Suche Beispiele für unmoralische Revolutionen!

Coprophage

Neues Mitglied
Hallo,

ich suche nach historischen Beispielen für folgende Situation: Eine moralische Auffassung wird in Form eines Gesetzes beispielsweise ein Verbot von Prostitution, Tierquälerei oder Waffenbesitz eingeführt und dann aufgrund der negativen Resonanz zurückgenommen. Da die wirtschaftliche Lage ein Etablieren verhinderte oder (besser!) die Bevölkerung selbst sich dagegen wehrte.

Wichtig für mich sind hierbei besonders die Auslöser für die Rücknahme und wie das vonstatten ging. Der Begriffe "moralisch" und "Gesetz" kann dabei, ruhig ein wenig gedehnt werden ;-)

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Antworten!
 
....Bei der Fragestellung, die inhaltlich ausgeführt wird, stellt sich jedoch auch die Frage, ob die Überschrift für diesen Thread Effekthascherei sein soll?

Was haben Revolutionen mit Deinen inhaltlichen Problemen zu tun?????:motz:

Der Widerstand gegen ein Gesetz ist entweder legitim oder noch besser legal. Im negativen Fall ist er illegal und stellt somit einen bewußten Verstoß gegen Gesetzesnormen dar.
 
Der Threadtitel ist wirklich irreführend. Die Rücknahme eines Gesetzes ist noch lange keine Revolution.

Insofern mit 'moralisch' solche Gesetze gemeint sind, die nach heutiger Auffassung fortschrittlich oder emanzipatorisch waren, aber später wieder revidiert wurden:

Das Paulskirchenparlament beschloss 1848 die Abschaffung der Todesstrafe (außer im Militärstrafrecht). Zahlreiche deutsche Staaten, darunter auch Preußen, revidierten daraufhin ihr Strafrecht in diesem Sinne. In der 1849 anbrechenden Reaktionszeit wurde die Todesstrafe allerdings fast in allen deutschen Staaten wieder eingeführt und nach langer, kontroverser Debatte im Reichstag des Norddeutschen Bundes auch in das ab 1871 im ganzen Deutschen Reich geltende Strafgesetzbuch aufgenommen.
 
...vielleicht, Coprophage, wäre ein wenig karnevalistisch scherzhaft das Schlagwort "sexuelle Revolution" überdenkenswert? 68er Jahre, Pille, Kuppeleiparagraph usw.

Dazu fällt mir ein.

Die sexuelle Revolution hat nicht zu mehr Sex geführt sondern zu weniger, nur wird heute darüber geredet.
 
Die sexuelle Revolution hat nicht zu mehr Sex geführt sondern zu weniger, nur wird heute darüber geredet.

Kannst du das irgendwie beweisen? Diese Aussage scheint mir doch sehr zweifelhaft.

P.S.: hat eigentlich irgendjemand außer mir den Tag "Stierkampf" für den Thread bemerkt? Ich denke, das zeigt doch, in welche Richtung es etwa geht. Also dass z. B. das Verbot von Hahnenkämpfen umstritten war und zurückgenommen wurde oder sowas in der Art.

Falls es wirklich um eine "unmoralische" Revolution geht, fallen mir vor allem die "Gordon Riots" ein, in denen gegen die Emanzipation der Katholiken gekämpft wurde.

Sorry wegen unangemeldet, aber diese 3 Dinge musste ich hier loswerden.
 
Ich schließe mich thane an. Eine Gesetzesänderungen bedeutet keine Revolution. Du solltest die Begriffe, von denen wir hier ausgehen, genauer fassen.

Staunen kann ich dabei nur über dies:

Der Begriffe "moralisch" und "Gesetz" kann dabei, ruhig ein wenig gedehnt werden ;-)

Das lässt wirklich jeder denkbaren Stammtischdebatte Tür und Tor offen und wird einer wissenschaftlichen Betrachtung der Fragestellung nicht dienlich sein.
 
....Bei der Fragestellung, die inhaltlich ausgeführt wird, stellt sich jedoch auch die Frage, ob die Überschrift für diesen Thread Effekthascherei sein soll?

Was haben Revolutionen mit Deinen inhaltlichen Problemen zu tun?????:motz:

Der Widerstand gegen ein Gesetz ist entweder legitim oder noch besser legal. Im negativen Fall ist er illegal und stellt somit einen bewußten Verstoß gegen Gesetzesnormen dar.

So ist es.

Übrigens, Revolutionen sind immer illegal, über die Legitimität der Gründe dafür, läßt sich dann trefflich streiten. :pfeif:

M.
 
Hallo,

ich suche nach historischen Beispielen für folgende Situation: Eine moralische Auffassung wird in Form eines Gesetzes beispielsweise ein Verbot von Prostitution, Tierquälerei oder Waffenbesitz eingeführt und dann aufgrund der negativen Resonanz zurückgenommen. Da die wirtschaftliche Lage ein Etablieren verhinderte oder (besser!) die Bevölkerung selbst sich dagegen wehrte.

Wichtig für mich sind hierbei besonders die Auslöser für die Rücknahme und wie das vonstatten ging. Der Begriffe "moralisch" und "Gesetz" kann dabei, ruhig ein wenig gedehnt werden ;-)

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Antworten!


Ich musste dabei spontan an den "Scopes Monkey Trial" in Dayton Florida denken. Informationen dazu gibt es hier:

Scopes-Prozess ? Wikipedia
 
Vielen Dank für all eure Antworten!

Zunächst möchte ich mich für meine Titelwahl entschuldigen. Ich war mir nicht sicher, wie ich das kurz und knapp formulieren sollte und habe mich daher zu einem etwas reißerischen Titel hinreißen lassen.

Am liebsten wäre mir natürlich eine ganze Revolution - aber ich hielt es für sehr unwahrscheinlich, dass es tatsächliche solche Revolutionen gab und wollte daher auch anmerken, dass ich auch mit Gesetzesänderungen zufrieden bin.

Ich schreibe gerade eine kleine Geschichte über eine fiktive Nation, die für ihre spektakulären Hundekämpfe bekannt ist. Als diese im Zuge der Modernisierung verboten werden, nimmt die Bevölkerung das zunächst hin, kann bald aber nicht mehr ohne.

Um das Verhalten der Bevölkerung aber glaubwürdig darstellen zu können, wünschte ich mir reale Bezüge wie vielleicht ein Verbot von Stierkämpfen, Hahnenkämpfen oder irgendetwas, das sich damit vergleichen lässt so wie "Hilfesuche" es bereits vermutet hat. Um zu verstehen, was Menschen dazu treibt gegen das "Richtige" vorzugehen.
 
Haben nicht die Südstaaten gegen die Aufhebung der Skalverei aufbehrt und sich deshalb zu einer von der Union unabhängigen Konföderation erklärt? Auch wenn das sicher nur ein Teilaspekt des "War of the Rebellion" war.
 
Haben nicht die Südstaaten gegen die Aufhebung der Skalverei aufbehrt und sich deshalb zu einer von der Union unabhängigen Konföderation erklärt? Auch wenn das sicher nur ein Teilaspekt des "War of the Rebellion" war.

Keineswegs. Die Sklavenbefreiung wurde erst während des Bürgerkriegs beschlossen, es gab sogar noch ein Teil Sklavenstaaten auf Seiten der Nordstaaten (Kentucky, Delaware, Missouri fallen mir spontan ein). Die Sklaverei war nur ein Teilaspekt im Konflikt der ländlich-agraristisch geprägten Südstaaten und den industriell-städtisch geprägten Nordstaaten, wenn auch wohl der bekannteste.
 
....
Falls es wirklich um eine "unmoralische" Revolution geht, fallen mir vor allem die "Gordon Riots" ein, in denen gegen die Emanzipation der Katholiken gekämpft wurde.

...
Es gab doch während des amerikanischen Bürgerkrieges einen Aufstand in New York, hauptsächlich von Iren getragen, bei denen zahlreiche Farbige gelyncht wurden weil man diesen indirekt die Schuld am Krieg gab.
 
Hm, als Stichwort könnte ich Dir den Josephinismus geben. Viele aufklärerisch motivierte Reformen von Kaiser Joseph II. musste dieser am Ende seiner Regierung aufgrund der Rebellionen dagegen in vielen Landesteilen wieder aufgeben bzw. sie wurden dann anschließend von seinem Bruder Leopold II. nach Josephs Tod zurückgenommen. Joseph II. ? Wikipedia
 
Zurück
Oben