Müsste man vor Ort individuell schauen. Wein wurde ja auch im 17./18.Jh. an den unmöglichsten Orten angebaut. Von einem umfangreichen Hopfenhandel ist mir nichts bekannt. Man muss aber auch schauen, ob denn damals schon z.B. Bierregionen schon Bierregionen waren oder da nicht damals Wein überwiegend angebaut wurde, wo man heute hauptsächlich Bier trinkt.:winke:
Der Hopfenanbau und -Handel spielte eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft und wurde bereits im Spätmittelalter fast als Monokultur angebaut. Auf den feldern rund um das fränkische Langenzell konnten im 18. jahrhundert jährlich etwa 1800 Zentner Hopfen geerntet werden. Der Hopfenanbau bildete die Grundlage für ein expandierendes Braugewerbe, und bei steigenden Preisen konnten 1766 40 Fl erlöst werden. Ein beamter bemerkte, dass "nur der Hopfen dem Landmann Bargeld in die Tasche bringe, während er das Getreide selbst verzehrte. Als besonders hochwertig galt böhmischer Hopfen, der weit über die Grenzen Böhmens gehandelt wurde. Hopfenanbau wurde staatlich gefördert, und im Hochstift Bamberg erging 1767 eine Verordnung, die für Hopfenanbau 10 bzw. 5 Jahre Abgabefreiheit versprach. Der fränkische Hopfen wurde für seine Qualität so bekannt, dass man ihn bisweilen als böhmisches Produkt verkaufen konnte.
Bier war schon im 18. Jahrhundert ein Massengetränk,m von dem allein im Amt Hof 112.000 Eimer jährlich verkauft wurden, was einem Pro Kopf Verbrauch von 190 Maß im Jahr entsprach.
Dennoch dürfen diese angaben nicht dazu verführen, sich das alltagsgetränk als ein gepflegtes Starkbier vorzustellen, das Hardenberg in Bamberg so schätzte. Das Bier der armen Leute war ein fades dünnes Gebräu aus Gerste und Hafer, das man mit allen möglichen Substanzen zu verbessern versuchte. Bier wurde mit Wacholderbeeren, Birkensaft oder Kümmel gewürzt. Es handelte sich um ein Dünnbier, das meistens warm getrunken wurde, weil es so angeblich am besten schmeckte.
Ganz gegenstandslos war daher die Klage eines Zeitgenossen nicht, der schrieb, in Gasthäusern bekomme man nur
"immer eine elende Brühe, die oft dem Harne der Pferde gleicht."
Das gepflegte Lagerbier, das Hardenberg in Bamberg so gut schmeckte, wurde nur im Frühjahr und Herbst ausgegoren und in Felsenkellern kühl gelagert.
Das wichtigste Getränk der meisten Leute war aber auch in Gegenden mit Braukultur einfaches Wasser. Nur bei schwerer Arbeit in der Erntesaison holten sich die Bauern in der Schenke einen Krug Dünnbier.
(Literatur: Ernst Schubert Arme Leute, Bettler und Gauner im Franken des 18. Jahrhunderts
S. 22- 23, S. 52-53)