So einfach ist es nicht. @Mino, denk mal an die Funde, die man vor Alexandria aus dem Hafenschlick holte.
Auf der Suche nach Kleopatra (Nachrichten, NZZ Online)
Niemand behauptet, dass es einfach wäre. Wir sollten es uns aber auch nicht ZU einfach machen und damit mehrere Zeitabschnitte bunt durcheinander würfeln.
Ein Beispiel:
- Wann erfolgte der minoische Seehandel mit Ägypten?
- Wann erfolgte der Untergang des Palastes von Alexandria?
- Wann wurden dort die ersten archäologischen Funde gemacht?
Allein schon zwischen den ersten beiden genannten Daten liegt ein Zeitabschnitt von mindestens drei- bis dreieinhalbtausend Jahren Zeitgeschichte und mehreren Millionen, wenn nicht sogar Millarden Tonnen Nilschlamm.
Woher können wir uns denn sicher sein, dass sich zur Zeit des minoischen Seehandels der Hafen des antiken (oder des heutigen) Alexandria genau an der Stelle befunden hatte, wo wir ihn heute finden? Vielleicht war dieses Gebiet damals nur eine vorgelagerte Insel vor der ägyptischen Küste? Vielleicht war es (noch) gar nicht vorhanden und wir müssen die Ankerstelle tatsächlich weiter landeinwärts suchen?
Ich hab mal irgendwo ein geologisches Rechenbeispiel über das Nildelta und dessen mehrfache Veränderung in vorgeschichtlicher Zeit gesehen. Dabei ging es um den (angeblichen) Auszug der Israeliten aus Ägypten und es wurden mehrere Möglichkeiten und Wege in Betracht gezogen. Leider kann ich mich aber heute nicht mehr an die Quelle erinnern, aber es muss sich um irgendeine wissenschaftliche Studie zur Bibelforschung gehandelt haben.
Nein, Israel Finkelstein war es nicht, aber zu diesem Thema müssen wir wahrscheinlich Wissenschaftler und Geologen bemühen, die sich bereits mit der Bibelforschung befasst haben.
silesa: schrieb:
Kann man so einen Punkt mal halbwegs erschöpfend in der Diskussion anhand des Forschungsstandes klären, bevor die Karawane weiter zieht? :winke:
Dieses Problem liegt in der Natur einer Karawane: Wenn die Quellen erschöpft sind und niemand mehr durstig ist, dann zieht die Karawane eben weiter. Das war damals so wie heute.
Will man die Teilnehmer dieser Karawane zum weiteren Verweilen animieren, so muss sich der Wirt schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Orientale Bauchtänze, Tabledance und Striptease würden mir dazu ganz spontan einfallen.