Jetzt kommen wir m.E. an den Kern. Ist die "Geldschöpfung" der privaten Banken nicht durch einen Mechanismus gleichsam "gedeckelt"* und werden die Kredite bedient, funktioniert der Mechanismus der "Geldschöpfung". Er stockt erst dann, wenn die Bedienung der Kredite (Aktivseite der Bankbilanz) nicht mehr in dem notwendigen Umfang erfolgt, bzw. die Passivseite nicht mit wächst oder die Eigenkapitalquote absinkt.
Soweit bin ich bei Dir.
Die Danat-Bank brach durch die Zahlungsunfähigkeit in Folge des Konkurses der Nordwolle zusammen (was nebenbei zur AktG-Änderung 1931 im Wege der Notverordnungen führte). Deren Zusammenbruch wiederum war auf Verluste und Bilanzmanipulationen zurückzuführen, betrifft also mE eher den realwirtschaftlichen Bereich.Oder die Zentralbank die Refinanzierung (Mindestreservepolitik, Rediskont, Offenmarkt-Politik etc.) erschwert/verteuert.... Danat-Bank
Den Mechanismus bis zur Blase würde ich von der Beobachtung des Zusammenbruchs trennen.Die GD machte bei den Banken massive Abschreibungen notwendig (bilanztechnischen Anpassungen an die Kursentwicklung [bzw. Wertberichtigungen der Kredite] auf der Aktivseite) ohne daß die Passivseite der Bilanzen im gleichem Maße Zuführungen erhielten (EK/FK). Volkswirtschaftlich sollte sich dieses in einer Verringerung von M3 (Lilis Graphik) bei weitestgehender Konstanz von M0 bzw. M1 darstellen lassen.
Oder liege ich da falsch?
Die Frage ist doch, ob ein "geschlossenes" System der volkswirtschaftlich konsolidierten Bankenbilanzen denkbar ist, bei dem sich die "Blase"
a) außerhalb der Geldmengendefinition M1-M3 und somit
b1) innerhalb der Bereiche Beteiligungen von Unternehmen/Haushalte/Banken - Interbankenforderungen - Kreditengagements - Eigenkapital bilden kann, also/bzw.
b2) weitgehend ohne Berührung der Liquidität M1 und der Sicht-, Spar- und Termineinlagen.
Das war meine Überlegung oben, wenn sich weder in der US-Geldmenge noch in den Depositen bei den Banken blasen-äquivalente Volumensteigerungen nachweisen lassen.