Jeanne d'Arc - Alles echt ?

Für die Römer (und tausend andere) waren es die Standarten, die als Wohnsitze bzw Symbole von Göttern galten, für die Franzosen war es eben ein Bauernmädel...

Das ganze Mittelalter über ist durchzogen von solcher Art Symbolen. Heere beanspruchten durch das Mitführen von Reliquien göttlichen Beistand für ihre Sache, durch die Einwirkung bestimmter Heiliger. Die Franzosen führten den Mantel des heiligen Martin von Tours und dann das Banner des heiligen Dionysius von Paris (Oriflamme) mit in die Schlacht, um die Unterstützung dieser Heiligen auf ihrer Seite zu haben. Die englische Flagge ist noch heute das Kreuz des heiligen Georg.
Kaiser Otto I. hatte eine heilige Lanze auf dem Lechfeld wie auch die Kreuzfahrer 1099 eine heilige Lanze gefunden haben wollen. Später kaufte Ludwig IX. der Heilige dem bankrotten Kaiser von Konstantinopel die Dornenkrone, eine weitere heilige Lanze und ein weiteres wahres Kreuz ab.

Ist doch kein Wunder warum sich die Franzosen hinter einem Bauernmädchen sammeln konnten, die als heilig betrachtet wurde. Mit lebenden Heiligen hatten sie zuvor schon reichlich Erfahrung. Ludwig IX. wurde auch schon zu Lebzeiten als heilig betrachtet, um seine Knochen hat man sich gleich nach seinem Tod gestritten lange bevor er vom Papst offiziell heilig gesprochen wurde.

megatrend schrieb:
Was ich eher verwunderlich finde, dass es Jeanne d'Arc gelungen sein soll, unbehelligt und unentdeckt mitsamt ihrer Truppen ins belagerte Orléans zu ziehen.

Orléans war nicht vollständig von den Engländern umschlossen. Ein Tor war frei, durch das die Verteidiger (Dunois) Nachschub und Verstärkung beziehen konnten. Aus der Stadt heraus erfolgte dann auch der Befreiungskampf gegen die englischen Belagerungswerke.
 
War den der Nationalstolz damals schon so ausgeprägt.

Ja.

Zoki55 schrieb:
Und war der englische Adel damals schon englischsprachig und nicht mehr französischsprachig???

Die ideelle Loslösung des anglo-normannischen Adels von Frankreich setzte schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts mit dem Ende des "angevinischen Reichs" ein. Die Schlacht von Bouvines 1214 wurde von den Franzosen bereits als ein Sieg gegen Engländer (und Teutonen!) gewertet. Zwar gab es noch ein Jahrhundert lang vielfältige Verknüpfungspunkte zwischen Frankreich und England, aber man driftete doch schon zu zwei verschiedene Nationen auseinander. Eduard III. soll der erste englische König gewesen sein, der hauptsächlich Englisch sprach. Er löste um 1335 den hundertjährigen Krieg aus.
 
Die Juden kämpften gegen Völker die nicht den selben Glauben hatten.

Was bei den Engländern und Franzosen der Fall ist.

Würde ein Kreuzritter sagen Gott will es würd ich die Logik da hinter ja verstehen, aber so.
 
Sein Beitrag ist in Zusammenhang mit den Beiträgen 19 und 20 zu verstehen. Es geht nur darum, dass man den Kampf zwischen Israeliten und anderen Völkern nicht mit dem Kampf unter Christen vergleichen kann.
 
Sein Beitrag ist in Zusammenhang mit den Beiträgen 19 und 20 zu verstehen. Es geht nur darum, dass man den Kampf zwischen Israeliten und anderen Völkern nicht mit dem Kampf unter Christen vergleichen kann.

Im Bezug auf Gott ist auf unserer Seite.

Wenn man verschiedene Götter hat ergiebt das einen Sinn, ist es der Gleiche nicht wirklich.
 
Ich wär sonst der Meinung ,dass die "Gott will es"-Thematik dafür da war ein guten Grund zu schaffen um
1. überhaupt Krieg gegen Christenbrüder zu führen und
2. zussammenzuschweißen und ein mitunter nicht vorhandenes Nationalgefühl zu
ersetzen.
 
"Gott will es" - Der Slogan wurde aber auf den Kreuzzügen verwendet.

Krieg gegen Christenbrüder war gang und gäbe, dafür brauchte man keine göttliche Rechtfertigung. Aber Johanna gab den Franzosen die Zuversicht, dass Gott im Krieg gegen die Engländer auf ihrer Seite sei.
 
Orléans war nicht vollständig von den Engländern umschlossen. Ein Tor war frei, durch das die Verteidiger (Dunois) Nachschub und Verstärkung beziehen konnten. Aus der Stadt heraus erfolgte dann auch der Befreiungskampf gegen die englischen Belagerungswerke.

Aber dann ist das ja nicht wirklich eine Belagerung, eine Belagerung hat ja das Ziel, dass der Belagerte keinen Nachschub kriegt. Wenn man den Nachschub nicht abschneiden kann, dann kann man den Gegner höchstens mit massiver Ueberlegenheit besiegen (indem man die Befestigung überwinden kann).
 
Aber dann ist das ja nicht wirklich eine Belagerung, eine Belagerung hat ja das Ziel, dass der Belagerte keinen Nachschub kriegt. Wenn man den Nachschub nicht abschneiden kann, dann kann man den Gegner höchstens mit massiver Ueberlegenheit besiegen (indem man die Befestigung überwinden kann).

Aber natürlich wa es eine Belagerung. Im Mittelalter kam es oft vor das ein Belagerungsheer meist aus personellem Mangel oder geographischen Gegebenheiten eine Burg oder Stadt nicht vollständig umschließen konnte. Montsegur 1244 oder al-Mansura 1250 (sechster Kreuzzug) fallen mir da spontan ein.

Und bei Orléans war es ja auch nicht so, dass die Engländer den Nachschub in die Stadt nicht hätten unterbinden können. Am 12. Februar 1429 konnten sie in einem Gefecht bei Rouvray ("Tag der Heringe") einen größeren Versorgungszug für die Verteidiger erfolgreich abfangen. Jeanne d'Arc und ihre Leute aber haben sie sträflich durch ihr Beobachternetz schlüpfen lassen, so das sie ungehindert in die Stadt einziehen konnte.
 
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