Frage zu Adam Smith

Kalliope

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Hallo

habe eine Frage zu Adam Smith und zwar

In welcher Form wurden seine Thesen umgesetzt?

In meinem Buch und Wiki steht was er machen wollte, was seine Ideen waren aber nicht wie sie umgesetzt wurden.

Wäre nett wenn mir jemand was dazu sagen könnte, oder wo ich danach suchen könnte?

danke
 
Vermutlich hätte Milton Friedman, als ein moderner Interpret der Thesen von A. Smith, geantwortet, zu wenig und nicht radikal genug.

http://de.wikipedia.org/wiki/Milton_Friedman

Vor allem nicht, um ihr Erfolgspotential zu demonstrieren. Wie normalerweise sich gerne Wirtschaftstheorien aller Coleur dadurch immunisieren, dass sie ihren praktischen Umsetzungen eher Halbherzigkeit attestieren.

Die politisch bekanntesten Bereiche für eine Anwendung liberaler bzw. neoliberaler Wirtschaftskonzepte sind die Reagonomics und der Thatcherismus
Reaganomics ? Wikipedia

Thatcherismus ? Wikipedia

Sehr einflußreich war Milton ("Chicago Boys") ebenfalls, auch teilweise mit Erfolg, in Chile und Argentinien. Allerdings mag man über die Kosten streiten, die dieser Kurs hatte.

http://www.tagesspiegel.de/politik/...suedamerikanisches-oecd-mitglied/1655762.html

Das zentrale Problem, aus der Sicht der Kritiker, für seine Theorie ist das sogenannte "Marktversagen". Also der Bereich, in dem keine reale Nachfrage zustande kommt und sich somit kein Markt konstituiert, aber dennoch ein volkswirtschaftliches oder gesellschaftliches Interesse besteht. Typisches Beispiel ist der Umweltschutz und teilweise auch der Bildungsbereich (Grundlagenforschung etc.) oder auch die Breitenbildung.

Marktversagen ? Wikipedia

Aus diesem Grund kann man beispielsweise in strikt liberalisierten (neoliberalen) Ökonomien typischerweise ein hohes Wirtschaftswachstum, eine starke Ungleichverteilung von Einkommen, hohe Umweltverschmutzung und eine unterdurchschnittliche formale Bildung erkennen.

In Bezug auf die Marktmechanismen und dem entsprechenden staatlichen Handeln wurde die Theorie unter anderem durch Keynes u.a. kritisiert (deficit spending etc.)

John Maynard Keynes ? Wikipedia

Noch stärker bezogen auf die unkontrollierte Zunahme der Macht von multinationalen Konzernen, als Konsequenz einer liberalen Wirtschaftsentwicklung, und ihrer Fähigkeit, staatlichen Handeln massiv zu beeinflussen, hat Galbraith die Theorie in den USA massiv kritisiert.

John Kenneth Galbraith ? Wikipedia

Und diente dabei einer Reihe von Präsidenten als Berater (Kennedy u.a.)

Dass es daneben eine Reihe von weiteren Kritiken aus dem Bereich der politischen Ökonomie gibt, sei nur angemerkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst möchte ich den Beitrag von thanepower loben, der einen sowohl knappen als auch guten Überblick über die (neo)liberalen Strömungen der modernen Ökonomie bietet.

Nun bewegt sich der Beitrag aber auf der Makroebene. Konkrete Einflüsse Smiths auf die Politik der damaligen Zeit festzumachen, ist aber auch interessant. Seine Werke hatten z. B. wohl großen Einfluss auf die Reform der preußischen Gewerbegesetzgebung.

Vgl.: Industrialisierung ... - Margrit Seckelmann - Google Bücher

Gewerbefreiheit ? Wikipedia
 
In welcher Form wurden seine Thesen umgesetzt?

Vor allem frühe Volkswirtschaften in der Phase der Industrialisierung zeigen starke liberale Züge und wird oft als die Phase des Kapitalismus bezeichnet. Man verließ sich rein auf die Kräfte des Marktes und das Streben nach Gewinnmaximierung. Dabei zeigten sich aber auch einige Schwächen des Systems, wie beispielsweise soziale Ungerechtigkeit. Der Preis von Arbeitskräften wir ja in einem liberalen System auch von Angebot und Nachfrage bestimmt (wie in den meisten anderen Sytemen auch, allerdings mit Einschränkungen durch Gesetze und gewerkschaftliche Aktivitäten), ist also bei hohem Angebot entsprechend niedrig. Infolge, vor allem dieser sozialen Spannungen, entstand mit Marx' Kapital dann auch die wichtigste Theorie mit einem anderen Ansatz als dem von Smith .

Mehrere Krisen brachten das Smithsche Theorem arg in Bedrängnis, wobei der schlimmste Einschnitt die Weltwirtschaftskrise ab 1929 war (siehe auch Thanepowers Verweis auf Keynes). Man stand mit den Instrumentarien des Liberalismus dieser Krise machtlos gegenüber. Brüning versuchte es in Deutschland (einfach gesagt) mit einer Verschärfung der Krise, indem er öffentliche Ausgaben kürzte, um damit die Talsohle schneller zu durchschreiten. Nur verhinderte er damit den Aufschwung noch zusätzlich, was nicht unwesentlich zur Radikalisierung der Politik beitrug.

Ein wichtiger Kritikpunkt an Smith wurde auch von Thanepower schon genannt. Dieser betrifft den Bereich der externen Effekte und öffentlicher Güter. Wobei es in der Vergangenheit immer wieder öffentliche Güter gab, für die sich auch eine marktwirtschaftliche organisierte Lösung gefunden hat, als Beispiel dienen oft Deichgemeinschaften, die gemeinsam diese Schutzmaßnahme für viele finanzierten.
 
Wollte Smith denn überhaupt diesen entfesselten Kapitalismus? Hatte er nicht die - möglicherweise illusionäre - Vorstellung, dass die Marktkräfte sich letztlich ausgleichen und zu mehr Wohlstand in allen Bevölkerungsschichten führen? Smith sah schon die zum Teil extreme Armut der schottischen Landbevölkerung.
 
Ja, aber um dies zu erreichen, musste man, in seiner Vorstellung den Markt völlig deregulieren. Das Prinzip der unsichtbaren Hand: „Wenn daher jeder einzelne soviel wie nur möglich danach trachtet, sein Kapital zur Unterstützung der einheimischen Erwerbstätigkeit einzusetzen und dadurch dieses so lenkt, daß ihr Ertrag den höchsten Wertzuwachs erwarten läßt, dann bemüht sich auch jeder einzelne ganz zwangsläufig, daß das Volkseinkommen im Jahr so groß wie möglich werden wird. Tatsächlich fördert er in der Regel nicht bewußt das Allgemeinwohl, noch weiß er wie hoch der eigene Beitrag ist. Wenn er es vorzieht, die eigene nationale Wirtschaft anstatt die ausländische zu unterstützen, denkt er nur an die eigene Sicherheit, und wenn er dadurch die Erwerbstätigkeit so fördert, daß ihr Ertrag den höchsten Wert erzielen kann, strebt er lediglich nach eigenem Gewinn. Er wird in diesem wie auch in vielen anderen Fällen von einer unsichtbaren Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, der keineswegs in seiner Absicht lag. Es ist auch nicht immer das Schlechteste für die Gesellschaft, nicht beabsichtigt gewesen zu sein. Indem er seine eigenen Interessen verfolgt, fördert er oft diejenigen der Gesellschaft auf wirksamere Weise, als wenn er tatsächlich beabsichtigt, sie zu fördern.“

Wenn man streng nach diesem Grundprinzip denkt, dann müssen die Märkte komplett dereguliert werden, sodass es das höchste Wachstum geben kann. Smith hat, außerhalb seiner Idee des wachsenden Wohlstandes keine soziale Komponente im Kopf, das wäre auch, für das 18. Jhd. zu viel verlangt. Heute sollte eigentlich klar sein, dass eine Deregulierung der Märkte eine zyklische Konjunktur hervorruft und wir sie mit einer Deregulierung verschärfen, also gleichzeitig den Weg ebnen für höheres Wachstum und tiefere Einbrüche. Wichtig zur Analyse dieses "Prinzips" war die Weltwirtschaftskrise 1929 und die darauf folgende Analyse von John Maynard Keynes.
 
Ja, aber um dies zu erreichen, musste man, in seiner Vorstellung den Markt völlig deregulieren. Das Prinzip der unsichtbaren Hand:

Da ist nur verständlich, wenn man im Kontext berücksichtigt, welche "Staatstätigkeit" Smith im Sinn hatte: die des Merkantilismus.

Das Gegengebäude von Smith richtet sich auf dessen Ablehnung, bzw. formulierte Smith in der zeitgenössischen Sichtweise zulässige bzw. sinnvolle Bereiche der Staatsaktivität. Dazu gehörte zB (bereits) Verteidigung oder Bildung. Andere gesellschaftspolitische "Ziele" sind nur aus späteren Perioden und anderen Kontexten heraus erklärbar, so zB "Vollbeschäftigung".

Außerdem konstatierte er bereits allgemein Störungen des Marktes (ua. natürlich solche durch die merkantilistische Staatsaktivität). "Mit Smith verließ man die Systeme und betrat den Boden der Wissenschaft" [meint den Grundgedanken methodischer Ansätze und empirischer Forschung]. Seine Ideen zu Arbeitsteilung, spontaner Organisation des Wirtschaftslebens und Liberalismus sind Gegenentwürfe zu den zeitgenössische herrschenden
Bedingungen.
 
Wollte Smith denn überhaupt diesen entfesselten Kapitalismus? Hatte er nicht die - möglicherweise illusionäre - Vorstellung, dass die Marktkräfte sich letztlich ausgleichen und zu mehr Wohlstand in allen Bevölkerungsschichten führen? Smith sah schon die zum Teil extreme Armut der schottischen Landbevölkerung.

Hier ist eine gewisse Vorsicht geboten. Smith selbst hat nur die theoretischen Grundlagen für ein Wirtschaftssystem gelegt und es nicht umgesetzt. Er sah durchaus die miserable Situation der schottischen Landbevölkerung und machte sich auch seine Gedanken darüber. Allerdings ging er davon aus, dass allein steigende Produktion und damit steigendes Nationaleinkommen das Los der einfachen Arbeiter verbessern könnte. Das kann allerdings nur der Fall sein, wenn diese von dem wachsenden Nationaleinkommen auch partizipieren können. Das war speziell in den Anfangsphasen der Industrialisierung nicht oder kaum der Fall.

Smiths Konzept für faire Löhne fusst ebenso wie seine Wirtschaftstheorie auf dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Nur standen in der frühen Phase der Industrialisierung mehr als genug Arbeitskräfte zur Verfügung, so dass auch eine hohe Nachfrage zu so gut wie keinen Erhöhungen des Lebensstandards führte. Smith sah auch von Anfang an das Problem der Bildung von Lohnkartellen in der Unternehmerschaft, da diese sich durch ihre weitaus geringere Zahl viel einfacher organisieren könnten.

Bald setzte sich aber bei einzelnen Unternehmern auch die Erkenntnis durch, dass Verbesserungen der Arbeitsbedingungen oder des Lohnniveaus zu höherer Produktivität und damit zu höherem Gewinn führt. Bald fingen also auch erste Betriebe damit an, Sozialleistungen und regulierte Arbeitszeiten einzuführen. So gründete Krupp schon in der 1850er Jahren eine Betriebskrankenkasse, die für eine gewisse Absicherung der Arbeiter im Krankheitsfall sorgte (allerdings entließ er im selben Zug auch alle "Sozialisten").
 
Es gibt zwischen Sozialisten und Liberalisten eine historische Fragestellung die im Grunde zu beantworten wäre.

Ist es den Gewerkschaften und dem Staat zu verdanken, dass der Wohlstand gestiegen ist oder ist es eine natürliche Entwicklung aus Produktionssteigerung und Verknappung von Arbeitskräften. Und natürlich gibt es die Variante das beide Faktoren wichtig waren.
 
Wenn es dem Staat zu verdanken wäre würde es die Liberalisten lügen strafen, die würden sich immer auf die Selbstheilungskräfte der Märkte berufen. Der Staatszentristische Ansatz ist eher ein kooperativer der Konservativen Ökonomen der Zwischenkriegszeit, denn der Liberale. Nach Ansicht der Liberalen müsste sich der Preis für "Arbeit" wie der eines jeden anderen Gutes über den Markt, also Anbieter - Gut - Nachfrager, reglementieren. Das Problem, dass sich in den 20er und 30er Jahren aufgetan hat war, dass der Markt versagen KANN (Marxisten würden das kann mit einem muss ersetzten) und dieses Versagen auf gewisse Weise reglementiert werden muss, also per antizyklischer Konjunkturpolitik gedämpft werden muss.
Die Löhne können (vom Markt aus gesehen) grundsätzlich aus zwei Gründen steigen: einmal die Steigerung der Arbeitsproduktivität, wenn ein Arbeiter in einer Stunde mehr leistet und einen anderen überflüssig macht, kann ich dem einen Arbeiter höhere Löhne zahlen, oder aber wenn ich für meine offenen Stellen nicht mehr ausreichend Bewerber finde. Allerdings würde ich sagen, dass diese Diskussion hier fast zu weit führt.
 
Smith ist von den späteren Liberalen zu trennen.

Er äußerte sich stets zu Produktionsfragen, nicht zu Verteilungsfragen der Produktion (und damit verbundenen Gerechtigkeitsfragen). Seine "invisible hand" war auch abseits der Marxisten Ende des 19. Jahrhunderts und damit vor der Krise 1929 in den gängigen volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen verworfen.

Smith wies früh auf die "ungleiche Lage" zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hin, was die Notwendigkeit einer Organisation letzterer impliziert (resp.: staatliche Eingriffe und Regelsetzung für den Arbeitsmarkt). Er erkannte auch, wie er das formulierte, die Verteilungskonkurrenz zwischen Rente, Zins und Arbeitslohn. Lösungsansätze hierfür formulierte er nicht. Smith griff Monopolzustände an, forderte staatliche Zinsfestsetzung (später würde man formulieren: geldpolitische Maßnahmen). An den beiden Beispiele wird schon deutlich, dass die staatliche Nichteinmischung bei Smith Grenzen kennt.
 
Der Frühliberalismus des 19. Jahrhunderts - Smith war da schon tot - befürwortete eine Deregulierung der Wirtschaft, beispielsweise die Lockerung oder Abschaffung des Zunftzwangs. Diese Anhänger von Smith dachten an eine Wirtschafts- und Sozialordnung, die jedem "Aufstiegswilligen" eine faire Chance gibt. Dieser Kapitalismus war ein sich selbst regulierendes System (oder sollte es sein), wie es einige User bereits festgestellt hatten.

Im deutschen Liberalismus gab es außerdem im 19. Jahrhundert kein einheitliches wirtschaftspolitisches Konzept. Liberale in Baden hatten andere Vorstellungen von einer Sozialordnung als die Liberalen im Rheinland. Aber selbst Industrielle wie Hansemann oder Mevissen bejahten eine Sozialbindung des Eigentums.
 
Im deutschen Liberalismus gab es außerdem im 19. Jahrhundert kein einheitliches wirtschaftspolitisches Konzept. Liberale in Baden hatten andere Vorstellungen von einer Sozialordnung als die Liberalen im Rheinland. Aber selbst Industrielle wie Hansemann oder Mevissen bejahten eine Sozialbindung des Eigentums.

Allerdings wollte ich den Liberalismus oben weiter fassen, und die Fragestellung nicht auf den deutschen Liberalismus eingrenzen. Das wäre dann eher eine Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen, die Auseinandersetzung mit den Schriften von Smith durch Nachfolger, wie Ricardo, Mill, Malthus usw.
 
Man kann also nicht sagen, dass seine Ansichten wie diejenigen von Turgot oder Quesnay praktisch versucht wurden, bspw. von politischer Seite umgesetzt zu werden? Der Ökonom Turgot wurde ja selber Minister (contrôleur général des finances) .
 
Man kann also nicht sagen, dass seine Ansichten wie diejenigen von Turgot oder Quesnay praktisch versucht wurden, bspw. von politischer Seite umgesetzt zu werden? .

Welche der Ansichten meinst Du?

Seine Thesen zur Arbeitsteilung sind eher deskriptiv, sein Gesamtwerk eine Art Kampfschrift gegen den Merkantilismus. Insoweit fungierte er eher als Stichwortgeber, während die folgenden bedeutenden Ökonomen sich mit seinen Thesen auseinander setzten bzw. in weitere, unabgedeckte Bereiche vorstießen, oder auch zu Widerlegungen ansetzten.
 
Seine Thesen zur Arbeitsteilung sind eher deskriptiv, sein Gesamtwerk eine Art Kampfschrift gegen den Merkantilismus. Insoweit fungierte er eher als Stichwortgeber, während die folgenden bedeutenden Ökonomen sich mit seinen Thesen auseinander setzten bzw. in weitere, unabgedeckte Bereiche vorstießen, oder auch zu Widerlegungen ansetzten.
Stimmt natürlich, wenn ich es so betrachte. Haben nicht im Grunde die Wandel in der Wirtschaftspolitik weltweit zu der Zeit, nicht nur durch ihn, es gab ja auch weitere Kritiker des Merkantikilismus, zu einem Umdenken geführt?
Ich bin in seinem Werk nicht weit vorgestoßen, sehe ihn aber eben auch als Analytiker des Vorhandenen.
Ihm buchstäblich zu folgen ist wohl nicht nur wegen der Komplexität und dem Umfang seines Werkes schwierig.
An der Stelle sei vielleicht noch auf die Rezeption, die durchaus sehr unterschiedlich ausfällt, hingewiesen: Adam Smith ? Wikipedia
 
Wir sollten hier grundsätzlich zwischen wirtschaftlichem und politischen Liberalismus trennen. Natürlich werden beide Seiten häufig von "Liberalen"* Parteien vertreten, sind aber in ihrer Ideengeschichte zu trennen. Während wirtschaftlicher Liberalismus auf Smith, Mill uvm. zurückgeht, hat politischer Liberalismus seine Wurzeln in der Aufklärung und findet sich in Grundzügen zunächst bei Locke, und Rousseau (den späten Vertragstheoretikern) und wurde dann ab 1776 (Unabh.)/1787 (Verf.) in den Vereinigten Staaten zum ersten mal praktisch erprobt. Der Deutsche Liberalismus der postnapoleonischen Epoche war primär ein politischer Liberalismus, in dem der Nationalstaatsgedanke (Liberaler Nationalismus) das Kernelement bildete. Dazu kam, im Linksliberalen Spektrum, der Kampf gegen die Obrigkeit. In GB und den Vereinigten Staaten war Liberalismus hingegen eher wirtschaftlich geprägt, auch weil Fragen der Nationalstaatlichkeit und des Kampfes gegen die Obrigkeit nicht so zwingend waren wie in anderen Ländern.

*Wobei hier zu klären wäre WAS eine Liberale Partei überhaupt ist, da sie sich anders als Sozialisten auf kein einheitliches Weltbild berufen, sondern lediglich auf eine Sammlung von Schriften und Ideen und die Kernbereiche Wirtschaft und Gesellschaft unterschiedlich gewichten. So ist der wirtschaftliche Kurs einiger "Rechtspopulistischer" Parteien sehr Liberal, ihr Kurs in Hinsicht auf Bürgerrechte aber eher Rechtskonservativ bzw. Reaktionär.
 
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