Wachtürme?

saller

Gesperrt
Hallo, also erstmal hab ich bei "Suchen" WARTE und Wachtmeisterturm eingegeben. Suche war erfolglos. Mir ist mal aufgefallen, das ab und zu in der Nähe von Burgen sowas wie Bergfriede standen, welche wohl die Funktion hatten, nach Feinden "Ausschau" zu halten. Bei manchen Burgen steht dieser "Auslug" in direkter Nähe zum Bergfried, wie hier z.B. RBO Burgen: Regenstein, Bild 2 , der Turm ganz rechts im Bild.

Als leichten Gegensatz hab ich das hier empfunden Foto Hausmannsturm - Bild von Jutta H. aus Schlösser & Burgen - Fotografie (13751860) | fotocommunity , der Turm steht 30 Meter höher, aber warum hat man die Burg nicht gleich da oben gebaut?

ausserdem das Die Ruine der Luisenburg bei Blankenburg am Harz , die Grundmauern sind wohl aus Rogenstein, und die Anlage liegt ca. 300 m Luftlinie von der Schloss Blankenburg (Harz) ? Wikipedia entfernt. Wozu dieser Aufwand, diente es vielleicht eher dazu evtll. Belagerungslinien in die Länge zu ziehen, mit einer gewissen Besatzung, durchaus möglich!!??

Habt ihr noch mehr Beispiele?
 
Mir ist mal aufgefallen, das ab und zu in der Nähe von Burgen sowas wie Bergfriede standen, welche wohl die Funktion hatten, nach Feinden "Ausschau" zu halten.

Auch wenn ich kein Spezialist für das Mittelalter oder Burgen bin, aber meines Wissens befindet sich der Bergfried eigentlich innerhalb der Burg. Sozusagen als letzte Rückzugsmöglichkeit in der Burg.

Bergfriede außerhalb kenne ich nicht, wobei es vorgelagerte Wachtürme schon gegeben haben könnte.

Einen Bergfried außerhalb der Burg traue ich nicht mal den Italienern zu, obwohl die das bisweilen mit einem Kirchturm (Campanile) so hinbekommen haben. :D

Viele Grüße

Bernd
 
Das gibts häufiger, dass ein Turm noch vorgelagert wurde. Ich kenne es mehr von Städten. Bei denen war die Stadtmauer oft später erst gebaut worden, und man konnte aus diversen Gründen nicht immer die Geländetopografie ausnutzen. Also baute man vorgelagerte Türme. Ein schönes Beispiel ist die Reichsstadt Wetzlar, die in starker Hanglage liegt. Dort baute man noch eine Warte zur besseren Übersicht des südlich gelegenen Geländes an die Hangspitze.
 
In mittelalterlichen Burgen und Stadtbefestigungen findet man dieses Detail öfters. Es sind Türme, die errichtet wurden um eine Höhe zu sichern die sonst gefährlich werden könnte oder um in der Hauptangriffsrichtung ein vorgezogenes Hinderniss zu bilden. In Deutschland findet man sie gelegentlich, im mittleren Osten recht häufig, in Spanien gibt es sogar einen eigenen Namen dafür: Torre albarrana.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Hausmannsturm ist sehr viel jünger als die Burg, der Turm hinter dem Regenstein ist schon die nächste Burgturm Stabelburg? und die Blankenburg ist wohl Nachfolgerin der Luisenburg. diese Burgen versperren den Weg von Ost nach West am Harzrand bzw die Harzeingänge.
 
ich habe mir das angeschaut Wetzlarer Türme ich weiß nicht, na klar bei Städten waren es mehr ein Auslug, aber bei Burgen die mitte in der Botanik standen!? Bei der Burg Falkenstein soll auch so ein Bergfried gegenüber der Burg gestanden haben, hab jetzt aber dazu keinen Link!
 
Der Hausmannsturm ist sehr viel jünger als die Burg, der Turm hinter dem Regenstein ist schon die nächste Burgturm Stabelburg? und die Blankenburg ist wohl Nachfolgerin der Luisenburg. diese Burgen versperren den Weg von Ost nach West am Harzrand bzw die Harzeingänge.

Die Stapelburg liegt aber 20-30 Kilometer im Westen, das die Blankenburg die nachfolgerin der Luisenburg ist, kann sein.
 
Hoi zäme

Solche Warttürme gehören in der Regel eher zu Städten, seltener zu mittelalterlichen Burgen. Oft sind sie Teil einer Landwehr oder vergleichbaren Grenzbefestigung. Normalerweise verfügen sie über einen Hocheingang, wie ein mittelalterlicher Wohnturm, sind aber im Grundriss deutlich enger als diese…

Gruss Pelzer


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nimmt mein pc nicht an!
Da steht geschrieben:
«… 1249 … … folgte die militärische Sicherung. In diesem Zeitraum nämlich erbauten die Grafen einen Turm, der als Beobachtungsposten zwischen der Wernigeröder Stammburg und der Harzburg mit strategisch vorteilhaften Sichtkontakt fungierte.»

Gruss Pelzer


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An der andalusischen Grenze (der Grenze zwischen dem maurischen Reststaat Granada und den Besitzungen des Königreichs Kastilien-León) kann man solche Wachtürme - sie heißen im Spanischen heute noch atalaya (von arab. (aṭ-)ṭalā'ia) beobachten. Sie sind häufig auf Bergrücken angelegt und bilden eine Kommunikationslinie zur nächstgelegenen Burg oder zwischen zwei Burgen. Der Unterschied zu den von bdaian erwähnten torres albarranas ist die Funktion. Dienen die atalayas in erster Linie der Beobachtung und Kommunikation, also militärisch gesprochen der Aufklärung, sind die torres albarranas dazu da, den toten Winkel der Burgmauern zu schützen.
 
An der andalusischen Grenze (der Grenze zwischen dem maurischen Reststaat Granada und den Besitzungen des Königreichs Kastilien-León) kann man solche Wachtürme - sie heißen im Spanischen heute noch atalaya (von arab. (aṭ-)ṭalā'ia) beobachten. Sie sind häufig auf Bergrücken angelegt und bilden eine Kommunikationslinie zur nächstgelegenen Burg oder zwischen zwei Burgen. Der Unterschied zu den von bdaian erwähnten torres albarranas ist die Funktion. Dienen die atalayas in erster Linie der Beobachtung und Kommunikation, also militärisch gesprochen der Aufklärung, sind die torres albarranas dazu da, den toten Winkel der Burgmauern zu schützen.


Bei mir regional gibt es eine Reihe von Übersichtsbuckeln "Wachtfels", "Wachtbühl", "Hohe Wacht" usw. immer einer in Sichtweite vom nächsten, die vermutlich eine (mittelalterliche?)Alarmierungslinie darstellten. Schriftlich ist nix erhalten.

Die vereinzelten Türme, noch viel häufiger Mauerreste/Burgreste in der Nachbarschaft von Burgen, sind mir auch schon des öfteren aufgefallen.
Der "zusätzliche" Auslug, ausgeführt in Steinbauweise, (teuer!) würde ich allerdings als absolute Ausnahme sehen.
Ich halte dies, ohne dem Einzelfall nachgegangen zu sein, eher für "Vorgängerbauten" oder aber, von Fall zu Fall, "Eigenheime" der näheren Verwandtschaft, Alternative zur Ganerbenburg.

Aber Burgen gab es in derart riesiger Anzahl, dass eine allgemeingültige Antwort ausgeschlossen werden kann.
 
Hmm, ist ja alles interessant, aber wie ich im ersten Post schon gemeint habe, die Türme die ich meine, liegen in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Burg, nahezu in RUFWEITE!

So als wenn sie dazu gedient haben könnten, einem Feind in den Rücken zu fallen, oder deren Angriffslinie in die Länge zu ziehen!

Ist das noch keinem von Euch aufgefallen?
 
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Ein Teil dieser Burgen diente , -die Vorläufer-, zur Absperrung des Weges von Ost nach West entlang des Harzes, Ein Teil Blankenburg , Wernigerode zb versperrt einen Überweg von Süden.
ja, und Regenstein usw dienten zum um die Ecke gucken.
Ganz früher musste ein Durchmarsch von Osten ins Okertal verhindert werden, weil sonst dem Gegner alle Ostfälischen Gaue offen gestanden hätten und danach Welfen gegen den Rest der Welt :). Da gabs im Süden nämlich Thüringer und im Osten Slaven, und die hatten die Angewohnheit, ohne Bezahlung einzukaufen bzw sich den Preis mitgenommener Waren selbst abzuholen. :)
Die Magdeburger Börde ist weiter nördlich schlecht zu halten. Und die Gegner kamen meist um den Harz herum
 
Hmm, ist ja alles interessant, aber wie ich im ersten Post schon gemeint habe, die Türme die ich meine, liegen in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Burg, nahezu in RUFWEITE!

So als wenn sie dazu gedient haben könnten, einem Feind in den Rücken zu fallen, oder deren Angriffslinie in die Länge zu ziehen!

Ist das noch keinem von Euch aufgefallen?
Das sind die detachierten Türme die ich meinte. Die verweigern einen Belagerer den Besitz einer gefährlichen Höhe (z.B. um eine Blide aufzustellen), bestreichen tote Winkel oder bilden ein zusätzliches Hindernis an einer exponierten Stelle.
 
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