Adel in England, um 1880

Artefakt

Mitglied
Hallo Forum,

ich habe eine sehr spezielle Frage.
Vielleicht hat jemand eine Idee, wo ich mich informiere kann.

Es geht um eine adlige Familie (Keyserlingk und Anhang), die entweder um 1880 in England gelebt -oder ihre Ferien dort verbracht hat.
Ferien auf jeden Fall in Southhampton. Gewohnt hat man in einem Schloß, in Lancester, nahe Manchester.

Ich könnte mir nun vorstellen, dass der Aufenthalt um 1880 dort nicht ganz so entspannt war.

Wikipedia:
Manchester: Die fehlende Vertretung im Parlament hatte zur Folge, dass die Bevölkerung radikalen politischen Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen war. 1819 kam es zum Peterloo-Massaker....Nach der Parlamentsreform von 1832 durfte die Stadt wieder Abgeordnete ins Unterhaus entsenden. Manchester blieb ein bedeutendes Zentrum für radikale politische Ideen. Von 1842.. - ..1870 lebte hier der deutsche Journalist und Schriftsteller Friedrich Engels und schrieb sein einflussreiches Buch „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“.


Kennt jemand persönliche Erinnerungen aus Manchester und Umgebung?
Mich interessiert, ob sich der Adel gegen Unruhen und Elend abschirmen konnte
(Ich weiß, verdrängen kann man alles). Die Frage ust, wie groß war wohl der Aufwand.
Nun war die Gegend viel weniger besiedelt als heute.
Hab mir Grafiken von 1880 angeguckt. Landsitze unweit von Manchester. Mitten im Grünen, ein paar Schafe davor.

Meine Frage , knapper formuliert: mussten die Angst haben, dass ihnen Steine in die Paläste fliegen? Dass sie auf der Straße mit Dreck beworfen werden?

Grüße
Arti
 
Kennt jemand persönliche Erinnerungen aus Manchester und Umgebung?
Mich interessiert, ob sich der Adel gegen Unruhen und Elend abschirmen konnte
(Ich weiß, verdrängen kann man alles). Die Frage ust, wie groß war wohl der Aufwand.
Nun war die Gegend viel weniger besiedelt als heute.
Hab mir Grafiken von 1880 angeguckt. Landsitze unweit von Manchester. Mitten im Grünen, ein paar Schafe davor.
Man versuchte sich schon im 18.Jh. mit den Landsitzen von den Pächtern auch räumlich abzuheben, wenn man es denn sich leisten konnte. Manchmal wurden für Neubauten und v.a. die Anlage der beliebten, möglichst großflächigen Parks ganze Dörfer verlegt. Zwar gab es das auch, dass in nächster Nähe Landwirtschaft oder Betriebe angesiedelt waren, aber dann wurden sowas für gewöhnlich durch hohe Bäume oder Hecken visuell vom Landsitz, also den Wohngebäuden der Gentry, abgeschirmt.

Vom evtl. Elend der Bevölkerung bekam man dadurch eher wenig bis nichts mit, kommt eben darauf an, zu welchem Teil der Familien man gehörte. Die Grundbesitzer selber hatten natürlich schon etwas Kontakt zu ihren Pächtern beispielsweise.
 
Man versuchte sich schon im 18.Jh. mit den Landsitzen von den Pächtern auch räumlich abzuheben, wenn man es denn sich leisten konnte. Manchmal wurden für Neubauten und v.a. die Anlage der beliebten, möglichst großflächigen Parks ganze Dörfer verlegt. Zwar gab es das auch, dass in nächster Nähe Landwirtschaft oder Betriebe angesiedelt waren, aber dann wurden sowas für gewöhnlich durch hohe Bäume oder Hecken visuell vom Landsitz, also den Wohngebäuden der Gentry, abgeschirmt.


Danke für die Anregungen, Brissontin,

das würde bedeuten, dass die wunderbaren englischen Gärten und Parks nicht nur den Kunst- und Natursinn, ihrer Besitzer spiegelten - sondern ganz einfach auch eine Glasglockenfunktion hatten.
Das finde ich sehr einleuchtend

Grüße
Arti
 
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