Am öftesten zerstörte Stadt

Nergal

Aktives Mitglied
Welches ist die, Eurem wissen nach, am häufigsten zerstörte* und erneut aufgebaute Stadt in der Geschichte der Menschheit?



*Kriege, also menschliches Einwirken, oder auch Naturkatastrophen
 
Hast du keine anderen Sorgen? Wie definierst du zerstört? Wieviel % der Bevölkerung und Bausubstanz fehlen dann? Waren Hamburg, Berlin und Dresden 1945 wirklich "zerstört"?
 
Welches ist die, Eurem wissen nach, am häufigsten zerstörte* und erneut aufgebaute Stadt in der Geschichte der Menschheit?



*Kriege, also menschliches Einwirken, oder auch Naturkatastrophen

Was ist mit Feuer (durch Leichtsinn, Brandstiftung, Blitzeinschlag)?
Ich glaube jede Stadt hat im Laufe ihrer Geschichte wenigstens einen Teil durch Feuer verloren. Je älter die Stadt desto größer die Wahrscheinlichkeit das dies mehrfach geschah. Wo fängt bei dir eine Stadt an - beim Stadtrecht oder bei der Siedlungsgründung?
Wo und wann willst du anfangen mit zählen?
 
Ich denke mal der besagte Stadt sollte schon was älter wie Dresden oder Neuss sein. Troja kommt schon mehr in die Richtung. Wie wäre es mit Damaskus oder Jericho?
 
Andere Frage: Was drängt den Menschen dazu, immer und überall nach Superaltiven zu suchen?

Nächste Frage: Welche Erkenntnis ist gewonnen, bis auf die, dass man die am meisten zerstörte Stadt benennen kann? - Wenn es in diesem schnöden Forum tatsächlich gelingt, die am meisten zerstörte Stadt dingfest zu machen; natürlich nur, solange jemandem eine noch häufiger zerstörte Stadt einfällt...
 
Nächste Frage: Welche Erkenntnis ist gewonnen, bis auf die, dass man die am meisten zerstörte Stadt benennen kann? - Wenn es in diesem schnöden Forum tatsächlich gelingt, die am meisten zerstörte Stadt dingfest zu machen; natürlich nur, solange jemandem eine noch häufiger zerstörte Stadt einfällt...
Wir könnten den Einwohnern für ihre Vorgänger und alle Zukunft Mitleid spenden.;)
 
Andere Frage: Was drängt den Menschen dazu, immer und überall nach Superaltiven zu suchen?

Nächste Frage: Welche Erkenntnis ist gewonnen, bis auf die, dass man die am meisten zerstörte Stadt benennen kann? - Wenn es in diesem schnöden Forum tatsächlich gelingt, die am meisten zerstörte Stadt dingfest zu machen; natürlich nur, solange jemandem eine noch häufiger zerstörte Stadt einfällt...

Ich sehe das eigentlich ähnlich, auch wenn mein Post weiter oben anderes meinen läst. Welchen Sinn sollte das Ganze haben? Um zu zeigen wo die "unermüdlichsten" (wieder ein Superlativ) Stehaufmännchen leben oder wo es sich immer wieder lohnte Neuaufzubauen und wo nicht? Es ging ja in der Fragestellung darum, welche Stadt am häufigsten und nicht welche am "gründlichsten" zerstört wurde.
Außerdem wirft sich dann immer noch die Frage auf, an welchem Kriterium wird die Bewertung festgemacht und wer bewertet.
 
Bisher hat mich die Diskussion nicht interessiert, weil ich wie andere hier die Frage etwas merkwürdig fand.

Aber dieser Aspekt ist interessant:

... wo es sich immer wieder lohnte Neuaufzubauen und wo nicht?

Was könnte es für einen Grund geben (geographische Lage wohl vor allem), daß
a) immer wieder irgendwelche Feinde anmarschieren, um einen konkreten Ort zu zerstören und
b) die Einwohner (bzw. die Leute in der Umgebung) trotz dieser schlechten Erfahrungen wieder hergehen und die Stadt neu erbauen.
 
Was könnte es für einen Grund geben (geographische Lage wohl vor allem), daß
a) immer wieder irgendwelche Feinde anmarschieren, um einen konkreten Ort zu zerstören und
b) die Einwohner (bzw. die Leute in der Umgebung) trotz dieser schlechten Erfahrungen wieder hergehen und die Stadt neu erbauen.
Auf beide Punkte eine Antwort: Handelsvorteile bedingt durch gute geographische Lage. Das ist sicher ein Grund, warum wir in Troja so viele Siedlungsschichten haben. Für lange Zeit war der Standort offenbar ein wichtiger an der Meerenge.
 
Die Frage ist eigentlich sehr interessant, also wieso wird eine Stadt immer wieder angegriffen und teils neu besiedelt, wo liegt die Motivation sich dort anzusiedeln also das Abwägen zw. Vor und Nachteilen und auf welche Stadt das am meisten zutrifft.
Viele Großstädte der Antike , wo eigentlich wesentlich weniger los war, sind heute nicht besiedelt.

Habe in einem anderen Forum die Antwort erhalten dass nach Eric H. Cline’s Jerusalem Besieged (2004) Jerusalem wenigstens 2x komplett zerstört wurde, 23x belagert, zusätzliche 52x angegriffen und 44x erobert und zurückerobert.
Wenn das so stimmt vermute ich mal dass das daran liegt das die Stadt für drei große Weltreligionen als heilig gilt über fast 4000 Jahre.

Daneben wird noch Belgrad erwähnt mit 40 Angriffen und größeren Zerstörungen.
 
Also abgesehen, davon, daß die Frage zu der Anzahl der Zerstörung von Städten in der Tat etwas merkwürdig erscheint, muß ich doch einmal festhalten, daß weitaus unsinnigere Themen hier im Forum mit vollen "geistigen Körpereinsatz" diskutiert werden.
Ein Thema als persönlich überflüssig zu halten schliesst nicht aus, daß es Leute hier im GF gibt, die anderer Meinung sind. Wozu dann die subjektive Energie verschwenden, hey ho, let´s go!

Für unsere Geschichte und nehmen wir nur mal den deutschsprachigen Bereich ohne dabei auf Zeitspanen oder Epochen zu achten, ist in der Tat wichtig, die Stadt. Wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Knotenpunkt nicht nur in der europäischen Geschichte, dabei spielen auch die Vernichtung von Städten eine Rolle, wie deren Aufbau, nehmen wir z.B. Magdeburg und die Rolle im Dreißigjährigen Krieg.

PS: Mit Magdeburg hab ich´s grade irgendwie:scheinheilig:
 
(...)Ein Thema als persönlich überflüssig zu halten schliesst nicht aus, daß es Leute hier im GF gibt, die anderer Meinung sind. Wozu dann die subjektive Energie verschwenden, hey ho, let´s go!(...)

Man siehe R.A. http://www.geschichtsforum.de/485489-post11.html

Mir geht es ähnlich. Bei vielen Themen denke ich, boah was soll das denn.
Aber fast jede Frage/Diskussion wirft immer wieder neue Gesichtspunkte auf, so das man denkt, boah das ist oder wird ja interessant.

Also denke ich, man sollte jede Frage - soweit möglich, schließlich gibt es hier auch ganz schlimmen Dummfug - einfach objektiv behandeln.

Interessiert mich die Frage oder das Thema, lese und mache ich mit.
Ist mir das Thema zu schräg oder einfach nur zu flach, dann halte ich mich halt raus ... auch wenn das vielleicht nicht immer klappt :pfeif:
 
Auf beide Punkte eine Antwort: Handelsvorteile bedingt durch gute geographische Lage.
Die gute geographische Lage ist es natürlich immer.
Entweder für Handelsvorteile - oder für strategische Vorteile (dieser Aspekt ist wohl für Nergals Beispiel Belgrad wichtig).

Das ist sicher ein Grund, warum wir in Troja so viele Siedlungsschichten haben.
Richtig. Wobei ich mich frage, warum die Stadt dann doch aufgegeben wurde - und zwar wohl noch in antiker Zeit. Die Meerengen und ihre Bedeutung blieben ja.
 
Habe in einem anderen Forum die Antwort erhalten dass nach Eric H. Cline’s Jerusalem Besieged (2004) Jerusalem wenigstens 2x komplett zerstört wurde, 23x belagert, zusätzliche 52x angegriffen und 44x erobert und zurückerobert.
Heftig.
Wobei das ja "nur" zwei Zerstörungen sind, also zweimal Entscheidungspunkte wo die (überlebenden) Einwohner sich überlegen mußten, ob man es wirklich an dieser Stelle noch einmal wagen sollte.

Wenn das so stimmt vermute ich mal dass das daran liegt das die Stadt für drei große Weltreligionen als heilig gilt über fast 4000 Jahre.
Nicht ganz.
Ich weiß nicht, ab wann Jerusalem als Stadt den Juden als heilig galt (wohl nicht die ganzen 4000 Jahre).
Für die Christen sind es wohl fast zwei Jahrtausende.
Bei den Muslimen hat das m. W. lange Zeit keine große Relevanz gehabt.
 
Ich weiß nicht, ab wann Jerusalem als Stadt den Juden als heilig galt (wohl nicht die ganzen 4000 Jahre).
Für die Christen sind es wohl fast zwei Jahrtausende.
Bei den Muslimen hat das m. W. lange Zeit keine große Relevanz gehabt.

Na sicher! Für die Juden ist Jerusalem der Ort, wo Abraham Isaak nicht opferte. Für die Christen der Ort, an dem Jesus starb und auferstand und für die Muslime der Ort, von dem aus Muḥammad in den Himmel ritt - einschließlich Hufabdruck seiens Pferdes im Felsen des Felsendomes, derselbe Felsen, auf dem Abraham Isaak beinahe geopfert hätte.
 
Richtig. Wobei ich mich frage, warum die Stadt dann doch aufgegeben wurde - und zwar wohl noch in antiker Zeit. Die Meerengen und ihre Bedeutung blieben ja.

So weit ich weiß, ist Troja noch bis ins frühe Mittelalter hinein besiedelt worden. Allerdings hat die Bedeutung der Stadt massiv abgenommen. Ein Grund dafür könnte Konstantinopel gewesen sein, wodurch sich die Handelswege so weit verändert haben, dass Troja eben nicht mehr von überragender Bedeutung war.
 
So weit ich weiß, ist Troja noch bis ins frühe Mittelalter hinein besiedelt worden. Allerdings hat die Bedeutung der Stadt massiv abgenommen. Ein Grund dafür könnte Konstantinopel gewesen sein, wodurch sich die Handelswege so weit verändert haben, dass Troja eben nicht mehr von überragender Bedeutung war.

Der Hafen von Troja versandete offensichtlich sukzessiv. Mit der Gründung von Antigoneia (später Alexandria Troas) um 306 v. Chr. etwa 30 km weiter südlich dürfte die Stadt keine größere Rolle mehr im Seehandel gespielt haben.

Versandete Hafenanlage von Alexandria Troas:
http://www.geschichtsforum.de/membe...e-antike-hafenanlage-von-alexandria-troas.jpg
 
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