Überleg dir doch mal, welche Veränderungen es *sagenwirmal* zwischen 450 und 550 gab und welche zwischen 1450 und 1550? Welche davon sind als sozialgeschichtlich zu beschreiben?
Ich würde die Frage z.B. mit ja beantworten, obwohl es in Teilen der Geschichtswissenschaft Tendenzen gibt, die Epochengrenzen immer weiter zu negieren. Ich habe dennoch gute Gründe dafür, die ich dir aber zunächst mal vorenthalten möchte.
Vielen Dank für deinen Denkanstoß! Mir würde folgendes dazu einfallen: 476 markiert der Untergang des weströmischen Reiches und Chlodwigs Taufe (497) den Beginn der Christianisierung der Franken und das MA löst die Antike ab. Mit dem Ende Ostroms 1453 ist vom ehemaligen römischen Reich bzw. der Antike nichts mehr übrig. Es folgen Aufklärung, Reformation, Erfindungen, Entdeckung Amerikas usw., die den Aufbruch in ein „neues Zeitalter“, verbunden mit einer neuen Denkweise und allgemein einem Fortschritt in fast allen Bereichen, bereitet haben.
Ich hoffe es ist verständlich wie ich das meine…doch wenn ich ehrlich bin, befriedigt mich diese Antwort noch immer nicht. Die Eckdaten sind mir ja bekannt bzw. Eckpunkte, die den Beginn und das Ende des Mittelalters definieren, jedoch habe ich Schwierigkeiten diese mit dem sozialgeschichtlichen Aspekt in Verbindung zu bringen. Deshalb würden mich deine Ausführungen sehr interessieren, vor allem da Wilfried davon ausgeht, dass es keinen Sinn macht.
@Melchior
Ich danke auch dir für deine Darstellung. Eine geographische Eingrenzung habe ich sehr wohl unternommen, jedoch vergessen zu erwähnen. Wie du bereits angesprochen hast, liegt meine Eingrenzung auf Westeuropa. Das Ausschlussprinzip ist eine gute Idee, denn daran habe ich mich nicht ganz gehalten (mir kam nämlich die Reformation oder Entdeckung Amerikas in den Sinn, was nicht wirklich sozialgeschichtliche Aspekte sind).
Dass du die westeuropäische Stadt inkl. Bürgertum als sozialgeschichtliches Novum verstehst, leuchtet mir ein. Doch erschließt sich mir dann die Frage, ob sich die Städte nach 1500 so stark verändert haben? Denn die Hochphase der Städtegründungen fand ja im 12./13. Jh. statt.
@Wilfried
Danke für deine aufschlussreiche Erläuterung zu dem Thema. Zwar kann ich es nachvollziehen, jedoch bin ich bei dem Thema zweigeteilt und glaube eben, je nachdem wie man es auslegt und mit welchen Argumenten man es ausschmückt, dass es sozialgeschichtlich durchaus Sinn machen kann. Deswegen bin ich jetzt umso mehr auf die Ausführungen von El Quiote gespannt.
@Apvar
Ich danke auch dir. Wie oben bereits erwähnt, komme ich gedanklich immer wieder auf die beiden Eckpunkte, die den Untergang des West- und Oströmischen Reiches betreffen. Dass eine neue Schicht von Halbfreien eingeführt wurde, wusste ich nicht und hilft mir auf jeden Fall weiter. Denn somit hätte ich einen für mich logisch klingenden Aspekt aus sozialgeschichtlicher Sicht, warum das MA zwischen 500-1500 einzugrenzen ist.
@Steffen04
Danke! Finde ich gut erklärt! Ich denke, ich werde mich wohl auch an dem wirtschaftlichen Fortschritt halten und es damit begründen. Klingt für mich bis jetzt mit am plausibelsten.
Ich bedanke mich nochmal für eure tollen und hilfreichen Antworten! Bin vorhin noch über eine andere Frage gestolpert, wozu ich nichts in meinem Skript oder im Internet gefunden habe und zwar:
In den Alpen kreuzen sich zwei verschiedene Formen von "Verträgen". Wie heißen diese?
Weiß darauf vielleicht noch einer von euch eine Antwort? Wie gesagt, habe bis jetzt nichts dazu gefunden. Ich verspreche, dass das auch meine letzte Frage war. Die anderen konnte ich zum Glück gut alleine ausarbeiten.
Glg,
Coco