Wo fand man eburonische Stater auf deutschen Boden?

samy

Mitglied
Hallo zusammen,
ich brauche eure Hilfe! Ich arbeite z.Zt. an einem Beitrag über die Eburonen. Vor kurzem hörte ich, dass in Deutschland auch eburonische Stater nach S. Scheers 31 (AV), ca. 55 v. Chr., gefunden wurden. Quellen konnte man nicht nennen.
Mir ist lediglich eine einzige Münze aus Deutschland (gefunden nördlich von Düren) bekannt. Wer kennt weitere solcher Funde aus Deutschland?

Vielen Dank für die Mühe!
samy
 
Eburonen Münzfunde

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.

Die Bücher aus der Fußnote 96, Neuere Einführungen in die keltische Numismatik bieten ALLEN 1980,OVER-BECK 1980, NASH 1987, GRUEL 1989 sowie knapp zusammenfassend H.-J. Kellner in MOSCATI u.a. 1991: 451-459. B.Ziegaus in Dannheimer u. Gebhard 1993: 220-227 und D. Nash Briggs in Green 1995: 244-253.

Kenne ich nicht.

Bis Du der Meinung, dass dort über Eburonen Münzfunde berichtet wird?

Sofern Münzen andernorts gefunden wurden, sind die Fundorte in der Region von der Lahn den Rhein entlang bis zur Lippe rechtsrheinisch sowie links von Xanten, Venlo bis Aachen und zur Moselregion zu vermuten.

Welche Münzfindbücher gibt es für diese Region außer:

- S. Scheers, La Gaule belgique (Traité de numismatique celtique 2, Paris 1977, S.31; Louvain, Zeitschrift, Reihe, Lexika, 1983;

- Ethnic Identity an Imperial Power - The Batavians in the Early
Roman Empire, Nico Roymans, Amsterdam University Press, ISBN 905336 705 4;

- Die Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland, Abteilung VI:
Nordrhein-Westfalen, Band 2/1: Regierungsbezirk Aachen. Landkreis Düren, Erkelenz, Jülich, 2008, Auflage: 1
Erscheinungsort: Kommission f. Geschichte d. Altertums d. Akademie d. Wissenschaften u. d. Literatur, Mainz / Römisch-Germanische, Kommission d. Deutschen Archäologischen Instituts, Frankfurt am Main, ISBN: 978-3-8053-3935-3, Band/Reihe: Band 2/1;

- Dr. Johannes Heinrichs, Zur Verwicklung ubischer Gruppen in den
Ambiorix-Aufstand d.J. 54 v. Chr., Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 127, 1999;

Gruß und nochmals Danke!
samy
 
Hallo Samy,

kannst du mir den Artikel von Prof. Heinrichs vielleicht mal kopieren und zuschicken`? Ich komme so schlecht an die Zeitschrift "für Papyrologie...", wenn du da schon recherchiert hast...

Danke, Ogrim
 
Danke erstmal für den link, samy.
Aber seid vorsichtig mit den angehängten Karten, der Dünsberg und Heuchelheim sind völlig falsch aufgetragen. Das nur mal zur ersten, angemessenen Kritik.
 
Hurra das Schatzregal kommt....

Hurra das Schatzregal kommt,als der Weiheit letzter Schluss!Da mit Einführung des Schatzregals alle Bodenfunde ,hier in unserem Fall Münzfunde ersatzlos eingezogen werden,werden auch keine Fundmeldungen mehr gemacht.Damit wird über die Fundorte:still: der Eburonen Statere auch nie was in Erfahrung zu bringen sein.:weinen:samy
Heinsberg?,Betziesdorf?,Erndtebrück? oder doch Las Vegas:rofl:
Damit alle wissen,was samy meint ,so hatten sie ausgesehen.....
 

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Geschichtsvereine, Privatsammler

Hi and-rix-8888,

wo fand man die abgebildete Ambio-rix - Münze?
Im Raum Heinsberg? Im Grunde gebe ich Dir Recht!
Dem engagierten Laien wird es schwer gemacht. Doch
vor 100 Jahren war dies noch anders. Oftmals berichteten
örtlichen Geschichtsvereine oder Privatsammler über Funde.
Auch kleine Museen könnten solche Münzen im Bestand haben.

Gruß
samy
 
Hi and-rix-8888,

wo fand man die abgebildete Ambio-rix - Münze?
Im Raum Heinsberg? Im Grunde gebe ich Dir Recht!
Dem engagierten Laien wird es schwer gemacht. Doch
vor 100 Jahren war dies noch anders. Oftmals berichteten
örtlichen Geschichtsvereine oder Privatsammler über Funde.
Auch kleine Museen könnten solche Münzen im Bestand haben.

Gruß
samy

Hallo,

ich schätze mal in Hessen.

ne hesse
 
Hier der Hesse

Hier nochmal den Urtyp,der 399 der UBIER.Das plötzliche Auftauchen des Dreiwirbelmotivs auf eburonischen Goldmünzen während des EBURONEN- Aufstands,lässt die Frage aufkommen ,liegt hier nicht der wahre Grund der Zwangsumsiedlung der Ubier.Die Unterstützung der EBURONEN unter AMBIORIX, durch die hessischen UBIER.Warum sonst hätten die Eburonen von ihrem gewohnten westkeltischen BELGICA Motiven ihrer Goldmünzen abweichen und das hess.Dreiwirbelmotiv übernehmen sollen.
Meine Vermutung ist,dass nicht nur eine monetäre Unterstützung stattfand,sondern auch Waffen und eiserne Halbfabrikate an die EBURONEN geliefert wurden.Die verhüttbaren Raseneisenerzvorkommen lagen an DILL und SIEG auf UBISCHEM Territorium.
Auf diesen Routen sind dann auch vermutlich solche Stücke,Eburonenstatere, verloren worden.
Münzfundortangaben sind ein heikles Thema und wenn wir darüber sprechen,dann nür über schon abgesegnete Fundorte oder im Konjunktiv.
 

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Ubier, Söldner des Ambiorix?

Hallo andrix8888,

die Vermutung, dass es ein Bündnis zwischen Eburonen,
Treverer und Ubier gab ist nach meiner Meinung berechtigt.
Gibt es Eburonen - Münzfunde auf ubischem Territorium
z.B. im Bereich zwischen Lahn und Taunus? Oder bei
den Trierer im Bereich der Mosel oder Ahr?

Gruß
samy
 
Nördlicher

Hallo andrix8888,

die Vermutung, dass es ein Bündnis zwischen Eburonen,
Treverer und Ubier gab ist nach meiner Meinung berechtigt.
Gibt es Eburonen - Münzfunde auf ubischem Territorium
z.B. im Bereich zwischen Lahn und Taunus? Oder bei
den Trierer im Bereich der Mosel oder Ahr?

Gruß
samy
Man sollte das Sieg/Eder Gebiet vielleicht eher in Betracht ziehen.Wenn man bedenkt, dass es noch kein NRW oder Hessen gab,befinden wir uns da schon auf Ubier Terrtorium!Verlässt man das Lahntal bei Laasphe in Richtung Erndtebrück,kommt man rechts über Birkefehl nach Aue,über die eisenzeitliche Befestigung "Burg" ins Tal der Eder.Man befährt die "Eisenstraße".Die heißt nicht von ungefähr so,,,,Hier entlang ,so ein verstorbener "Heimatforscher" und Lokalpatriot,wäre es '85 zur Auffindung zweier Scheers 31 gekommen.Forrer 351 sollen da auch gefunden worden sein.Ich hielt diesen Mann für 100% zuverlässig.Der Mann hielt sie für eine heimische Abart des Dreiwirbels.Leider sind die Aufzeichnungen und Fotos von den Erben entsorgt worden.
 
Hallo andrix8888,

das hört sich ja gut an. Nach solchen Hinweisen suche ich.
Hat der Heimatforscher eine schriftliche Notiz verfasst
oder z.B. durch einen Geschichtsverein oder Sammlung
verfassen lassen? Gibt es eine Literatur zu dem Fund?

Sind Dir vielleicht sogar noch weitere solcher Hinweise bekannt?

Danke für die Hilfe!

Gruß
samy
 
Dornburg;Wilsenroth im Westerwald.1 Stück '78 durch einen Sondengänger an einer nicht mehr vorhandenen Kapelle auf dem Plateau.Ist dem dortigen Basaltsteinbruch zum Opfer gefallen.Der Finder zeigte mir auf einem Sammlermarkt die Fotos und fragte ob ich diese Münze bestimmen könnte.Das war damals sehr schwierig ,weil kaum Literatur über die Emissionen der Belgen-Stämme verfügbar war.
 
Vielen Dank andrix8888!

Es sieht so aus, dass letztergisone recht gut geschätzt hat.

Aber es soll weitere Fundstellen geben:

- Ein Hortfund soll bei Köln gefunden worden sein.
- Ein anderer Fund muss an der oberen Lippe hinter Haltern liegen.
- Ein weiterer aufwärts der Ruhr.
- Auch im Bereich der Sueben an der oberen Lahn soll eine solche Münze gefunden worden sein.

Hat jemand genauere Informationen?

Gruß
samy
 
-Zitat: Auch im Bereich der Sueben an der oberen Lahn soll eine solche Münze gefunden worden sein.
Was verstehst du unter oberer Lahn? Wann waren da Sueben?

Die anderen Fundorte entziehen sich meiner Kenntnis,die müssen in den Neunzigern gekommen sein.
 

Die Sueben sollen, zur Zeit des gallischen Kriegs, Grenznachbarn der Ubier gewesen sein.
Daher müsste die Grenze zwischen beiden Stämmen irgendwo im Bereich der Lahn verlaufen sein.

Gruß
samy
 

Die Sueben sollen, zur Zeit des gallischen Kriegs, Grenznachbarn der Ubier gewesen sein.
Daher müsste die Grenze zwischen beiden Stämmen irgendwo im Bereich der Lahn verlaufen sein.

Gruß
samy


Caesar berichtet ja, dass die Ubier ihn um Hilfe ersuchten, weil sie von den Sueben bedrängt würden und diesen Tribute zu leisten hätten.
Ich persönlich würde für die Zeit des Gallischen Krieges nicht von einer suebischen Besiedlung des oberen Lahntals ausgehen, sondern das gesamte Lahntal und angrenzende Gebiete als Siedlungsgebiet der Ubier ansehen. Dafür sprechen zumindest Funde vom Quinar-Typ "Tanzendes Männlein", also einer den Ubiern zugeschriebenen Emission vom Eisenberg im oberen Edertal. Die Sueben würde ich eher im fruchtbaren Becken um Fritzlar und Wabern lokalisieren, von wo sie um 5 v. Chr. wohl in großen Teilen nach Böhmen abwanderten.
Sicherlich wird es nach der Umsiedlung der Ubier aber auch hier und da suebische Siedler im Lahntal gegeben haben.
 
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