Schlacht von Hastings 1066

Warum hätte Wilhelm beim Erobern und Plündern keinen Erfolg haben sollen, wenn sich seinen Truppen niemand in den Weg stellt?

Weil wir vermuten das die Normannen nicht sooo geplündert hätten wen das feindliche Heer in der Nähe ist . Ein Gegenangriff auf ein verstreutes Heer das plündert durch die Gegend zieht wäre wohl fatal gewesen .

Außerdem glauben wir irgendwo gelesen zu haben das wohl einige in Wilhelms Heer nur zum Beute machen mitgezogen sind . bzw wohl die Versorgung eines Heeres über Winter in feindlicher Gegend auch nicht gerade lustig geworden wäre ..
 
Eher dürfte die geographische Lage ausschlaggebend für Harolds Eile gewesen sein. In Kent war Wilhelm fiel näher an Westminster und London dran als er, der gerade in Yorkshire stand. Mit seinem Sieg bei Stamford Bridge hatte für den Augenblick zwar Führungsstärke bewiesen und sich bei seinen Leuten auch als geeigneter Heerführer für den Kampf gegen Wilhelm prädestiniert, aber einen tatenlosen Verlust Londons hätte er sich ihnen gegenüber sicher nicht erlauben dürfen.

Aber er marschierte doch über London. Wenn es nur um London/Westminster gegangen wäre, hätte er auch dort auf William warten können, dieser wäre von seinen Schiffen abgeschnitten gewesen und Harolds Truppen hätten einige Tage Verschnaufpause gehabt. Stattdessen marschiert er von London weiter nach Hastings.
 
Aber er marschierte doch über London. Wenn es nur um London/Westminster gegangen wäre, hätte er auch dort auf William warten können, dieser wäre von seinen Schiffen abgeschnitten gewesen und Harolds Truppen hätten einige Tage Verschnaufpause gehabt. Stattdessen marschiert er von London weiter nach Hastings.


Dem stimme ich zu ! Was sagen den die Bücher dazu ? kann leider kein Englisch .... und es gibt zu wenige Bücher darüber ,zumindest auf deutsch ....
Warum zog er nach Hastings ?? war er so sicher das er gewinnen würde ? Wir glauben nicht ? Die Schlacht an der Stamford Bridge war blutig genug gewesen ... und viele Huscarls waren gefallen .

Ein wenig Zeit hätten den Truppen gut getan und Verstärkungen waren doch unterwegs oder nicht ? Weiß jemand da was genaueres ??

Und Harold hatte doch die Zeit auf seiner Seite ,Wilhelm hatte doch angegriffen und war im Zugzwang ! wie man bei Hastings ja sieht .

Wo hätte Wilheln genug Proviant bekommen wen er seine Truppen zusammenhalten mußte wen die Sachsen ihr Heer in der Nähe haben .

P.s bevor es Ärger gibt wir waren unter einem anderen Namen hier schon tätig konnten uns aber nicht mehr mit unserer Emailadresse hier anmelden ?? deswegen haben wir einen neuen Acount :pfeif: unser alter Namen war Shingen .
 
Wie schätzte Harold denn die Kampfkraft der Truppen ein. Seine Bogenschützen und Schwergerüsteten waren nach den Kämpfen im Norden dezimiert und Reiter fehlten. Andererseits waren beide Heere wohl gleich groß und letztlich entschied die Ungeduld der Angelsachsen, die den Schutz des Schildwalls verließen. Ein angelsächsischer Sieg wäre wohl möglich gewesen.

Wie sah es mit dem Fyrd aus? Gab es da vielleicht eine zeitliche Grenze, denn die Truppen sind ja schon auf und ab marschiert und haben eine Schlacht geschlagen? Die Treuepflicht war doch eigentlich auf einige Monate im Jahr begrenzt.
 
Wie schätzte Harold denn die Kampfkraft der Truppen ein. Seine Bogenschützen und Schwergerüsteten waren nach den Kämpfen im Norden dezimiert und Reiter fehlten. Andererseits waren beide Heere wohl gleich groß und letztlich entschied die Ungeduld der Angelsachsen, die den Schutz des Schildwalls verließen. Ein angelsächsischer Sieg wäre wohl möglich gewesen.

Wie sah es mit dem Fyrd aus? Gab es da vielleicht eine zeitliche Grenze, denn die Truppen sind ja schon auf und ab marschiert und haben eine Schlacht geschlagen? Die Treuepflicht war doch eigentlich auf einige Monate im Jahr begrenzt.

Soweit wir wissen hatten die Sachsen keine Bogenschützen und keine Reiterei dabei . Zum Fyrd glauben wir zu wissen das ihre Zeit eigentlich vorbei war .
Das würde eventuell den Zeitdruck auf Harold erklären ...

Warum waren die Bogenschützen eigentlich so unbeliebt bei den Sachsen ? Wir haben irgendwo gelesen das die Normannen in der Schlacht das Problem hatten ,da die Sachsen keinen Bogenschützen hatten ihnen die Munition ausging ,weil die Sachsen nicht zurückschossen :S
 
Warum zog er nach Hastings?
Weil dort der Feind stand und das Umland plünderte. Laut Wikipedia außerdem deshalb:
Haralds Plan war es, die normannischen Invasoren auf der dortigen Halbinsel festzusetzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Hastings

Ich möchte das allerdings bezweifeln, weil Hastings/Battle nicht auf einer Halbinsel liegt - sofern man nicht die Grafschaften East-Sussex und Kent als Halbinsel sieht, aber diese Halbinsel kann kaum sinnvoll gemeint sein. Zumal ich mich frage, aus welcher Quelle die Kenntnis von Harolds "Plan" stammen soll.

War er so sicher, dass er gewinnen würde? Wir glauben nicht.
Die Prognose von Sieg oder Niederlage, das war nicht entscheidend. Es war wichtig, dass er schnell eingriff.
Ein mittelalterlicher Herrscher musste Stärke zeigen. Stärke zeigen hieß aber auch, dass er seine Untertanen schützen musste. Je länger sich aber William in der Umgebung von Hastings aufhielt, desto schwächer wäre Harolds Position geworden, er wäre ein Herrscher gewesen, der seine Untertanen nicht vor einem fremden Invasionsheer schützen konnte.

So nebenbei: Wer ist "wir"?

Die Schlacht an der Stamford Bridge war blutig genug gewesen und viele Huscarls waren gefallen.
Was nichts daran ändert, dass beide Heere wahrscheinlich etwa gleich stark waren und Harold wohl auch frische Truppen (den fyrd) mit sich führte.

Und Harold hatte doch die Zeit auf seiner Seite, Wilhelm hatte doch angegriffen und war im Zugzwang(!) wie man bei Hastings ja sieht.
Dass Harold die Zeit auf seiner Seite gehabt hätte, sehe ich nicht so, s.o. Wieso war William deiner Auffassung nach unter Zugzwang und woran soll man das sehen?

Woher hätte Wilhelm genug Proviant bekommen, wenn er seine Truppen zusammenhalten mußte, wenn die Sachsen ihr Heer in der Nähe hatten.
Zumindest laut dem Teppich von Bayeux hatte er jede Menge Proviant mitgebracht. Außerdem konnte er die Zeit nutzen, die Harold für den Anmarsch brauchte, um das Umland zu plündern und die von ihm gehaltene Burg von Hastings zu verproviantieren.

Soweit wir wissen, hatten die Sachsen keine Bogenschützen und keine Reiterei dabei. Zum Fyrd glauben wir zu wissen das ihre Zeit eigentlich vorbei war.
Das würde eventuell den Zeitdruck auf Harold erklären.

Die Zeit des Fyrd war vorbei, weil William die Schlacht von Hastings für sich entscheiden konnte. Ursache und Wirkung.
 
Die Zeit des Fyrd war vorbei, weil William die Schlacht von Hastings für sich entscheiden konnte. Ursache und Wirkung.
Klar, mit Harolds Tod erlosch die Treuepflicht. Aber meine Frage geht um die Zeit vor der Schlacht? Hatte Harold eventuell nicht mehr lange die Gefolgschaft für das laufende Jahr und musste sich deshalb beeilen?
 
Ich hatte Harold 2 anders verstanden: Nämlich, dass die Zeit des Fyrd vorbei war, so wie im 16. Jahrhundert die Zeit der Ritterheere vorbei war.
Was nun die Situation 1066 anging, so sind zwei Dinge zu berücksichtigen:
- Es scheint doch wohl so zu sein, dass Harold in und um London zum Fyrd gerufen hat. Sprich: die Leute, die hier dazukamen, standen noch keine zwei Monate unter Waffen.
- Es war eine Bedrohungssituation, die die Zeit des Fyrds verlängerte. Sprich, die zwei Monate, nach denen der Fyrd nach Hause gehen durfte, waren durch die Invasion außer Kraft gesetzt. Es dürfte nebenbei auch im Eigeninteresse der Freien gewesen sein, die Invasion abzuwehren.
 
Ich hatte Harold 2 anders verstanden: Nämlich, dass die Zeit des Fyrd vorbei war, so wie im 16. Jahrhundert die Zeit der Ritterheere vorbei war.
Noch gab es aber den Fyrd, auch wenn die Truppen schlecht bewaffnet und gerüstet waren und demzufolge keine so hohe Kampfkraft hatten.

Was nun die Situation 1066 anging, so sind zwei Dinge zu berücksichtigen:
- Es scheint doch wohl so zu sein, dass Harold in und um London zum Fyrd gerufen hat. Sprich: die Leute, die hier dazukamen, standen noch keine zwei Monate unter Waffen.
Für die neu gerufenen Kämpfer dürfte die Zeit natürlich noch nicht abgelaufen sein. Aber warum waren sie beim ersten Kriegszug nicht dabei? Waren sie eventuell "nur" Ersatz für die Verluste? So nach dem Motto, jede Familie hat einen Kämpfer zu stellen und wenn der ausfällt, dann kommt der nächste (funktioniert natürlich nur in engen Grenzen).

- Es war eine Bedrohungssituation, die die Zeit des Fyrds verlängerte. Sprich, die zwei Monate, nach denen der Fyrd nach Hause gehen durfte, waren durch die Invasion außer Kraft gesetzt. Es dürfte nebenbei auch im Eigeninteresse der Freien gewesen sein, die Invasion abzuwehren.
Hm, aber nach Harolds Tod fliehen sie aus der Schlacht? Also scheint die Verpflichtung gegenüber Harold wesentlich mehr zu zählen als das Eigeninteresse am Abzug von Wilhelms Plünderern, oder?
 
Soweit wir wissen hatten die Sachsen keine Bogenschützen und keine Reiterei dabei....

Stimmt nicht ganz, Harold hatte Bogenschützen dabei, jedoch nicht allzu viele. Es dürften wohl so um die 50 gewesen sein. Die hohe Zeit der Bogenschützen kam erst später, im Hundertjährigen Krieg.

Daneben hatte Harald Speerwerfer. Deren Reichweite war natürlich begrenzt, aber beim Zusammenprall der Schlachtreihen konnten sie aus der 2. Reihe heraus schon beachtlichen Schaden anrichten.
 
Noch gab es aber den Fyrd, auch wenn die Truppen schlecht bewaffnet und gerüstet waren und demzufolge keine so hohe Kampfkraft hatten.

Sag ich ja: Der Fyrd war nicht im Niedergang begriffen, als die Heere sich zur Schlacht aufstellten. Dass seine Zeit vorbei war, war schlicht eine Folge der nachhaltigen politischen Änderung durch die Schlacht.

Für die neu gerufenen Kämpfer dürfte die Zeit natürlich noch nicht abgelaufen sein. Aber warum waren sie beim ersten Kriegszug nicht dabei? Waren sie eventuell "nur" Ersatz für die Verluste?

Weil der Fyrd im Grunde nur regional eingesetzt wurde. Also da, wo es brannte. Sprich, statt die Freien aus ganz England abzuziehen wurden diejenigen, die direkt von einer Invasion betroffen waren zusammengezogen.

Hm, aber nach Harolds Tod fliehen sie aus der Schlacht? Also scheint die Verpflichtung gegenüber Harold wesentlich mehr zu zählen als das Eigeninteresse am Abzug von Wilhelms Plünderern, oder?

Naja, wenn die Schlacht verloren war... Sieger ist ja in solchen Kämpfen immer derjenige, der das Schlachtfeld behaupten kann. In der Theorie kann sogar der Sieger die erheblicheren und schwerwiegenderen Verluste haben.
 
- Es war eine Bedrohungssituation, die die Zeit des Fyrds verlängerte. Sprich, die zwei Monate, nach denen der Fyrd nach Hause gehen durfte, waren durch die Invasion außer Kraft gesetzt. Es dürfte nebenbei auch im Eigeninteresse der Freien gewesen sein, die Invasion abzuwehren.

Bei einem Volksaufgebot wie dem Fyrd muss man mE immer damit rechnen, dass die Begeisterung, lange unter Waffen zu stehen, sehr begrenzt ist. Auf dem heimischen Hof ruft die Arbeit, und der Winter stand vür der Tür. Weiß man eigentlich, wie es mit der Versorgung aussah? Konnte Harold die zentral sicher stellen, oder waren die Angehörigen des Fyrd auf selbst mitgebrachten (oder "requrierte") Lebensmittel angewiesen?
 
Stimmt nicht ganz, Harold hatte Bogenschützen dabei, jedoch nicht allzu viele. Es dürften wohl so um die 50 gewesen sein. Die hohe Zeit der Bogenschützen kam erst später, im Hundertjährigen Krieg.

Hier treffen wohl mehrere Effekte zusammen. Zum einen war der Fryd wohl nicht mit einem Langbogen ausgerüstet, der war eine Walisische Erfindung. Zum anderen sind viele Bogenschützen bei Stamford Bridge gefallen. Und das Heer Harold's II hatte zum Zeitpunkt der Schlacht von Hastings 2 Gewaltmärsche und eine Schlacht in den Knochen.
Harald der Harte hatte bis zur Schlacht von Stamford Bridge eine Ruf als guter Heerführer, das selbe galt auch für Wilhelm der Bastard. Vermute das Harold II deshalb sich beeilt hat nach Süden zu kommen, ohne sein Heer wieder auf zufüllen, mit neuen Soldaten oder gar zu rasten.
Zum anderen lief langsam aber sicher die Feldzugsaison ab.

Apvar
 
Stimmt nicht ganz, Harold hatte Bogenschützen dabei, jedoch nicht allzu viele. Es dürften wohl so um die 50 gewesen sein. Die hohe Zeit der Bogenschützen kam erst später, im Hundertjährigen Krieg.

Daneben hatte Harald Speerwerfer. Deren Reichweite war natürlich begrenzt, aber beim Zusammenprall der Schlachtreihen konnten sie aus der 2. Reihe heraus schon beachtlichen Schaden anrichten.


Naja bei fast 10 000 Mann sind 50 Bogenschützen nicht der Hammer ....
 
Naja bei fast 10 000 Mann sind 50 Bogenschützen nicht der Hammer ....


Meine Rede.

Die Zahl von 10.000 ist übrigens auch nicht so ganz klar. Jahrhundertelang gab es die tollsten Spekulationen über die Größe des englischen Heere. Modernere Historiker gehen inzwischen von 7ooo - 8ooo Mann aus (z.B. Peter Marren, Christopher Gravett).
 
Sicherlich war Harald in einer Art >Zwickmühle<,entweder er hätte sich in London verbarrikadiert und eine größere schlagkräftigere Armee aufgestellt,als seine dezimierte und zudem stark geschwächte Kämpferschar, oder er hätte Stärke gezeigt und verhindert , dass die Normannen weiter ins Land vorstoßen.
Nach angelsächsischer Tradition, wie hier schon vorher geschrieben wurde ,musste ein König Stärke vor dem Fyrd zeigen,deshalb blieb die sofortige Schlacht unvermeidlich.
Außerdem musste Harald, befürchten , dass London von jeglicher Versorgung von außen abgeschnitten gewesen wäre. Eine Rückeroberung der übrigen Gebiete wäre langwierig und schwierig geworden und es stand auch der Winter bevor , was Harald bewog die Schlacht gegen die Normannen nicht aufzuschieben zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe immer vermutet, dass Harald nicht wollte, dass sich der Gegner festsetzt. Hätte er vor Wintereinbruch nicht gesiegt, hätte sich Willhelm an der Küste festsetzen können und den Winter zumindest diplomatisch nutzen können, um für seine Sache zu werben. NAch dem Winter wäre Willhelms Position vermutlich noch stärker als vorher gewesen.
 
Wie wollte er die Truppen mit Lebensmittel versorgen? Über den Kanal? Es war damals üblich im Winter die Schiffahrt einzustellen. Und die Schiffe hatten keinen großen Laderaum. Harold II hat wohl nur daran gedacht stärke zu zeigen. Mußte vielleicht auch, da er den Fryd schon sehr stark im Sommer beansprucht hatte und die Untertanen dafür auch Schutz haben wollten vor marodierenden Normannischen Truppen.

Apvar
 
Das ist durchaus ein Argument, aber man hätte auch Rücksichtslos plündern können...i, doe bemötigten Lebensmitel auftreiben zu können. Dabei hötte man natürlich andere Leute verhungern lassen müssen.
 
Die Frage ist, ob man dadurch genug Lebensmittel für Truppen und Pferde hätte bekommen können. Man hat ja sowieso durchaus viel geplündert und zerstört, manche Dörfer um Hastings waren noch zur Zeit der Verfassung des Doomsday Books Wüstungen. Man wird die Frage kaum mit hinreichender Genauigkeit beantworten können.
 
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