Alexander der Große

Klugscheißer

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Hi leute
Ich hab mir seid ein paar Tagen Alexander den Großen vorgenommen.
Aber irgendwie scheint er schlechter als er ist. Die Kriegstaktik hatte
er von seinen Vater übernommen. Seine Feinde waren auch nicht gerade
Hannibal, ich meine der Perserkönig ist beim jeden zusammenprall geflüchtet und hat seine Männer und Frauen zurückgelassen.
Als er aber auf die etwas besseren Soldaten traf damit meinte ich Inder und so wollten seine Soldaten den Rückzug. Auch wenn er Ägpten und Persien unterworfen hat, war er meiner meinung nach den Titel "der Große" nicht wirklich wert. Also wollt ich euch fragen was ihr dazu sagt?
Tschau leute:winke:
 
Dürfte ich kurz an die Belagerung von Tyros ( 332 v. Chr. ) erinnern. Die phönizische Stadt lag auf einer ca. 1 km von der Küste entfehrnte Insel und galt als uneinnehmbar. Der erste Versuch die Belagerung zu gewinnen ging schief. Trotzdem hat Alexander der Große die Belagerung vortgesetzt. Nach siebenmonatiger Belagerung haben die Makedonier mit ihren Anführer Alexander der Größe gewonnen.
 
Die Kriegstaktik hatte er von seinen Vater übernommen.
Das kann man so generell nicht sagen. Natürlich hatte Philipp II. wichtige Vorarbeit geleistet, aber man kann Schlachten nicht nach einem festen Schema schlagen, sondern muss immer auf den konkreten Gegner und die konkrete Topographie eingehen, und da hatte Alexander es mit anderen Umständen zu tun als Philipp in Thrakien und Griechenland.

Seine Feinde waren auch nicht gerade Hannibal
Die persischen Truppen waren großteils professionelle Kämpfer, insbesondere ihre Reiter waren sehr kampfstark, und auf ihrer Seite kämpften auch zahlreiche griechische Söldner. Lediglich ihre Führung war tatsächlich etwas suboptimal, zumal fähige Kommandeure wie Memnon ausgebootet wurden.

ich meine der Perserkönig ist beim jeden zusammenprall geflüchtet und hat seine Männer und Frauen zurückgelassen.
Dareios III. war kein Feigling. In der Zeit vor seiner Thronbesteigung hatte er sich als tapferer Soldat erwiesen, der persönlich an Kämpfen teilnahm. Aber als Großkönig konnte er nicht riskieren, gefangengenommen zu werden. Man kann in ihn zwar nicht hineinschauen, aber ich halte es für plausibel, dass es nicht Furcht war, die ihn zum Rückzug veranlasste. Wenn er entkam, konnte er den Widerstand fortsetzen. Im Falle seiner Gefangennahme oder seines Todes hingegen war mit Chaos und Nachfolgekämpfen zu rechnen, zumal er nur Töchter hatte.

Als er aber auf die etwas besseren Soldaten traf damit meinte ich Inder und so wollten seine Soldaten den Rückzug.
Die Soldaten wollten den Rückzug, weil sie endlich nach Hause wollten, statt immer weiter in ihnen unbekannte Gegenden mit ungewohntem Klima und fremdartigen Menschen und Tieren vorzudringen.
Dass die Inder bessere Soldaten als die Perser waren, würde ich übrigens nicht sagen.

Auch wenn er Ägpten und Persien unterworfen hat, war er meiner meinung nach den Titel "der Große" nicht wirklich wert.
Wer die Bezeichnung "der Große" wert ist, ist immer Ansichtssache. Aber so ein Kinderspiel, wie Du es darstellst, war die Unterwerfung des Perserreiches nun wahrlich nicht. (Zum Vergleich: Später konnten die Römer jahrhundertelang nur ein Patt erreichen, und so mancher Möchtegern-Alexander holte sich lediglich eine blutige Nase.) Mit den Siegen in den großen Schlachten war nur ein Teil der Arbeit getan. Alexander musste auch Städte wie Milet, Tyros und Gaza belagern, die eroberten Gebiete irgendwie organisieren, die Versorgung seines Heeres fern der Heimat sicherstellen, seine Soldaten motivieren und nach dem Tod des Großkönigs den Osten des Perserreiches in jahrelanger mühsamer Kleinarbeit erobern.
Alexander war auch nicht der erste gewesen, der die Perser angriff, aber Vorläufer wie Agesilaos II. hatten nur mit begrenzten Operationen an Randgebieten gekratzt. Schon der Umstand, dass Alexander die Eroberung des Gesamtreichs in Angriff nahm, machte ihn zu etwas Besonderem. (Wäre er gescheitert, wäre er wohl als Paradebeispiel für Größenwahn in die Geschichte eingegangen.)
 
(Wäre er gescheitert, wäre er wohl als Paradebeispiel für Größenwahn in die Geschichte eingegangen.)


Ist er das nicht dennoch? Die Frage nach dem Grössenwahn hat ja nur mehr bedingt mit dem schliesslich (nicht) eintretenden Erfolg zu tun - um das bei Alexander festzumachen, reicht ein Blick auf die Landkarte und Kräfteverhältnisse ganz zu Beginn der Auseinandersetzung. Er wollte immer mehr, immer weiter, über alle Grenzen hinaus, ohne Rücksicht; für mich sind das schon klare Indizien. Glück hat er sicher auch viel gehabt, denn er "scheiterte" nicht bei seinen Vorhaben, viele andere nach ihm mit ähnlichen Konzepten (das Ringen mit einem/mehreren insgesamt übermächtigen Gegenspieler/n) allerdings schon (Napoleon, Karl XII., Hitler...).

Seinen Fähigkeiten tut das ja keinen Abbbruch.
 
Karl VII welche Karl soll das den gewesen sein, weder bei Schweden, Frankreich oder HRR würde ich als besonders Größenwahnsinnig ansehen oder als gescheitert.
 
Ist er das nicht dennoch?
... um das bei Alexander festzumachen, reicht ein Blick auf die Landkarte und Kräfteverhältnisse ganz zu Beginn der Auseinandersetzung. Er wollte immer mehr, immer weiter, über alle Grenzen hinaus, ohne Rücksicht; für mich sind das schon klare Indizien.

Muss das wirklich auf Größenwahn hindeuten? Könnte sich Alexander nicht auch dem tatsächlichen Potenzial seines Heeres und seiner eigenen wie auch der seiner Offiziere Überlegenheit in der Feldherrenkunst gegenüber den Persern im klaren gewesen sein, die ihm eine vielversprechende Aussicht auf die Eroberung Asiens bereitet hat? Das deutet eher auf einen hohen Grad an Risikobereitschaft hin, aber deswegen gleich Größenwahn? Offenbar war er sich seiner Chancen bewusst; bei Gaugamela hat er bereitwillig Dareios III. das Schlachtfeld auswählen und präparieren lassen.

Und eine grenzenüberschreitende Rücksichtslosikeit würde ich ihm nicht unterstellen. Immerhin hat er sich von seinem Heer am Hyphasis die Grenzen aufzeigen lassen und hat die Umkehr akzeptiert. In Opis hat das Heer gegen die beabsichtigte Entlassung der Veteranen revoltiert, die gerne an zukünftigen Eroberungszügen mitgemacht hätten. Für mich klingt das ganz und gar nicht nach einem Anführer der mit despotischer Strenge seine Krieger zum Weitermarsch in die entlegensten Erdteile zwingen muss nur um seinen Größenwahn zu befriedigen. Ohne zu murren sind sie ihm zwei Mal über den Hindukusch und durch die gedrosische Wüste gefolgt und wollten sich danach nicht aus dem Dienst befreien lassen.

Wenn Alexander von seiten seiner Zeitgenossen ein Hang zum Größenwahn nachgesagt wurde, so hatte das weniger mit seinem Feldzug an sich zu tun sondern mit dem daraus resultierenden Erfolg und dem davon abgeleiteten Anspruch als Gott anerkannt zu werden, was er auch von den Hellenen eingefordert hat. Dies hatte ihm die Kritik und denn Spott vor allem der griechischen Geschichtsschreibung eingebracht. Bei Hellenen galt die Anmaßung göttlicher Ehren als Blasphemie und als Anzeichen eines orientalischen Despotismus. Er hielt es für gerechtfertigt, habe er doch die Taten eines Herakles und Dionysios übertrofen. Die Diadochen jedenfalls haben dies anerkannt, freilich auch aus eigennützigen Gründen, und ihn schließlich gar imitiert, wie übrigens später auch die römischen Cäsaren.
 
Muss das wirklich auf Größenwahn hindeuten? Könnte sich Alexander nicht auch dem tatsächlichen Potenzial seines Heeres und seiner eigenen wie auch der seiner Offiziere Überlegenheit in der Feldherrenkunst gegenüber den Persern im klaren gewesen sein, die ihm eine vielversprechende Aussicht auf die Eroberung Asiens bereitet hat? Das deutet eher auf einen hohen Grad an Risikobereitschaft hin, aber deswegen gleich Größenwahn? Offenbar war er sich seiner Chancen bewusst; bei Gaugamela hat er bereitwillig Dareios III. das Schlachtfeld auswählen und präparieren lassen.

Selbstvertrauen ist das eine, Größenwahn das andere. Ich kann mir über meine Fähigkeiten im Klaren sein, sollte aber auch meine Grenzen kennen. Bei allem Respekt: das winzige Makedonien gegen das gewaltige Achämenidenreich, noch dazu mit dem Ziel, dessen Existenz zu beenden(!) - wichtige Faktoren sind nicht nur Selbstvertrauen, damit alleine lassen sich keine Kriege gewinnen, sondern man muss den Gegner gut einschätzen können, Nachschub - und Transportwege, Mannmobilisierung, Ausrüstung, Truppenmoral, Klima etc., und dabei bin ich nicht einmal Militär. Fakt ist, dass Alexanders Vorhaben im Hinblick auf die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen geradezu verrückt war. Dass er es geschafft hat, änder nichts daran.

Mag sein, dass er sich seiner Chancen bewusst war, aber beeinflussen konnte er die Geschehnisse auf der persischen Gegenseite ohnehin nicht - im Vertrauen darauf einen Krieg zu beginnen, empfiehlt sich dann noch weniger.


Und eine grenzenüberschreitende Rücksichtslosikeit würde ich ihm nicht unterstellen. Immerhin hat er sich von seinem Heer am Hyphasis die Grenzen aufzeigen lassen und hat die Umkehr akzeptiert. In Opis hat das Heer gegen die beabsichtigte Entlassung der Veteranen revoltiert, die gerne an zukünftigen Eroberungszügen mitgemacht hätten. Für mich klingt das ganz und gar nicht nach einem Anführer der mit despotischer Strenge seine Krieger zum Weitermarsch in die entlegensten Erdteile zwingen muss nur um seinen Größenwahn zu befriedigen. Ohne zu murren sind sie ihm zwei Mal über den Hindukusch und durch die gedrosische Wüste gefolgt und wollten sich danach nicht aus dem Dienst befreien lassen.


Wenn ich meine Armee bis um Ende der Welt mitschleife und gegen immer neue Horden von Gegnern kämpfen lasse, ist das bereits rücksichtslos genug - die Frage, ob die Soldaten da, aus welchen Gründen auch immer, freiwilllig/unfreiwillig partizipiert haben, "spielt dann keine Rolle mehr" (insofern natürlich schon, als dass ich meine Vorhaben dann leichter umsetzen kann).

Das ist jetzt wirklich nur eine Randbemerkung und soll beileibe kein Vergleich sein: Aber 1914 zog die Welt unter Jubel in den Krieg, vom Hausmeister bis zum König. Macht das die Sache besser?






Wenn Alexander von seiten seiner Zeitgenossen ein Hang zum Größenwahn nachgesagt wurde, so hatte das weniger mit seinem Feldzug an sich zu tun sondern mit dem daraus resultierenden Erfolg und dem davon abgeleiteten Anspruch als Gott anerkannt zu werden, was er auch von den Hellenen eingefordert hat. Dies hatte ihm die Kritik und denn Spott vor allem der griechischen Geschichtsschreibung eingebracht. Bei Hellenen galt die Anmaßung göttlicher Ehren als Blasphemie und als Anzeichen eines orientalischen Despotismus. Er hielt es für gerechtfertigt, habe er doch die Taten eines Herakles und Dionysios übertrofen. Die Diadochen jedenfalls haben dies anerkannt, freilich auch aus eigennützigen Gründen, und ihn schließlich gar imitiert, wie übrigens später auch die römischen Cäsaren.

Das habe ich überhaupt nicht bedacht, aber danke für die Ergänzung.
 
Ist er das nicht dennoch? Die Frage nach dem Grössenwahn hat ja nur mehr bedingt mit dem schliesslich (nicht) eintretenden Erfolg zu tun - um das bei Alexander festzumachen, reicht ein Blick auf die Landkarte und Kräfteverhältnisse ganz zu Beginn der Auseinandersetzung.
Dabei darf man aber freilich nicht vergessen, dass Alexander noch nicht die Karten von heute zur Verfügung hatte. Zu Beginn seiner Züge schätzte man die Ausdehnung des persischen Hochlandes, Zentralasiens und vor allem Indiens noch viel geringer ein.

Offenbar war er sich seiner Chancen bewusst; bei Gaugamela hat er bereitwillig Dareios III. das Schlachtfeld auswählen und präparieren lassen.
"Bereitwillig" ist wohl relativ. Hatte Alexander denn wirklich eine Wahl? Wenn er die Schlacht vermeiden wollen hätte, hätte er entweder zur Levante zurückkehren oder nach Mesopotamien einschwenken können. In ersterem Fall wäre der Krieg in ein Patt geraten. In zweiterem Fall hätte er den Dareios in seinem Rücken gelassen und wäre wahrscheinlich vom Nachschub abgeschnitten worden, während die Städte Mesopotamiens vermutlich im Wissen, dass Dareios mit einem großen Heer in der Nähe steht, Widerstand geleistet hätten. Ich denke also, dass ihm gar nicht wirklich etwas anderes übrigblieb, als sich zur Schlacht zu stellen.

Bei allem Respekt: das winzige Makedonien gegen das gewaltige Achämenidenreich, noch dazu mit dem Ziel, dessen Existenz zu beenden
Erstens plante Alexander nicht von Anfang an seinen späteren Feldzug in vollem Umfang, sondern wurde durch seine Erfolge ermutigt, immer noch mehr zu wollen.
Zweitens sollte man die Perser zwar nicht unter-, aber auch nicht überschätzen. Nur weil ihr Reich ein Vielfaches der Größe Makedoniens hatte, besaß es nicht auch ein Vielfaches an militärischer Stärke. Dass die Perser durchaus zu schlagen waren, hatte man nicht nur in den Perserkriegen oder im Zug von Kyros dem Jüngeren gesehen, sondern auch daran, dass Ägypten sich (mit griechischer Hilfe) wieder von persischer Herrschaft befreien und seine wiedergewonnene Unabhängigkeit etwa 60 Jahre lang wahren konnte. Man darf auch nicht den Fehler machen, die Bevölkerungszahl des persischen Reiches in ein direktes Verhältnis zu seiner militärischen Stärke zu setzen. Die persischen Truppen rekrutierten sich nur aus einigen kriegerischen Völkern, sie hoben aber nicht massenweise ägyptische Bauern aus. Alexander verstand es auch, viele Städte und auch Satrapen zur (zumindest weitgehend) kampflosen Übergabe zu bewegen (bzw. er hatte das Glück, dass sie sich rasch ergaben), was ihm seinen Feldzug zweifellos erleichterte.
 
Bei allem Respekt: das winzige Makedonien gegen das gewaltige Achämenidenreich, noch dazu mit dem Ziel, dessen Existenz zu beenden(!)
...

Alexander hatte überhaupt nicht vor das Achämenidenreich zu zerstören, er betrachtete sich als dessen rechtmäßiger Erbe, legitimiert durch den Willen der Götter und durch das Eroberungsrecht ("Speergewonnen"). Nach Issos hat er dies in seine offizielle Programmatik aufgenommen, durch seinen Brief an Dareios III., in dem er als König in Asien anerkannt zu werden verlangte. Aber auch schon zuvor gab es Andeutungen in diese Richtung, wie den Speerwurf an der Küste vor Troja und im Heiligtum von Gordion, dessen Rätsellösung die Herrschaft über Asien versprach.

Bei Gaugamela hatte Alexander die Macht des Dareios III. gebrochen und spätestens nach dessen Ermordung 330 v. Chr. wurde er sogar von der Merheit der Perser als König anerkannt. Die Verwaltungsstruckturen der Achämeniden hatte er dann nahezu eins zu eins übernommen, sogar deren Riten, Zeremoniell ect.

Und noch etwas. Der von den Assyrern entnommene Herrschertitel der Achämeniden "König der Könige" enthielt einen universellen Weltherrschaftsanspruch, zumindest vom Standpunkt der Hellenen betrachtet. Soviel zum Größenwahn. Alexander hingegen nannte sich ausschließlich "König in Asien", er hat sich also durchaus mit geringerem begnügt. Am Jaxartes (heute Tadschikistan) glaubte er den Tanais (Don) erreicht zu haben, der als Nordgrenze der bewohnbarten Welt (Oikumene) galt, an der Indusmündung die Südgrenze. Nur die Ostgrenze an der Gangesmündung hatte er bekanntlich nicht erreicht, wegen der Heeresrevolte. Aber letztlich konnte er mit Recht von sich behaupten, beinahe ganz Asien erobert zu haben, wobei das letzte Stück bis zum Ganges bei späterer Gelegenheit noch genommen werden konnte, wenn er doch nur ein paar Jahre länger gelebt hätte. Sibirien, China und Südostasien waren ihm freilich unbekannt.

Arsacides schrieb:
Fakt ist, dass Alexanders Vorhaben im Hinblick auf die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen geradezu verrückt war. Dass er es geschafft hat, änder nichts daran.

Alexanders Heer wurde über die gesamte Feldzugsdauer ständig mit Verstärkung aufgefüllt. Sogar in das Industal ist ein großes Truppenkontingent aus Makedonen zu ihm gestoßen. Durch Rekrutierung indigener Truppen konnte er Verluste und Truppenabstellungen zusätzlich ausgleichen. Laut Nearchos hatte die Gesamtgröße des Heeres in Indien 120.000 Menschen umfast.

Das Menschenreservoir Makedoniens hatte er dabei nicht überstrapaziert. Das Land konnte sich im Mäusekrieg und im lamischen Krieg unter Antipaters Führung gegen seine Gegner behaupten.

Versorgt wurden die Krieger Alexander aus dem Nahrungsangebot der jeweiligen Landschaften, die sie durchzogen, was besonders im Hindukusch ein Problem war, das aber letztlich überwunden wurde.

Arsacides schrieb:
Mag sein, dass er sich seiner Chancen bewusst war, aber beeinflussen konnte er die Geschehnisse auf der persischen Gegenseite ohnehin nicht - im Vertrauen darauf einen Krieg zu beginnen, empfiehlt sich dann noch weniger.

Beeinflussen nicht aber wohl kalkulieren. Er hat ja bei Issos schon gesehen, wie Dareios III. bei unmittelbarer Bedrohung reagiert. Also musste er ihm bei Gaugamela einfach wieder auf die Pelle rücken.

Arsacides schrieb:
Das habe ich überhaupt nicht bedacht, aber danke für die Ergänzung.

Die Idee vom Gottmenschentum war den Hellenen nicht unbekannt, siehe Herodot und Isokrates. Nur gehört es, wie Alexander Demandt in seiner Alexander-Bio beschreibt, zu den Paradoxien der Geschichte, dass die gelehrte griechische Welt dies für Alexander nicht anerkennen wollte, wohl wegen dessen "Orientalisierung". Er hat es aber eingefordert und sein Kult wuchs über die Grenzen seines Reiches weit hinaus, siehe das Herakles-Alexander Heiligtum in Gades/Spanien, vor dem der 32 jährige Caesar bedauert hatte, nicht soviel erreicht zu haben wie Alexander. Aber auch einige seiner Kritiker, wie Polybios, erkannten in Alexanders Taten etwas Übermenschliches, im Sinne der eines Heros.
 
Nebenbei, die Soldaten haben schon paar Mal bevor die überhaupt Indien erreicht haben den Wunsch gehabt nach Hause zurückzukehren, Alexander hatte die Gabe ihnen wieder Mut zu machen und aufs neue die Moral und die Bereitschaft ihm zu folgen und weiter zu machen hochzuhalten.
Am Indus hat Alexander den Indischen König Porus beisegt und ihn zu sein Verbündeten gemacht. Das heisst es wäre auch nicht schwer das Indien bis zum Gagge zu erobern, paar Jahrhunderte später hat es das Indo Griechische Königreich mit Menander geschaft die ein ähnliches wenn nicht identisches Militär wie das der Makedonen in den Zeiten Alexanders hatten.
Meiner Meinung nach war die härteste Zeit des Heeres nicht im Hindus sondern in Sogdien-Baktrien, wo die gegen kriegerische Stämme der Region viel einstecken mussten in ein Guerilla ähnlichen Krieg, den sie bis diesen Zeitpunkt nicht gewohnt waren und auch einiges an der Formation und der Taktik geändert wurde um letztendlich zu gewinnen. Wobei hier fairer Weisse erwähnt werden muss dass auch ganze Gemeinde und Bevölkerungen ausgelöscht wurden damit Alexander sich in der Region den kriegerischen Bergstämmen durchsetzt und das Land "sichert".
Ich glaube du unterschätzt Alexander, der war schon seit seiner Jugend wenn nicht Kindheit als Soldat erzogen worden und hatte sogar bevor der Schlacht von Chäroneia Operationen mit der Makedonischen Armee durchgeführt, die auf keinen Fall ein Zuckerschlecken waren. Er hat sein Vater deffinitiv als Kommandant, Feldherr und Hegemon übertroffen. Auch als einzelner Soldat war Alexanders Vorgehen vorbildlich,wenn auch für seine Stellung riskant und nicht unbedingt Nötig in den Augen eines reinen Strategen, sehr oft ging er als erster gegen den Feind, ob zu Fuss, in Belagerungen, oder als Reiter mit den Hetären.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Indus hat Alexander den Indischen König Porus beisegt und ihn zu sein Verbündeten gemacht.
Nicht am Indus, sondern am Hydaspes, einem östlichen Nebenfluss. Poros' Reich befand sich im Bereich der Flüsse Hydaspes und Akesines, wobei der Hydaspes in den Akesines mündet und dieser später nach einer Vereinigung mit einem weiteren Fluss in den Indus.

Das heisst es wäre auch nicht schwer das Indien bis zum Gagge zu erobern, paar Jahrhunderte später hat es das Indo Griechische Königreich mit Menander geschaft die ein ähnliches wenn nicht identisches Militär wie das der Makedonen in den Zeiten Alexanders hatten.
Nicht gleich übertreiben, so ein Spaziergang wäre ein weiterer Vorstoß nach Indien auch wieder nicht gewesen. Man darf nicht vergessen, dass Alexander es in Nordwestindien nur mit vergleichsweise kleinen Reichen zu tun hatte. Der König von Taxila hatte sich ihm freiwillig unterworfen, und ansonsten hatte es Alexander abgesehen von Poros mit Bergstämmen zu tun. Aber am Ganges hätte Alexander es mit dem mächtigen Reich Magadha unter der Nanda-Dynastie zu tun bekommen, das ganz Nordindien bis zur Gangesmündung umfasste. Kurz darauf wurde die Nanda-Dynastie von der Maurya-Dynastie abgelöst, die auf dem Höhepunkt ihrer Macht fast ganz Indien beherrschte. Seleukos I. kam nicht gegen Chandragupta an und verglich sich mit ihm.
Menandros (und sein Vorläufer Demetrios I.) waren mit einer anderen Situation konfrontiert: Zu Demetrios' Zeit brach das Maurya-Reich gerade zusammen, ohne einen gleichwertigen Nachfolger zu erhalten, außerdem betrieb Pushyamitra, der Begründer der Shunga-Dynastie, eine antibuddhistische Politik. Dadurch hatten die buddhistenfreundlichen baktrischen Könige vergleichsweise leichtes Spiel.
 
Ok, soviel ich mich erinnern konnte haben die in der Schlacht gegen Poros ein Fluss überqueren müssen und dann war die offizielle grenze des Alexanderreichs der Hindus deshalb die Verwechslung.
Interessant, hab ich nicht gewusst und auch mich nicht damit befasst, den Fazit dass Alexander das Indien bis zum Gange erobert hätte zieh ich von der Überlegenheit seiner Armee im taktischen sowie in fast allen Bereichen gegenüber den indischen Armeen dieser Zeit. Mit indischen Verbündeten die sich ausgekannt haben wäre ihnen viel erleichtert. Letztendlich soviel ich mich erinnern kann hatte Menander in sein Feldzug bis zum Gange keine große Schwierigkeiten gehabt, dass die Reiche der Region in diesen Zeitpunkt ein Tief und eine Auflösung erlebten war mir nicht bewusst :)
 
P.S: Es ist nicht die Absicht von mir Alexander als was herzustellen was er nicht gewesen ist, wenn er Heldentaten und ein mutiges Verhalten während der Schlachten zeigte und praktizierte dann war es halt so und es wurde von zeitgenössischen Historikern auch so überliefert.
 
Interessant, hab ich nicht gewusst und auch mich nicht damit befasst, den Fazit dass Alexander das Indien bis zum Gange erobert hätte zieh ich von der Überlegenheit seiner Armee im taktischen sowie in fast allen Bereichen gegenüber den indischen Armeen dieser Zeit. Mit indischen Verbündeten die sich ausgekannt haben wäre ihnen viel erleichtert.
Ich sage nicht, dass Alexander es keinesfalls hätte schaffen können, sondern nur, dass es nicht einfach geworden wäre. Auch wenn der militärische Wert von Kriegselefanten oft überschätzt wurde - die Elefantenlastigkeit der indischen Armeen hätte Alexanders Heer vermutlich trotzdem arg zu schaffen gemacht. Das feuchtheiße Klima hätte die Soldaten vermutlich arg belastet, und den Nachschub sicherzustellen wäre vermutlich auch nicht ganz einfach gewesen.
Die indischen Verbündeten sollte man auch nicht überbewerten. Alexander konnte von den ihm untertanen Fürsten Nordwestindiens anscheinend nur bedingt brauchbare Informationen über Magadha bekommen, sie scheinen in ihren Reichen am Indus und seinen Nebenflüssen eher unter sich geblieben zu sein.
Weiters stellt sich die Frage, was einstweilen mit Alexanders Reich diesseits des Indus passiert wäre. Schon während Alexanders Zügen in Nordwestindien gab es erste Auflösungserscheinungen. Sie hätten sich, wenn er längerfristig irgendwo am Rande der Welt unterwegs gewesen wäre, wohl noch verstärkt. Möglicherweise hätte Alexander also Nordindien erobert, aber den Rest seines Reiches einstweilen verloren.

Letztendlich soviel ich mich erinnern kann hatte Menander in sein Feldzug bis zum Gange keine große Schwierigkeiten gehabt
Wirklich viel ist über seinen Krieg allerdings nicht bekannt, die Quellenlage zu den indo-baktrischen Königen ist miserabel. Viele kennen wir gar nur durch Münzfunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist alles jetzt Spekulation, aber bis zum Gange hätten die nicht auf was gestoßen was sie bis dahin nicht durch hatten, also Steile wilde Berglandschaften, Wüsten, etc. Das übrige Reich war schon stabil und gesichert wenn man bedenkt dass auch einige Jahre nach Alexanders Tod es sich ohne große Aufstände gehalten hat. Natürlich wäre dass keine leichte Aufgabe, aber wenn die Armee mit hoher Moral diesen letzten Vormarsch gemacht hätte, wäre es meiner Meinung nach gut möglich. Oder wenn Alexander noch einige Jahre gelebt hätte, erst sein bis dahin erobertes Reich organisierte und mit neuen Rekruten plus ein guten Teil von Veteranen ein weiteren Vormarsch bis zum Gange unternommen wurde, dann wäre dieser Teil Indiens wahrscheinlich auch gefallen. Die Elefanten soviel mir bekannt ist, fanden meistens ein Nutzen seit ihrer ersten Begegnung mit westlichen Armeen nur als Abschreckung und weniger als effektive Truppe die Schlachten entschieden hat. Von der ersten Begegnung mit der Armee Alexanders bis zu den Diadochen und König Pyrros gegen Rom. Oft war es der Fall dass die eigene Formation durch die Elefanten mehr Verluste hatte als der Gegner selbst, sehr früh waren Taktiken bekannt diese Einheiten ausser Kontrolle zu bringen und gegen ihre eigene Armee zu wenden.
Ich hab mal ein ganzes Magazin zu den greko batrischen und indo griechischen Reichen gelesen, Kleinigkeiten sind mir nicht in Erinnerungen geblieben, aber so grob kann ich mich erinnern dass Menander in sein Feldzug keine große Schwierigkeiten gehabt hat den Teil Indiens bis zum Gange zu übernehmen. Ausserdem ist Menander in buddhistischen Schriften verewigt worden, die Diskussion der Griechen und Menander (wie die in der Schrift beschrieben werden) mit den Mönchen und Nagasena.
 
Das übrige Reich war schon stabil und gesichert wenn man bedenkt dass auch einige Jahre nach Alexanders Tod es sich ohne große Aufstände gehalten hat.
Nach seiner Rückkehr aus dem Osten musste Alexander eine ganze Menge Missstände feststellen:
Verschiedene Satrapen hatten begonnen, eigene Söldner anzuwerben. Der Meder Baryaxes hatte sich zum König der Meder und Perser ausgerufen. Orxines hatte in Persis nach dem Tod des Satrapen die Macht an sich gerissen und sich einfach selbst zum neuen Satrapen ernannt. In Baktrien rief sich ein Athenodoros zum König aus. In Ariana zettelte ein gewisser Ordanes Unruhen an. Astaspes, der Satrap von Karmanien, wurde von Alexander nach seiner Rückkehr hingerichtet. Kleandros und Sitalkes wurden wegen Plünderungen und massiver Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung hingerichtet. Harpalos hatte sich mit den Schätzen abgesetzt.

Nach Alexanders Tod kam es bald zu Aufständen:
Die Söldner in Baktrien wollten ihre Heimkehr nach Griechenland erzwingen, und der mit der Niederschlagung betraute Satrap Peithon wollte sie für sich selbst anheuern, um sich so seine eigene Machtbasis zu schaffen. Das unbotmäßige Pisidien musste gewaltsam niedergeworfen werden.
 
Interessant,viele der Ereignisse hat ich nicht mehr in Erinnerung oder lese die zum ersten Mal. Das waren dennoch alles Themen was von der Hauptarmee und Alexander in Ordnung gebracht wurden, wenn man bedenkt dass für die Epoche ein Eroberungsfeldzug innerhalb einiger Jahre in so ein großes Terriotium durchgeführt wurde und die meiste Zeit militärisch operiert wurde und weniger bis dahin auf die Verwaltung und der Organisation dieser Gebiete geachtet worden ist, ist es auch irgendwo eine logische Konsequenz. Für diese Verhältnisse war das Reich stabil, all das diese Revolten bzw. Untreuen oder Ausnutzungen waren schnell geklärt ohne dass das Reich oder das eroberte Territorium drunter litt.
Pisidien war auch bis spät in der Zeit des Römischen Reiches aufständisch, allerdings wurden in der Spätantike und ne Zeit dannach die besten Soldaten aus diesen Gebiet rekrutiert.
Waren diese griechischen Söldner in Baktrien nicht die Vorfahren der Greko Baktrier und Indogriechen, zusammen mit der Bevölkerung der neugegründeten Städte?
 
Nach seiner Rückkehr aus dem Osten musste Alexander eine ganze Menge Missstände feststellen:
Verschiedene Satrapen hatten begonnen, eigene Söldner anzuwerben. Der Meder Baryaxes hatte sich zum König der Meder und Perser ausgerufen. Orxines hatte in Persis nach dem Tod des Satrapen die Macht an sich gerissen und sich einfach selbst zum neuen Satrapen ernannt. In Baktrien rief sich ein Athenodoros zum König aus. In Ariana zettelte ein gewisser Ordanes Unruhen an. Astaspes, der Satrap von Karmanien, wurde von Alexander nach seiner Rückkehr hingerichtet. Kleandros und Sitalkes wurden wegen Plünderungen und massiver Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung hingerichtet. Harpalos hatte sich mit den Schätzen abgesetzt.

Nach Alexanders Tod kam es bald zu Aufständen:
Die Söldner in Baktrien wollten ihre Heimkehr nach Griechenland erzwingen, und der mit der Niederschlagung betraute Satrap Peithon wollte sie für sich selbst anheuern, um sich so seine eigene Machtbasis zu schaffen. Das unbotmäßige Pisidien musste gewaltsam niedergeworfen werden.

Letzten Endes hat sich Alexanders Herrschaftsstruktur bewährt. All diese Misstände wurden nach seiner Rückkehr aus Indien Kraft seiner Autorität beseitigt und mussten nicht militärisch gelöst werden. Der "König" Athenodoros war ein Söldneroffizier, der sich auf das Gerücht von Alexanders Tod in Indien hin zum König erhoben hatte. Nachdem sich dieses Gerücht als falsch herausgestellt hatte, wurde er von seinen eigenen Männern umgebracht. Alexander selbst hat in Karmanien und dann in Susa Gericht über unbotmäßige Statthalter gehalten und sie abgestraft. Alles in allem stand seine Herrschaft also auf festem Fundament. Die Pisidier revoltierten in seinem letzten Lebensjahr, sie wurden von Perdikkas mit dem Reichsheer geschlagen, was wohl auch für Alexander eine lösbare Aufgabe gewesen wäre. Gleiches gilt mit den heimziehenden Kolonisten, die übrigens erst auf seinen Tod hin versuchten nach Hause zu ziehen.
 
Ich stimme Euch grundsätzlich zu, möchte aber auf den Punkt hinweisen, den Ihr selbst ansprecht: Die meisten dieser Missstände wurden von Alexander nach seiner Rückkehr beseitigt. Aber was, wenn er noch einige Jahre in Indien verbracht hätte und somit erst einige Jahre später zurückgekehrt wäre? Die Vermutung liegt zumindest nahe, dass die Missstände mit der Dauer seiner Abwesenheit an Zahl und Schwere noch deutlich zugenommen hätten. Wenn sich manche Satrapen und sonstige Figuren schon während Alexanders vergleichsweise kurzer Abwesenheit so viel herausnahmen, was hätten sie sich wohl erst erlaubt, wenn er noch fünf Jahre in Indien herummarschiert wäre?

wenn man bedenkt dass für die Epoche ein Eroberungsfeldzug innerhalb einiger Jahre in so ein großes Terriotium durchgeführt wurde und die meiste Zeit militärisch operiert wurde und weniger bis dahin auf die Verwaltung und der Organisation dieser Gebiete geachtet worden ist, ist es auch irgendwo eine logische Konsequenz.
Genau das war das Problem: Alexander hatte meist einfach nur neue Satrapen eingesetzt oder gar die persischen im Amt belassen und ihnen nur einen strategos zur Seite gestellt. Die Macht eines Satrapen hing vor allem von der Kontrolle und Macht des Königs ab. Wenn der König schwach oder entfernt war, konnte ein Satrap seine Satrapie fast wie ein eigenes Reich regieren, wie sich schon zu persischen Zeiten gezeigt hatte. Dasselbe Problem zeigte sich auch im Alexanderreich, als Alexander in Indien war.

Pisidien war auch bis spät in der Zeit des Römischen Reiches aufständisch, allerdings wurden in der Spätantike und ne Zeit dannach die besten Soldaten aus diesen Gebiet rekrutiert.
Meinst Du nicht eher die Isaurer?

Waren diese griechischen Söldner in Baktrien nicht die Vorfahren der Greko Baktrier und Indogriechen, zusammen mit der Bevölkerung der neugegründeten Städte?
Alexander hatte in Baktrien tatsächlich viele griechische Söldner angesiedelt, die sich dort aber nicht heimisch fühlten. Diejenigen, die sich am Aufstand nach Alexanders Tod beteiligten, wurden zwar massakriert, aber es blieben noch genügend andere, die es danach vorzogen, sich gefügig zu verhalten.
 
Aber was, wenn er noch einige Jahre in Indien verbracht hätte und somit erst einige Jahre später zurückgekehrt wäre? Die Vermutung liegt zumindest nahe, dass die Missstände mit der Dauer seiner Abwesenheit an Zahl und Schwere noch deutlich zugenommen hätten. Wenn sich manche Satrapen und sonstige Figuren schon während Alexanders vergleichsweise kurzer Abwesenheit so viel herausnahmen, was hätten sie sich wohl erst erlaubt, wenn er noch fünf Jahre in Indien herummarschiert wäre?

Nun, wenn man den Überlieferungen nach geht, wohlte Alexander die Gangesmündung erreichen, woh er denn östlichen Okeanos zu erreichen glaubte, also das östliche Ufer der Oikumene. Den Bau der Indusflotte hatte er schon angeordnet bevor er gegen Poros an den Hydaspes zog und sie war bereits fertig als er den Hyphasis (heute Beas) erreichte wo sein Heer meuterte. Die Flotte wurde von ihrem Bauort am Indus an den Hydaspes über Land transportiert.

Die Frage ist nun ob Alexander im Falle des Erreichens der Gangesmündung die Flotte dorthin hätte transportieren lassen um von dort aus die Rückfahrt anzutreten, was ja eine wesentlich zeitaufwendige Umrundung des indischen Subkontinents gefordert hätte. Oder ob er von der Gangesmündung an den Hydaspes zurückgekert und den historischen Weg den Indus hinab genommen hätte, was sicher nur ein paar Monate mehr in Ansprung genommen hätte.

Natürlich wäre ein längeres Fortbleiben risikoreicher gewesen. Man darf ja nicht verdenken was das Gerücht von seinem Tod schon angerichtet hat. Die persischen Satrapen dürften dies auf jeden Fall als Einladung zum Machtkampf untereinander angenommen haben. In diesem Fall währe es die Aufgabe der makedonischen Besatzungskommandanten gewesen, Unruhe zu unterbinden. Ursprünglich wäre dies Parmenions Job gewesen, doch nach seiner Beseitigung wurde seine Position von den Offizieren eingenommen, die ihn umgebracht hatten. Und diese hatten selbst üble Missetaten begangen, so das sie selbst in Kermanai vor Alexanders Strafgericht landeten.
 
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