Die Schweden im Mittelalter

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Hallo liebe Forenbesucher :winke:,
ich hätte da mal wieder ein paar Frage :fs: :
Wie ging das so mit dem Schweden im Spätmittelalter.
- Wer waren ihre Feinde?
- Wer waren ihre Freunde bzw. Verbündete ?
- Welche Waffen benutzten sie?
- Welche weitere Ausrüstung hatten sie?
- Sind sie auch mal in den Mitteleuropäischen Bereich gekommen?
- An welchen Schlachten nahmen sie Teil?
- Welches Verheltniss hatten sie zum Heiligen Römischen Reich ?
- Welche Kampftaktiken hatten sie ?
- Waren sie eher friedlich oder wild ?
- Waren sie ein Reiches Volk oder eher ein armes Volk ?

Ich hoffe ihr könnt meine Fragen beantwort ;)

Danke vom mir schon einmal im Vooraus ;)
 
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts gab es eine schwedisch-mecklenburgische Personalunion (Könige von Schweden = Grafen von Mecklenburg), hier spielten Konflikte mit dem dänisch-norwegischen Königreich und auch der Hanse mit rein (und die Vitalienbrüder*, die späteren Likedeeler** wurden "geboren".)


*Vitalienbrüder - Vitalien von victualia, 'Lebensmittel', versorgten im Auftrag der Hanse/Albrechts III./IV. von Mecklenburg das von Margarethe belagerte Stockholm über die Ostsee mit Lebensmitteln; mit Kaperbrief ausgestattete Freibeuter.
**Likedeeler - Nach Beendigung des Krieges gab es für die Freibeuter keine Verwendung mehr, sie erhielten keine Kaperbriefe und waren damit keine Freibeuter mehr, sondern Piraten. Vertreibung aus der Ost- in die Nordsee.
 
Wie ging das so mit dem Schweden im Spätmittelalter.
- Wer waren ihre Feinde?
- Wer waren ihre Freunde bzw. Verbündete ?
- Sind sie auch mal in den Mitteleuropäischen Bereich gekommen?
- An welchen Schlachten nahmen sie Teil?
- Welches Verheltniss hatten sie zum Heiligen Römischen Reich ?
Teilweise stellen sich Deine Fragen in dieser Form gar nicht, da Schweden im Spätmittelalter nur sehr bedingt eine eigenständige Macht war. Die von El Quijote angesprochene Personalunion von Schweden und Mecklenburg war dabei nur ein vorübergehender Teilaspekt. 1389 gelangte dann Margarete, die Königin von Dänemark und Norwegen, auf den Thron, und 1397 wurde die "Kalmarer Union" zwischen den drei Reichen errichtet, bei der die Reiche zwar formell ihre Eigenständigkeit behielten, in deren Rahmen Dänemark aber die dominierende Macht war und die gemeinsamen Könige primär von Dänemark aus regierten. Aber während sich die dänischen Könige in Norwegen für Jahrhunderte durchsetzen konnten, hatten sie Schweden nur selten im Griff. Der schwedische Adel beharrte auf seinen Privilegien und Mitspracherechten, aber auch das Volk war mit der schwedischen Fremdherrschaft, vor allem den Steuern, unzufrieden. Die Folge waren Aufstände und die Wahl eines Gegenkönigs. 1523 erlangte dann Schweden unter der Wasa-Dynastie endgültig seine Unabhängigkeit wieder.
Die Politik Schwedens im Spätmittelalter bestand also in erster Linie aus dem Konflikt mit Dänemark, indem die Schweden die dänische Herrschaft immer wieder abzuschütteln versuchten, und, wenn ihnen das für mehr oder weniger lange Zeit gelang, ihre Selbstständigkeit zu wahren suchten.
 
In einem Buch... weiß gerade nicht mehr den Titel und hab das Buch zurzeit auch nicht da wo ich meine wo es drinn steht. Ich werde den Titel des Buches schnellstmöglich hierreinstellen.
 
Exakt so wird der Satz im Buch hoffentlich nicht stehen ...

Aber so, wie Du es geschrieben hast, könnte das auch aus der Beschreibung einer konkreten einzelnen Schlacht stammen. Daraus könnte man dann nicht schließen, dass sie generell sehr gute Bogenschützen waren.
 
Klingt für mich nach "Was ist was - Das finstere Mittelalter". Zu den Vitalienbrüdern, gibt es da eine Quelle zur Etymologie? Und warum Brüder? Das ist leider eine Epoche der Geschichte, die ohne Ende zum Romantisieren verführt (siehe einfach mal hier: Wir brauchen Seeräuber Das Hamburger Stadt-Blog, was auch OK ist, nur sollte man nicht die Mittelaltervereine mit historiographischer Wissenschaft verwechseln. Oder was man sich so alles über die Wikinger erzählt, da rotiert Erik der Rote im Grabhügel. :)
 
Zu den Vitalienbrüdern, gibt es da eine Quelle zur Etymologie? Und warum Brüder?

Ist halt ein gängiger Ausdruck. Wenn du willst, nur Vitalier.
Der älteste Beleg, den ich gefunden habe, ist von 1390:
"Ad reysam dominorum supra Weseram contra Vitalienses: 230 ₰ 14 ß"
Bei reysam geht dem Sprachwissenschaftler das Herz auf: einfach mal das deutsche Wort Reise latinisiert :yes:
"Für die Reise der Herren über die Weser gegen die Vitalier 230 Pf. (denarius) 14 Schilling."

Der Wikipedia-Artikel Vitalienbrüder behaupten seltsamerweise, dass dieser Beleg vor der Belagerung von Stockholm sei, also der Begriff Vitalier gar nicht mit der Lebensmittelversorgung von Stockholm zusammenhinge. Das wiederum verwirrt mich, da der entsprechende Eingang in die Hamburgische Kämmerei von 1390 ist und die Belagerung von Stockholm schon 1389 begann. Allerdings wundert mich auch, dass die Vitalier zu diesem Zeitpunkt an der Weser zu finden waren und nicht in der Ostsee, handelte es sich doch um Leute aus den Ostseestädten (wie auch noch die englische Krone in dem Bericht an die Hanse bemerkt, in der sie Schadensersatz fordert, weil sie die Seeräuber als Soldaten der Hanse einschätzt).

Which, when the common souldiers of Rostok and Wismer, called the Vitalians perceiued, (who, whilest their king was holden captiue, in the right of the forenamed cities, for the behalfe of their lord the king being prince of Mekleburg by birth, vndertooke and waged warre al the time of his captiuitie) banding their forces together, they resolued, at their own costs and charges, but in the right of the said cities, to saile into the 3. kingdoms, and to take such spoiles as they could lay hold on. These common souldiers therfore, seeing an end of their tyrannical and violent dealing to approach, sailed into Norway, vnto the towne of Norbern, being a mart town for al the marchants of Germanie: who transporting fishes from thence, doe bring thither marchandises of all kinds; especially corne, vnto the scarcitie whereof, vnlesse it be brought out of other countreys, that kingdome (as we haue said) is very much subiect. Departing out of their ships and going on shore, they set vpon the towne, and by fire and sword they easily compelled the inhabitants dwelling in weake wodden houses, to giue place. Thus these Vitalians entring and surprising the towne conueyed such spoiles vnto their ships as them pleased, and hauing laden their ships with those booties, they returned home frolike vnto the ports of their own cities. Without all respect, they robbed and rifled the goods, aswel of the Germanes, as of the Noruagians: and like lewde companions, wasting and making hauock of all things, prooued themselues neuer the wealthier.
[...]
Item, the aboue named marchants complaine saying, that certaine malefactors of Wismer and Rostok, and others of the Hans, namely, Godekin Mighel, Henrie van Hall de Stertebeker, with other of their confederates, in the yeere of our Lord 1399. wickedly and vniustly took from Iohn Priour of Lenne, out of the ship of Michael van Burgh, namely 160. nests of masers, worth 100. lib. 13. s. 4. d. Item, 30. furres rigges of Kaleber woorth 13. s. 4. d. a piece, the summe totall amounting to 20. li. Item, 20. furres wombys of Kalebre worth &c. Item, one girdle of siluer, and one dagger adorned with siluer worth 30. s. Item, two coates, and one long iacket, and other goods, to the value of 30. s. Item, he paide for his ransome 4. lib. 13 s. 4. d.
 
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