DDR heruntergewirtschaftet

Gemüse selbst anbauen wird in den USA zum Trend.
Richtig. Aber das ist natürlich eine Modeerscheinung, ein Hobby.
"Urban farming" ist also nicht Folge von wirtschaftlichem Niedergang, wie es Askan offenbar mißverstanden hat, sondern eher umgekehrt ein Luxusphänomen (weil hier bewußt ineffizient gewirtschaftet wird, um Spaß und lecker Essen zu haben).
 
Die Motivlage für "urban farming" kann sehr vielschichtig sein: Brachflächen nutzen, Grüne Oasen schaffen, Gemeinschaftssinn erleben ("grow together"), lecker und gesund essen und kochen, Spaß haben, etc. Der von mir genannte Link über die Bauern von New York ist da sehr aufschlussreich. Dort werden die Gärten als eine "Reaktion der Menschen auf gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen" beschrieben. In den "Steinwüsten" der Großstädte gab es schon immer das Bedürfnis nach "grünen Oasen", die ihrerseits ja auch Treffpunkt, Tauschmarkt, "Lebensspender" etc. sind. Es geht also um mehr als um "Strategien zur Armutsbekämpfung" oder um "Modeerscheinungen". Hast Du noch keinen Garten?

Luxusphänomen? Luxus wäre es doch, sein eigenes Gemüse anbauen zu lassen.
 
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Wir sollten nun aber von Urban farming (was ich nach der R.A.'schen Definition auch betreibe, Gemüseanbau zur Eigenversorgung weniger als erhoffte Geldersparnis, als vielmehr aus Spaß an der Freud) zum eigentlichen Thema zurückkehren.
 
Die Motivlage für "urban farming" kann sehr vielschichtig sein
Da hast Du völlig recht.
Ich bezog mich ja darauf, wie Askan dieses Thema hier eingeführt hat (leider hat er auf die Frage nach der Quelle noch nicht geantwortet).

Für ihn ist "urban farming" eine Folge von Armut und Niedergang in den USA, der nach seiner Meinung schlimmer wäre als der in der DDR.

Und das ist m. E. völlig falsch. Es geht eben beim "urban farming" nicht darum, die eigene Notlage zu lindern. Es ist kein Armutsymptom, sondern zeigt im Gegenteil, daß die Leute Geld und Zeit über haben, um sich die Umgebung netter zu gestalten - die Versorgung mit Lebensmitteln ist völlig zweitrangig.
 
Da hast Du völlig recht.
Ich bezog mich ja darauf, wie Askan dieses Thema hier eingeführt hat (leider hat er auf die Frage nach der Quelle noch nicht geantwortet).

Für ihn ist "urban farming" eine Folge von Armut und Niedergang in den USA, der nach seiner Meinung schlimmer wäre als der in der DDR.

Und das ist m. E. völlig falsch. Es geht eben beim "urban farming" nicht darum, die eigene Notlage zu lindern. Es ist kein Armutsymptom, sondern zeigt im Gegenteil, daß die Leute Geld und Zeit über haben, um sich die Umgebung netter zu gestalten - die Versorgung mit Lebensmitteln ist völlig zweitrangig.

Mmmh. da wäre ich nicht so sicher. Ich habe neulich ein Dokumentation gesehen wo dieses Thema angesprochen wurde. Und da war es kein Hobby gelangweilter Yuppis sondern eine Beschäftigungstherapie für Arbeitslose mit gleichzeitiger Verbesserung der Versorgungslage. Die Grundstücke die dazu verwendet wurden waren zum Teil verlassene Parzellen aus großteils verlassenen Wohngebieten in denen die jugendlichen die alten Häuser abfackelten. Es wurde auch gesagt, dass z.B. Detroit zu den am schnellsten schrumpfenden Städten gehört.

Da kam bei dem Ganzen schon eine gewisse Weltuntergangstimmung auf.

Es gibt dabei unzweifelhaft Parallelen. In beiden Fällen findet ein brutaler Strukturwandel statt. Im Falle Deutschlands wurde dieser nach der Wende irgendwann von der Bundesrepublik abgefangen. In den USA haben die noch einen langen Weg vor sich.
 
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Soviel ich weiß, geht es beim Urban pharming um verschiedene Aspekte, je nach Priorität und Hintergrund der Initiatoren und Mitglieder.
Ziel ist es hierbei einerseits die Städte zu begrünen, andererseits auch Städtern die Möglichkeit zu geben ihren grünen Daumen zu entwickeln, bzw. eine eigene "Scholle" zu haben, und sei der Anteil des Einzelnen auch noch so klein. Gerade für viele Imigranten, die ursprünglich aus dem ländlichen Bereich kommen, ist das wichtig. Ein Stück Boden, um sich heimisch zu fühlen. Wenn dazu Integration und soziales Miteinander gefördert werden, umso besser.

City Farmer's Urban Agriculture Notes

Urban Farming: Grüner wird's nicht - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Das hat Ähnlichkeit mit Schrebergärten, nur dass die Flächen für den Einzelnen viel kleiner sind, natürlich nicht für den Eigenbedarf reichen.
Gerade die Idee hier auch ungenutzte Industrieflächen und Flachdächer zu erschliessen brachte Bewegung in den Gartenmarkt und es entstanden z.B. die Pflanzsäcke, die gerne auch zum Anpflanzen von Gemüse auf Balkonen genutzt werden. Keine Ecke und kein Topf ist zu klein, um nicht ein paar Kräuter oder Gemüse zu pflanzen.
Ein Anschauungsbeispiel hier Kartoffel-Pflanzsack, 3 Stück - Anzucht, Aussaat & Zubehör - Anzucht & Frühbeet - Geräte & Zubehör - Garten und Pflanzen Versand - Gärtner Pötschke
 
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sondern eine Beschäftigungstherapie für Arbeitslose mit gleichzeitiger Verbesserung der Versorgungslage.
Das wäre dann eine weitere Variante - ich kannte eher die hier schon diskutierten Motive (siehe auch Caros Beitrag).

Aber auch bei der "Beschäftigungstherapie" halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß die Versorgung im eigentlichen Sinne wirklich eine Rolle spielt. Dazu sind die Lebensmittel im Laden zu billig und die Erträge kleiner Parzellen in Eigenbewirtschaftung zu niedrig.

Ich gärtnere ja selber - was in einem normalen Garten zu ernten ist, deckt vom Wert her kaum die Unkosten. Es ist natürlich ein erhebendes Gefühl, wenn man die selbstgezogene Tomate serviert. Aber ohne den Hobby-Faktor wäre das eine völlig sinnlose Arbeit, um die Ecke gibt es das jederzeit billig zu kaufen (und das ist ja in den USA genauso).
 
Kann man den deutschen Kleingarten ? Wikipedia nicht auch urban farming nennen?
Eher nicht.
Wobei urban farming ja nicht so wohldefiniert ist wie das ordentliche deutsche Kleingarten-Prinzip ...

Aber beim wohl häufigsten Fall von "urban farming" sehe ich wesentliche Unterschiede:
- Urban farming nutzt vereinzelte freie Flächen in den Städten, Kleingärten werden als größere Anlage am Stadtrand angelegt.
- Urban farming bedeutet häufig, daß die angelegten/gepflegten Flächen von der Allgemeinheit genutzt werden, Kleingärten sind klare Privatzone der jeweiligen Betreiber.
- Urban farming Flächen sind oft recht kleine Restflächen, Kleingärten haben genormt 400 Quadratmeter - also weit größer als die üblichen innerstädtischen Privatgärten.
- Urban farming wird in einer Umgebung betrieben, in der Lebensmittel in Fülle für Jeden zur Verfügung stehen, Gemüseanbau etc. ist also nur ein Nebeneffekt. Kleingärten sind dagegen in erster Linie entstanden, weil die Leute gehungert haben, wegen ihrer Größe ist effizienter Anbau zur echten Versorgung einer Familie möglich und in den Vereinssatzungen wird bis heute darauf geachtet, daß im größeren Maße Lebensmittel angebaut werden (auch wenn sie oft nicht mehr verbraucht werden können).
 
Ja, meine Erfahrungen aus dem Anbau stimmen mit deinen überein, R.A.

Nun habe ich im übrigen das Schlagwort wieder gefunden, das man aus dem urban pharming kennt "Square foot gardening", will heissen die Flächen werden in Quadrate bzw. 1-1,5 Quadratmeter-Fächen eingeteilt und es gibt entsprechende Fruchtfolge- und Anbaupläne um die größtmögliche Ernte zu erwirtschaften. Dennoch kann man seine Familie nicht das ganze Jahr über mit allem Gemüse versorgen, wobei die Mitglieder natürlich untereinander gerne tauschen ...
Square foot gardening - Wikipedia, the free encyclopedia
*Nachtrag* warum gerade diese Größe? Damit man von allen Seiten mit einer Armlänge an dem Beet arbeiten kann.

Ein andereres Schlagwort bzw auch Leitsatz in diesem Zusammenhang ist die Permakultur http://de.wikipedia.org/wiki/Permakultur
 
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Eher nicht.
Wobei urban farming ja nicht so wohldefiniert ist wie das ordentliche deutsche Kleingarten-Prinzip ...

Jaja, der Spießerruf der Kleingärtner...... ich werde mich nicht zum Verteidiger des deutschen Kleingartenwesens aufschwingen.
:winke:Hätte ich diesen Hang zur Ordnung, würde ich mich nicht trauen, beim aktuellen Threadthema über Gärten und Kleinstfarmen zu schreiben. :winke:

Aber beim wohl häufigsten Fall von "urban farming" sehe ich wesentliche Unterschiede:
- Urban farming nutzt vereinzelte freie Flächen in den Städten, Kleingärten werden als größere Anlage am Stadtrand angelegt.
Manchmal, wenn sich die Städte seit der Gründung der Kleingärten nicht sehr weit ausgedehnt haben. Es gibt aber auch reichlich inzwischen innerstädtische Flächen, weil der Kampfbund der Kleingärtner meist erfolgreich verhindern konnte, dass aus Gartenland Bauland wurde.

- Urban farming bedeutet häufig, daß die angelegten/gepflegten Flächen von der Allgemeinheit genutzt werden, Kleingärten sind klare Privatzone der jeweiligen Betreiber.

Die Gärten ja, die Wege, Spielplätze und die Flächen um die obligatorischen Vereinsheime sind dagegen Allgemeingut. Du hast aber recht, auch wenn die Kleingärtner den sozialen Aspekt noch so betonen, so sind sie auf dem Weg durch die Instanzen wohl schon zu weit fortgeschritten, um ihrem Anspruch aus den Gründungstagen noch gerecht zu werden.


- Urban farming Flächen sind oft recht kleine Restflächen, Kleingärten haben genormt 400 Quadratmeter - also weit größer als die üblichen innerstädtischen Privatgärten.
- Urban farming wird in einer Umgebung betrieben, in der Lebensmittel in Fülle für Jeden zur Verfügung stehen, Gemüseanbau etc. ist also nur ein Nebeneffekt. Kleingärten sind dagegen in erster Linie entstanden, weil die Leute gehungert haben, wegen ihrer Größe ist effizienter Anbau zur echten Versorgung einer Familie möglich und in den Vereinssatzungen wird bis heute darauf geachtet, daß im größeren Maße Lebensmittel angebaut werden (auch wenn sie oft nicht mehr verbraucht werden können).
Es ist nicht nur ein Flächen- und Mengenproblem sondern auch ein Zeitproblem.
Der gewöhnliche Freizeitgärtner könnte durchaus seinen sommerlichen Obst- und Gemüsebedarf aus dem eigenen Anbau decken, dabei auch ein bißchen Geld sparen, wenn er seine eigene Arbeitszeit nicht rechnet und davon genug hat.
Um über die Erntesaison hinaus, vom selbstgezogenen leben zu können, müßte man in Verarbeitung und Lagerung einsteigen. Und die Konkurrenz im Supermarkt ist ja nicht unbedingt die nackte Tomate im Sommer, sondern Tomaten zu jeder Zeit und in allen erdenklichen Verarbeitungsvarianten.
 
Um über die Erntesaison hinaus, vom selbstgezogenen leben zu können, müßte man in Verarbeitung und Lagerung einsteigen. Und die Konkurrenz im Supermarkt ist ja nicht unbedingt die nackte Tomate im Sommer, sondern Tomaten zu jeder Zeit und in allen erdenklichen Verarbeitungsvarianten.
Liebe Rena, danke für das Stichwort "Vielfalt".:)
Ein weiterer Grundgedanke des Urban Pharming ist das Weiterleben alter und vergessener Sorten und Arten. Gerade auch im europäischen Raum geht es um alte Sorten, die nicht mehr als Produkt/Frucht gehandelt werden dürfen, weil sie irgendwelchen von der Wirtschaft festgelegten Normen nicht entsprechen. Die einzige Möglichkeit die Vielfalt zu erhalten liegt im privaten und Selbstversorger-Bereich, denn anbauen und tauschen darf ich sie, die herrlichen, wenn auch teilweise schwierigen Sorten, nur nicht handeln. :weinen::hmpf: http://www.dreschflegel-verein.de/saatgutrecht/
 
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Richtig Caro, wegen meiner Neugierde und der Artenvielfalt säuft z.Zt. ein Andenhörnchen neben 2 anderen Tomaten teures Trinkwasser auf meinem Balkon.
Bei der Hitze muß ich allabendliche Wiederbelebung mittels Gießkanne betreiben, auch ein Zeitproblem.
 
Toll, diese Eigenversorgung, aber neben den LPGs in der DDR, gab es nur kleine Gärten, die wie ich mich erinnern kann mit all möglichen Sorten an Früchten bepflanzt waren.

Doch die Ernte blieb meist in der Familie, einen Marktplatz zum Verkaufen des Obstes und Gemüses gab es nicht, ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern. War wohl auch zu kapitalistisch, so ein Markt. :D

Aber ohne diese Eigenversorgung hatte es eine Familie nicht leicht, sich nur von Grundnahrungsmitteln zu ernähren. Aber hat dass ganze beim Herunterwirtschaften nachgeholfen?
 
*Nachtrag* warum gerade diese Größe? Damit man von allen Seiten mit einer Armlänge an dem Beet arbeiten kann.
Ist das niedlich!

Ähnliche Ansätze verfolge ich in meinem Garten auch - aber nicht so ordentlich strukturiert und mit Theorie dahinter ;-)

Das ist natürlich ein extrem hobby-mäßiger Ansatz. Der Schwerpunkt liegt auf Vielfalt, auf leichtem Bearbeiten, auf interessanten Zusammenstellungen. Man spart die schweren Geräte und die schwere Arbeit des "Profis".
Der Schwerpunkt liegt dagegen deutlich NICHT bei der Erntemenge (wie das der Fall wäre, wenn es wirklich um Lebensmittelversorgung ginge). Das sieht man schon am Platzverbrauch: Die Beete selber sind klein (entsprechend wenig produzieren sie) - aber sie nutzen den Garten relativ schlecht aus. Man braucht nämlich die Hälfte des Gartens für die Wege zwischen den 1-Square-Beeten!

Gut geeignet sind solche klar strukturierten Beete natürlich für den Amateur. Da kann man nämlich ganz gut unterscheiden, was eigentlich in einem Beet wachsen soll und was wohl nicht.
Ein Bekannter von mir (der gärtnermäßig völlig bei Null angefangen hat) hat das so gemacht: Ein gut abgegrenztes Beet ließ er völlig frei - keine Setzlinge, keine Samen. Und was immer da wuchs - das hat er dann in allen anderen Beeten gnadenlos ausgerupft, das konnte nur Unkraut sein.
 
Jaja, der Spießerruf der Kleingärtner....
Es lag mir wirklich ferne, auf so etwas anzuspielen!
Mich hat halt amüsiert, daß das deutsche Kleingartenwesen in einem speziellen Gesetz ausführlich definiert und geregelt ist. Da können die Angelsachsen mit ihrem unsortierten "urban farming" nicht mithalten ;-)

Es gibt aber auch reichlich inzwischen innerstädtische Flächen, weil der Kampfbund der Kleingärtner meist erfolgreich verhindern konnte, dass aus Gartenland Bauland wurde.
Jau.
Aus eigener kommunalpolitischer Erfahrung kann ich sagen: KEINE andere Lobby ist so effektiv wie die Kleingärtner.
Eine Stadtverwaltung kann Sportvereine ärgern, Sozialeinrichtungen schließen, wichtige Firmen und Steuerzahler mit Auflagen überziehen, beliebigen Anwohner- oder Altersgruppen vors Schienbein treten - aber sie wird sich nie an eine Kleingartenanlage wagen.

... so sind sie auf dem Weg durch die Instanzen wohl schon zu weit fortgeschritten, um ihrem Anspruch aus den Gründungstagen noch gerecht zu werden.
Würde ich gar nicht sagen.
Die Privatheit bezieht sich eben nur auf die eigentlichen Gärten bzw. die Erträge daraus. Die Gemeinschaftseinrichtungen scheinen in der Regel schon gut zu laufen.
Nur dieser aus Gründertagen festgeschriebene Zwang zur Nahrungsmittelproduktion scheint nicht mehr zeitgemäß zu sein.

Der gewöhnliche Freizeitgärtner könnte durchaus seinen sommerlichen Obst- und Gemüsebedarf aus dem eigenen Anbau decken ...
Der Kleingärtner mit 400 qm schon - der übliche Reihenhausgarten reicht dafür kaum.

Um über die Erntesaison hinaus, vom selbstgezogenen leben zu können, müßte man in Verarbeitung und Lagerung einsteigen.
... und braucht ganz andere Mengen.
Und Du hast völlig recht: Insgesamt ist der Supermarkt nicht wirklich zu schlagen.
 
Reihenhausgarten=Handtuchgarten. Da ist gerade Platz für eine kleine Essterrasse, ein paar Blumen und Sträucher und eine Schaukel, oder so. Nicht einmal für einen ordentlichen Hausbaum ist genug Platz ...

Gut geeignet sind solche klar strukturierten Beete natürlich für den Amateur. Da kann man nämlich ganz gut unterscheiden, was eigentlich in einem Beet wachsen soll und was wohl nicht.
Und es erleichtert die Planung bei Fruchtwechsel und Fruchtfolge. :winke:

Wen's interessiert: damit der Boden bestmöglich genutzt und nicht ausgelaugt und/oder "geschädigt" wird. Fruchtfolge, Fruchtwechsel, Starkzehrer, Schwachzehrer, Mittelzehrer
 
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"Freizeit
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[FONT=verdana,arial,geneva]Ab Ende der sechziger Jahre begann sich auch in der [FONT=verdana,arial,geneva]DDR[/FONT] eine Freizeitkultur zu entwickeln, nachdem mit der sukzessiven Senkung der Arbeitszeit, der Einführung des arbeitsfreien Wochenendes und der Erhöhung des Mindesturlaubs ab 1979 auf 21 Tage die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen worden waren. Es hatte weniger mit kleinbürgerlicher Mentalität zu tun, wenn Datsche und Schrebergarten charakteristische Merkmale der DDR-Freizeitgesellschaft verkörperten. Tatsächlich wies der [FONT=verdana,arial,geneva]SED[/FONT]-[FONT=verdana,arial,geneva]Staat[/FONT] mit insgesamt 2,6 Millionen Wochenendgrundstücken und 855.000 Kleingärten die höchste Dichte an Gartengrundstücken in der Welt auf. Für diesen hohen [FONT=verdana,arial,geneva]Bedarf[/FONT] gab es durchaus triftige Gründe. So blieb "der unangefochtene Platz des Kleingartens im Alltag der DDR-[FONT=verdana,arial,geneva]Bürger[/FONT] ein Phänomen, das sich aus allerlei Defiziten und Nöten erklären lässt: Unwirtliche Städte und Wohngebiete, übermäßige Politisierung des öffentlichen Lebens, Belehrung allerorten, die den Leuten die Ohren verstopfte und sie hinter ihre Hecke flüchten ließ, Mängel in der Versorgung, die zur Selbsthilfe zwangen, Fehlen einer kommerzialisierten Freizeitkultur, die Alternativen geboten hätte" (Evemarie Badstübner, S. 379)."[/FONT]

Vergl.:

Gesellschaft und Alltag in der DDR - Informationen zur politischen Bildung (Heft 270)

Nu, das hab ich doch imma schohn gewusst, dass warn die Komunisten, die ham uns Gärten gegeben, "Stärkung der Eichenversorgung" so hieß das. Wußt ichs doch, och da haben se uns och "vera...". Abba wir, wir halten zusammen uff unserer Scholle, och wenn die Juppies jetzt gärtnern, des is nich dat selbe. Und Suppamarkt, meenste die kaufhalle, das sin doch keine Tomaten, Wasser zum Schneiden aus diesem Wohnwagenland - das ich nicht lache, erst hm se sich 1648 aus dem HRR absentiert und jetzt, schicken se uns sone Tomaten, das ist Rache sach ich bloss.

M.

P.S.: Vox populi und damit leider o.t., obwohl das mit den Tomaten stimmt!

M.
 
"Freizeit
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P.S.: Vox populi und damit leider o.t., obwohl das mit den Tomaten stimmt!


Nix OT.
Ich bin schließlich hier um Infos abzufingern.:devil:

Stimmt es eigentlich, dass LPG´s im Sommer 1990 Tomatenkisten mit Aufschrift "Tomaten aus Holland" beschafft haben, um ihre Ware überhaupt noch loszukriegen?

Es wäre verwunderlich, angesichts der Tatsache, dass die Oranje-Tomaten damals den absoluten Nullpunkt bei der Qualität erreicht hatten.
Aber die menschliche Dummheit ist unendlich:devil:
(Vorsichtshalber zur Klarstellung: Ich meine dies keineswegs mit Ossie-Wessie-Bezug, ich könnte etliche Beispiele der geglückten Verbraucherverdummung aus der alten BRD nennen, also nix falsch verstehen)
 
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