Klausur: Versailler Vertrag,Weimarer Republik,Börsencrash, Machtergreifung Hitlers

daniljon

Neues Mitglied
Diese Themen haben wir im Unterricht besprochen. Nach den Ferien steht eine Klausur an. Ich habe mich zwar gut vorbereit, doch wollte nach eurer Meinung fragen.

Was denkt ihr, was der Schwerpunkt dieser Klausur sein wird?

Welche geschichtlichen Vorgänge sollte man sich genauer anschauen und welche Fragestellungen möglicherweise kommen könnten?

Wäre auch dankbar wenn ihr paar Fragen formulieren könntet, die ich dann versuchen werde zu beatworten um mein Wissen zu prüfen

Danke sehr für die Hilfe !
daniljon
 
Zuletzt bearbeitet:
... Was denkt ihr, was der Schwerpunkt dieser Klausur sein wird?

Da kann man sich viele interessante Klausurthemen vorstellen. Ich vermute, es gibt eher etwas aus der zweiten Hälfte der 20er Jahre/aus der Phase der Präsidialkabinette, wie du ja anscheinend selber glaubst.
Wenn du dir eine Übersicht über die Faktoren erstellst, die dazu beitrugen, dass die Nazis an die Macht gelangen konnten, nach Wichtigkeit (begründet) geordnet, dann solltest du mit den meisten Themen klar kommen.

Viel Erfolg.
 
hallo daniljon,
nicht unwichtig wäre noch die frage, was für eine schulform du besuchst, und vor allem, wie der lehrende seine klausuren in der vergangenheit gestaltet hat. in meinem geschichtsunterricht habe ich häufig quellenmaterial bekommen, das dann mit dem erworbenen wissen in verbindung gesetzt werden musste. so waren die meisten unserer geschichts-klausuren (auf dem gymnasium) geartet, es sollte das wissen aktiv angewandt werden und kein faktenwissen reproduziert werden.
wie lief es bisher bei euch?
 
Hallo Dennis

ich bin an einer Fachoberschule und besuche die 11 Klasse. Leider kann ich dir nicht sagen wie die vorherigen Klausuren waren. Ich bin neu an der Schule und die anstehende Prüfung wird meine erste Geschichtsklausur sein

Die Klausur entspricht deiner Beschreibung ( kein Faktenwissen )
 
Also bei uns damals hatten wir, was zumindest den Versailler Vertrag angeht, die Alleinschuld Deutschlands, die Reduzierung des Militärs, Besetzung des Rhein-Ruhr Gebites und das Verbot noch mal was mit Österreich was zu beginnen. Daraus haben wir die Folgen auf die Stimmung in der Weimarer Republik bezogen auf gefühlsmäßiger Ebene. Dann natürlich den innerpolitischen Konflikt durch die viel zu große Parteienlandschaft.
 
@Zeki: Deiner Darstellung ist deutlich zu widersprechen.

Du wirst im Unterricht sicherlich nicht mit einer derartigen reduzierten Sichtweise des Kriegsendes und des Friedensschlusses im Rahmen der Pariser Vorortverträge, auch Versailler Vertrag genannt, konfrontiert worden sein. Und wenn doch, dann verstehe ich wenigstend die Bewertungen im Rahmen der "Pisa-Studien", wobei noch zu klären wäre, ob der Lehrplan oder Deine Aufmerksam als Ursache zu benennen wären.

Also als Ergänzung und als Widerspruch folgende Punkte:

Eine knappe und kompetente Einführung in das Thema bietet Kolb:
Der Frieden von Versailles - Google Bücher

1. Die harten Vorstellungen vom Siegfrieden in den politischen Schichten des Kaiserreichs, vor allem im Umkreis der "Alldeutschen", die intensiv im Kaisserreich diskutiert worden waren. Je länger der Krieg dauerte und jeh höher die Opfer wurden, desto unversöhnlicher und härter fielen die Vorstellungen bzw. Bedingungen auf allen Seiten aus. Auf deutscher und vor allem auch auf französich bzw. belgischer Seite.
Siegfrieden: Politik mit einem ... - Google Bücher

In diesem Zusammenhang sind die harten Bedingungen zu erwähnen, die Russland im Frieden von Brest Litowsk zu akzeptieren hatte und die in der Härte über die Bedingungen hinausgingen, die die Deutschen im Rahmen des VV zu akzeptieren hatten.

Damit hatte das Deutsche Reich ein Maßstab geschaffen, an dem seine Behandlung im Rahmen von VV auch gemessen werden konnte.

2. Die problematische Rolle der 3. Obersten Heeresleitung unter dem Gespann Hindenburg/Ludendorff, die den Kaiser und die politischen Parteien systematisch die Wahrheit über den katastrophalen Zustand der Westfront verschwiegen haben.

So äußerte sich am 27. März 1918 der bayerische Kronprinz Rupprecht, als Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe, dass der Krieg verloren sei, eine Einsicht, die sich Hindeburg/Ludendorff nicht zu eigen gemacht haben. Allerdings um dann im November "panische" Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand zu formulieren.

3. Bezeichnenderweise überlieen ß Hindenburg/Ludendorff Anderen, den Waffenstillstand auszuhandeln, ebenso den Vertrag von Versailles und setzte noch einen drauf, indem sie über die "Dolchstoßlegende" von ihrer eigenen Schuld abzulenken versucht haben.

Mit Kolb ist festzuhalten: "...daß sie hauptverantwortlich sind nicht nur für das Ausmaß der militärischen Niederlage, sondern auch für eine unter demütigenden Umständen vollzogene Kapitulation, die einem Diktatfrieden den Weg ebnete." (Kolb: Der Frieden von Versailles; S. 39)

Bezeichnenderweise wurde jedoch Erzberger, der die Waffenstillstandsverhandlungen ausgehandelt hatte, von Hindenburg und Groener am 12. November in Spa persönlich gedankt für die "ungemein wertvollen Dienste, die er dem Vaterland geleistet hat" (Kolb: Der Frieden von Versailles, S. 37)

4. Die Bedeutung des amerikanischen Präsidenten Wilsons, der durch seinen 14 Punkte-Plan einen Frieden ohne Sieger intendierte.

Zwei Aspekte erscheinen mir relevant an dieser Initiative. Durch seine Forderung mit "Volksvertretern" zu verhandeln beschleunigte er die Abdankung von KW2 und ermöglichte eine formale Demokratisierung des politischen Systems.

Wichtig war aber vor allem das vorausschauende Konzept eines internationalen Gremiums, dem Völkerbund, der in der Zukunft kriegerische Auseinandersetzungen erwschweren sollte und die friedliche Schlichtung zum Maßstab zukünftiger internationaler Diplomatie erhob.

Die Proklamierung einer neuen ... - Google Bücher


Wichtig ist aber auch zu erwähnen, dass es außer diesen Punkten keinen operativen Plan zur Umsetzung gab. Das ist sicherlich auch einer der Gründe, warum Wilson sich mit seinen Vorstellungen nicht in dm Maße duchsetzen konnte, wie es eigentlich wünschenswert gewesen wäre.

5. Die Formulierung eines harten Waffenstillstand und ebenfalls harter Bedingungen im Rahmen des Versailler Vertrags.

Die Frage der "Schuld" ist in diesem Zusammenhang bereits frühzeitig von nationalistisch gesinnten Kreisen instrumentalisiert worden. Der besagte "Schuldparagraph" ist in seiner ursprünglichen Intention lediglich der "juristische Aufhänger", über den völkerrechtlich die Repartionsleistungen des Deutschen Reichs begründet werden sollten.

Die Verhandlungsführung durch den deutschen Verhandlungsführer Brockdorff-Rantzau und die formale schriftliche Widersprache gegen den VV führten im Rahmen eines allierten Memos zu einer bedingungslosen Bestätigung der Schuldfrage durch die Alliierten. Und erst durch diesen Vorgang wurde die juristische Schuldformel zu einer politischen Schuld.

Es war im wesentlichen die Unfähigkeit, die Überheblichkeit, die Anmaßung einer immernoch auf einem "hohen Ross" sitzenden "kaiserlich-geprägten Berufsdiplomatie", die zu einer völlig sinnlosen Verhärtung der damaligen Situation beitrugen.

6. Und dann ist es natürlich einer der "Geburtsfehler" der Weimarer Republik, dass vor allem die politischen Parteien der Mitte und des linken Spektrum durch die extremen Nationalisten erfolgreich mit dem Versailler Vertrag in Verbindung gebracht werden konnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich war alles im Unterricht umfangreicher, ich habe ihm nur beschrieben was die Schwerpunkte in meiner Klausur damals waren, er hat nämlich nach möglichen Schwerpunkten gefragt. Ich habe ihm nicht geschrieben was mein Lehrplan war.
Kam vielleicht nicht so deutlich rüber.
Also thane du musst nicht auf son Niveau kommen wo du klären willst ob mein Lehrer oder ich zu unfähig oder unaufmerksam war, wenn du mich einfach nur missverstanden hast.

Mir ist übrigens noch eingefallen das wir unter anderem auch grob den verlauf der Oktoberrevolution skizzieren mussten, sicher auch nicht so schlecht sich das mal anzuschauen.
 
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