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In wie weit konnten sich junge Leute im Mittelalter ineinander verlieben?
Oder waren alle Ehen arrangiert?
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In wie weit konnten sich junge Leute im Mittelalter ineinander verlieben?
Oder waren alle Ehen arrangiert?
Dazu sollte man wissen, dass Berufe wie Bader, Müller, Scharfrichter, Barbiere oder Abdecker zu den unehrlichen Berufen gehörten. Wobei es dabei lokale oder regionale Unterschiede gab. Scharfrichterkinder hatten daher nur eine eingeschränkte Wahl an möglichen Ehepartnern.Frank Meier schrieb:Die Angehörigen von unehrlichen Berufen standen in der Ständegesellschaft unterhalb der Geistlichkeit, des Adels, der Bauern und Bürger. ... Ferner waren sie nur beschränkt geschäftsfähig. Diese soziale Position wurde auch auf die Kinder übertragen, somit vererbte sich die Diffamierung von einer Generation zur nächsten. Kinder deren Eltern einen unehrlichen Beruf hatten, konnten auch nur einen solchen ergreifen und nur in solche Familien einheiraten
Ich denke, man muss auch junge Leute näher definieren... ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass es unter der breiten Masse der Bauern z.B. eine so große Rolle gespielt hat, wer mit wem. Bei den Adligen schon eher. :grübel:
Man konnte zwar weglaufen, bisweilen heimlich heiraten, (Gretna Green z.B. war nicht nur bei Engländern beliebt), nur hatte das zumeist den Bruch mit der Familie zur Folge. Nur wenige gingen diesen rabiaten Weg, der den Verlust der sozialen Bindungen nach sich zog. Sicher, manche Eltern beruhigten sich wieder, aber bei weitem nicht alle.
Aber gerne :friends:Zurück zum Mittelalter? :red:
Da ich selbst bäuerliche Vorfahren und Verwandte habe: Bauer ist nicht gleich Bauer, nee nee ... Da wurde und wird teilweise auch heute noch schon SEHR genau darauf geachtet, wer wie viel hat. Ein Hektar mehr oder weniger kann da schon den Ausschlag geben, welcher von zwei Verehrern in den Augen der Eltern Gnade findet.
...War die Frau frei, dann waren es auch die Kinder, wenn nicht, dann waren sie Leibeigen, so jedenfalls meine Erinnerung. Wie verhielt sich das eigentlich in Deutschland?
Ich halte es sehr wahrscheinlich das Liebesheiraten häufiger waren, als wir denken, was hätten normale Bauern gegen die Hochzeit zwischen einem Bauernjungen und mächen haben können.
Beim Adel ist das natürlich was anderes.
Ich halte es sehr wahrscheinlich das Liebesheiraten häufiger waren, als wir denken, was hätten normale Bauern gegen die Hochzeit zwischen einem Bauernjungen und mächen haben können.
Beim Adel ist das natürlich was anderes.
Grundsätzlich trifft der Aspekt, den Du anführst auch beim niederen Adel zu. Dort waren Liebesheiraten - oder nennen wir es lieber Heirat aus Neigung - deutlich verbreiteter als beim Hochadel, weil schlichtweg der Pool aus denen die künftigen Ehepartner ausgewählt werden konnten, größer war. Obendrein lebte man dichter beieinander, heiratete eher aus dem Kreis in der räumlichen Nähe und folglich eher unter Bekannten, während beim Hochadel (Fürsten) oftmals Fremde einander das Jawort gaben, die sich häufig vor der Vermählung noch nie gesehen hatten.Ich halte es sehr wahrscheinlich das Liebesheiraten häufiger waren, als wir denken, was hätten normale Bauern gegen die Hochzeit zwischen einem Bauernjungen und mächen haben können.
Beim Adel ist das natürlich was anderes.
Die Frage nach dem Besitz oder der Möglichkeiten (in England nannte man es in etwa eine "blendende Zukunft") betraf letztlich auch die niedrigen Stände und z.B. einfache Näherinnen. Was hätte z.B. eine Näherin davon gehabt aus "Liebe" zu heiraten, wenn es ein versoffener, fauler Kerl war, der nichts hatte und ihr sprichwörtlich die Haare vom Kopf frass? Auch die Näherin hätte sich doch einen ausgesucht, zumindest ihre Eltern hätten das getan, der sie unterstützen und eine Familie ernähren konnte. Jaaa, mir ist schon bewusst das das in den unteren Ständen mancherzeit kaum möglich war, dass diese ohnehin meist darbten, aber es geht mir um die Überlegung.
Stärker jedoch müssen die unsichtbaren Grenzen gewesen sein - man achtete sehr wohl darauf, wie wer mit wem wie zu reden hatte. Wäre da eine adelige Dame überhaupt auf die Idee gekommen, sich in einen Bauernlümmel zu verlieben ?
Im Byzantinischen Reich gab es tatsächlich ein paar Mal solche Brautschauen, bei denen schöne Frauen aus dem ganzen Reich zusammengesucht wurden. Allerdings gab es im Byzantinischen Reich ohnehin keine Standesschranken wie im restlichen Europa, da konnte ein Angehöriger der kaiserlichen Familie problemlos eine Frau niederer Herkunft heiraten, so wie auch so mancher Mann niedrigster Herkunft per Militärlaufbahn+Putsch oder Heirat Kaiser wurde.Ich möchte doch mal einwerfen, dass, wenn ein Prinz heiraten wollte, nicht tatsächlich ALLE Jungfrauen des Landes eingeladen wurden, sondern nur die standesgemäßen. Aschenputtel war durchaus keine Magd, sondern wurde nur in ihrer (priviligierten) Familie gemobbt.
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