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moin, stimmt es, daß der ehemalige Bundeskanzler Adenauer kurz nach dem 13. August 1961/Mauerbau von den Amerikanern den Abwurf einer Atombombe in die Ostsee als Warnung an Russland angeregt hat ?
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Die Reaktion von Bundeskanzler Adenauer auf den Mauerbau war zwiespältig: einerseits starke Worte in Wahlreden; andererseits besprach er mit dem sowjetischen Botschafter, daß die Lage nicht unnötig verschärft werden dürfe. Er selbst zögerte lange, nach Berlin zu kommen. Dort kündigte er Maßnahmen des Bundes an, um die Wirtschaft zu stärken. Viel ist aber letztlich nicht herausgekommen.
Das schreibt der Westberliner Ex-Bürgermeister Schütz zu Adenauers Reaktion:
Der Mauerbau - eine Niederlage des Westens
Dort kündigte er Maßnahmen des Bundes an, um die Wirtschaft zu stärken. Viel ist aber letztlich nicht herausgekommen.
Betr. Atombombe nach Mauerbau.
So absurd, aber wohl kaum unterhaltsam, scheint das wohl nicht zu sein,
Wohl nicht Adenauer, aber seine Generalität tat sich da hervor, kaum glaublich, ohne Wissen des Chefs.
Zitat aus Linksnet unter Bezug auf Detlef Bald, Die Bundeswehr, eine Kritische Geschichte, 1955 - 2005,Müchen 2005
"Nach der Abriegelung der DDR-Grenze am 13.August 1961 erklärte die Bundesregierung den Mauerbau zum NATO-Bündnisfall und forderte die Umsetzung der NATO-Strategieder "massiven Vergeltung" mit vollem Einsatz von Atomwaffen. General Steinhoff verlangte als als deutscher militärischer Vertreter bei der NATO zumindest den selektiven Atomwaffengebrauch.
Noch im Dezember 1961 drängten Strauß und Oberst Beermann in Washington darauf, zumindest einige Atombomben über der Ostsee oder einem DDR Truppenübungsplatz zu zünden. Ende ZITAT:
ist das was Wahres dran ?
Ich kann mich irgendwie erinnern, dass in Verbindung mit den russ. Raketen auf Kuba, die Rede davon war, dass US-Atomwaffenträger, seien es jetzt Polaris-U-Boote oder sonst was, in die Ostsee entsandt werden sollten.
Das waren aber bestimmt nicht Vorschläge oder Forderungen Adenauers!
Und der Anfrager da irgendwas aus der Richtung in den falschen Hals bekommen hat.
Ganz so ist das nicht. Nach Bald gab es Auseinandersetzungen über den Führungsstil innerhalb der Bundeswehr, die Ende 1961 offensichtlich eskalierten.Gut so, " daß die USA Amis nicht die geringste Lust hatten, für den durchgeknallten deutschen Verbündeten einen Atomkrieg mit der Sowjetunion zu riskieren"
Ganz so ist das nicht. Nach Bald gab es Auseinandersetzungen über den Führungsstil innerhalb der Bundeswehr, die Ende 1961 offensichtlich eskalierten.
Eine wesentliche Rolle spielte dabei der Oberst Friedrich Beermann, übrigens ein SPD-Mitglied und später auch Bundestagsabgeordener.
Bald, Bundeswehr
Zur historischen Bewertung von Balds Buch vgl. die Rezensionen
Detlef Bald - Die Bundeswehr
Irgend etwas ist sicherlich an der Sache gewesen, Selbst wenn es keine Forderung gewesen ist, , nur ein hitziges Ausloten der möglichen Intensionen der Westmächte, (wie silesia sagte) halte ich das für eine Ungeheuerlichkeit, wenn der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, nur mal so aus Jux und Tollerei, die Meinung der Westmächte für einen Atomkrieg testen will.
2. Wähend des Korea-Krieges ist ebenfalls durch den US-Oberbefehlshaber über den Einsatz von Atomwaffen nachgedacht worden als Gegengewicht zur konventionellen Überlegenheit des "Nordens"
Irgendwas ist immer an einer Sache:
1. Während der Berlin-Blockade existierten Vorschläge hoher amerikanischer Militärs, die Blockade militärisch zu brechen. Da die Alliierten nicht über das konventionelle Potential verfügten den militärischen Widerstand des Warschauer Paktes zu brechen, wäre es, entsprechend der damaligen Nato-Strategie, sehr schnell an die Schwelle des potentiellen Versagens der konventionellen westlichen Streitkräfte zu einen taktischen Einsatz von Nuklearwaffen gekommen.
2. Wähend des Korea-Krieges ist ebenfalls durch den US-Oberbefehlshaber über den Einsatz von Atomwaffen nachgedacht worden als Gegengewicht zur konventionellen Überlegenheit des "Nordens"
3. Während des Vietnam-Krieges ist auch über den Einsatz von Atomwaffen zur "Saturierung" des Nordens nachgedacht worden.
Es zeigt, dass im Verlauf eines Konflikts natürlich alle Optionen durchgespielt werden. Das ist die Aufgabe der Politik und des Militärs.
Deswegen ist es für mich immer wieder verwunderlich, wenn Ideen als "ungewöhnlich" dargestellt werden, die absolut in den Kontext der damaligen Verteidigungsdoktrin passen. Und die hatte den Einsatz von taktischen Nuklearwaffen zu einem sehr frühen Zeitpunkt von Konflikten vorgesehen.
Relevant sind die internen Kontrollmechanismen im politischen bzw. militärischen Bereich bzw. die Zivilkcourage einzelner Offiziere von strategischen Streitkräften, die sich der verheerenden Konsequenzen von Atomkriegen bewußt sind und sie dann als Option zu den Akten legen!
Wie in allen bisherigen potentiellen Einsatzgebieten und historischen Events.
Dann wollen wir aber auch nicht verschweigen, dass MacArthur aufgrund seines Drängens auf solche hirnrissigen Vorschläge dann von Truman abgesägt wurde.
Es gab noch mehr Kommunistenfresser unter den westlichen Militärs, die sich zum Glück nicht durchsetzen konnten.
Curtis E. LeMay ? Wikipedia
Ja, der General Turgidson aus "Dr. Strangelove."
In den sechziger Jahren gab es eine intensive Dikussion über die Führbarkeit und Nichtführbarkeit von Kriegen. In folgendem Buch (1965) wurden beispielsweise die unterschiedlichen Positionen in Ost und West beleuchtet.
Ist der Krieg noch zu retten?: Amazon.de: Helmut Lindemann, Golo Mann: Bücher
Und man glaubte an die Möglichkeit thermonukleare Kriege führen zu können in Ost und West.
Mit dem Hinweis auf die damalige Nuklearstrategie hab ich Dir versucht einen Hinweis zu geben, dass Adenauer in der damaligen Zeit!!!!!!! also aus der damaligen Sicht und das ist entscheidend!!!!!!! nichts wirklich ungwöhnlichs formuliert hat.
Den Wechsel der unterschiedlichen Konzepte hin, von der "Totalen Reaktion" zur "flexiblen Antwort" ab ca. 1967 kannst Du unten bei den Links ausführlich Dir ansehen.
Kategorie:Nuklearwaffenpolitik ? Wikipedia
Und man versuchte die Entwicklung der Nuklearstrategie systematisch in die Konstukte der etablierten Militärtheoretiker zu pressen, um das Verhältnis des Mitteleinsatzes zu den Zielen überhaupt sinnvol definieren zu können.
Clausewitz. Den Krieg denken: Amazon.de: Raymond Aron: Bücher
Man kann Adenauer sicherlich so oder so politisch bewerten, aber in diesem Fall dürften derartige Äußerungen keine wirkliche politischen Pobleme oder Irritationen aufgeworfen haben, vor allem nicht vor dem Hinweis der Bereitschaft amerikanischer MIlitärs in Ähnlichen Dimensionen zu denken.
Die Welt hatte sich zwangsweise und für eine gewisse Zeit, nach der Kuba-Krise in den sechsziger Jahren daran gewöhnt, am Rande eine Atomkrieges zu leben.
Der Hinweis auf das, was die Amerikaner in Korea oder Franzosen in Indochina veranstalten wollten, lenkt vom Thema ab, daß Adenauer jenen „Wunsch“ äußerte.
Es spielt keine Rolle, ob er die Verfügung über die Waffen hatte oder nicht, es spielt auch keine Rolle, ob das von ihm Ernst gemeint war, oder nicht.
Auch wenn er wusste, und das glaube ich, DASS er das wusste, daß die Amerikaner solch einem Ansinnen nicht nachgeben würden, dann muss die Frage gestattet sein: Was sollen denn die Westalliierten vom Vertreter eines Landes halten, daß einmal gerade 16 Jahre vorher mit Mühe niedergerungen worden war ?
Musste dann nicht dieses Land, Deutschland, mit großem Argwohn beobachtet werden, wenn 16 Jahre später ein deutscher Regierungschef gedanklich mit dem Einsatz von Atombomben kokettiert ? , Auch dann, wenn es gegen Kommunisten ging ? Was sicherlich für Einige vertretbarer gewesen wäre.
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