Die letzte Hexe

Ach so, die Anna Göldi wurde "dekolltiert".

In Straßberg/Hzl. haben sie 1743 eine Hexe verbrannt, nachdem man ihr, als besondere Gnade, zuvor einen Pulversack um den Hals gehängt hatte.
Und die behaupten auch, es wäre eine der letzten Deutschlands gewesen.
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Dass Menschen heute auch noch sehr abergläubisch sind, erzählte mir vor etwa acht Jahren mein Haustierarzt, mit dem ich auch privat befreundet bin.
Er wurde zu einem Bauern gerufen, um einer Kuh, die vorzeitig kalbte, zu helfen. Er ging mit dem Bauern zum Stall und sollte dort durch eines der Fenster steigen, statt durch den Eingang. Dem Tierarzt fiel das aber gar nicht ein, sondern er ging zum Eingang und fand dort zwei Mistgabeln gekreuzt vor dem Eingang. Er fragte den Bauern, was das sollte und bekam zur Antwort: "Damit die Hex´nicht in den Stall kann."
Mein Freund räumte die Gabeln weg und ging durch den Eingang. Die Kuh brachte übrigens ein schönes Stierkalb auf die Welt.

Es ist unglaublich, wieviel Aberglauben noch versteckt ist!
 
Dass Menschen heute auch noch sehr abergläubisch sind ...

Es ist unglaublich, wieviel Aberglauben noch versteckt ist!

Nicht nur Aberglaube sondern auch Hexerei ist in anderen Teilen der Welt immer noch ein aktuelles Thema. Der Glaube an Magie und Zauberei ist z. B. im sub-saharischen Afrika für viele eine Grundlage ihrer Denk- und Handlungsorientierung. Dieser Glaube beschränkt sich nicht nur auf Bauern, Mittelschichten und Politiker, sondern auch international anerkannte Wissenschaftler und Kirchenväter sehen Afrika durch magische Aggressionen einer realen Gefahr ausgesetzt.
Um ein Beispiel zu nennen: Allein in Südafrika praktizieren über 200.0000 sangoma oder ngangas (Medizinmänner). Zumeist verkaufen sie magische Schutzamulette oder führen rituelle Gegenzauber durch um Menschen von Verhexungen zu befreien. 84% der ansässigen Bevölkerung besuchen nach eigenen Angaben mindestens dreimal pro Jahr einen solchen „witch-doctor“.
Leider bleiben auch die Hexenverfolgungen nicht aus. Von 1990 bis 2008 starben wegen vermeintlicher Hexerei 23.000 Menschen in Afrika. Im Staat Simbabwe und in einigen Provinzen Kameruns gilt Hexerei inzwischen wieder als Straftat.

Quelle: Rolf Schulte: Hexenverfolgung im außereuropäischen Kontext: Afrika


(Hoffentlich ist dieser Beitrag nicht zu offtopic)
 
So weit muß man nicht in die Ferne schweifen, um die Lebendigkeit von grenzwertigen Praktiken zu belegen.
Heute benutzt man zur Zukunftsschau keine Leber wie die Etrusker sondern lebende Tintenfische. :still:
 
Ich finde es aber sehr wichtig, darauf hinzuweisen, weil dieses Unwesen in Afrika immer weiter um sich greift, z.B. werden Albinos vefolgt und getötet, weil sie angeblich verhext sind.

Aber selbst bei uns gibt es immer noch Anzeigen wegen Hexerei. Unglaublich; Aberglauben gehört mit Stumpf und Stil ausgerottet.

*Spamoff!*

Zurück zum eigentlichen Thema.
 
Nicht nur Aberglaube sondern auch Hexerei ist in anderen Teilen der Welt immer noch ein aktuelles Thema. Der Glaube an Magie und Zauberei ist z. B. im sub-saharischen Afrika für viele eine Grundlage ihrer Denk- und Handlungsorientierung. Dieser Glaube beschränkt sich nicht nur auf Bauern, Mittelschichten und Politiker, sondern auch international anerkannte Wissenschaftler und Kirchenväter sehen Afrika durch magische Aggressionen einer realen Gefahr ausgesetzt.
Um ein Beispiel zu nennen: Allein in Südafrika praktizieren über 200.0000 sangoma oder ngangas (Medizinmänner). Zumeist verkaufen sie magische Schutzamulette oder führen rituelle Gegenzauber durch um Menschen von Verhexungen zu befreien. 84% der ansässigen Bevölkerung besuchen nach eigenen Angaben mindestens dreimal pro Jahr einen solchen „witch-doctor“.
Leider bleiben auch die Hexenverfolgungen nicht aus. Von 1990 bis 2008 starben wegen vermeintlicher Hexerei 23.000 Menschen in Afrika. Im Staat Simbabwe und in einigen Provinzen Kameruns gilt Hexerei inzwischen wieder als Straftat.

Quelle: Rolf Schulte: Hexenverfolgung im außereuropäischen Kontext: Afrika


(Hoffentlich ist dieser Beitrag nicht zu offtopic)

ein gruseliges Thema. Hier sollte man noch erwähnen, daß auch "weiße" Schwarze (Albinos) in Afrika aufgrund Aberglaubens gefährdet sind:

Aberglaube in Afrika Albinos abgeschlachtet
Ihre weiße Hautfarbe soll Glück bringen. Wegen dieses abstrusen Aberglaubens leben Albinos in Afrika gefährlich. In Tansania wurden vier Mörder zum Tode verurteilt.

Hier der Link zum Artikel
 
Dass Menschen heute auch noch sehr abergläubisch sind, erzählte mir vor etwa acht Jahren mein Haustierarzt, mit dem ich auch privat befreundet bin.
Er wurde zu einem Bauern gerufen, um einer Kuh, die vorzeitig kalbte, zu helfen. Er ging mit dem Bauern zum Stall und sollte dort durch eines der Fenster steigen, statt durch den Eingang. Dem Tierarzt fiel das aber gar nicht ein, sondern er ging zum Eingang und fand dort zwei Mistgabeln gekreuzt vor dem Eingang. Er fragte den Bauern, was das sollte und bekam zur Antwort: "Damit die Hex´nicht in den Stall kann."
Mein Freund räumte die Gabeln weg und ging durch den Eingang. Die Kuh brachte übrigens ein schönes Stierkalb auf die Welt.

Es ist unglaublich, wieviel Aberglauben noch versteckt ist!

Niels Bohr (1922 Nobelpreis für Physik, "Bohrsches Atommodell") hatte ein paar Physikerkollegen zu sich nach Kopenhagen geladen. Einer von denen bemerkte das Hufeisen an Bohrs Eingangstür und fragte, ob er abergläubisch sei und tatsächlich an so etwas glaube. Bohr antwortete: "Schaden kann es nicht."

Ich besudel mich mal und gestehe, ich habe eine ungebrauchte Nähnadel unter der Türschwelle versteckt. Man kennt ja nicht jeden, der da an der Tür bimmelt. Auch habe ich nie Fremde in den Kinderwagen meiner Tochter schauen lassen.
 
@Rurik: aber, aber....;)

Mal im Ernst: das Thema "Aberglaube" wäre eigentlich einen Thread wert.
Ich stelle ihn unter "Smalltalk" rein, da es nicht um die Geschichte des Aberglaubens geht, sondern darum, was der Einzelne an abergläubischem tut oder tun kann.
 
Würde ich auch empfehlen. Der Hexenbegriff der Frühen Neuzeit lässt sich nicht auf die "Hexerei" im heutigen Afrika übertragen. Das ist ein anderes Phänomen, das gleichwohl ernst zu nehmen.
Vielleicht in einem neuen Thread?

Das sehe ich anders. Probleme mit Hexerei und Hexen, die hingerichtet werden, gibt es auch heute noch in Indien. In Südamerika werden heute noch Menschen den Göttern geopfert.

Letztlich sind es Ueberreste alten Aberglaubens.
 
Echt ist es? Wo sind die großen Unterschiede?

In Afrika stellt der Glaube an Hexen kein homogenes System wie im Europa der frühen Neuzeit dar. Ein Grund dafür ist die hohe ethnische und kulturelle Vielfalt. Die Denkmuster sind zumeist mehrdeutig und nicht streng in Gut und Böse abzugrenzen, wie es bei der christlichen Teufelsvorstellung ist.
Auch im Umgang mit Hexerei gibt es Unterschiede. Um einer okkulten Aggression entgegenzuwirken oder sie aufzuheben reicht es oft symbolische Maßnahmen vorzunehmen. Hierbei muss der Verursacher nicht bekannt sein und auch nicht getötet werden.

(Wir sollten aber wirklich nicht weiter vom eigentlichen Thema abschweifen.)
 
Ich bezog mich konkret auf Fälle wo Hexen in Afrika u.a. von "Christen" ermordet werden.
Da sind die Ähnlichkeiten zu Europa wohl offensichtlich.
 
Ich bezog mich konkret auf Fälle wo Hexen in Afrika u.a. von "Christen" ermordet werden.
Da sind die Ähnlichkeiten zu Europa wohl offensichtlich.

In Relation ist der Anteil „christlich“ motivierter Verfolgung verschwindend gering. In Gambia stehen momentan sogar die wenigen Christen des Landes unter dem Verdacht Hexerei zu betreiben.
 
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Das ist wohl richtig, trotzdem ist die Hexenverfolgung "christian Style" leider immer noch nicht vorbei.
 
In Deutschland und Österreich gibt zur Zeit ein Problem mit nigerianischen Wasserhexe der dort heimischen Juju-Religion. Mittels Hexerei werden Mädchen in die Prostitution gezungen und nach Europa verschleppt und dort weiter mit Juju-Methoden erpresst.
Eine systematische Verfolgung der Hexen lässt auch sich warten.
 
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