unterirdischer Krieg - Belagerungen vom 17.-20. Jh.

dekumatland

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Andernorts wurde auf aussterbende wenn nicht schon ausgestorbene Begriffe verwiesen. Bzgl. der Kriegsschauplätze bietet die Belagerung von Festungen ebenfalls zahlreiche Wörter, die mehr und mehr außer Gebrauch kommen und in Vergessenheit geraten: Mineure, Sappheure, Konterminen, Minengalerien, Horchgalerien, Schanzkörbe u.v.a.

Soweit erstmal ein allgemein "kulturhistorischer" Aufhänger. ;) Ansonsten: seit der Dominanz von Feuerwaffen mit zunehmend stärker mauerbrechender Wirkung wurden im Kriegshandwerk auch die Belagerungen von Festungen zur Notwendigkeit.

Interessant wäre, in der Zeit vom 17.Jh. bis ins 20. Jh. informative Beiträge zu Belagerungen zu sammeln (vielleicht lebt dadurch manche Vokabel ein wenig länger, quasi im sprachlichen Reservat der Geschichtsinteressierten)

Als kleiner Anfang oder Anschubser:
-- die Belagerung von Sewastopol im Krimkrieg, literarisch verewigt von graf Leo N. Tolstoi
-- die Belagerung von Paris im dt.-franz. Krieg 1870/71 (literarisch in einem zynischen Operettenlibretto von Richard Wagner [sic!] verewigt, musikalisch verantwortlich für die Verzögerung der Uraufführung von Verdis Aida [sic!], da die Kulissen in Paris waren und nicht rausgebracht werden konnten)

vielleicht finden sich ja Interessenten an diesem Themenbereich: Belagerungen von Festungen (Sewastopol und Paris waren Festungen)
 
Die Belagerungen von Zaragoza und Gerona wurden von Benito Perez Galdós in seinen "Episodios Nacionales" verewigt. Leider gibt es dazu m.W. keine deutsche Übersetzungen. Sind aber großartige literarische Werke.

Als besonderes Beispiel "unterirdischen" Krieges ist die Belagerung von Candia auf Zypern zu vermerken, die insgesamt 21 Jahre dauerte: Belagerung von Candia ? Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mal die gesamte Westfront im 1. Weltkrieg könnte man als gegenseitige Belagerung ansehen.
 
Das ganze Grabensystem war zwar nicht wirklich eine Festung, aber um mal John Keegan zu zitieren:
"In einer schematischen Darstellung wäre diese Anordnung einem Belagerungsspezialisten des 18. jahrunderts sehr vertraut erschienen: Parallelen (Quergräben), die durch Sappen (Laufgräben) miteinander verbunden waren."
 
Eine interessante Variante von "unterirdischer" Krieg konnte man in den Alpen während des WW1 erkennen.

Teilweise waren einzelne Gletscher mit einem tunnelartigen System durchzogen.

In Kombination mit den entsprechenden Festungen ein veritables System.

Ganz interessante, engagierte Seite eines Privatmannes:
Fotos2
 
Was den Alpenkrieg betrifft,empfehle ich jedem Interessierten die Begehung Südteils des Europäischen Fernwanderweges Nr.5 .von Bozen nach Verona.
Der Weg führt über die Hochebene von Lavarone und den Pasubio.
 
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