Warum wird Alexander der Große der "Große" genannt?

Ja, von welchem das Trogus-Werk in Ausschnitten auch einzig erhalten wurde.
Dann muss man aber vorsichtig sein. Wir wissen nicht, wie getreu sich Iustinus beim Exzerpieren an seine Vorlage gehalten hat. Somit können wir auch nicht mit Sicherheit sagen, ob auch Pompeius Trogus Alexander "magnus" nannte oder ob das eine Hinzufügung von Iustinus war.

Alexandrum magnum atque Agathoclem aiunt maximas
Plautus, Mostellaria 775.

Etwa 200 v. Chr. geschrieben ist das die frühste bekannte Erwähnung des "großen" Alexander. Siehe Literaturangabe in #18, Pfister S. 50-51. Bezeichnenderweise wurde sie zu Lebzeiten des Antiochos III. getätigt, der sich nach seiner Anabasis ab 205 v. Chr. selbst offiziell Megas Basileus nannte.

Plautus hielt Alexander und Agathokles (von Syrakus) für die zwei größten Feldherrn aller Zeiten.
Interessanter Hinweis! Als ich das Stück vor einigen Jahren las, war mir gar nicht bewusst, dass es eine kulturhistorisch so wertvolle Passage enthält.

Freilich muss die dem Tranio in den Mund gelegte Äußerung nicht unbedingt Plautus' eigene Meinung wiedergeben - zumal das Stück wie die anderen Stücke von Plautus und Terentius eine freie Übersetzung bzw. Bearbeitung eines oder mehrerer griechischer Originale sein wird, wenngleich es hier leider keinen Prolog gibt, in dem das Originalstück oder zumindest sein Autor genannt werden. Unbeantwortbar ist somit leider auch, ob Tranios Satz im Original auch schon vorhanden war und ob Alexander dort auch schon "groß" genannt wurde. Aber falls das Stück wie viele römische Komödien auf einem Original von Menander basiert (zumindest legt der Umstand, dass eine verlorene Menander-Komödie den Titel "Phasma" trug, den Verdacht nahe, dass sie das Vorbild für die "Mostellaria" gewesen sein könnte) und die Bezeichnung schon im Original vorhanden war, wäre sie sogar schon bald nach Alexanders Ableben aufgekommen.
 
@Anica: Alle Persönlichkeiten die den Titel "der/die Große" verpasst gekriegt haben haben militärischen Erfolg gehabt, also scheint militärischer Erfolg eine Grundbedingung zu sein und um militärischen Erfolg zu haben muss man den Tot von Menschen anordnen. Darum finde ich es ungerecht zu Sagen Alexander hätte diesen Titel nicht verdient da er doch einen der offensichtlichsten militärischen Erfolge der Menschheitsgeschichte hatte.

Und dazu wie böse Kriege sind sagte einmal irgendein Engländer:"Ohne Krieg wäre die Geschichte langweilig, wer will schon lesen wie gut sich alle verstehen."

Mir ist damals der Thread aus den Augen geraten und deshalb nun die verspätete Antwort:

Gerade nach den zwei Weltkriegen, sollten wir uns fragen, warum Könige und Herrscher den Titel "der Große" aufgrund militärischer Erfolge verdient hätten. Dein abschließendes Zitat hat m.M.n. in etwa die Qualität von "wo gehobelt wird, da fallen Späne".

Alexander war, wie wahrscheinlich die meisten wissen, alkoholkrank und es soll vorgekommen sein, dass er aus seinen vom Alkohol kontaminierten Launen heraus mordete. Kleitos, ein langjähriger Gefährte, rammte er 328 v. Chr. nach einem seiner Exzesse seine Lanze in den Bauch.

Alexander ließ nicht nur durch seine Eroberungskriege Soldaten auf Schlachtfelder oder in Kämpfen töten, sondern auch ganze Scharen der Zivilbevölkerung, die nicht mit seinen Ansichten konform gingen, ermorden, enteignen, ausrauben und vertreiben.

Ein besonderes Problem jedoch bei der Betrachtung der Person Alexander III. und einer damiteinhergehenden Einordnung, respektive gerechtfertigter "Glorifikation" ergibt sich durch die Quellenlage. Die griechischen und lateinischen Autoren waren von ihrem Untersuchungsgegenstand schließlich hunderte Jahre getrennt.

Vor dem Hintergrund ist eine kontroverse Debatte rund um das Thema nur nachvollziehbar.
 
Die griechischen und lateinischen Autoren waren von ihrem Untersuchungsgegenstand schließlich hunderte Jahre getrennt.
Allerdings stützten sie sich natürlich auf zeitnähere, heute leider verlorene Quellen. Zu nennen wäre vor allem Alexanders Hofhistoriker Kallisthenes (nicht zu verwechseln mit dem Pseudokallisthenes des Alexanderromans), aber auch Ptolemaios (der Begründer der Ptolemaier-Dynastie) verfasste ein Werk über Alexander, weiters Alexanders Begleiter Aristobulos, Onesikritos und Chares.
 
Nun, ich verstehe Anicca schon ein bißchen. Eine zeitgenössische Quelle heranzuziehen bedeutet ja noch nicht automatisch, daß man auch mit ihr umgehen kann oder sie versteht. Wir kennen das Phänomen in der Antike nur allzuhäufig und legen es gern an spätantike Quellen, obwohl die Leute in der Spätantike nicht per se dümmer waren, oder andersherum, die Zeitgenossen Ciceros waren nicht schlauer als die Zeitgenossen des Malalas, den einen hebt man hoch, den anderen hat man jahrzehntelang nicht ernst genommen.

Genauso ist es auch vorher. Ich erlebe es häufig, daß man die Antike gern zu einem Block zusammenschweißt: Drittes Jahrhundert vor, erstes Jahrhundert nach, daß ist doch nicht viel. Ich möchte einen Vergleich anbringen: wenn wir vierhundert jahre zurückgehen, müßten wir uns langsam auf den dreißigjährigen Krieg einstellen. Es muß aber nicht unbedingt jemand, der Grimmelshausen gelesen hat, deswegen ein Verständnis für die Zeit entwickeln.

Auf der anderen Seite kann man aber auch ein Gegenargument bringen: was die Wertschätzung militärischer Erfolge, aber auch die Geringschätzung eines einzelnen Menschenlebens, vor allem, wenn dieser ein Gegner war, angeht, scheint sich über die Jahrhunderte in der Antike nicht viel verändert zu haben. Insofern werden auch spätere Autoren verstanden haben, warum ein König wie Alexander wohl schon recht früh als "Groß" angesehen wurde. Schaut man sich die doch erhebliche Menge erhaltener Alexanderbildnisse an, dann war die Bedeutung Alexanders Zeitgenossen und Nachkommen auch bildlich vor Augen gestellt.
Es ist natürlich abhängig von der Überlieferung, aber Alexanders Feldzug wurde in einem römischen Haus in Pompeji (dem größten Haus) im Mosaik dargestellt, ein ähnliches Mosaik, wo man die Taten zum Beispiel Caesars oder Pompeius verewigte, ist mir unbekannt.

Inhaltlich geht mir der Begriff "der Große" auch gegen den Strich, ich benutze ihn nur aus Gewohnheit. Nun gibt es ja lange Disussionen darüber, ob man Geschichte bewerten darf, gar moralische Maßstäbe anlegen kann. Ich denke ja. Ein Mensch wird nie objektiv etwas betrachten, vielmehr ist es notwendig, sich seiner Subjektivität bewußt zu sein und mit ihr umzugehen. Geschichte ohne Bewertung ist auch nur bloßes Protokollieren und verliert schnell ihren Anspruch, für die Gegenwart von Interesse zu sein, oder, salopp gesagt, wen interessiert es, ob Alexander vor dreitausend Jahren drei Schritte vorwärts oder rückwärts gemacht hat, zumindest in dem Maße, das es das Ausgeben von Steuergeldern rechtfertigt, nur damit hochspezialisierte Wissenschaftler sich darüber das ganze Leben den Kopf zerbrechen. Geschichte muß für die Gesellschaft auch einen Mehrwert haben, und der liegt in der Bewertung.
Deshalb ist eine solche Diskussion ganz gut, daß man sich dessen bewußt ist, was sich mit dem Begriff "der Große" eigentlich verbindet.
Im Übrigen ist das Töten von Menschen (ganz bewußt auch im Gegensatz zu dem, was ich oben schrieb), auch in der Antike immer ein Negativum. Ob es die Gesetze des Hammurabi sind oder entsprechende Aussagen in der Illias, ob in den zehn Geboten oder in der Orestie, stets zeigt sich, daß es ein Thema ist, mit dem gerungen wird. Und, wenn mir dies als letztes Beispiel erlaubt sei, die offensichtliche Beliebtheit der Anekdote von Alexander und Diogenes scheint mir doch zu illustrieren, daß es auch in der Antike Ansichten gab, die eine nur auf militärischer Basis errungene Größe relativierten.
 
Nun gibt es ja lange Disussionen darüber, ob man Geschichte bewerten darf, gar moralische Maßstäbe anlegen kann. Ich denke ja. Ein Mensch wird nie objektiv etwas betrachten, vielmehr ist es notwendig, sich seiner Subjektivität bewußt zu sein und mit ihr umzugehen. Geschichte ohne Bewertung ist auch nur bloßes Protokollieren und verliert schnell ihren Anspruch, für die Gegenwart von Interesse zu sein, oder, salopp gesagt, wen interessiert es, ob Alexander vor dreitausend Jahren drei Schritte vorwärts oder rückwärts gemacht hat, zumindest in dem Maße, das es das Ausgeben von Steuergeldern rechtfertigt, nur damit hochspezialisierte Wissenschaftler sich darüber das ganze Leben den Kopf zerbrechen. Geschichte muß für die Gesellschaft auch einen Mehrwert haben, und der liegt in der Bewertung.
Ich sehe das genau anders herum. Wenn Geschichte für die Gegenwart noch von Bedeutung ist, dann weil sie erklärt, wieso unsere heutige Welt so ist, wie sie ist, und viele heutige Probleme und Verhaltensmuster verständlicher macht, weil sie ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben. Je mehr man über die Vergangenheit weiß, umso eher kann man z. B. eventuell heutige Konflikte und die Motive der Handelnden verstehen und eine Lösung finden.
Die Bewertung von Geschichte hingegen ist eine höchst subjektive Angelegenheit, bei der man nie zu einem allgemein akzeptierten Ergebnis gelangen wird. Insofern sind der Wissenschaftlichkeit da ohnehin Grenzen gesetzt. Außerdem führt der Versuch einer Bewertung oft erst recht zu Streit, insbesondere wenn sie moralinsauer mit erhobenem Zeigefinger vorgetragen wird. (z. B. "Ihr dürft auf Euren Nationalhelden X nicht mehr stolz sein, weil er ein brutaler Schlächter war."), außerdem wird die Bewertung von Ereignissen und Personen oft genug zur politischen Agitation missbraucht. Das führt dann eher zu Abwehrreaktionen und erst recht zu einem trotzigen Festhalten an traditionellen Sichtweisen. Zielführender ist es wohl, die Geschichte möglichst intensiv zu erforschen und möglichst viele Fakten zu sammeln; die dadurch gewonnenen Ergebnisse führen dann (außer bei Verstockten, bei denen ohnehin weder Aufklärung noch der Zeigefinger hilft) vielleicht eher zu einem Nachdenken.
 
Ich sehe das genau anders herum. Wenn Geschichte für die Gegenwart noch von Bedeutung ist, dann weil sie erklärt, wieso unsere heutige Welt so ist, wie sie ist, und viele heutige Probleme und Verhaltensmuster verständlicher macht, weil sie ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben. Je mehr man über die Vergangenheit weiß, umso eher kann man z. B. eventuell heutige Konflikte und die Motive der Handelnden verstehen und eine Lösung finden.
Na, ja, wie soll man denn Geschichte erklären? Das geht doch wohl nur, indem man Probleme und Verhaltensmuster im historischen Kontext betrachtet und bewertet.
Die Bewertung von Geschichte hingegen ist eine höchst subjektive Angelegenheit, bei der man nie zu einem allgemein akzeptierten Ergebnis gelangen wird. Insofern sind der Wissenschaftlichkeit da ohnehin Grenzen gesetzt. Außerdem führt der Versuch einer Bewertung oft erst recht zu Streit, insbesondere wenn sie moralinsauer mit erhobenem Zeigefinger vorgetragen wird. (z. B. "Ihr dürft auf Euren Nationalhelden X nicht mehr stolz sein, weil er ein brutaler Schlächter war."), außerdem wird die Bewertung von Ereignissen und Personen oft genug zur politischen Agitation missbraucht. Das führt dann eher zu Abwehrreaktionen und erst recht zu einem trotzigen Festhalten an traditionellen Sichtweisen. Zielführender ist es wohl, die Geschichte möglichst intensiv zu erforschen und möglichst viele Fakten zu sammeln; die dadurch gewonnenen Ergebnisse führen dann (außer bei Verstockten, bei denen ohnehin weder Aufklärung noch der Zeigefinger hilft) vielleicht eher zu einem Nachdenken.
Natürlich ist die Wahrnehmung der Geschichte subjektiv wie die ganze Wahrnehmung des Menschen. (Man befrage 5 Menschen zu einem Unfall = 5 Meinungen) Jeder bewertet doch Vorgänge aus der Geschichte nach seinen Maßstäben und Wertvorstellungen. Z.B. Napoleon scheidet noch immer die Geister. Und beide Seiten stützen sich auf eine Vielzahl von Fakten.
Richtig ist, dass Ereignisse und Personen oft der Propaganda unterlagen/unterliegen. Gerade hier ist es doch notwendig, eine Relativierung der Bewertung vorzunehmen. Dies geht doch aber nur mit einer erneuten Bewertung.

Grüße
excideuil
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das genau anders herum. Wenn Geschichte für die Gegenwart noch von Bedeutung ist, dann weil sie erklärt, wieso unsere heutige Welt so ist, wie sie ist, und viele heutige Probleme und Verhaltensmuster verständlicher macht, weil sie ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben. Je mehr man über die Vergangenheit weiß, umso eher kann man z. B. eventuell heutige Konflikte und die Motive der Handelnden verstehen und eine Lösung finden.

Weißt Du, ich glaube gar nicht unbedingt, daß es so "anders herum" ist. Die Gegenwart spiegelt sich in der Vergangenheit, daß ist richtig, oder, so muß man wohl eher sagen, jede historische Betrachtung ist in gewissem Maße eine Selbstreflektion, sei es von einem Einzelnen oder von einer Gesellschaft.
Ob man das immer linear sehen kann und sagen, jedes Ereignis ist eine folgerichtige Entwicklung eines vorhergehenden Ereignisses, das kann im Einzelfall problematisch sein. Ich würde also nicht unbedingt soweit gehen und sagen, Geschichte erklärt die Gegenwart, aber natürlich ist das Interesse der Gegenwart an der Geschichte zu einem wesentlichen Teil dadurch motiviert, Erklärungen zu suchen. Daß sich heutige Konflikte durch die Kenntnis der Vergangenheit lösen ließen, scheint sich leider nicht zu bewahrheiten, denn welche Erfahrung bräuchte die Welt nach dem 2. Weltkrieg noch, um mal von dieser Unsitte zu lassen.
Aber, und ich möchte hier nicht pedantischer erscheinen, als es nötig ist, Geschichte erklärt nicht, sondern sie muß erklärt werden. Geschichte ist immer ein Konstrukt, daß nie für sich selbst spricht. Und damit zum zweiten Teil:

Die Bewertung von Geschichte hingegen ist eine höchst subjektive Angelegenheit, bei der man nie zu einem allgemein akzeptierten Ergebnis gelangen wird. Insofern sind der Wissenschaftlichkeit da ohnehin Grenzen gesetzt. Außerdem führt der Versuch einer Bewertung oft erst recht zu Streit, insbesondere wenn sie moralinsauer mit erhobenem Zeigefinger vorgetragen wird. (z. B. "Ihr dürft auf Euren Nationalhelden X nicht mehr stolz sein, weil er ein brutaler Schlächter war."), außerdem wird die Bewertung von Ereignissen und Personen oft genug zur politischen Agitation missbraucht. Das führt dann eher zu Abwehrreaktionen und erst recht zu einem trotzigen Festhalten an traditionellen Sichtweisen. Zielführender ist es wohl, die Geschichte möglichst intensiv zu erforschen und möglichst viele Fakten zu sammeln; die dadurch gewonnenen Ergebnisse führen dann (außer bei Verstockten, bei denen ohnehin weder Aufklärung noch der Zeigefinger hilft) vielleicht eher zu einem Nachdenken.

Natürlich ist eine Wertung immer eine subjektive Angelegenheit, ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen wollen und behaupten, daß es (zumindest in den Geisteswissenschaften) eine "objektive Wertung" gar nicht geben kann. Deshalb kann man Geschichte nicht definieren, sondern sie muß von jeder Generation neu erarbeitet werden. Daß die Wissenschaftlichkeit dabei ihre Grenzen hat, ist genauso richtig wie auch gut, ohne Grenzen funktioniert so etwas nicht. Und daß es dabei zu Mißbrauch kommen kann, ist so bekannt, daß man es nicht weiter ausführen muß.
Dies widerspricht aber nicht der Notwendigkeit einer Bewertung. Eine Bewertung ist ja nicht nur eine moralische Beurteilung, sondern auch eine Relativierung, man muß ein Ereignis ja zu anderen in einen Bezug setzen. Da würde ich einen Schritt weiter gehen und sagen, daß es sich eben nicht nur um das Sammeln von Fakten dreht, sondern um das Auswerten dieser Fakten. Der Fakt an sich ist stumm und wertlos: Caesar wurde am 15. März 44 v. Chr ermordet. Fakt. Ohne ein Bezugssystem sagt uns dieser satz nichts. Als Archäologe sage ich: Ein Fund ohne Befund ist stumm.

Und, um mal zu Alexander zurückzukommen: Wenn ich mich also entschließe, ihn auch heute als Alexander den Großen zu bezeichnen anstatt einfach Alexander III. von Makedonien, übernehme ich ja auch eine Wertung und trage sie, in stiller Zustimmung, weiter. Man müßte nüchtern sagen, daß Alexander von einigen Leuten, auch schon recht früh in der Antike, als Groß bezeichnet wurde, aber man müßte ja dieses Attribut nicht verwenden. Insofern kommt man ohne Wertung, schon aus Gewohnheit, gar nicht aus, und deshalb wiederhole ich meine Meinung: Man sollte sich als Geschichtsbetrachter des Wertens bewußt sein.
 
Alexander der Grosse hatte tyrannische Züge und seine Maßlosigkeit war bekannt.

Sogar seine " großen" militärischen Erfolge relativieren sich bei genauerem Hinsehen. Er hat zwar das persische Weltreich in drei Schlachten bezwungen, aber vergessen wird dabei, dass er sich dabei auf das damals mit Abstand beste griechische Heer und Generalität seines Vaters stützen konnte. Zudem bleibt fest zu stellen, dass die Griechen allgemein in den vohrigen 100 Jahren gegen die Perser ohnehin jede Schlacht gewonnen hatten. Egal unter welchem Feldherrn.

Und die Anabasis unter Xenophon hat 70 Jahre zuvor deutlich gezeigt, dass sogar nur knapp 10.000 Söldnerr unter der Führung eines militärischen Laien mühelos durch Persien spazieren konnten. Sogar die hätten die Peser schon damals besiegen können...ohne Alexander, der sich selbst mittels seines Hofschreibers und danach durch Ptolemäus zum Grossen stilisiert hatte.

Was bitte war also an ihm objektiv groß ?
 
Alexander der Grosse hatte tyrannische Züge und seine Maßlosigkeit war bekannt.
Ja und nein. Alexander war recht launenhaft und änderte seine Gesinnung recht häufig. Mal war er großmütig, mal unerbittlich. Allgemein kann man sagen, dass er in seinen letzten Jahren immer maßloser wurde. Sein Ruhm und seine Macht stiegen ihm wohl zu Kopf.

Sogar seine " großen" militärischen Erfolge relativieren sich bei genauerem Hinsehen. Er hat zwar das persische Weltreich in drei Schlachten bezwungen,
Das war aber nicht seine ganze Leistung. Dazu kommen noch etliche Belagerungen und der langwierige Krieg in Zentralasien und Nordwestindien.

aber vergessen wird dabei, dass er sich dabei auf das damals mit Abstand beste griechische Heer und Generalität seines Vaters stützen konnte.
Ein qualitativ hochwertiges Heer ist zwar wichtig, aber nicht alles. Es ist keineswegs so, dass es quasi "von selbst" gewinnen würde, sondern es braucht auch einen begabten Feldherrn. Ich verweise z. B. auf Alexanders Feldherrn Zopyrion, der trotz eines großen Heeres zuerst Olbia nicht erobern konnte und dann von den Skythen niedergehauen wurde. Auch Antipatros' Krieg gegen Sparta war kein Spaziergang und brachte ihm hohe Verluste ein. Auch Philipp II. hatte nicht nur Siege errungen.
Oder, um in der Zeit voranzuschreiten: Später war die römische Armee den meisten anderen Völkern qualitativ klar überlegen und erlitt trotzdem etliche Niederlagen.

Das mit der Generalität des Vaters stimmt zwar, sollte aber nicht überbewertet werden. Alexander setzte sich oft über den Rat seiner väterlichen Generäle hinweg, auch über den des eher zögerlich und vorsichtig agierenden Parmenion. Die Schlacht bei Gaugamela führte er gegen den ausdrücklichen Rat Parmenions. Hätte er immer auf Parmenion gehört, wäre er wohl kaum so weit gekommen. Die Masse seiner Feldherrn, denen er auch immer wieder eigenständige Kommandos anvertraute, rekrutierte er außerdem aus seinen Jugendfreunden.

Zudem bleibt fest zu stellen, dass die Griechen allgemein in den vohrigen 100 Jahren gegen die Perser ohnehin jede Schlacht gewonnen hatten. Egal unter welchem Feldherrn.
Zum einen sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, dass die Perser ein Haufen weichlicher undisziplinierter Barbaren waren. Vor allem hatten sie eine starke Kavallerie, aber auch ihre Fußtruppen (z. B. die Kardaken) waren teilweise durchaus kampfstark. Vor allem aber kämpften oft nicht Griechen gegen Perser, sondern Griechen gegen Griechen in persischen Diensten. Das war noch auf Alexanders Feldzug so, vor allem aber auch in den Kriegen zwischen Persien und Ägypten, in denen auf beiden Seiten zu einem Gutteil griechische Söldner kämpften. Letztlich setzte sich Persien durch.

Außerdem: In der Schlacht bei Knidos errangen die Perser einen überwältigenden Sieg über die spartanische Flotte.

Und die Anabasis unter Xenophon hat 70 Jahre zuvor deutlich gezeigt, dass sogar nur knapp 10.000 Söldnerr unter der Führung eines militärischen Laien mühelos durch Persien spazieren konnten.
Mühelos? Hast Du die "Anabasis" über den schwierigen Marsch von Kunaxa zum Schwarzen Meer gelesen?

Was bitte war also an ihm objektiv groß ?
Vor allem dass er größer dachte und mehr wagte als jeder vor ihm. Vorläufer wie der Spartanerkönig Agesilaos hatten nur an der Peripherie Persiens zu kratzen gewagt. Wenn es nach Parmenion gegangen wäre, hätte auch Alexander nur die Mittelmeerküste erobert.
 
Alexander der Grosse verdankt seinen Titel doch vor allem seinem angeblich überragenden militärischem Talent als Feldherr gegen einen angeblich zahlenmässig weit überlegenen Gegner.

Dabei wird vorab verschwiegen, dass sein Gegner, das persische Weltreich fast 100 Jahre lang und nahezu in jeder Schlacht von den Griechen besiegt wurde, egal, wer die Griechen anführte. Die See-schlacht bei Knidos war eine Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Im übrigen standen die Perser da unter einem griechischen Kommano.( Kinon)

Sogar einen nahezu führungsloser Söldner-trupp von gerade mal 10.000 Mann konnten die Perser nicht stopppen, geschweige denn überwinden. Wie die Anabasis zeigte.

Ausserdem übernahm Alexander das perfektest gedrillteste, kampferpropteste und kampfstärkste Heer seiner Zeit. Und mit diesem an Ausbildung, Homogenität und Organisation weit überlegenen Heer inklusive der längst ausgearbeiteten Invasionspläne hat er das Perserreich angegriffen. Ihm genüber stand also ein in zig Schlachen besiegtes persisches Heer unter einem nicht mal mittelmässigen Feldherr Dareios III, sondern einer militärische Niete, die nicht mal Herr im eigenen Haus war, sondern kurz zuvor noch mit Aufständen konfrontiert war auf seine Satrapen hören musste.

Die einzigen ernst zunehmenden Truppen waren Kavallerie und ihre griechischen Söldner. Ihre Kavallerie hatte ja gegen die griechische Phalanx noch nie eine Chance und ihre zahlenmässig weit unterlegenen griechischen Söldner wurden durch ihre persischen Befehlshaber miserabelst geführt bezw. eingesetzt. Zusätzlich ist auch noch der beste persische Kommandeur, der Grieche Memnon, früh verstorben.

Und gegen diese armselige Truppe unter einem unfähigen Feigling und militärischem Dilletanten hat also Alexander gewonnen und wurde zum Grossen. Ok, ein paar Städte wie Tyros hat er auch noch eingenommen und gegen den Poros immerhin hat er auch noch gewonnen.

Mir immer noch unerklärlich, warum einer bei so einer Faktenlage zum Grossen wurde. Kallisthenes, sein von ihm bezahlter Hofberichterstatter und sein ehemaliger Lakai Ptolemaios haben ganze Arbeit geleistet. Sie haben sogar den genialen Strategen Parmenion, der den Invasionsplan schon unter Phillip ausgearbeitet und dem Alexander seinen Thron verdankt, im nach hinein als unfähig hingestellt, allein um den späteren niederträchtigen Mord an ihm im zu rechtfertigen.
 
Dabei wird vorab verschwiegen, dass sein Gegner, das persische Weltreich fast 100 Jahre lang und nahezu in jeder Schlacht von den Griechen besiegt wurde, egal, wer die Griechen anführte. Die See-schlacht bei Knidos war eine Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Im übrigen standen die Perser da unter einem griechischen Kommano.

Im 4. Jahrhundert v. C. standen die persischen Heere fast immer unter einem griechischen Kommando und haben dabei weit öfters gewonnen als nur ein Mal. Bei der Eroberung Ägyptens oder der Unterwerfung Sidons unter Artaxerxes waren die persischen Heere siegreich.

robrich schrieb:
Ausserdem übernahm Alexander das perfektest gedrillteste, kampferpropteste und kampfstärkste Heer seiner Zeit. Und mit diesem an Ausbildung, Homogenität und Organisation weit überlegenen Heer inklusive der längst ausgearbeiteten Invasionspläne hat er das Perserreich angegriffen.

Aber auch ein solches Heer muss erst einmal geführt werden. Wenn Alexander so unfähig gewesen wäre wie behauptet, bezweifle ich doch, dass die Makedonen ihm bis in Weltgegenden gefolgt wären, die sie nur aus Mythen kannten.

Und so Abhängig von der Vorarbeit seines Vaters hatte sich Alexander nun auch wieder nicht gemacht. Während der alte Parmenion gegen die Perser in Kleinasien an den Hellespont zurückgeschlagen wurde, hatte Alexander auf dem Balkan sein eigenes Heer bestehend aus seiner Altersgeneration militärisch geschult und für den Asienfeldzug vorbereitet. Auf dieses hatte er sich letztlich auch in Asien gestützt, während er die alten Offiziere (Antipatros, Antigonos, Kalas ect.) für Statthalteraufgaben abgestellt hatte. Am Ende war sogar ein Parmenion entbehrlich.

robrich schrieb:
Die einzigen ernst zunehmenden Truppen waren Kavallerie und ihre griechischen Söldner. Ihre Kavallerie hatte ja gegen die griechische Phalanx noch nie eine Chance und ihre zahlenmässig weit unterlegenen griechischen Söldner wurden durch ihre persischen Befehlshaber miserabelst geführt bezw. eingesetzt. Zusätzlich ist auch noch der beste persische Kommandeur, der Grieche Memnon, früh verstorben.

Bei Gaugamela hatte der rechte Flügel der Perser unter Mazaios die makedonische Phalanx durchbrochen, was unter normalen Umständen einem Todesstoß gleich kam. Das die Perser diesen Durchbruch allerdings nicht dazu verwendet hatten lag ja wohl kaum an Alexander. Während dieser nach seinem Durchbruch an der persischen Linken folgerichtig das persische Zentrum unter Dareios attakierte, hatten die Perser stattdessen das Trosslager der Makedonen anstatt Parmenion und den Rücken der Phalanx angegriffen.

Zu jedem militärischen Erfolg gehören auch die Unzulänglichkeiten des Gegners.

robrich schrieb:
Sie haben sogar den genialen Strategen Parmenion, der den Invasionsplan schon unter Phillip ausgearbeitet und dem Alexander seinen Thron verdankt, im nach hinein als unfähig hingestellt, allein um den späteren niederträchtigen Mord an ihm im zu rechtfertigen.

Das Parmenion über das anatolische Hochland geschweige den über die kilikischen Tore hinausgedacht hatte wage ich zu bezweifeln, gerade was sein Verhalten nach ab dieser Phase des Feldzugs angeht.

Seine Ausschaltung wurde nicht wegen seiner angeblichen Inkompetenz gerechtfertigt, sondern weil er bei der Hinrichtung seines Sohnes 330 v. Chr. in Ekbatana in der besseren strategischen Position für einen Schlagabtausch mit Alexander stand, der wiederum mit seinem verkleinerten Heer abgeschnitten von den Versorgungswegen aus Europa im Ostiran stand.
 
Mancher Historiker meinen, Alexander der Grosse wird maßlos überschätzt. Warum?

Jede griechischen Armee war in der damaligen Zeit jeder persischen Armee überlehen, selbst wenn sie quasi führerlos war. Die persische Armee hatte speziell gegen die mazedonische Armee nicht den Hauch einer Chance, egal von wem geführt. Das erkannte frühzeitig auch der beste und fähigste Mann von Dareios III, der Grieche Memnon, der dem von Beginn an Grosskönig geraten hat, keinerlei offene Feldschlacht gegen Alexander zu führen, da die Perser diese niemals gewinnen würden können und in den voran gegangen 100 Jahren noch nie gewonnen hatten. Und er hat ja schliesslich in Pellas gelebt und kannte deren Armee und Führung aus eigener Anschaung.


Zudem war die ohnehin unterlegene persische Armee auch noch miserabel geführt. Ihre besten, weil waffentechnisch ebenbürtigen, aber zahlenmässig unterlegenen Truppen waren die griechischen Södner, die aber unter dem dilletantischen persischen Ober-Kommando standen. Hätte Dareios auf seinen fähigsten Mann, den Griechen Memnon gehört, hätte er keine offene Feldschlacht geschlagen, die er ohne Griechen gar nicht gewinnen konnte. Hätte sich der Grosskönig hinter seinen Söldnern verschanzt,d wäre Alexander nicht zwei mal der Durchbruch gegen ihn gelungen und hätte er wenigstens am Ende auf seinen griechischen Sölnerführer Proton vertraut, wäre er nicht so geendet.


Alexander war ein mutiger und fähiger Heerführer, aber ihm genüber stand weder eine ebenbürtige Armee, geschweige denn ein fähiger Befehlshaber.
 
@ Joinville

1.) In welcher entscheidenden Schlacht gegen GRIECHEN standen persischen Heere unter dem OBER-kommando eines Griechen ? ( ausser in der SEE-schlacht bei Knidos, wo zudem reichlich Athener auf Seiten der Perser kämpften)
2.) Parmenion wurde in Kleinasien nicht durch Perser, sondern durch griechische Södner in persischen Diensten unter dem Kommando des Griechen Memnon zurück geschlagen.
3.)Der Mord an Parmenion auf ausdrücklichen persönlichen Befehl von Alexander wurde von Alexander mit dem Vorwurf Beteiligung an einer Verschwörung seines Sohnes, aber nicht nicht mit Inkompetenz begründet. Unstreitig. Ich habe mich insoweit mißverständlich ausgedrückt. NACH seinem Tod wurden aber seine Leistungen herunter gespierlt und er als militärich inkompetent und politisch engstirnig dargestellt. Allein mit dem Ziel, Alexander besser und grösser dar zu stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jede griechischen Armee war in der damaligen Zeit jeder persischen Armee überlehen, selbst wenn sie quasi führerlos war.
Da muss ich gerade an Xenophon und den Marsch der Zehntausend denken.

Die persische Armee hatte speziell gegen die mazedonische Armee nicht den Hauch einer Chance, egal von wem geführt. Das erkannte frühzeitig auch der beste und fähigste Mann von Dareios III, der Grieche Memnon, der dem von Beginn an Grosskönig geraten hat, keinerlei offene Feldschlacht gegen Alexander zu führen, da die Perser diese niemals gewinnen würden können und in den voran gegangen 100 Jahren noch nie gewonnen hatten. Und er hat ja schliesslich in Pellas gelebt und kannte deren Armee und Führung aus eigener Anschaung.
Hier sind zwei Dinge vorzuschalten: a) Quellenkritik und b) ggf. das Interesse des Memnon.
Zur Quellenkritik: Aus welcher Quelle ist der Rat des Memnon überliefert? Etwa aus einer promakedonischen, möglicherweise mit panegyrischen Absichten bzgl. Alexander?
Interesse des Memnon: Gesetzt dem Fall der Rat des Memnon ist historisch, welches Interesse könnt er gehabt haben, die offene Feldschlacht zu vermeiden? Er, als Grieche, im Dienste der Perser, der in Pella Aufnahme gefunden hatte, als er ins Exil musste?

Alexander war ein mutiger und fähiger Heerführer, aber ihm genüber stand weder eine ebenbürtige Armee, geschweige denn ein fähiger Befehlshaber.
Trotzdem gelang es Alexander seine Armee zehn Jahre durch das persische Reich zu führen und Schlachten gegen zumindest zahlenmäßig überlegene Gegner zu führen. Denn auch das ist eine Leistung, das Charisma und Chuzpe verrät. Chuzpe, weil man als Heerführer trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit angriff, Charisma, weil die Hopliten sich darauf einließen.
 
Die Bewertung Alexanders des Großen war schon in der Antike zwiespältig. Dass er die Bevölkerung Thebens in die Sklaverei verkaufen ließ und in Theben nur das Geburtshaus Pindars verschonte, wurde in ganz Griechenland als ein Akt der Barbarei gesehen. Vielen Stoikern galt Alexander als maßlos, grausam und verantwortungslos. Marc Aurel lässt sich in seinen Selbstbetrachtungen über die Vergänglichkeit des Ruhmes aus und erwähnt dabei auch Alexander. Die Imitation Alexanders des Großen durch Pompeius oder Drusus den Älteren stieß in Rom durchaus nicht nur auf Bewunderung, sondern auch auf Skepsis, zumal Königsherrschaft und die Proskynese, das orientalische Hofzeremoniell, das Alexander auch von seinen Makedonen verlangte, als Inbegriff der Tyrannis galt. Caesar wurde ermordet, weil ihm die Verschwörer zutrauten, das Imperium Romanum in eine hellenistische Monarchie verwandeln zu wollen.
Einer seiner Nachfolger, der seinen Namen trug, aber mit dem Spitznamen Caligula in die Geschichte einging, stolzierte im Brustpanzer Alexanders umher.

Die militärischen Leistungen Alexanders wurden freilich in der Antike anerkannt, und Alexander diente Hannibal und Caesar als Beispiel. Livius und andere römer stellten sich die Frage, wie der Makedone im kampf gegen die Römer abgeschnitten hätte, wobei sie zu der (durchaus plausiblen) feststellung kamen, dass Rom ein anderes Kaliber war, als das Reich der Archaimeniden.

Alexander profitierte wie später Hannibal und Friedrich II. von Preußen, davon, dass ihm sein Vater eine gut ausgebildete Armee und ein kompetentes und hoch motiviertes Offizierskorps hinterlassen hatte. Alexander gelang es aber, sich innerhalb dieser Armee Respekt, Ansehen und Autorität zu verschaffen, weil er taktisches und strategisches Geschick mit hohem persönlichen Einsatz verband. Der Sieg Phipps bei Chaironeia war vor allem dem Einsatz der Hetairoi-Kavallerie unter dem 18 jährigen Alexander zu verdanken. Gegner waren bei dieser Schlacht u.a. eine der besten Spezialeinheiten die Heilige Schar von Theben. Alexander gehörte zu den Truppenführern, die von vorne führten, und mehrfach wurde er verwundet.
Er ging hohe Risiken ein, doch der Erfolg gab ihm recht. Alexander setzte eigene Ideen häufig gegen den Rat der älteren Generale durch. Bei Gaugamela hatte Parmenion zur Vorsicht und zu einem Angriff bei nacht geraten, was Alexander brüsk ablehnte. Im Übrigen ist es durchaus zweifelhaft, ob eine makedonische Armee unter dem Befehl eines anderen Kommandeurs so weit gekommen wäre.
 
Interesse des Memnon: Gesetzt dem Fall der Rat des Memnon ist historisch, welches Interesse könnt er gehabt haben, die offene Feldschlacht zu vermeiden? Trotzdem gelang es Alexander seine Armee zehn Jahre durch das persische Reich zu führen und Schlachten gegen zumindest zahlenmäßig überlegene Gegner zu führen. Denn auch das ist eine Leistung, das Charisma und Chuzpe verrät. Chuzpe, weil man als Heerführer trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit angriff, Charisma, weil die Hopliten sich darauf einließen.
1.) Interesse des Memnon, die offene Feldschlacht zu vermeiden, war seine Überzeugung, OHNE mindestens anzahlmässig gleich starke GRIECHISCHE Söldner zu haben, keine Chance zum Sieg zu haben. Er war ja in Pellas als Exilant.
2.) Charisma, Chupze und fortune sind eine grosse Leistung. Stimmt. Er hat Schlachen gegen allein ZAHLENmäßig überlegene Gegner gewonnen. Ja und ? Alexander führte sein Heer trotz zahlemässiger Unterlegenheit quer duch Persien. Stimmt auch. Hat Xenophon aber auch geschafft. Mit einem Viertel der Truppen und der war nicht mal ein gelernter Militärstratege.
 
Xenophon war vielmehr auf der Flucht. Und warum versuchst du mit einem "ja und?" die Siege über zahlenmäßig überlegene Armeen zu bagatellisieren? Wo du doch sogar zugibst, dass Alexander offenbar Charisma und Chuzpe hatte? Wie Scorpio richtig schreibt: nicht jeder Feldherr hätte mit derselben Armee dasselbe auch geschafft. Es liegt klar in der Person Alexanders und auch Dareios', dass Alexander seine Erfolge hatte. Und dabei wird auch strategisches Geschick, sei es dass Alexanders oder Parmenions gewesen sein. Denn hätte das persische Heer seine zahlenmäßige Überlegenheit richtig eingesetzt und die makedonische Phalanx von hinten aufgerollt, wäre es um diese geschehen gewesen.
 
Zurück
Oben