Akuter kulturpessimistischer Anfall....
Was echt neues habe ich jetzt nicht, aber mir geht es einfach nicht aus dem Kopf:
Erstens verstehe ich bis heute nicht, warum man/frau sich so dezidiert auf das Aussterbeereignis Neandertaler konzentriert. Aber gut, er ist der erste Mensch, der als andere Art erkannt wurde und irgendwie die Ikone der früheren Menschenarten.
Aber Fakt ist trotzdem, dass es zahlreiche andere Menschenarten gab, deren Aussterben auch nicht vollumfänglich verstanden wird.
Ein Aussterbeereignis mit „Fehlern“ der betroffene/n Art/en zu erklären ist nicht nur zu kurz gedacht, sondern hat halt immer diesen Beigeschmack der Vorstellung, wir wären immer noch die Krönung der Schöpfung. Alleine die Auswahl des Vergleiches (wir..) hinkt doch schon.
Ich mag mich jetzt ungerecht oder kulturpessimistisch anhören, aber krieg einfach das Gefühl nicht los, dass diesen ganzen „Schuldzuweisungen“ und irgendwelche „Fehlerhaftigkeit“ des Neandertalers einfach wieder nur ein Beispiel für diese zahllosen, ausschließlich vom jeweiligen Zeitgeist beeinflussten Erklärungsmodelle für Änderungen in der Vergangenheit sind.
Gar nicht zu reden von den Assoziationen in Richtung Arbeitslosigkeit, Migrationsdebatten, oder Sozial- und Gesundheitspolitik.....immer sind die Betroffenen selbst schuld....aber nun gut, keine Tagespolitik, genug des Pessismus.
Thomas