Sklavenaufstände in Rom

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Wieso fanden alle Sklavenaufstände in der Zeit der Republik statt?
Welche Gründe gab es dafür?
Und warum gab es keine weiteren?
 
Wikipedia:

Alle Revolten zwischen 135 und 71 v. Chr. wurden von ländlichen Sklaven ausgelöst. Ihre Erbitterung ist vor allem auf zwei Punkte zurückzuführen: Erstens auf ihre schlechte Behandlung und zweitens darauf, dass viele von ihnen vorher freie Bürger in den hellenistischen Staaten gewesen waren.

Quelle: Sklavenaufstände im Römischen Reich ? Wikipedia

Kommt hinzu, dass die Republik die Aura von Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit vorgaukelte. Unter diesen Aspekten kamen sich die betroffenen Sklaven noch mieser vor als in einem autokratischen, totalitären System.
 
Die Sklavenaufstände in der Republik wurden dadurch begünstigt, dass oft Sklavenhalter ihre Sklaven selbst bewaffneten, sei es, um sie gegen politische Gegner einzusetzen, sei es, damit sie als Hirten die Herden gegen Räuber und wilde Tiere schützen konnten. Gegen die Bewaffnung der Sklaven wurde zunehmend vorgegangen, außerdem gab es in der Kaiserzeit nicht mehr so viel Gelegenheit, politische Gegner mittels Sklaven zu bekämpfen.
Allerdings gab es dann im 3. Jhdt. in Gallien den Aufstand der Bagauden: http://www.geschichtsforum.de/469839-post15.html

@ megatrend:
Sklaven sind allerdings in jeder Gesellschaft mies dran, egal ob demokratisch und autoritär. Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit hat Rom stets nur seinen eigenen Bürgern vorgegaukelt.
 
Was die aufgeführte Versklavung, einst freier Bürger hellenistischer Staaten betrifft, gibt es eine bezeichnende Episode in den Überlieferungen. Als der Heeresreformator Marius mit dem Kampf gegen die Kimbern & Teutonen beauftragt wurde, wurden gleichzeitig die römischen Klientelstaaten der hellenistischen Welt zur Stellung von Hilfstruppen aufgerufen. Einer der angegangenen Könige in der heutigen Türkei antwortete, dass er dazu nicht in der Lage sei, weil römische Steuereintreibergesellschaften (Publicani) seine Bürger in die Sklaverei verschleppt hätten. Tatsächlich reagierte der Senat und erließ ein Gesetz zur Freilassung solcher Bürger, dass von ihren Eigentümern natürlich nach Möglichkeit hintertrieben wurde! Während des Zweiten Sklavenaufstandes in Sizilien war der gesetzestreue Statthalter gerade dabei die Freilassungen durchzusetzen und während der Spannungen kam es zum Ausbruch des Aufstandes.
Während des Kaiserreichs gab es sicherlich ebenfalls Sklavenaufstände, doch die Überlieferungen sprechen nur von Räuberbanden oder desertierten Soldaten… Es ist nicht auszuschließen, dass sich hinter dieser „offiziellen Terminologie“ auch Sklavenaufstände versteckt haben mögen.
Die Zeit der Republik war gerade im 1. Jht. v.Chr. eine Zeit ständiger Expansion, bei der sehr viele Menschen versklavt wurden. Eine solche Zeit mit derart massiver Versklavung kam während der Kaiserzeit nicht wieder. Die Aufstände kamen ohnehin oft infolge von starken Versklavungen, wenn viele Menschen auf die Märkte geworfen worden waren…. So massenhafte Versklavungen wie in der späten Republik konnte es während des Kaiserreichs vielleicht nur noch regional geben und der Sklavenzugang drängte nicht mehr mit solcher Macht nach Italien selbst und seine direkt angrenzenden Provinzen wie zuvor.
 
Wikipedia:

Alle Revolten zwischen 135 und 71 v. Chr. wurden von ländlichen Sklaven ausgelöst. Ihre Erbitterung ist vor allem auf zwei Punkte zurückzuführen: Erstens auf ihre schlechte Behandlung und zweitens darauf, dass viele von ihnen vorher freie Bürger in den hellenistischen Staaten gewesen waren.

Ich meine bei Dreher gelesen zu haben, dass ein Grund der war, dass viele auch nach Friedensschluss ihrer Städte mit Rom versklavt blieben und das auch ein Grund der Aufstände war.

Kommt hinzu, dass die Republik die Aura von Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit vorgaukelte. Unter diesen Aspekten kamen sich die betroffenen Sklaven noch mieser vor als in einem autokratischen, totalitären System.
Tat die römische Republik das?
 
Als Beispiel der Behandlung von Sklaven während der Republik sei Cato der Ältere genannt. Er warnte seine Mitbürger, sich vor Verschwörungen zu hüten, wenn Sklaven in Harmonie miteinander leben würden. Darum sorgte er dafür, dass es in seinem Haushalt nicht dazu kam. Sklaven wurden ausgepeitscht, wenn sie sich über nicht schmeckende Mahlzeiten äußerten, sie durften kein anderes Haus betreten, echte Liebes-Beziehungen zwischen Frauen und Männern wurden unterbunden, indem die Sklavinnen als Prostituierte dienen mussten. Außerdem war Cato der Meinung, Bauern, Ochsen und Sklaven solle man verkaufen, wenn sie krank oder zu alt wären.

Kurz: der Besitzer durfte seine Sklaven verkaufen, auspeitschen, prostituieren, kastrieren oder töten.

Kaiser Claudius dagegen verbot die Kastration und bestimmte, dass jeder, der seinen unbrauchbaren, kranken Sklaven tötete, sich des Totschlags schuldig machen würde. Es gab sogar ein Beschwerderecht, das die Sklaven in Anspruch nehmen konnten. Seneca z. B. war der Meinung, die Sklaven sollten zu ihm aufschauen und ihn nicht fürchten. Das galt sicherlich nicht für jeden Sklavenbesitzer, aber insgesamt hatte sich das offizielle Recht gewandelt
 
Als Beispiel der Behandlung von Sklaven während der Republik sei Cato der Ältere genannt. Er warnte seine Mitbürger, sich vor Verschwörungen zu hüten, wenn Sklaven in Harmonie miteinander leben würden. Darum sorgte er dafür, dass es in seinem Haushalt nicht dazu kam. Sklaven wurden ausgepeitscht, wenn sie sich über nicht schmeckende Mahlzeiten äußerten, sie durften kein anderes Haus betreten, echte Liebes-Beziehungen zwischen Frauen und Männern wurden unterbunden, indem die Sklavinnen als Prostituierte dienen mussten. Außerdem war Cato der Meinung, Bauern, Ochsen und Sklaven solle man verkaufen, wenn sie krank oder zu alt wären.

Kurz: der Besitzer durfte seine Sklaven verkaufen, auspeitschen, prostituieren, kastrieren oder töten.

Kaiser Claudius dagegen verbot die Kastration und bestimmte, dass jeder, der seinen unbrauchbaren, kranken Sklaven tötete, sich des Totschlags schuldig machen würde. Es gab sogar ein Beschwerderecht, das die Sklaven in Anspruch nehmen konnten. Seneca z. B. war der Meinung, die Sklaven sollten zu ihm aufschauen und ihn nicht fürchten. Das galt sicherlich nicht für jeden Sklavenbesitzer, aber insgesamt hatte sich das offizielle Recht gewandelt

M. Terrentius Varro gab oin seinem Buch über die Landwirtschaft ganz ähnliche Feststellungen wie Cato. Er teilte die Ausrüstungsgegenstände in drei Gruppen ein: Sprechende, blökende und stumme (instrumentum vocale, semivocale et mutum). der einzige Nachteil eines Sklaven bestand darin, dass er immer noch ein Mensch blieb. Von Cato ist überliefert, dass er denen gewogen war, die einen tiefen Schlaf hatten, denn er hielt sie für gutmütiger. Übrigens kam Cato noch mit relativ wenigen Sklaven aus, und es ist überliefert, dass seine Frau die Sklavenkinder säugte, um ihnen durch die Muttermilch Zuneigung zu ihrem Sohn einzuflößen.
 
Wieso fanden alle Sklavenaufstände in der Zeit der Republik statt?
Welche Gründe gab es dafür?
Und warum gab es keine weiteren?


Die Gründe sind sicher recht heterogen. Rom führte kaum noch Eroberungskriege und sklaven wurden zu teuer. Manche Historiker vermuten, dass der Einfluss der Stoa und des Christentums verantwortlich waren. Doch ich denke, dass es vor allem an Roms Fähigkeit lag, die Besiegten und Sklaven zu integrieren. Viele Kinder von Sklaven und Freigelassenen wurden im Laufe der Zeit zu guten Römern. Quintus Horatius Flaccus (Schlappohr) war der Sohn eines Freigelassenen, und er brachte es bis zum Staatspoeten und Freund des Kaisers Augustus. Marcus Tullius Tiro war nicht nur der Freigelassene Ciceros, sondern auch sein Freund, der eine eigene Stenographie erfand. Claudius, Nero und Domitian ernannten Freigelassene zu allmächtigen Ministern, und Pallas und Narcissus, Epaphroditus, Parthenius und Sigerius wurden mächtiger, als Könige.

Der reiche Freigelassene Trimalchio begann als Lustsklave seines Herrn und wurde reicher, als die ganze Stadt und zugleich tyrannischer, als je ein Freigeborener. Doch betrachtete man Emporkömmlinge wie Trimalchio mit Argwohn, während andere Sklaven rechtlich Sklaven blieben, als Philosophen aber mehr geehrt wurden, als je ein Trimalchio. Epiktet, ein Sklave, brachte es dazu, geschätzter Freund des Kaisers Hadrian zu werden.
 
Trimalchio ist aber eine fiktive Romanfigur, und Epiktet wurde auch freigelassen. Dass er tatsächlich ein enger Freund Hadrians war, kann auch nicht so ohne Weiteres als gesichert gelten, da das von der Historia Augusta berichtet wird.
 
Trimalchio ist aber eine fiktive Romanfigur, und Epiktet wurde auch freigelassen. Dass er tatsächlich ein enger Freund Hadrians war, kann auch nicht so ohne Weiteres als gesichert gelten, da das von der Historia Augusta berichtet wird.

Sicher, Trimalchio ist eine fiktive, literarische Gestalt, doch der Aufstieg reicher Freigelassener war ein Phänomen der frühen und hohen Kaiserzeit. Aus Inschriften auf Grabmählern, die man gefunden hat, geht hervor, dass große Teile der Stadtbevölkerung Freigelassene und Nachkommen von Sklaven waren. Manche Gräber wurden von dankbaren Freigelassenen und Erben errichtet. das monumentalste ist die Pyramide des Prätors Gaius Cestius Epulo, die 12 v. Chr einer seiner Freigelassenen errichtete.

Den Dichter Horaz ließen manche seine Abstammung von einem Freigelassenen fühlen, doch er kam niemals auf die idee, dass er kein echter Römer war. So gelang es Rom, einstige Sklaven einzubinden und zu integrieren.
 
Claudius, Nero und Domitian ernannten Freigelassene zu allmächtigen Ministern, und Pallas und Narcissus, Epaphroditus, Parthenius und Sigerius wurden mächtiger, als Könige...

...aber das ist einfach nur eine Folge kaiserlicher Hausmachtspolitik und ein Gegengewicht zu den klassischen, römischen Magistraten. Es trug damit neben der Stärkung kaiserlicher Macht (auch Freigelassene gehörten zum weitgespannten Klientelnetz von Patronen) zusätzlich erste Züge für eine echte Bürokratie in Rom. Solche Freigelassene waren immer Ausnahmen! So sehr sie umschmeichelt wurden, weil sie Einfluss besaßen, so mehr wurden sie gehasst, insbesondere von höher gestellten Römern. Gerade bei "nachdrücklichen" Regierungswechseln hatten solche Männer nichts Gutes zu erwarten und sie wussten das... Derartige Männer waren wohl weiter entfernt davon irgendwelche Sklavenaufstände gut zu finden, als vielleicht selbst die Senatoren!

Wie gesagt denke ich dass Sklavenaufstände während der Kaiserzeit sich in Überlieferungen eher unter dem Deckmantel von Räuberbanden, Deserteuren und Aufrührern zu finden sind. Sie als solche zu entlarven ist wohl kaum möglich. Dazu kommt, dass nur erfolgreiche, große Kriege zu neuen Massen an Sklaven führten und derartige Kriege unterblieben in der Kaiserzeit in der Regel. Wenn es zu großer menschlicher Beute kam, hatten die Kaiser - als Eigentümer der Armee - für sie genug Möglichkeiten zur Beschäftigung. Nicht nur kaiserliche Domänen & Latifundien brauchten sie, sondern sie wurden als kaiserliche Schützlinge auch nach politischen Gesichtspunkten mit verminderter Rechtsstellung (Gerade in der Spätantike) in römischen Provinzen angesiedelt. Statt versklavt zu werden, konnten die Menschen sich als kaiserliche laeten oder dediticii im Reich angesiedelt finden, wenn sich militärische Vorteile für Rom daraus ergaben. Häufig wurden besiegte, "ins Reich geholte Fremdstämme" auch grenznah angesiedelt um damit auch die Infrastruktur zur Erhaltung der Armee zu stabilisieren, denn freie Siedler hätten sich kaum etwa an die Donau locken lassen. Häufig finden sich Lobpreisungen für Kaiser, die Tausende von Barbaren ins Reich brachten, sie neu ansiedelten und damit das Reich zum Blühen gebracht hätten. Kurz: Es kam in der Kaiserzeit nicht länger zu Massenversklavungen wie einst in der Republik als Kriegsfolge. Weiterhin wurde menschliche Beute nicht mehr länger unbedingt auf die Sklavenmärkte der Mittelmeerwelt geworfen.
 
...Senatoren!

Wie gesagt denke ich dass Sklavenaufstände während der Kaiserzeit sich in Überlieferungen eher unter dem Deckmantel von Räuberbanden, Deserteuren und Aufrührern zu finden sind. Sie als solche zu entlarven ist wohl kaum möglich. Dazu kommt, dass nur erfolgreiche, große Kriege zu neuen Massen an Sklaven führten und derartige Kriege unterblieben in der Kaiserzeit in der Regel. Wenn es zu großer menschlicher Beute kam, hatten die Kaiser - als Eigentümer der Armee - für sie genug Möglichkeiten zur Beschäftigung. Nicht nur kaiserliche Domänen & Latifundien brauchten sie, sondern sie wurden als kaiserliche Schützlinge auch nach politischen Gesichtspunkten mit verminderter Rechtsstellung (Gerade in der Spätantike) in römischen Provinzen angesiedelt. Statt versklavt zu werden, konnten die Menschen sich als kaiserliche laeten oder dediticii im Reich angesiedelt finden, wenn sich militärische Vorteile für Rom daraus ergaben. Häufig wurden besiegte, "ins Reich geholte Fremdstämme" auch grenznah angesiedelt um damit auch die Infrastruktur zur Erhaltung der Armee zu stabilisieren, denn freie Siedler hätten sich kaum etwa an die Donau locken lassen. Häufig finden sich Lobpreisungen für Kaiser, die Tausende von Barbaren ins Reich brachten, sie neu ansiedelten und damit das Reich zum Blühen gebracht hätten. Kurz: Es kam in der Kaiserzeit nicht länger zu Massenversklavungen wie einst in der Republik als Kriegsfolge. Weiterhin wurde menschliche Beute nicht mehr länger unbedingt auf die Sklavenmärkte der Mittelmeerwelt geworfen.


Der Bande des Bulla Felix, den Cassius Dio als einen römischen Robin Hood beschreibt, sollen auch viele verarmte Freigelassene der kaiserlichen Familie angehört haben, und ähnlich dürfte es beim Banditen Maternus gewesen sein, dessen Bande sich aus Deserteuren rekrutierte, mit der er Obergermanien und Gallien unsicher machte. Maternus wirkte fast als ein Vorlläufer der Bagaudenbewegung, die den Römern im 4. Jahrhundert arg zu schaffen machten.
 
Sklaverei: Regional unterschiedlich

@Scorpo: Schöne Beispiele! Dazu ist anzumerken, dass Bulla Felix in der Zeit Kaiser Septimius Severus agierte, der zuvor die Macht nach einem Bürgerkrieg an sich gerissen hatte!

Teils wiederholt, teils habe ich ein paar bisher ungenannte Punkte in diesen neuen Text eingestreut:

Im Bezug auf Sklavenaufstände ergibt sich aus den Eigenheiten der Sklaverei und ihrer regionalen Verteilung folgendes Bild: Wirtschaftsweisen, die auf massiven Einsatz von Sklaven in landwirtschaftlicher Produktion zurückgriffen, gab es vor allem in Italien, Sizilien und den am längsten hellenisierten Regionen des Reiches - wobei auch „quasi-industrielle“ Fertigungsweisen in jenen Regionen anzutreffen waren. Es fällt auf, dass dies gerade jene Gebiete sind, welche Rom zuerst beherrschte und wirtschaftlich ausbeutete – oder wenigstens Gebiete sind, die bereits traditionell die Sklavenwirtschaft selbst betrieben. Andere Regionen des Reiches kannten die Sklaverei zwar auch, doch basierte ihre Wirtschaft auf anderen, teils ebenso lukrativen Formen der Ausbeutung von Arbeitskraft, weshalb sie nicht im relevanten Maßstab auf Sklavenwirtschaft zurückgriffen. Jene Regionen mit einem hohen Sklavenanteil, sowie deren teils erbärmlichen Lebensumstände, waren ein idealer Nährboden für Aufstände! Die Masse aller bekannten Sklavenaufstände des Reiches fanden auch in diesen Regionen statt, welche die Kernregionen des Reiches waren und entsprechende Aufmerksamkeit in der Hauptstadt hervorriefen. Während der Republik, mit ihren Massenversklavungen durch kriegerische Expansionen, schwoll die Zahl verfügbarer Sklaven in unkalkulierbaren Intervallen und Umfang erheblich an, was die Sicherheitslage entsprechend belastete. Ganz und gar schwer zu kontrollieren war es, wenn gesetzlich erzwungene Freilassungen (etwa die genannten Bürger hellenistischer Verbündeter, welche römische Steuereintreiber in die Sklaverei getrieben hatten), Menschen in eine Unklare „Freiheit“ entließen. Denn die Fürsorge für diese Menschen endete oft kurz nach ihrer Freilassung.

Ab der Kaiserzeit kam es nur noch sehr selten zu „plötzlichen Überschwemmungen des Marktes mit neuen, kriegsbedingten Sklaven“, was die Sicherheitslage verbesserte und die Sklavenhalter dazu zwang, die Lebensumstände ihrer Sklaven aus rein wirtschaftlichen Erwägungen in erträglichem Rahmen zu halten. Einer der bekannteren Fälle von Masssenversklavungen fand unter den Flavien statt. Josephus Flavius spricht von 97 000 jüdischen Sklaven im Gefolge des jüdischen Aufstandes.

Sklavenaufstände mochten zwar abschätzig beurteilt werden, doch warfen sie ein sehr schlechtes Licht auf die Regierungen der Kaiser, die sich nicht mehr durch Verweis auf die klassische, nur einjährige Amtszeit traditioneller römischer Magistrate entlasten konnten. Aus oben genannten Gründen konnten sich Sklavenaufstände alleine ohnehin nicht mehr so gefährlich entwickeln, wie dies noch während der Republik mit ihren vielen, teils erst seit kurzem ihrer Freiheit beraubten Menschen möglich gewesen wäre. Aufständische Sklaven konnten nur noch im Verband mit anderen Kräften relevant werden, die ebenfalls zu den Verlierern im System des Reiches gehörten.
 
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