Mayas in Honduras?

Erich

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Honduras - das hätte ich unter Maya subsummiert:
Forscher entdecken versunkene Stdte im Dschungel - Wissen - Sddeutsche.de
17. Mai 2013 14:20
Regenwald von Honduras
Forscher entdecken unbekannte Dschungel-Städte

Amerikanische Forscher haben im honduranischen Regenwald die Überreste einer möglicherweise bislang unbekannten Kultur entdeckt. Die Wissenschaftler fanden Hinweise auf zwei große Städte mit Pyramiden und Plätzen, terrassenförmigen Feldern und Kanälen.
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Danke Erich für den Link und die Info! :winke:

Endlich mal jemand, den indigene Hochkulturen in Mesoamerika interessieren.
 
Honduras - das hätte ich unter Maya subsummiert:
Dem knappen Artikel zufolge weiß man offenbar nur, dass dort zwei Städte standen. Ohne nähere Forschungen vor Ort wird man sie aber weder datieren noch einer Kultur zuordnen können. In Mesoamerika gab es weder überall noch zu jeder Zeit die Maya. Im Moment lässt sich vermutlich noch gar nichts sagen.
 
@Ravenik:
welche Kultur sollte es sonst sein? Die anderen mesoamerikanischen, städtebauenden Kulturen sind nördlich, norwestlich und westlich des Maya-Gebietes zu verorten. Honduras liegt südlich des klassischen Gebietes der (alten) Maya-Stadtstaaten, und dazu auch relativ nahe.
ICh denke an Copán und Quirigua, und möchte darauf hinweisen, dass auch heute noch Maya-Völker in der Region beheimatet sind.
Danke Erich für den Link und die Info! :winke:

Endlich mal jemand, den indigene Hochkulturen in Mesoamerika interessieren.
Hallo Dieter, dann schreib ich das auch mal hier rein - auch wenn es nicht Honduras betrifft:
Mexiko: Forscher entdecken vergessene Maya-Stadt | Wissen | ZEIT ONLINE
19.06.2013 - 08:26 Uhr
Mexiko
Forscher entdecken vergessene Maya-Stadt
Im Urwald der Halbinsel Yucatán haben Archäologen die Überreste einer 1.400 Jahre alten Maya-Stadt gefunden. Zentrum der Siedlung waren bis zu 23 Meter hohe Paläste.
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20.06.2013: 22 Hektar Ruinen auf Yucatán (neues-deutschland.de)
20.06.2013
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Vermischtes
22 Hektar Ruinen auf Yucatán
Archäologen entdecken auf der mexikanischen Halbinsel Überreste einer großen Maya-Siedlung
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Zuletzt bearbeitet:
Dem knappen Artikel zufolge weiß man offenbar nur, dass dort zwei Städte standen. Ohne nähere Forschungen vor Ort wird man sie aber weder datieren noch einer Kultur zuordnen können. In Mesoamerika gab es weder überall noch zu jeder Zeit die Maya. Im Moment lässt sich vermutlich noch gar nichts sagen.

Ich habe hier einen schönen Ausstellungskatalog zu den Maya [1] aus dem hervorgeht, dass das Gebiet des heutigen Honduras durchaus zum Einflussgebiet der Maya gehörte. Große Bekanntheit genießt z.B. das zum Kulturerbe der UNESCO zählende Copán, eine in Honduras gelegene bedeutende Mayastadt, die von etwa 250 bis 900 n. Chr. existierte. Copán ? Wikipedia

Auf einer einschlägigen Karte im Katalog lässt sich die Verteilung der Mayastädte in Guatemala, Südmexiko, Belize und dem westlichen Honduras gut verfolgen (Seite 18).

[1] Ausstellungskatalog: Neue Welt im Wandel. Von den Maya zu den Spaniern, 2002 Mailand/Mannheim/Wien
 
Die Strukturen befinden sich in der Region La Mosquitia, die historisch von den Pech und den Miskito bewohnt wurden. Beide Gruppen sprechen keine Mayasprachen, bei der Sprache der Pech gilt als unsicher, ob ihre Sprache der uto-aztekischen Sprachfamilie zuzuordnen sei. Ist die Frage, in wie weit man über prähispanische oder auch kolonialzeitliche Migrationen in der Region Bescheid weiß, dass man Aussagen über Maya oder Nicht-Maya machen kann. Jedenfalls gibt es Versuche die Bodenstrukturen mit der legendären präkolumbianischen Weißen Stadt oder mit der Stadt des Affenkönigs zu identifizieren.
 

Es ist erstaunlich, dass trotz zahlreicher Ausgrabungen in den letzten 100 Jahren immer noch Ruinenstädte in Mesoamerika ans Licht gebracht werden. Wer allerdings die Urwälder in diesen Gegenden kennengelernt hat, den wird das nicht verwundern. Immerhin kann die Luftbildarchäologie einiges enträtseln.
 
Hallo !
Ich melde mich nach längerer ( privat und beruflich verursachter ) Pause wieder zurück.
Zu meinem Thema:
ich bin voriges Jahr über ein Buch von Douglas Preston gestolpert, das den Titel trägt : Die Stadt des Affengottes . Es handelt sich um einen Bericht über die Entdeckung einer alten Stadt in einem extrem abgelegenen Teil im Regenwald von Honduras. Gerüchte und Geschichten gab´s schon immer , die Stadt wurde schon im 16. Jh genannt. Offensichtlich war die Entdeckung durch modernste Radartechnik ( Lidar ) erst jetzt möglich.
Das Buch ist sehr zu empfehlen , spannend geschrieben , aber meine Frage - man hat dann eigentlich nichts mehr gehört über diese Entdeckung, oder weiss jemand mehr ??
 
Danke für den Hinweis, aber da geht's eigentlich nur ums Buch das ich eh habe, ich meinte ob wer irgendwas mitbekommen hat, ob weitere Forschungen oder ev. Ausgrabungen stattgefunden haben ?
 
Die bisher getätigten Ausgrabungen sind jedenfalls für abenteuerliche Interpretationen und unwissenschaftliches Vorgehen scharf kritisiert worden:

The project conducted excavations in 2016 and 2017, uncovering hundreds of stone offerings left at the base of the central earthen pyramid, the first such intact cache that had ever been excavated in Honduras. The work was conducted by a joint Honduran American archaeological team under the direction of Virgilio Paredes, Director of the Instituto Hondureño de Antropología e Historia.[94][5] However, the archaeological discoveries generated criticism from several Honduran archaeologists, who asserted that Ciudad Blanca was and remains a myth and not a "discovery".[7][95] Honduran archaeologist Ricardo Agurcia remarked, "What I have been able to see has very little scientific merit. What I find strange as well is that news of this type comes out first published outside Honduras".[95]

A few archaeologists in the U.S. have also been critical of the project, with Rosemary Joyce stating: "Reading these reports, it seems like 1915 has come again and everything actual archaeologists have spent the last century learning has been swept away. For modern archaeologists who aren’t trying to aggrandize themselves or live a fantasy about tomb raiders, the imagery of 'discovery' and 'lost civilizations' make this story tragic: instead of knowledge, this story is a message of ignorance."[96] In an interview with The Guardian, project archaeologist Chris Fisher claimed, "We never said it’s Ciudad Blanca or the city of the lost monkey god" and he dismissed the charges as "ridiculous" and coming from archaeologists who had not participated in the expedition, had no idea where the site was, and had no knowledge of the archaeological findings as they had not yet been published.[97] The Honduran government also defended the joint Honduran-American research project against its critics. “They criticized, because they were not involved," said Virgilio Paredes, Director of the Honduran Institute of Anthropology and History. “Come on! They should be saying, ‘How can we get involved and help?’ This is a project for my country, Honduras—for my children’s children.”[98]
 
In silesias Link wird ein Artikel des Guardian gelistet, in dem neben zahlreicher Kritik an der sansationsheischenden Vorgehensweise der Preston-Expedition auch dargelegt wird, dass es in so ziemlich jedem Tal in dieser Region Honduras ähnliche Funde gäbe “at almost any valley and you’re going to find something like what these guys find.”
Archaeologists condemn National Geographic over claims of Honduran 'lost cities'

Edit: Aber wie ich jetzt gerade sehe ist ElQ fast zeitgleich auch auf diese Kritik eingegangen.
 
Wenn ich das jetzt richtig verstehe , auch den Artikel im Guardian , gab´s nicht wirklich weiterführende Forschungen bzw. keine Publikationen der Funde bzw. Ergebnisse der der ersten Expeditionen ?
 
Die Strukturen befinden sich in der Region La Mosquitia, die historisch von den Pech und den Miskito bewohnt wurden. Beide Gruppen sprechen keine Mayasprachen, bei der Sprache der Pech gilt als unsicher, ob ihre Sprache der uto-aztekischen Sprachfamilie zuzuordnen sei. ....
Die (Eigenname) Pech gehören zur Chibcha-Sprachgruppe
Payas – Wikipedia
Um 1500 lebten die Payas im honduranischen Teil der Moskitoküste, von wo sie durch die Konquistadoren und die Miskitos vertrieben oder getötet wurden.
...
Die Miskitos vertrieben sie im 19. Jahrhundert, obwohl sie vorher Tribut zahlten. Eine Reihe von Ortsnamen in diesem Gebiet erinnern an ihre Anwesenheit. Am Ufer des Río Plátano wurden Petroglyphen gefunden, welche als religiöses Zentrum gedeutet werden.
mehr zur Fundstätte und Bilder gibt es hier:
Archäologie: Spuren mysteriöser Kultur in Mittelamerika entdeckt - WELT
Angeblich untergegangene «Weisse Stadt» entdeckt | NZZ
Mythical Lost City Discovered in Honduras Kids News Article - Page 22
¿Crees que existe la Ciudad Blanca en La Mosquitia de Honduras?
Destacado de la semana: Video de la misteriosa Ciudad Blanca se vuelve viral
El mundo conocerá la “Ciudad Blanca” de la Mosquitia hondureña a través de National Geographic » Criterio.hn
“La Ciudad Blanca” podría ser uno de los hallazgos más importantes del siglo XXI
Honduras: La mítica Ciudad Blanca en La Mosquitia, una selva salvaje y milenaria - Diario El Heraldo

Dieser Stamm ist mit der gleichnamigen Maya-Ruinenstadt in Belize
Cahal Pech – Wikipedia
sowie der postklassischen Maya-Dynastie nicht zu verwechseln
Pech (Adelsgeschlecht) – Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzend:
Das ist hier auch schon andiskutiert worden, wie ich gerade lese:
zur Kulturbrücke zwischen den beiden Hochkultur-Räumen
#3

zur Fundstätte in Honduras
hier Neue archäologische Entdeckungen (#118, #119 & #122) und
Mayas in Honduras?
(da habe ich meine Meinung zur Zuordnung inzwischen geändert)

Erichs Vorschlag, die Chibcha als Träger dieser postklassischen Kultur anzusehen, wird hier bestätigt: See New Discoveries at the Mysterious City of the Jaguar
 
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