Rudolf Heß - Der Stellvertreter

Fällt mir gerade ein.

Eigentlich hat der Hess ja durch seinen Selbstmord 1987 ein schwieriges Problem für die Wiedervereinigung aus dem Weg geräumt.
 
Hess war Stellvertreter Hitlers in dessen Funktion als Führer der NSDAP, nicht in dessen staatlichen Funktionen.
 
Wieso das denn? Der würde sonst immer noch einsitzen, notfalls nach Guantanamo ausgeflogen. Jelzin hätte da nur abgenickt.


Sorry für den "was wäre wenn" Einwurf.

Jedenfalls war im Westen der Eindruck, dass die Russen den Hess in Spandau lediglich als Symbol für die 4-Mächte-Verantwortung im Westen Berlins bräuchten.

Aber Rotarmisten im Wechsel als Wache auf Kuba, bei Fidel ums Eck ist natürlich auch eine interessante Alternative
 
Mit Heß bleibt ja noch sein mysteriöser Schottlandflug verbunden. Wenngleich es wohlbegründete Annahmen für sein Motiv (friedlicher Ausgleich zwischen dem British Empire und dem Deutschen Reich) gibt, so sind die britischen Unterlagen dazu noch bis 2016 "classified".
 
Ich denke, es geht eher um die Titulatur als Stellvertreter des "Führers" Adolf Hitler. Ob dessen korrekte Anrede "Herr Hitler" oder "Oh, mein Führer" lautete entschied doch auch vor allem die Gesinnung, kein offiziöses Protokoll.

Hab aber auch keine Ahnung; "Oh mein stellvertretender Führer" wird es wohl eher nicht gewesen sein... ;)
 
Ich denke, es geht eher um die Titulatur als Stellvertreter des "Führers" Adolf Hitler. Ob dessen korrekte Anrede "Herr Hitler" oder "Oh, mein Führer" lautete entschied doch auch vor allem die Gesinnung, kein offiziöses Protokoll.

Hab aber auch keine Ahnung; "Oh mein stellvertretender Führer" wird es wohl eher nicht gewesen sein... ;)


Goebbels pochte ja immer drauf, als Dr. Goebbels angesprochen zu werden, und die Nr. 2 des 3. Reichs, der dicke Herrmann hatte so viele Titel angehäuft, dass er sich einen aussuchen konnte.

Als ihn die Amis nach seinem Namen fragte, sagte er "Reichsmarschall Göring", worauf der amerikanische General sagte, notieren Sie das als "Hermann Göring!" Emmy Göring ließ sich als "Hohe Frau" anreden

der Reichsheini Heinrich Himmler wurde mit "Reichsführer" angesprochen.

Heß, als nomineller Führer der Partei, war intern eigentlich recht bald abgemeldet, und galt als weltfremder Spinner, an dessen Stuhl schon eifrig Martin Bormann sägte, der darauf bestand, das Referenten bei Heß zuerst ihn informieren müssten.
 
Ich denke, es geht eher um die Titulatur als Stellvertreter des "Führers" Adolf Hitler. Ob dessen korrekte Anrede "Herr Hitler" oder "Oh, mein Führer" lautete entschied doch auch vor allem die Gesinnung, kein offiziöses Protokoll.

Hab aber auch keine Ahnung; "Oh mein stellvertretender Führer" wird es wohl eher nicht gewesen sein... ;)

Hitler wünschte sich natürlich mit "mein Führer" angesprochen zu werden. Ausländische Diplomaten haben ihn wohl mit Exzellenz angesprochen als Ehrenbekundung für Staatsoberhäupter und Regierungschefs.

Heß konnte man wohl mit "Herr Reichsminister" oder ganz bürgerlich mit "Herr Heß" ansprechen. Dazu war wohl auch die Anrede "Herr Obergruppenführer" mit seinem SS-Rang möglich.
 
Mir wurde ja immer beigebracht, es sei unhöflich, eine Frage mit einer Frage zu beantworten, aber ich bin einfach mal so unhöflich und stelle die Frage:

Ist das wirklich ernst gemeint?


"Herr Heß"

Ich dachte, es sei nicht sinnvoll, für meine Frage einen neuen Titel zu erstellen, da sie recht gut hierher passt.

Warum soll das nicht ernst gemeint sein? Er war ja (zumindest bis zum Englandflug) ein Spitzenrepräsentant und stand bei Hitler durchaus hoch im Kurs.
 
Nicht nur das. Speer über Heß' Englandflug:

Wenn ich es richtig beurteile, ist Hitler über den 'Treuebruch' seines Stellvertreters nie hinweggekommen. Noch einige Zeit nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 erwähnte er im Rahmen einer seiner phantastischen Fehlbeurteilungen der Lage, zu seinen Friedensbedingungen zähle die Auslieferung des 'Verräters'. Er müsse aufgehängt werden. Heß meinte, als ich ihn später davon erzählte: 'Er hätte sich mit mir ausgesöhnt. Ganz bestimmt. Und glauben sie nicht, dass er 1945, als alles zu Ende ging, manchmal dachte: Heß hat doch recht gehabt?'"

Albert Speer war ein chronischer Lügner und hat es geschafft mit 20 Jahren Spandau davonzukommen.
 
Albert Speer war ein chronischer Lügner und hat es geschafft mit 20 Jahren Spandau davonzukommen.

Als Architekt ist er aber anerkannt. So sagt Leon Krier:
„Albert Speer? Das war gute Architektur“ - WELT

Ein ganz sympathischer Mann. Unvorstellbar, dass der würdige Herr einer der brutalsten Massenmörder der Geschichte war. Er sprach mit einem stark regionalen Akzent. Wir haben uns acht Stunden unterhalten, er distanzierte sich von seinen Bauten, die seien pompös gewesen, Unterdrückungsarchitektur. Und ich sagte: „Sie haben unrecht, Sie sind ein großer Architekt. Und Sie wissen das auch.“ Die Unterdrückung war politisch, aber nimmt man die Unterdrückung weg, sind das fantastische Touristenattraktionen, Weltwunder. Speer hatte architektonisches und städtebauliches Genie.
 
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