Waren die alten Ägypter schwarz?

Der Eingangsfrage, welche Farbe die Haut der alten Ägypter hatte, kann ich nicht so viel Interesse entgegenbringen. Sie hatten jedenfalls schon verstopfte Arterien, Herzinfarkte und kariöse Zähne, diese Erkenntnis bringt oberflächliche Netzsuche sofort.
Was ich spannender finde, sind die Beziehungen und Handelspartner. Da will es mir einfach nicht in den Kopf, dass Außenkontakt im Niltal, das westlich und östlich von Wüsten und im Norden vom Mittelmeer begrenzt ist, nicht zuerst im Süden zu suchen ist, entlang des Nils Richtung Nubien.
In http://www.uni-leipzig.de/~diffint/index.php/diffint/article/viewFile/23/20 werden diese Kontakte untersucht, interessant fand ich, dass Ächtungszauber zuerst nur gegen Nubier verwendet wurden und erst später auf andere Fremde übertragen. Ein ähnliches Phänomen wie bei den griechisch/römischen Barbaren.
Das muß keinesfalls bedeuten, dass sich die Nubier nackt äußerlich von den Ägyptern unterschieden, im Gegenteil im Text wird darauf hingewiesen, dass die Nubier, die als Soldaten oder Hausangestellte in ägyptischen Diensten standen, an der Tracht zu erkennen sind.
Diese symbolhafte Bildersprache gab es später im gesamten östlichen Mittelmeerraum, wie @hjwien und @se mesquida schon erwähnt haben und zwar zur Kenntlichmachung von Männern und Frauen.

Die Beziehungen zwischen Ägypten und Nubien waren nicht über alle Zeiten von einem Kultur- und Machtgefälle von Nord nach Süd geprägt, es gab Phasen mit nubischen Pharaonen und die Grenze verschob sich zwischen den Katarakten, dazu können die Antikeexperten sicher mehr sagen.
 
Damit erntest du nur das...::rofl::rofl::rofl:


:mad: :mad: :mad:

jeder der nur bisschen was von geschichte versteht weiß das die mauren schwarzafrikaner waren.

aber wenn du der andere meinung bis, erkläre mir doch bitte mal warum hat isidor von sevilla gesagt die mauren sind schwarz wie die nacht? oder procopius und viele andere wie der dichter martial das selbe gesagt haben :rofl:


aber bevor du das machst schau dir dieses meisterwerk von quentin tarantino an. :D

Mod an: Link wurde gelöscht. Siehe hier: http://www.geschichtsforum.de/f8/hinweise-zu-verlinkungen-37262/ Mod aus
 
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jeder der nur bisschen was von geschichte versteht weiß das die mauren schwarzafrikaner waren.

Die Mauren der Antike zählten zu den Berbern und waren somit keineswegs schwarz, sondern "dunkelhäutig", wie aus dem vom Griechischen abgeleiteten mauros bzw. amauros = „dunkel" hervorgeht.

Das Aussehen dieser Berber ist in zeitgenössischen Quellen gut überliefert und man kennt ihr Aussehen in Europa, da sie im 8. Jh. und später zusammen mit den Arabern nach Spanien vordrangen und das Land besetzten. Ihre Hautfarbe war so, wie man das auch heute noch in Nordafrika sehen kann und reicht von nahezu weiß über hellbraun bis dunkelbraun.
 
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Die Mauren der Antike zählten zu den Berbern und waren somit keineswegs schwarz, sondern "dunkelhäutig", wie aus dem vom Griechischen abgeleiteten mauros bzw. amauros = „dunkel" hervorgeht.

Das Aussehen dieser Berber ist in zeitgenössischen Quellen gut überliefert und man kennt ihr Aussehen in Europa, da sie im 8. Jh. und später zusammen mit den Arabern nach Spanien vordrangen und das Land besetzten. Ihre Hautfarbe war so, wie man das auch heute noch in Nordafrika sehen kann und reicht von nahezu weiß über hellbraun bis dunkelbraun.

erkläre mir doch bitte warum procopius,claudian,isidor von sevilla und viele andere antike dichter schreiben das die maren wären schwarz?

das problem ist, es steht überall geschrieben und es gibt unzählige bilder von den mauren. ich bin mir sicher ihr wisst wo von ich rede.
 
Alles ist relativ. Wenn man niemanden kennt, der "richtig" schwarz ist, bezeichnet man jeden mit etwas dunklerer Haut als solchen. Und sowieso sind farbliche Kategorien reine Willkür.

In Argentinien werden z.B. die Menschen aus dem Landesinneren, die öfters als die "Porteños" einen indianischen Einschlag haben, als "negros" (Schwarze) bezeichnet.
In Südafrika wurden alle Inder, unabhängig von ihrer realen Hautfarbe, auch als "Coloured" betrachtet und erst kürzlich war in einer spanischen Zeitung ein Artikel, dass in wenigen Jahren die "Weissen" in Nordamerika in der Minderheit sein werden weil die Bevölkerungsgruppen der Asiaten und Latinos schneller wachsen. Das hat in Spanien auch einige Reaktionen verursacht zu lesen, dass man nicht als "Weiss" betrachtet wird.

Als die Spanier auf die Filippinen kamen (vom Westen her segelnd) haben sie auf einer Insel auch eine dunkelhäutigere Bevölkerung vorgefunden, weshalb diese Insel "Negros" benannt wurde. Die Einwohner sind zwar dunkler als Ihre Nachbarn, aber lange noch nicht so wie Schwarzafrikaner:
 

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Und die Nordafrikaner nannten die Schwarzen Aswad, ihr Verbreitungsgebiet Sudan. Heute der Name eines Staates wurde dieser im Mittelalter für das gesamte subsaharauische Gebiet verwendet.
 
und die lateinamerikaner bezeichen die schwarzen bis heute als "Moreno"
Moreno nennt man auch jemanden der schwarze Haare hat und/oder einen dunkleren Teint. Sich bräunen nennt man "ponerse moreno." Schwarze nennt man gelegentlich (nicht immer und nicht überall) "Morenos" um nicht das Wort "Negro" zu verwenden, dass einige als abwertend betrachten.

Steht sogar in der spanischsprachigen Wikipedia so:


Moreno (procedente etimológicamente de moro) hace referencia a:


http://es.wikipedia.org/wiki/Moreno
 
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„Hätt’ ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen[Ebenholz]!“

"Schwarz wie die Nacht" dürfte ein einfaches, literarisch beliebtes Stilmittel sein.
 
Die Sache ist doch völlig eindeutig. Die römische Provinz Mauretanien umfasste das heutige Marokko und Algerien, also den Maghreb. Von dieser Provinz haben die Mauren ihren Namen und ihre Bewohner setzten sich aus verschiedenen Berberstämmen zusammen.

Im Maghreb Nordafrikas hat es niemals Schwarzafrikaner gegeben und auch Berber sind natürlich keine Schwarzafrikaner. Das vom Griechischen abgeleitete mauros bzw. amauros bedeutet lediglich „dunkel“, nicht aber "schwarz". Und die Hautfarbe der Berber durchläuft noch heute alle Schattierungen von nahezu weiß über hell- bis dunkelbraun. "Schwarze" sind allerdings nicht dabei, es sei denn, ein stolzer Berber hätte eine Bantufrau geehelicht.

Zur Hautfarbe der alten Ägypter habe ich weiter vorn schon etwas zitiert, dass ich hier nochmals wiederholen möchte:

Die Bevölkerungsgruppen, die das Niltal seit dem Neolithikum besiedelt hatten, fügen sich ein in das Kaleidoskop afrikanischer Populationen. Bedingt durch Ausgleichstendenzen (Genfluss zwischen negriden und afroasiatischen Bevölkerungsgruppen) und durch die geoklimatische Isolation des Niltals ... weist die ägyptische Bevölkerung besondere lokale Eigenarten auf, und zwar sowohl in ihrem Genpool als auch im Hinblick auf Merkmale der physischen Anthropologie ...

Abnehmend von Süden nach Norden ist die Physiognomie der alten ägyptischen Bevölkerung charakterisiert durch anthropologische Eigenschaften, die sich mit den Populationen im subsaharischen Afrika, d.h. mit negriden Gruppen, verbinden ... Die ägyptische Bevölkerung im Süden war dunkelhäutig, der überwiegende Teil im Norden aber herllhäutiger.

(Harald Haarmann, Lexikon der untergegangenen Völker, München 2005, S. 30, Becks Wissenschaftliche Reihe)

Der Typus der (alten) Ägypter ist eine Mischung aus vorderasiatischen, berberisch-nordafrikanischen und im Süden auch negriden sudanesischen Elementen. Somit wirkt das Erscheinungsbild im Norden Ägyptens auf uns eher mittelmeerisch-europid, wie man das auf den unzähligen zeitgenössischen Abbildungen gut erkennen kann, im Süden des Landes kommen negride Einschläge hinzu.
 
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aber wenn du der andere meinung bis, erkläre mir doch bitte mal warum hat isidor von sevilla gesagt die mauren sind schwarz wie die nacht? oder procopius und viele andere wie der dichter martial das selbe gesagt haben
Canaan, Du könntest Dich mal mit dem Begriff Quellenkritik bekannt machen: wer sagt was, zu wem, mit welcher Absicht und aus welchem Grund.

Es gibt auch recht viele antike Aussagen von Völkern über ihre Selbstbezeichnung, da würdest Du sicher argumentieren: die müssen doch wissen, welchem Volk sie angehören.
Allerdings haben die eben vollkommen absichtlich und nicht wahrheutsgemäß behauptet, sie wären Awaren/Hunnen/Kelten/Germanen (bzw. wären es nicht), und für diese "Falschaussage" gibt es einen bestimmten Grund.
 
Vielleicht hilft dieser Link zu neusten Erkenntnissen über Tut Ench Amun weiter:

Königliche Gene: Fast jeder zweite Deutsche stammt von Tutanchamun ab - Archäologie - FOCUS Online - Nachrichten

Pharao Ramses II. aus dem Neuen Reich war auch hochgewachsen und hatte rotes Haar.

Ist es möglich das die Oberschicht der alten Ägypter (Neues Reich) von Indoeuropäern aus dem Kaukasus abstammten?
Die Ramessiden restaurierten den Seth-Cultus und erhoben den Seth zum Dynastie Gott. Seth galt als Gott der Fremdländer.
 
Der Titel des Artikels ist absoluter Schmarrn. Der Inhalt des Artikels besagt nämlich keineswegs, dass fast jeder zweite Deutsche von Tutenchamun abstammt, sondern mit ihm einen gemeinsamen Ahnen hat. Außerdem ist die Arbeitsweise von Igenea ohnehin absolut unseriös. Schade, dass die Medien trotzdem immer wieder bereitwillig Werbung für diese Einrichtung machen.
 
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