Ich glaube ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang sind die verschiedenen Regime die auf der Arabischen Seite bestanden.
In Syrien und in Ägypten herrschten Nationalistische weltliche Regierungen. Diese hatten das Bestreben einen "eigenen" dritten Weg zu entwickeln, jenseits der beiden dominierenden Mächte. Ägyptens Präsident Nasser war Maßgeblich an der Gründung der Blockfreien in Bandung beteiligt. Diese Regierung setzten auf Fortschritt und Entwicklung und zeigten es mit Projekten wie z.B. der Assuan-Staudamm in Ägypten. Man versuchte auch eine eigen Industrie zu entwickeln, holte Forscher und Techniker ins Land (Ägypten versuchte z.B. ein Überschallkampfflugzeug zu bauen, entwickelt durch Willy Messerschmitt. Man kaufte auch Lizenzen für Handfeuerwaffen in Schweden und entwickelte Raketen mit deutsche Exilanten). In diesem Sinne gab es eine Zeit in der Nasser bestrebt war keinen Konflikt mit Israel zu haben, um diese Entwicklung nicht zu stören. Dieses endete aber definitiv schon 1955 mit dem "Gaza-Raid" und der Israelischen Beteiligung am Angriff auf Suez 1956. Danach wandte sich Ägypten immer weiter dem Ostblock zu und liess sich von diesem Ausrüsten und entwickelte eine deutlich aggressivere Haltung. Wenn man bis 1955 noch versucht hatte die Grenze unter Kontrolle zu halten und Aktionen von Palästinensischen Freischärlern zu unterbinden, hat man diese nach 1956 militärisch organisiert und unterstützt.
Syrien hatte nach der Niederlage von 1948 eine sehr unruhige Zeit mit mehreren aufeinanderfolgenden Staatsstreichen. 1954 gab es ein kurze demokratische Zwischenzeit. Ab 1955 wandte es sich auch zunehmen der Sowjetunion zu und wurde von dieser militärisch aufgerüstet, wobei zu diesem Zeitpunkt das Interesse der Sowjet Union wohl eher war, einen Freund im Rücken der Turkei zu haben.
Mit Ägypten richtete man zu diesem Zeitpunkt ein gemeinsames militärisches Kommando ein. Israel versuchte im Vorfeld des Angriffs auf Suez den Ägyptischen Stabsschef und seinen Stab umzubringen als dieser sich auf der Reise nach Syrien befand: (
Operation Tarnegol - Wikipedia, the free encyclopedia). Der Minister überlebte weil er nicht an Bord war, es starben aber 19 Menschen. Bekannt wurde das erst vor relativ wenigen Jahren.
Syrien versuchte in diesen Jahren auch die Grenze unter Kontrolle zu halten un keine irregulären Aktivitäten durch die Vertriebenen zuzulassen. Die Syrischen Grenztruppen hatten aber immer wieder zusammenstöße mit den Israelis. Syrien hatte m.E. lange Zeit eine deutlich aggressivere Haltung gegenüber Israel als Ägypten, war aber auch viel schwächer und in seinen Möglichkeiten sehr begrenzt.
1958 haben sich dan Syrien und Ägypten zur Vereinten Arabischen Republik zusammengeschlossen. Das ganze war eher formell und hat auch nicht all zu lange gehalten, man kann es aber als Offensivbündnis gegen Israel sehen.
Jordanien war damals der problematischte Nachbar Israels. Der König von Jordanien war Westorientiert, seine Armee wurde von den Briten und den USA ausgerüstet und er suchte eine Verständigung mit Israel, hatte als einziger direkte Kontakte mit der israelischen Regierung, auch wenn diese Geheim blieben.
Durch die Westbank sickerten jedoch permanent Tausende von Grenzgängern, die meisten davon aus rein familiären oder wirtschaftlichen Gründen, daneben aber auch viele Kriminelle (Räuber und vor allem Schmuggler) und Freischärler.
Israel reagierte auf die Grenzverletzungen mit zunehmender Härte. Der Bekanteste Zwischenfall ist der von Qybia (
Qibya massacre - Wikipedia, the free encyclopedia) im Zusammenhang mit dem Krieg von 1967 ist jedoch der Zwischenfall von Samu sehr wichtig:
Samu Incident - Wikipedia, the free encyclopedia. Dieser Zwischenfall destabilisierte Jordanien und verdarb die Beziehungen gründlich.
Hier wird ein Buch von Benny Morris über die Periode 1948-56 besprochen. Sie behandelt leider nicht den Abschnitt bis 1967, gehört aber auch zu der Entwicklung die zu diesem Krieg führte:
Israels Dirty War