Alexander der Große - Genialer Feldherr oder brutaler Schlächter ?

Elif

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich werde demnächst meine Abiturpräsentation zum Thema " Alexander der Große - Genialer Feldherr oder brutaler Schlächter ? " vorführen. Ich habe schon einige Materialien zusammen, würde euch aber gerne noch fragen, ob ihr vielleicht ein paar Vorschläge für gute & hilfreiche Nachschlagwerke (Bücher,Inetlinks etc.) hättet. Das wäre echt super. :)

Ach und ich habe mir überlegt, die Präsentation mit einem zum Thema passenden Zitat zu beginnen. Bin da leider noch nicht ganz fündig geworden.
Habe nur dieses Chinesische Sprichwort gefunden :
Töte einen und du bist ein Mörder, töte hundert und du bist ein Held.

Ob das wirklich passend ist, da bin ich mir noch nicht sicher.
Was mein Ihr? Wenn euch Zitate bezüglich Alexander, oder allgemein zu der Leitfrage einfallen sollten, dann bitte her damit. :)

Ich wäre euch wirklich sehr dankbar.
Liebe Grüße, Elif. :winke:
 
Angeblich wurde Alexander in derselben Nacht geboren, in der der Artemistempel in Ephesos niederbrannte. Die dortigen Seher sollen (laut Plutarch) in der Unglücksnacht gesagt haben: "Dieser Tag hat für ganz Asien großen Jammer und großes Elend zur Welt gebracht."
 
Was mir an der Leitfrage so auffællt ist, dass "genialer Feldherr" und "brutaler Schlæchter" kein Widerspruch sein muessen.
Ein genialer Feldherr kann auch ein brutaler Schlæchter sein, muss es aber nicht notwendigerweise.
Vielleicht kannst du mehr erlæutern, was du inhaltlich gesammelt hast.

Gruss, muheijo
 
@Ravenik
Danke für das Zitat. Das passt sehr gut. :)

@muheijo
Bei der Beantwortung der Leitfrage brauche ich auch keine eindeutige Antwort. Ich kann also sagen,dass man nicht sagen kann, dass er nur ein brutaler schlächter oder nur ein genialer Feldherr war.
Zum Inhalt:
Ich werde erst mit einigen allgemeinen Infos anfangen,sprich Geburtsjahr,Kindheitsjahre,Beziehung zu Philipp,zu Olympias & zu Aristoteles und deren Einfluß auf seine Charakterzüge.
Danach käme der Mord Philipps und Alexanders Thronbesteigung und mit welchen Mitteln er für die Thronsicherung gekämpft hat. Die ganzen Ermordungen würden hier die Bezeichnung Alexanders als "brutalen Schlächter" unterstützen.
Um seine Genialität als Feldherr zu erläutern, habe ich mir überlegt einen bestimmten Kampf während der Eroberung Persiens,(welchen weiß ich noch nicht) zu beschreiben und die Strategie Alexanders darzustellen. Hinzu kommt, mit welchen Vorbereitungen er in den Krieg gezogen ist, mit wie vielen Kriegern & dem Troß von Ärzten,Köchen & Schreibern, bis hin zu Dichtern & Philosophen.

Da das Referat nur bis zu 15 Minuten gehen darf, muss ich leider vieles unerwähnt lassen. Für die Leitfrage ist also nur das Wichtigste wichtig. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
genialer feldherr war er bestimmt. ob er ein brutaler schlächter war, kommt auf die betrachtungszeit an. zur zeit alexanders oder cäsars oder barbarossas würde man die frage schon nicht verstehen. wenn du jedoch die moralischen ansichten der gegenwart strpazierst, dann wirst du um eine bejahung nicht herum kommen. jedoch mußt du dich auch fragen, ob die moralische bewertung des handelns weit in der zeit zurückliegender personen oder sachverhalte mit den heutigen werten überhaupt sinnvoll ist. meineserachtens nein. man sollte vielmehr die jeweils geltenden maßstäbe der zeit des urteilszeitraumes betrachten und mit den dann geltenden maßstäben urteilen. nur dann kann man zu sinnvollen ergebnissen kommen. jedenfalls sollte man deutlich kennzeichnen, wenn man ein urteil nach heutigen moralischen wertvorstellungen fällt. die wertvorstellungen der menschen zu früheren zeiten waren anders.und ob unsere immer die richtigen sind, werden in hundert jahren andere bewerten.
viel spaß jedefalls beim vorbereiten
bis dann
 
Wenn man jegliche Bewertung mit "Das war halt eine andere Zeit" abschmettern würde, käme man schnell in die Gefahr eine Relativismus.

In der Schule wird bei Behandlungen von historischen Problemstellungen auf zwei Urteile auf zwei verschiedenen Ebenen wert gelegt. Auf das Sachurteil und auf das Werturteil.

Das Sachurteil kann z.B. danach fragen, ob in der historischen Situation überhaupt anders hätte gehandelt werden können. Hätte also Alexander meinetwegen gegenüber Tyros Milde walten lassen, hätte er damit vielleicht seinen Führungsanspruch in Frage gestellt?

Das Werturteil wird anders gebildet. Es geht über das Sachurteil hinaus und bewertet bewusst nach unseren heutigen Maßstäben bzw. vom ideologischen Standpunkt des Schülers aus.

Die goldene Regel kannte man im Übrigen auch schon in der Antike.
 
genialer feldherr war er bestimmt. ob er ein brutaler schlächter war, kommt auf die betrachtungszeit an. zur zeit alexanders oder cäsars oder barbarossas würde man die frage schon nicht verstehen.
Doch, verstehen schon. Ein Gespür für Recht und Unrecht und für Kriegs- und sonstige Verbrechen gab es auch in der Antike schon, allerdings war die konkrete Bewertung einerseits davon abhängig, wie man zum Täter stand, andererseits wurde auch nach der Devise "Der Zweck heiligt die Mittel" geurteilt. (Beides gibt es allerdings, wenn auch abgeschwächt, durchaus auch noch heute.) Wenn also jemand aus einem fremden Volk oder von einer gegnerischen politischen Gruppierung ein Schlächter war, wurden seine Verbrechen gerne thematisiert, andernfalls sah man darüber hinweg oder rechtfertigte sie. Und natürlich hing die Bewertung auch davon ab, ob sie im Rahmen einer alles in allem für gut erachteten Maßnahme erfolgten. Aber alles hatte seine Grenzen: Die Proskriptionen von Sulla und dem zweiten Triumvirat in Rom verurteilten später auch ihnen jeweils nahestehende Autoren und Politiker. Auch Alexander wurde in der Antike - trotz aller Bewunderung für seine Leistungen - durchaus auch kritisch gesehen, sogar kritischer als heute.

viel spaß jedefalls beim vorbereiten
Da die Frage aus dem März stammt, wird Elif das Abitur mittlerweile hoffentlich geschafft haben.
 
Die Bewertung Alexanders war schon in der Antike äußerst ambivalent. Seine militärischen Leistungen wurden bewundert, was so manchen Römer motivierte, in seinen Spuren zu wandeln. Pompeius der geehrt wurde, sich Magnus zu nennen, ließ sich sogar eine Tolle wie der Makedone wachsen, und auch Drusus der Ältere nahm Anleihen bei der Imitatio Alexanders. Von Caesar ist eine Anekdote überliefert, dass er Alexander um seinen jugendlichen Ruhm beneidete. In Rom wurde die Imitatio Alexanders aber stets mit gemischten Gefühlen aufgenommen, denn Alexander galt auch als Königstyrann. Stoiker wie Seneca kritisierten Alexanders Maßlosigkeit und und Herrschsucht, während Marc Aurel am Beispiel Alexanders über die Vergänglichkeit menschlichen Lebens und Ruhms räsonierte. In der hellenischen Welt wurde die Zerstörung Thebens, wo Alexander nur Pindars Geburtshaus verschonte und die Bewohner versklavte, als barbarischer Akt empfunden.
 
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