, dass der notwendig anfallende Lebensalltag auch ohne künstlichen Wecker anfangen konnte.
Die paar "un-natürlich" lebenden Zeitgenossen wurden von Personal geweckt, die widerrum von Personal geweckt wurden, die mit Haustieren zu tun hatten.
 
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