Wichtige Kriegstaktiken in der Antike?

Pk4Ever

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Kann mir jemand sagen welche Kriegstaktiken die in der Antike vorkamen,
in einem Vortrag drinne sein sollte?
Vielen DAnk schonmal.
 
Die Antike ist ein langer Zeitraum, selbst wenn man sich auf die "klassische Antike", also Griechen und Römer beschränkt. Aber die Wichtigsten in Stichpunkten:

Die klassische griechische Phalanx, die in den Perserkriegen über die größte Militärmacht des damaligen Nahen Ostens triumphierte; mit dieser Formation schwere Infantrie, unterstützt durch Leichtbewaffnete, wurde auch der Peloponnesische Krieg ausgefochten.

Die Makedonen (Phillip & Alexander der Große) übernahmen die gr Phalanx, wandelten sie allerdings auch ab und kombiniertens ie mit einer schlagkräftigen Reitertruppe. Später, nach der Eroberung des persischen Reiches, wurde diese Taktik verbundener Waffen in den Auseinandersetzungen unter Alexanders Nachfolgern (Diadochen) weiter entwickelt.

Die römischen Legionen bildeten anfangs eine schwer bewaffnete Milizinfantrie ähnlich der klassischen griechischen Phalanx, unterschied sich allerdings durch die sog Manipulartaktik; auch waren die meisten Fußsoldaten nicht mit einem Spieß, sondern mit Wurfspeeren bewaffnet.

In den immer längeren Auseinandersetzungen, die Rom zu führen hatte, entwickelte sich die miliz- zur Berufsarmee weiter; entscheidende Punkte dabei wären der 2. Punische Krieg gegen Hanibal, und die Reformen des Marius. Mit dieser disziplinierten, stehenden Armee waren dann spätestens ab der Zeit Cäsars (Krieg zur Eroberung Galliens, Bürgerkrieg Römer gegen Römer) Taktiken möglich, die vorher kaum denkbar waren. Mit der Kohortentaktik war es dem Feldherren möglich, mehrere Infantrieformationen unabhängig voneinander taktisch zu bewegen, anzugreifen, sich zurückzuziehen oder sich gegenseitig zu unterstützen. Diese Kriegsmacht sicherte Rom über Jahrhunderte die Vormacht über den Mittelmeerraum. Diese Dominanz endete nicht, weil eine überlegene Militärmacht aufgetreten wäre, sondern weil das römische Reich aus diversen Gründen nicht mehr in der Lage war, diese umfangreich stehende Armee aufrecht zu erhalten bzw zu finanzieren.
 
Kann mir jemand sagen welche Kriegstaktiken die in der Antike vorkamen,
in einem Vortrag drinne sein sollte?
Vielen DAnk schonmal.

Das ist fast unmöglich zu sagen. Ein guter Gneral passte seine Taktik dem Feind, seiner sowie der eigenen Armee und vor allem dem Gelände an. Man kann also nicht unbedingt auf eine Taktik also umumweichlich bezeichnen, diese hat nämlich ja nach Situation etliche Varianten.
Auch kommt es je nach Situation an, welche Taktik am besten ist:
-Ist ein Fluss vorhanden, kann man durch ihn die Flanke schützen
-Ist das Schlachtfeld hügelig eignet es sich gut zum Verstecken (Hinterhalt) und um sich eine gute Position zu verschaffen
-Ist es eng ist eine dichte Schlachtreihe womöglich die beste
-Ist es eben muss amn auf Flankenmanöver setzten

Außerdem ist Taktik ja mehr wie nur das hin und hergeschiebe der Einheiten: Wo platziere ich die Reserve, wie groß soll diese sein, welche Einheiten kämpfen vorne, habe ich Soldaten im Regen besser kämpfen können....

Insgesamt kann man aber sagen du für deine Präsentation mit:
-Der Schiefe Schlachtordnung
-Flankenmanöver
-Hinterhalten
gut bedient bist. Am besten gibst du noch Beispiele wie die Schlacht von Cannea.

Gruß
 
ich schließe mich sasaki voll und ganz an
bsp cannae 216 v Chr.
die schiere masse der römer + ihren bundgenossen um die 80 000 soldaten+kavallerie
hannibal hingegen mit weniger als die hälfte an soldaten
er nutzte die vielfältigkeit und flexibilität seines heeres gegen die starre formation der römer--> einkesselung durch nach außen gewölbte schlachtreihen und darauf folgend der sieg
aber wie sasaki schon sagte
Ein guter Gneral passte seine Taktik dem Feind, seiner sowie der eigenen Armee und vor allem dem Gelände an
;)
 
Zur Phalanx gibt es einen sehr guten Blog über den Othismos.
Hollow Lakedaimon: Crowd othismos model
Im Gegensatz zu anderen Schilden erlaubt das argivische Aspis Menschen ganz eng aneinander zu pressen ohne ihnen die Luft zum Atmen zu nehmen. Das erlaubt den gegner durch den enormen Druck weg zu pressen. So eine Kampfweise geht auch mit anderen Schilden, aber nicht gleichermaßen stark. Im Gegensatz dazu erlaubt ein Schildbuckel wie bei den Römern, Kelten, Iberern und den Thureophoroi einen größeren Bereich durch Bewegung mit dem Schild abzudecken und damit anders zuzuschlagen. Dadurch ergibt sich tendenziell eine lockerere beweglichere Kampfweise.
Wichtige Waffen waren einfache Speere mit denen Lanzenfechten durchgeführt werden konnte und die ebenso wie Kurzschwerter Stichwaffen waren. Beim Stechen verbraucht man weniger Energie als beim Schlagen und solche Angriffe sind schwerer abzuwehren. Alle Völker hatten solche Speere oder Kurzschwerter. Für Angriffe bei denen zugeschlagen wurde gab es Keulen, Äxte und Langschwerter, da wurde mehr Energie verbraten, andererseits konnte man damit aus sicherer Entfernung eins auf den Kopf oder an den Halsansatz geben, was betäubend oder tödlich sein konnte. Eine interessante Mischform stellen hier die Räter dar, die kletische Schwerter kürzten, das Pilum übernahmen, einen ähnlichen Schild wie Römer und Kelten hatten und dazu eine besondere Axt die sehr stabil war und auf der einen Seite als Axt und auf der anderen als Streitkolben fungieren konnte.
Im allgemeinen kann man sagen, dass durch die griechische Kolonisation, Perserkriege und die makedonischen Eroberungszüge griechische Bewaffnung und Kampfweise prägend waren und mit den Römern und Kelten dann von deren Kampfweise modifiziert und verdrängt wurde.
 
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