Wie alt?

Mirtos

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Das hier habe ich an verschiedenen Orten in der hiesigen Gegend ( Harz ) gefunden. Kann man mir hier mitteilen, wie alt manche dieser Stücke sind oder was sie überhaupt sind ( das eine sieht aus wie ne alte Ofenkachel )?
 

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Das hier habe ich an verschiedenen Orten in der hiesigen Gegend (Harz) gefunden. Kann man mir hier mitteilen, wie alt manche dieser Stücke sind oder was sie überhaupt sind (das eine sieht aus wie ne alte Ofenkachel)?

Sind das alles Oberflächenfunde oder gehst du mit einer Sonde? Letzteres lass bitte sein!

Bild 1 sieht tatsächlich nach einer Ofenkachel aus, grob geschätzt 18. - 20. Jahrhundert.
Bild 2 sieht nach zwei unterschiedlichen Dingen aus, einer Axt und dem Teil einer Pistole. Die Axt sieht nach einer nichtmaschinellen Schmiedearbeit aus.
Bild 3, 4 und 5 schaut nach älterer Keramik aus, außer der Figurine und dem Bein, das scheint neuzeitlicher Nippes zu sein.

Letztendlich wird das ein Archäologe in Augenschein nehmen und datieren müssen.
 
Die Pistolenreste sind sicherlich von nach 1900. Bei den alten Pistolen mit Holzschaft etc. bleibt in der Regel nicht viel mehr als Rohr und Schloss erhalten. Bei vielen von den frühen Pistolen gab es auch hölzerne Ladestöcke. Es gibt aber auch Modelle aus dem 18.Jh. die ganz aus Metall waren/sind.
 
Findest du solche Scherben beim Umgraben oder bei Bauarbeiten?
Die erste Scherbe erinnert mich auch an eine Ofenkachel aus den letzten Jahrhunderten. Das 2. Stück sieht technisch und nicht sehr alt aus.
Die Teile auf den letzten 3 Fotos sehen wie Steingut aus, z.B. von Töpfen und Schalen, die man noch heute auf jedem Flohmarkt findet und als Blumentopf etc. verwendet. Vor der Verbreitung des Plastikgeschirrs dienten sie der Zubereitung und Aufbewahrung von Lebensmitteln wie Sauerkraut.
Das kleine Figürchen würde ich für Puppenstubenspielzeug halten und das Bein für Teil einer Kasperlepuppe.
Das sind aber nur meine Eindrücke beim betrachten der Fotos, also ohne Gewähr.
 
@Mirtos
Die Funde bitte dem zuständigen Denkmalamt melden.

Ansonsten interessieren mich die Fundumstände, also wo und wie gefunden.
Danach kann ich dir auch ein wenig mehr verraten, keines der Stücke ist m.M.n. vorgeschichtlich, scheint eher als neuzeitlich bzw. frühneuzeitlich zu sein.
 
Danach kann ich dir auch ein wenig mehr verraten, keines der Stücke ist m.M.n. vorgeschichtlich, scheint eher als neuzeitlich bzw. frühneuzeitlich zu sein.
Bei dem Teil der Axt konnte ich mich garnicht entscheiden, weil da doch bisweilen gewisse Formen gerade regional über Jahrhunderte Bestand hatten. Darum scheint mir bei solchen Gegenständen/Werkzeugen immer die Datierung sehr schwierig.
 
Ich hab keine Sonde. Keramik auf Acker gefunden, zwischen Heimburg Und Benzingerode, die kleine Statue lag in einem Bach, die Ofenkachel unterhalb der Burg Regenstein , das Pistolenteil lag an einem Baumstamm an der Oberfläche (da liegt noch mehr, kann ich nicht identifizieren, Metallkrams eben ), das Axtteil lag neben einem großen Stein ( Findling ) am Rande des HEERS (Waldgebiet)

Bei zwei Scheiben habe ich an Bandkeramik gedacht, aber ich bin ja kein Profi.
 

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Ich hab keine Sonde. Keramik auf Acker gefunden, zwischen Heimburg Und Benzingerode, die kleine Statue lag in einem Bach, die Ofenkachel unterhalb der Burg Regenstein
Meinst Du Festung Regenstein bei Blankenburg? Die kenne ich nämlich. Z.T. ist sie mittelalterlich, z.T. gab es Ausbaustufen in der FNZ bis hin zur Sprengung.:winke:
 
Meinst Du Festung Regenstein bei Blankenburg? Die kenne ich nämlich. Z.T. ist sie mittelalterlich, z.T. gab es Ausbaustufen in der FNZ bis hin zur Sprengung.:winke:

Ja, da liegt direkt unterhalb der Felsen auf der die Burg/Festung steht, ein Haufen Zeugs rum. Bin da mal beim Pilze sammeln mit Freunden vor 3 Jahren bis da oben vorgestoßen, da gibt es ja keine Wanderwege hin, da sind nur Wildpfade. Viele Sachen auch aus DDR-Zeiten. :winke:
 
Ja, da liegt direkt unterhalb der Felsen auf der die Burg/Festung steht, ein Haufen Zeugs rum. Bin da mal beim Pilze sammeln mit Freunden vor 3 Jahren bis da oben vorgestoßen, da gibt es ja keine Wanderwege hin, da sind nur Wildpfade. Viele Sachen auch aus DDR-Zeiten.
Gehäuft liegen solche Funde unter ehemaligen Aborten/Ausgüssen, die Jahrhunderte lang genutzt wurden. Da wurde alles Mögliche neben Küchenabfällen hinunter geworfen. Gab es an der Stelle eine Häufung solcher Stücke? Z.T. findet man bei einer neuzeitlichen Nutzung eines solches "stillen Örtchens" dann eben auch Massen von schönen Tonpfeifenfragmenten, die ich selber sehr gern mag und vergleiche. (Ich sammle aber nicht, sondern gebe sowas dann immer in die richtigen Hände. Mir reicht es, wenn ich den Fund für mich selbst dokumentieren kann.)
 
Das "Pistolenteil" ist der Griff einer MG 34.
 

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Bei dem Teil der Axt konnte ich mich garnicht entscheiden, weil da doch bisweilen gewisse Formen gerade regional über Jahrhunderte Bestand hatten. Darum scheint mir bei solchen Gegenständen/Werkzeugen immer die Datierung sehr schwierig.

Schwierig schon, aber der Zustand des Objektes ist einfach zu gut, für eine vorgeschichtliche Metallaxt, das sieht als Oberflächenfund zumeist viel angegriffener aus.

Die Scherben sind nicht Bandkeramisch, diese einfachen Ritzlinien, findet man in fast allen vorgeschichtlichen Perioden, z.B. auch in der vorrömischen Eisenzeit, solche Scherben lassen sich sehr schwer aus sich selbst datieren, dafür müsste man sie auch mal in die Hand nehmen und weitere Dinge ab prüfen.
Bitte sei doch so gut und melde die Funde mit Fundortangabe dem Denkmalamt.

LG
DerGeist
 
Tja, hab mal einen Hoppyarchäologen die Stücke gezeigt, der meinte einige Keramiken sind ein paar Tausend Jahre alt, auch aus der Kaiserzeit: hab ja nicht alles genau fotografiert.
 
Dieser "Hobbyarchäologe" ist hoffentlich kein Sondengänger und bezeichnet sich deshalb als solcher, ansonsten werf ihm die Stücke bitte an den Kopf.

Des Weiteren glaube ich kaum, dass er mehr Fachwissen vorweisen kann wie "Der Geist".

Wirklich sicher weißt dus nur wenn du KORREKT handelst und den Fund komplett beim zuständigen Landesamt für Denkmalpflege meldest.
 
Des Weiteren glaube ich kaum, dass er mehr Fachwissen vorweisen kann wie "Der Geist"

Danke für die Blumen.

Aber wie gesagt die Funde bitte dem Denkmalamt melden, die können dir auch näheres zur zeitlichen Stellung der Funde sagen.


LG
DerGeist
 
Erstmal auch danke für die Fundmeldung.
Halt uns doch mal auf dem Laufenden, was das Landesamt so sagt.

Bei dem Bein auf dem Foto dürfte es sich um den Teil eines "Sonnenberger Püppchens" handeln, die waren ab dem Ende des 18. Jahrhunderts grade in der Harz-Region weit verbreitet.
Bei der Ofenkachel wäre ich vorsichtig, solche Muster kommen schon erheblich früher vor. Müsste man mal von der anderen Seite sehen. Wenn du es genauer wissen willst, kann ich dir über PN die Mailadresse von jemandem zukommen lassen, der gerade über Ofenkacheln promoviert.

@brissotin: Du hast auf der einen Seite recht, manche Formen bei den Handwerkzeugen laufen sehr lange. Aber hier handelt es sich schon um einen späteren Typ, keine Franziska oder so. Ein Werkzeug für Dechsler oder Waldarbeiter.

Bandkeramik erkenne ich auch nicht, aber bei der unscheinbaren Scherbe auf Abb. 3 links unten könnte es sich schon auch um etwas vorgeschichtliches handeln.

Ansonsten habe ich der Analyse nichts nennenswertes mehr hinzu zu fügen.
 
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