Geschichte Österreichs im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung

J

Josy

Gast
Hi!

Ich soll in zwei Tagen ein Geschichtsreferat halten, angefangen 1658 bei Kauser Leopold I. bis 1792 Kaiser Leopold II..

Weiß irgendwer etwas, wo ich darüber nachlesen kann? Bis jetzt hab ich nur irgendwelche Teile davon gefunden, die nicht zusammenpassen bzw. ich bekomm einfach keinen Durchblick...

Bitte um Hilfe!


Liebe Grüße,
Jo
 
Vielleicht hilft dir das weiter: http://austroarchiv.com/

Literatur kannst du hier mal gucken: http://www.dennismajewski.de/div/biblio.pdf (sind auch allgemeinere Werke dabei die für dich brauchbar sein könnten)

Speziell zum Österreich. Erbfolgekrieg:

Anderson, Matthew Smith: The War of the Austrian Succession 1740-1748, London 1995

Browning, Reed: War of the Austrian Succession, Stroud 1994.

Handrick, Wolfgang: Die Pragmatische Armee, München 1991.

Heigel, Karl Theodor: Der Oesterreichische Erbfolgestreit und die Kaiserwahl Karls VII., Nördlingen 1877.

Kroener, Bernhard R. (Hg.): Europa im Zeitalter Friedrich des Großen, München 1989.

Weber, Hermann: Die Politik des Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz während des Österreichischen Erbfolgekrieges (1742-1748), Bonn 1956.

Weiss, Johann B.: Maria Theresia und der österreichische Erbfolgekrieg, Wien 1863.
 
Hm, ob die Literaturtips für ein Referat in zwei Tagen wieterhelfen? Machen wir es einfach und raten zum entsprechenden Band aus Gebhardts "Handbuch der deutschen Geschichte", wo in diesem Fall Band 12 einschlägig ist. Außedem gibt es eine recht gute "Geschichte Österreichs" von Erich Zöllner, die für den Zweck wohl auch reichen dürfte.
 
Heute vor 270 Jahren wurde der Vertrag von Nymphenburg geschlossen. Las ich auf der heutigen Tagsseite der Wikipedia.
Dann las ich den Artikel dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Nymphenburg_(1741)

Und dann war ich wiedermal baff. Sicher ist mir die Geschichte des österreichischen Erbfolgekriegs geläufig, die unzähligen Schlachten, Kampfespausen, Allianzen, Verluste und Rückereroberungen die zwischen Dezember 1740 und Oktober 1748 das Herz des Kontinents prägten.

Aber als ich in diesem Artikel las: Bayern, Frankreich, Preussen, Sachsen und Spanien gegen Österreich (und damals noch ohne Unterstützung Großbritanniens) - und an dessen Spitze eine junge, unerfahrene und noch dazu hochschwangere Frau. Die sich nicht unterkriegen lässt! Und der es gelingt das Ruder ruzureissen!

Das ist das Spannende an der Auseinandersetzung mit Geschichte - es gibt derart viele Details zu entdecken die das Mosaikbild der Vergangenheit, das wir in unserem Geist zusammengebaut haben, immer wieder neu erscheinen lässt.

Und dann muss ich ehrlich sagen: Wow Maria Theresia! Du hättest den Beinamen "Die Große" ehrlich verdient!
 
Ich bin damit ganz einverstanden. Maria Theresia war eine außerordentlich starke und selbstbewusste Frau. Sie hat sich nicht entmutigen lassen und hat seine Macht mit Klugheit bewahrt, auch wenn Schlesien verloren wurde. Sie engagierte sich für Reformen und sie verbesserte das Gesundheitswesen, sie führte die Schulpflicht. Sie schuf die Leibeigenschaft und das Folter ab.Und dennoch...sie hatte auch Zeit, 16 Kindern das Leben zu schenken!
Hut ab!
Sie ist wirklich meine Lieblingskaiserin!:love:
 
Ich bin damit ganz einverstanden. Maria Theresia war eine außerordentlich starke und selbstbewusste Frau. Sie hat sich nicht entmutigen lassen und hat seine Macht mit Klugheit bewahrt, auch wenn Schlesien verloren wurde. Sie engagierte sich für Reformen und sie verbesserte das Gesundheitswesen, sie führte die Schulpflicht. Sie schuf die Leibeigenschaft und das Folter ab.
Die Einrichtung eines flächendeckenden Elementar- und Sekundarschulwesens (1774) wird aber auch Joseph II. zugeschrieben. 1760 wurde allerdings unter Maria Theresia die "Studienhofkommission" etabliert. Zwar hatte Maria Theresia schon zuvor die Bauern auf den Krondomänen aus der Leibeigenschaft entlassen, allerdings fand die Aufhebung der Leibeigenschaft bezeichnenderweise gleich 1781 mit dem Regierungsantritt Joseph II. statt. (Freilich mussten die Bauern dafür oftmals Entschädigungen zahlen und gerieten dadurch in eine ökonomische Abhängigkeit von den ehemaligen Herren.)
 
Die Einrichtung eines flächendeckenden Elementar- und Sekundarschulwesens (1774) wird aber auch Joseph II. zugeschrieben.
Wie immer und überall besteht ein krasser Unterschied zwischen SOLL und IST, und zwar in mehrfacher Beziehung: Zahl der unterrichteten Kinder, Umfang des Unterrichts, Gegenstände des Unterrichts.

Maria Theresia erkannte die Notwendigkeit, die Bildung zu fördern; am 14.7.1770 tagte zum ersten Mal die niederösterreichische Schulkommission. Den ersten großen Schulplan des Ministers Pergen legte sie aber auf Eis, erst der zweite von Felbiger erhielt am 6.12.1774 als kaiserliche Sanktion Rechtskraft - mit dem uns vertraut vorkommenden Programmsatz: "Die Erziehung der Jugend beiderlei Geschlechter ist die wichtigste Grundlage der wahren Glückseligkeit der Nationen." [1]

Unter Joseph II. kamen wichtige organisatorische Festlegungen hinzu; er bestimmte u.a., dass dort, wo 90-100 Kinder zusammenkommen, eine "Gemeinschule" zu errichten sei. Wie zäh das - auch anderswo - voran ging, zeigt die Statistik: 50 Jahre später, d.h. im Jahr 1830, betrug die nominelle Schulbesuchsquote in der Monarchie 60 % (mit krassen regionalen Unterschieden: Österreich unter/ob der Enns 97/94 %, Lombardei 48 %, Galizien 11 %).


[1] Zitiert nach Hornich in: Encyklopädisches Handbuch der Pädagogik, hg. v. W. Rein, 2. Aufl., 6. Band, Langensalza 1907, S. 426 - hiernach auch die anderen Zitate.
 
@ jschmidt
Vielen Dank für den Hinweis; ich hatte auch vermutet, dass die Bezeichnung "flächendeckend" doch wahrscheinlich nur auf die deutschen Territorien (Tirol, Vorderösterreich, österr. Niederlande, Niederösterreich etc.) bezogen sei.
Die meisten Reformen sind wohl generell in ihrer Wirkung erstmal mit Vorsicht zu genießen - also bezogen darauf: wann zeigten sie Erfolge, wann wurde überhaupt wirklich begonnen die Vorgaben umzusetzen? Vergleichsweise rasch funktionierte da die Verwaltungsumstrukturierung, weg von einer ständischen Selbstverwaltung.
 
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