Die Angst kam erst danach: Jüdische Frauen im Widerstand in Europa 1939-1945

ursi

Moderatorin
Teammitglied
Von der Rettung jüdischer Kinder bis zur »Liquidierung« von Gestapospitzeln, von der Herstellung falscher Papiere bis zum Transport von Waffen und Informationen: Von Frankreich bis Polen engagierten sich jüdische Frauen aktiv im Widerstand gegen die deutsche Besatzung und »Endlösung«.
In einer vergleichenden Studie untersucht Ingrid Strobl erstmals die Beteiligung jüdischer Frauen am Widerstand im von den Deutschen besetzten Europa. Anhand von Archivmaterial, Briefen und Tagebüchern und der knapp sechzig ausführlichen Interviews, die sie mit ehemaligen jüdischen Widerstandskämpferinnen aus ganz Europa geführt hat, erhellt sie ein bislang verborgenes Kapitel der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Shoa.

Ingrid Strobl • Die Angst kam erst danach: Jüdische Frauen im Widerstand in Europa 1939-1945 • Fischer Taschenbuch • 2005 • 478 Seiten
 

Anhänge

  • 51GTYAGMXML__SL500_AA300_.jpg
    51GTYAGMXML__SL500_AA300_.jpg
    17,2 KB · Aufrufe: 1.184
Ich hatte von derselben Autorin dieses Buch verstruddelt, aber vorhin wiedergefunden: "Sag nie, du gehst den letzten Weg". Frauen im bewaffneten Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besatzung. Frankfurt 1989.

Der zweite Teil ist ganz dem jüdischen Widerstand in Osteuropa gewidmet und liefert starke Fakten und Argumente gegen die angebliche völlige Passivität der Opfer ("Wie Lämmer zur Schlachtbank").

Das Anliegen der Autorin hat auch etwas mit der Geschlechterproblematik zu tun: Es gab viele Frauen im Widerstand, doch im Gegensatz zu den Männern "versanken sie im Dunkel der Geschichte: Diese Frauen hatten allzu radikal gegen ihre Rolle als wehrlose, friedfertige Wesen verstoßen."

In den letzten 20 Jahren ist zwar einiges an Untersuchungen hinzu gekommen, aber sicher ist da noch mehr zu tun.
 
Vielen Dank für die beiden Buchempfehlungen.

War mir beides unbekannt, klingt aber sehr interessant.
 
Das Anliegen der Autorin hat auch etwas mit der Geschlechterproblematik zu tun: Es gab viele Frauen im Widerstand, doch im Gegensatz zu den Männern "versanken sie im Dunkel der Geschichte: Diese Frauen hatten allzu radikal gegen ihre Rolle als wehrlose, friedfertige Wesen verstoßen."

In den letzten 20 Jahren ist zwar einiges an Untersuchungen hinzu gekommen, aber sicher ist da noch mehr zu tun.

Gerade der jüdische Widerstand wurde sehr lange nicht beachtet. Im Zusammenhang mit dem jüdischen Widerstand, wurde der Aufstand im Warschauer Ghetto als fast einziger Widerstand angeschaut. Dafür gab es auch in Berlin eine jüdische Widerstandsgruppe der Freundeskreis Herbert Baum
.

Über den Widerstand von Frauen wurde in den lezten Jahren einiges publziert. Hier fehlen aber auch wiederum jüdische Frauen im Widerstand. So gab es bei der Roten Kapelle jüdische Frauen. Auch in der Baum-Gruppe gab es zahlreiche Jüdinen, die ihren Widerstand mit dem Leben bezahlten.

In der Roten Kapelle gab es auch sog. Halbjüdinen, die zwar nichts mit dem Judentum zu tun hatten, aber durch die Nürnbergergesetze zu Halbjüdinen wurden.

Über Frauen im Widerstand (sind aber keine jüdischen Frauen) habe ich schon ein paar Beiträge geschrieben:

Widerstand und Dissens von Frauen

Lieselotte Herrmann

Porträts von Frauen im Widerstand
 
Zurück
Oben