Unter den Habsburgern funktionierte das spanische Reich wie eine Föderation. Die einzelnen Reiche (Kastilien-Leon und Aragon, Navarra, zeitweilig Portugal, die zwei Sizilien, Sardinien, die spanische Niederlande, Mailand und das Franche Comte) behielten ihre eigenen Verwaltungsstrukturen und Gesetze. Ebeso auch untergeordnete Gebilde wie das Prinzipat von Asturias, das Baskenland, Valencia, Katalonien, Murcia, etc.
Die Amerikanischen Besitzungen (Virreinatos) wurden auch wie eigenständige Herrschaftsbereiche behandelt die in Personalunion mit Spanien standen, der Vizekönig war in dieser Hinsicht kein Governeur der spanischen Regierung sondern ein persönlicher Vertreter des Königs.
Zwischen diesen Reichen gab es bestehende Grenzen und es wurden Zollgebühren erhoben, eine der wichtigsten Einnahmequelle der Krone.
Es gab dabei zum Beispiel kuriose Besonderheiten, so z.B. dass das Baskenland, obwohl zu Kastilien gehörig, die Zollgrenze am Ebro hatte und nicht an der Atlantikküste. Waren konnten von dort nach England und Flandern zollfrei Ex- und importiert werden, in Richtung Inland wurde dann aber Zoll erhoben.
Es gab unter den Habsburgern einige (eher halbherzige) Versuche das Reich stärker zu zentralisieren, das führte aber zu zwei großen Aufständen (Katalonien, Portugal), bei denen der Rousillion an Frankreich verloren ging und Portugal seine Eigenständigkeit zurück erwarb. Ein dritter Aufstand in Andalusien wurde niedergeschlagen.
Als die Bourbonen an die Macht kamen, war ihnen dieses Gebilde zu schwerfällig und unkontrollierbar, besonders im Vergleich mit dem stark zentralisierten Frankreich. man löste also, den Schwung des gewonnenen Erbfolgekrieges nutzend, die alten Reiche auf die ab nun Kastilische Gesetze und Regierungsbeamte bekamen. Die Verwaltungssprache wurde Spanisch.
Man begann dabei mit den Reichen die sich gegen die Bourbonen gehalten hatten. Philipp V. behandelte diese als eroberte Länder und erlies die "decretos de nueva planta"
Nueva Planta decrees - Wikipedia, the free encyclopedia
Die Gegenden die von Beginn an die Bourbonen unterstützten (Navarra, Baskenland und ein Teil Aragons) behielten aber ihren Sonderstatus.
Nach der Festigung der Regierung der Bourbonen gab es dann weitere reorganistive Maßnahmen, die dann auch die Kolonien betrafen.
Im 19. Jahrhundert wurde dann, als Abschluss dieses Reorganisations-Prozesses eine komplett neue Aufteilung in Provinzen durchgeführt, m.W. in Anlehnung an das französische Sistem der Prefecturen.