Qualität der Waffensysteme

DDie Gefechtsreichweite liegt bei KE-Munition - je nach Typ - zwischen 2,5 und 4 Kilometern. Beim Einsatz von rohrverschießbaren Lenkflugkörpern aus israelischer Produktion liegt sie oberhalb von 6 Kilometern, wobei dieses Zeug dann auch gegen Flugziele einsetzbar ist. Dass man mit der 125-mm-Kanone des T90 Wuchtgeschosse mit nenneswerter Wirkung über 10 Kilometer verschießen kann, halte ich für ausgeschlossen. Natürlich fliegen die Geschosse sehr viel weiter. Der Sicherheitsbereich für den Leo liegt bei 90 Kilometern. Allerdings durchschlägt das Projektil dann sicher keine moderne Panzerung mehr.

Man muss bedenken, dass schon beim Abschuss der Rheinmetall-Kanone gewaltige Energie frei wird. Die Mündungsenergie ist etwa genauso hoch wie die Bewegungsenergie einer 50 Tonnen schweren Lokomotive bei Tempo 80. In Deutschland wurde kurzzeitig an der Entwicklung einer 140-mm-Kanone gearbeitet. Man hat das Projekt aufgegeben, weil so eine Waffe nur in sehr schweren Panzern überhaupt einsetzbar wäre.

Laut Wikipedia kann die Kanone zwischen -9 und +20 Grad geneigt werden. Für die Panzerbekämpfung sind aber nur eine sehr geringe Erhöhungen nötig. Ein Wuchtgeschoss verlässt das Rohr mit mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit und schlägt nach spätestens 3 Sekunden im Ziel ein. Außerdem sind die Projektile flügelstabilisiert. Die Flugbahn ist nur sehr gering gekrümmt. Mit Artillerie ist das nur schwer vergleichbar, da die ganz anders funktioniert. Für den Leo gibt es Explosivmunition, die aus der Panzerkanone so eine Art Hilfsartillerie macht. Viel geringere Mündungsgeschwindigkeit. Reichweite: 5 Kilometer.

Das macht dann so geschildert natürlich Sinn. Eine Panzerkanone ist also nicht gleich zu setzen mit normaler Artillerie.
Erfordert werden so hohe Mündungsgeschwindigkeiten, um eine relativ gerade Flugbahn zu erreichen, was natürlich auch nur bis zu einer gewissen Reichweite funktioniert.

Alles klar, danke Maelonn. Eine fachgerechte Erklärung ist alle mal besser, als dieses Fakten in dem Raum gewerfe ... ;)

Ich bin halt von Marinegeschützen geprägt, da spielt die Reichweite ein wesentliche Rolle.
 
...Vor einiger Zeit habe ich mal einen Bericht im Internet gesehen, indem wird behauptet, daß der T 90 dem Leo 2 deutlich überlegen sein soll. Die haben ein Gefecht simuliert indem sie 10 Leo ll gegen 10 T 90 antreten ließen und die sollen angeblich alle 10 Leos abgeschossen haben. Der große vorteil des Tder Leo nur 5 km. Auf der anderen Seite kann man natürlich überlegen, wo man in Deutscvhland 10 km geradeaus ohne auf ein Hindernis zustoßen schießen kann?
90 soll darin liegen, daß er 10 km weit schießen kann...Die USA behaupten natürlich, daß ihr Abrams der beste Panzer ist.

Das halte ich für Wunschdenken bzw. Werbung.

Dass zwischen den Spitzenpanzern Abrams, Merkava IV*, Challenger, Leo II und Leclerc nur relativ geringe Unterschiede bestehen und es im Zweifelfall auf Ausbildung und Taktik und Einbindung ankommt, davon bin ich überzeugt.

Der T-90 hängt jedoch ungefähr eine halbe Generation zurück. Die Russen versuchen zwar intensiv technologisch wieder aufzuholen und haben es in bestimmten Bereichen vielleicht auch geschaft, ich bezweifle jedoch, dass sie es gerade in dem so komplexen Bereich der modernen Panzer schon erreicht haben. Nicht weil sie technisch nicht fähig wären, sondern weil die Entwicklungen in diesen Bereich enorm teuer sind und in diesem Bereich in den letzten Jahrzenten in Russland nicht so viel investiert wurde wie im Westen.

Dieses Themenbereich wird in Russland jedoch sehr nationalistisch und wenig objketiv betrachtet. Weil das altehrwürdige Kalashnikow nun als nicht mehr modernisierbar betrachtet wird und gegen eine modernere ausländische Entwicklung ersetzt werden soll, hat es dort eine riesige und sehr emotional geführte Debatte gegeben.

(In Hinsicht auf den Merkava muss ich meine vorherige Aussage relativieren. Mein Informationsstand belief sich auf den Merkava III der z.B. noch keine Verbundpanzerung besaß. Über die neueste Version war ich noch nicht so auf dem Laufenden).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den "3 Tagen im Matsch" hört man immer wieder ... kann aber auch eine Legende sein. Fest steht allerdings, dass die Waffen, mit denen ich bei der Bundeswehr in Berührung kam, in jämmerlichem Zustand waren.

Ich gehe davon aus, das dies eine Legende bzw. Propaganda ist.
Jede Seite hat so was um die entsprechenden "Fußtruppen" zu motivieren.
Uns wurde auch viel erzählt - vorgeführt hat es uns keiner. Ausprobiert...? Welcher Soldat im Grundwehrdiest (egal welcher Armee, egal welcher Zeit) war so blöd sein Gewehr absichtlich dreckig zu machen? Das Waffenputzen war auch so schon nervig.
Im Gegenteil, so weit es möglich war wurden Patronen (Platzpatronen) im Gelände verbuddelt damit die Knarre nicht so dreckig wurde.

Zu den Vergleichen von gleichartigen Waffen (-systemen):
Irgendwie ist das doch nur am PC bzw. auf dem Schießplatz möglich.
Und an beiden Systemen dürfen dann nur Klone mit dem gleichen Wissensstand sitzen.
Der Faktor Mensch versaut doch sonst die bestmöglichen Ergebnisse.
 
...
Weiß man was eine MIG 21 gekostet hat?
....

Die Kostenfrage wird man kaum mit der Dollarskala messen können. ;)

..sondern es wird hier wohl so sein, dass man sich fragen muss wie der Aufwand im Vergleich zur entsprechenden wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit insgesamt war.

hatl
 
Erfordert werden so hohe Mündungsgeschwindigkeiten, um eine relativ gerade Flugbahn zu erreichen, was natürlich auch nur bis zu einer gewissen Reichweite funktioniert.
Nicht ganz. Die flache Flugbahn ist eher ein Nebeneffekt. Die hohen Mündungsgeschwindigkeiten sind nötig, damit das Geschoss bei der Ankunft am Ziel noch genug kinetische Energie (dafür steht übrigens die Abkürzung KE bei der sogenannten KE-Munition) hat, um die Panzerung zu durchschlagen. Diese panzerbrechende Munition enthält keinen Sprengstoff. Bei den Geschossen handelt es sich "nur" um schwergewichtige, massive Bolzen aus hochdichtem Metall. Wolfram eignet sich gut. Um für mehr Gewicht und damit mehr Impuls zu sorgen, statten manche Länder insbesondere Geschosse kleinerer Kaliber gern mit Kernen aus abgereichertem Uran aus.

MfG
 
Diese panzerbrechende Munition enthält keinen Sprengstoff. Bei den Geschossen handelt es sich "nur" um schwergewichtige, massive Bolzen aus hochdichtem Metall. Wolfram eignet sich gut.

Dies Art von Geschossen sind mir bekannt. Diese werden mit der selben Wirkung auch bei der Marine genutzt. Und diese panzerbrechenden Granaten waren bei der Marine schon eingesetzt, da kannte noch keiner ein Landfahrzeug Namens Panzer. ;)

Allerdings ist bei der Marine ein wichtiger Schutz, sich gar nicht erst in die Geschützreichweite des Gegners zu bewegen, daher ist hier die Reichweite das NonPlusUltra. Wiederum werden hoeh Reichweiten auch durch entsprechende Abschußwinkel erzeugt und somit die Geschwindigkeit der Geschosse auch nach langen Wegen durch eine höher Fallgeschwindigkeit im zweiten Teil der Geschoßflugbahn ausgeglichen werden.

Somit denke ich doch, daß die hohe Geschwindigkeit letztlich nicht nur die kenitische Energie erhöhen soll, sondern eine geradlinige Flugbahn erzeugt und somit Zielgenauer bzw. Punktgenau geschossen werden kann.
 
Ich gehe davon aus, das dies eine Legende bzw. Propaganda ist.
Jede Seite hat so was um die entsprechenden "Fußtruppen" zu motivieren.
Uns wurde auch viel erzählt - vorgeführt hat es uns keiner. Ausprobiert...? Welcher Soldat im Grundwehrdiest (egal welcher Armee, egal welcher Zeit) war so blöd sein Gewehr absichtlich dreckig zu machen? Das Waffenputzen war auch so schon nervig.
Im Gegenteil, so weit es möglich war wurden Patronen (Platzpatronen) im Gelände verbuddelt damit die Knarre nicht so dreckig wurde.

Zu den Vergleichen von gleichartigen Waffen (-systemen):
Irgendwie ist das doch nur am PC bzw. auf dem Schießplatz möglich.
Und an beiden Systemen dürfen dann nur Klone mit dem gleichen Wissensstand sitzen.
Der Faktor Mensch versaut doch sonst die bestmöglichen Ergebnisse.

Das AK 47 war eine ausgezeichnete Waffe, vielleicht sogar die beste seiner Art...1947 und noch einige Zeit danach. Seine Zeitgenossen waren eher das Garand M1 bzw. das M14 (M14 (Gewehr) ? Wikipedia), das belgische SAFN 49 (FN Model 1949 - Wikipedia, the free encyclopedia) oder das französische MAS 49 (MAS-49 rifle - Wikipedia, the free encyclopedia). Gegenüber diesen war es in vieler Hinsicht überlegen, auch wenn diese auf Grund von Munition und Bauart präziser waren und größere Reichweite hatten (und heute deshalb noch als Scharfschützenwaffen genutzt werden).

fast zeitgleich aber mit etwas Verzögerung in der Verbreitung kamen dann das belgische FAL (FN FAL - Wikipedia, the free encyclopedia) und das spanische CETME auf, dessen Patent von HK "zurückgekauft " wurde und aus dem das G3 wurde.

Diese waren schon vergleichbarer, hatten gegenüber dem Kalashnikov vor und Nachteile. Die Durchschlagkraft und die Reichweite des 7,62 x 51 Nato ist größer als die des sowjetischen 7,62 x 39 , die Gewehre die es verschiessen sind im Feuerstoß aber nicht zu kontrollieren, sind schwerer und unhandlicher. Das FAL ist definit auch unzuverlässiger und weniger Robust als das AK. Das G3 geniesst in dieser Hinsicht jedoch einen relativ guten Ruf.

(Als Kuriosum: Ich hörte mal, dass das G3 in Afrika eine beliebte Waffe sei, da es hörbar lauter als die Anderen sei. Das wäre psychologisch ein großer Vorteil).

Das M16 (M16 rifle - Wikipedia, the free encyclopedia) gehört dann nun zur nächsten Generation der Infanteriewaffen, mit Hochgeschwindigkeitsmunition mit kleineren Kaliber. Es ist leichter, man kann bei gleichen Gewicht mehr Munition mitführen, es hat trotzdem eine relativ gute Reichweite und Durchschlagskraft (mit den neueren Munitionstypen). Die ersten Versionen die in Vietnam zum Einsatz kamen waren jedoch sehr anfällig für Ladehemmungen durch Verdreckung sowohl der kammer wie des Gaspistons. Aus diesem Grund hatte es bald einen sehr schlechten Ruf und amerikanische Soldaten hatten deshalb angeblich immer eine Zahnbürste für ihr Gewehr dabei. Es soll auch relativ leicht zu Bruch gegangen sein. Mit dem Kolben sollte man bei frühen Modellen zumindest nicht zuschlagen.

Diese Probleme wurden jedoch größtenteils behoben, aktuell ist die verkürzte Version A4 im Dienst.

Nach diesem kamen zahlreiche andere Waffen in diesem Kaliber hervor, (mein persönlicher Favorit das Steyr Aug, wobei ich nach wie vor eher auf Schiessprügel aus Nußbaumholz und Stahl stehe als auf Plastik). Das britische SA 80 war Schrott, (es kostete mehr, dessen Kinderkrankheiten auszumerzen als die Entwicklung selbst), das französische FAMAS (FAMAS - Wikipedia, the free encyclopedia) auch, die Franzosen mussten viele Einheiten übergangsmäßig mit SIG 540 ausstatten, die Truppe wollte danach nicht mehr umsteigen.

SIG 540 und Beretta sollen sehr gut sein. Der Verkaufsrenner ist jedoch heute das G36.

Dass das AK 47 verbesserbar war, bezeugt die Tatsache dass es qualitativ höherwertige Kopien gab, wie das israelische Galil oder das finnische Valmet.

Es hat auch Fortschreibungen gegeben wie das AK 74 nun auch in kleinem Kaliber 5,45 x 39.
 
also die Explosivgeschosse der Leo kanonen fliegen schon weiter als 5km, nur direkt schießen über 5 km ist damit sehr schlecht möglich. Das geht ja dann auch gegen ungepanzerte Ziele, da bringt eben auch eine größere Reichweite wenig.
Wärmesensoren und der ganze Schnickschnack sind eben sinnlos, wenn man ne Mauer weg haben möchte oder nen LKW, der da schon ne ganze weile steht. Und die Wuchtgeschosse ingen da durch ohne Schaden anzurichten
 
Ich habe eine ältere französische Publikation in der dies berichtet wird und in Wikipedia wird es auch behauptet. Ob es stimmt weiss ich nicht und gebe die da vollkommen Recht, dass im Nebel der Propaganda und Mystifizierung kaum zuverlässige Informationen zu bekommen sind.
Ich hab' so viele versch. Publikationen über 1982 gelesen, aber alle leiten den 'Merkava vs T-72' duel vom 12. Juni 1982 eigentlich von der gleichen Quelle. Und als ich die Sachlage überprüft habe, stellte sich heraus dass der besagte Kampf eigentlich von einer Fallschirmjäger Einheit der IDF (die auf M151 Mut Jeeps mit TOW-ATGMs unterwegs war) und syrischen T-72 der 3. Division ausgetragen wurde.

Die besagte isr. Einheit war als erste bis zur Strasse Beirut-Damascus vorgedrungen, bekam dann aber das Befehl zu stoppen. Am nächsten Morgen kamen dann die T-72 die Strasse hinunter (aus östlicher Richtung, bzw. aus Syrien) und drehten genau auf die isr. Stellung zu, und wurden dann mittels TOWs bekämpft. Da gibt's sehr gute Beschreibungen und Fotos von beteiligten IDF Veteranen, siehe Anhang für ein Paar Beispiele.

Noch dazu ereignete sich dieses Gefecht in einem Gebiet in Zentrallebanon wo es weit und breit keine Merkavas gab: diese wurden damals von 'nur' zwei Brigaden eingesetzt, der 7. und der 211., die beide in der Küstenregion unterwegs waren.

Also, die Story '1982 haben Merkavas der 7. Brigade 8-11 T-72 abgeschossen', dürfte eine 'Urbanlegende' sein.

Ein interessante Periode diesbezüglich ist auch relativ früh im Vietnam-Krieg, als die Nordvietnamesische Luftwaffe noch einen erstaunlich zähen Kampf lieferte, überwiegend mit Mig 17 und 19. In der Luft erzielten sie eine ganze Reihe von Luftsiegen waren aber vor allem am Boden gefährdet, weshalb sie sofort nach der Landung per Lasthubschrauber (!) in gut getarnte Bunker weiter entfernt vom Flugfeld verbracht wurden. Die US-Amerikaner entgegneten diesem in dem sie ihre Luftstreitkräfte vor Ort enorm verstärkten und neue Trainingsprogramme für die Piloten einführten.
Wenn ich hier etwas korrigieren darf: gerade im Gegenteil. Kann mich an den genauen Datum zwar nicht erinnern, bis irgendwann in 1967 waren aber alle Angriffe auf nord-vietnamesische Basen ausdrücklich verboten. Erst als die Verluste der F-105 empfindlich wurden, gab's eine Genehmigung.

MiG-19, bzw. der chinesische Nachbau J-6 (bzw. 'F-6' für Export) kam erst 1969-1970 zum Einsatz. Zum Einsatz der Mil Mi-6 Hubschrauber zum verlegen der MiGs kam's auch erst später (vor allem in 1972).

Inder oder Pakistanis? Der von mir oben erwähnte Saiful Azam war auch als Ausbilder im Irak, und es würde mich wundern, dass diese sowohl mit den Indern wie mit den Pakistanis kooperiert hätten.
Indischer. Ausschließlich indischer. Indische und irakische Luftwaffen hatten Kooperationsabkommen schon seit 1959 oder so (siehe Arab MiGs, Volume 1; das Buch beinhaltet ausführliche Zitate aus mehreren Interviews mit verschiedenen indischen Piloten die im Irak anfang der 1960er Jahre gearbeitet haben). Indische Ausbilder waren auch in Ägypten tätig, teils vor 1967, als mehrere von ihnen als Testpiloten beim Messerschmitt-Helwan HA-300 Düsenjäger-Projekt arbeiteten, vor allem aber im Zeitraum 1967-1970, als sie mit Ausbildung neuer Piloten beschäftigt waren.

Alle Stories über die Ausbildung der Iraker mit Hilfe pakistanischer Berater sind ebenfalls eine Ente (egal ob 1991 auch ein US General irgendwelchen Unsinn in dieser Richtung plapperte).

Mit der Story über Saif-ul-Azam habe ich mich in den letzten Jahren ausführlich beschäftigt - auch deshalb weil sie ein wichtiger Bestandteil in zwei Kapiteln von Arab MiGs, Volume 3: The June 1967 War ist/war. Da habe ich gar einen 'e-mail interview' mit ihm gemacht.

Azam war zuvor am Indien-Pakistan Krieg von 1965 beteiligt (damals flog er F-86 Sabres der PAF), und ab 1966 diente er als Berater bei der No. 1 Squadron Royal Jordanian Air Force, die mit Hawker Hunter ausgestattet war (Hunter war für Pakistanis interessant weil der Muster auch von der indischen Luftwaffe eingesetzt wurde). Pakistanische Regierung erlaubte offiziell dass er sich am Kampfgeschehen gegen Israel beteiligt und am 6. Juni 1967 flog er also einen Kampfeinsatz über Jordan (2 Abschußmeldungen, möglicherweise eine bestätigt; allerdings, sein jordanischer Flügelmann machte ebenfalls eine überzeugende Abschußmeldung; Israelis bestätigten einen Verlust). Nachdem so gut wie alle Hunters am Boden vernichtet wurden, schickte König Hussein seine Piloten in den Irak, der bis dahin so gut wie keine Verluste hatte, und über etwa 50 Hunters verfügte.

Es war erst auf diesem Weg dass Azam in den Irak gelangte, und am 8. Juni 1967 in einen weiteren Luftkampf (über dem H-3 Stützpunkt) verwickelt wurde, wobei er zwei weitere Abschußmeldungen machte (sein gleicher Jordanischer Flügelmann machte zwei weitere, und ein Iraker noch zwei; Israelis bestätigten offiziell einen Verlust von drei Maschinen; inoffiziell gar vier).

Nach dem Krieg kehrte er zurück nach Jordan, wo er noch bis 1969 diente. Bis 1971-1972 diente er wieder bei der PAF. Als ein gebürtiger Bengali, wechselte er anschließend zur Luftwaffe von Bangladesch.

Übrigens, dieser Teil der Story (jordanische und irakische Luftwaffen im Einsatz gegen Israel 1967, und somit auch Saif-ul-Azam's Geschichte) war vor 6-7 Jahren auch in der Fliegerrevue Extra Ausgabe Nr. 17 zu lesen.
 

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Schwedenmann hatte in einem Beitrag zu Beginn berichtet, dass die USAF mit sowjetischen Maschinen trainierte die von Überläufern (Syrien, VRC) gekauft oder aus Ländern wie Ägypten beschafft wurden.
Um hier etwas zu präzisieren: US Air Force beschaffte zuerst einige MiG-21F-13 aus Indonesien, dann eine ex-irakische MiG-21F-13 und zwei ex-Syrische MiG-17F aus Israel, wie auch ein Paar MiG-17 aus Cambodia.

Die irakische MiG-21F-13 wurde von einem Piloten nach Israel im August 1966 geflogen, nachdem er 'zum Überlaufen' durch Bedrohungen um seine und die Sicherheit seiner Familie gezwungen wurde (und auch davon 'überzeugt' werden konnte, dass es die Israelis ernst meinten, denn zuvor haben sie schon drei seiner Kollegen gekillt, nachdem sich diese geweigert haben zu überlaufen).

Zwei syrische MiG-17F landeten 1968 in Israel, angeblich durch einen 'Navigationsfehler': lt. Aussage ihrer Piloten, wurden sie eigentlich durch einen Arabisch-sprechenden israelischen 'Flugkontroller' zur Landung auf falschem Flugplatz gebracht.

Später, bzw. nach Camp David Frieden von 1979, stießen dazu noch MiG-21MF, MiG-21UM, MiG-23MS, MiG-23BN und MiG-23UB aus Ägypten, und in den 1980er Jahren noch mehrere F-7 (chinesicher Nachbau der MiG-21F-13) aus China.

Bei diesen Programmen wurden auch ausländische Piloten trainiert. So z.B. Saiful Azam, ein Pilot der Pakistanischen Luftwaffe, der bei einem Trainingsprogramm der US-Air Force in Arizona teilnahm.
Azam nahm an keiner derartigen Ausbildung teil, da er in den USA 'lediglich' an der F-86 Sabre ausgebildet wurde, und zwar noch 1963, als es solche Programme noch gar nicht gab ('Top Gun' wurde erst 1969 etabliert).

Jedoch, die Bedeutung der Ausbildung fremder Piloten in den USA war schon sehr hoch, da diese 'vollständig' war; d.h. die Piloten wurden auch in Luftkamftaktik ausgebildet, und nahmen auch an Gefechtsübungen mit scharfen Waffen teil.

Zum Vergleich: die Masse der in der UdSSR ausgebildeten fremden Piloten bekamen lediglich die Umschulung auf bestimmte Flugzeugtypen, bzw. lernten diese zu starten und zu landen. Und das war's. Keine Gefechtsübungen, kein Übungsschießen. Lediglich wenige, und dann schon höhere fremde Offiziere bekammen auch eine spezialisierte Luftkampfschulung. Diese war allerdings meistens vollkommen sinnlos, da sich die Sowjets vor allem für einen Nuklearkrieg gegen die NATO, bzw. eine Abwehr vor US und NATO-Bombern vorbereiteten.

Einer der wenigen klaren Beispiele des daraus (aus diesem Unterschied in der Qualität der Ausbildung fremder Piloten in den USA und UdSSR) resultierenden Qualitätsunterschieds kann man an Hand des Ogaden Krieges (Äthiopien-Somalien) von 1977-1978 sehen: da haben die in den USA ausgebildeten äthiopischen F-5-Piloten der zahlenmäßig deutlich überlegenen somalischen Luftwaffe (die mit MiG-17 und MiG-21 ausgestattet war) mehrere vernichtende, und kriegsentscheidende, Niederlagen zugefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Azam nahm an keiner derartigen Ausbildung teil, da er in den USA 'lediglich' an der F-86 Sabre ausgebildet wurde, und zwar noch 1963, als es solche Programme noch gar nicht gab ('Top Gun' wurde erst 1969 etabliert).
....

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Mit eine "solchen Programm" meinte ich nicht "Top Gun" (dass auch nicht in Arizona stattfindet) sondern allgemein spezielle Luftkampfausbildungen, in diesem Falle der USAF.

P.S: Wo haben eigentlich die Kubaner fliegen gelernt? Die haben sich an dem von dir erwähnten Konflikt in Ostafrika beteiligt (so wie wenn ich mich nicht falsch erinnere auch einige ostdeutsche Piloten) so wie in Angola gegen die SAAF.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die "Härtung" von elektronischen Geräten gegen diesen Impuls ist aufwendig und wird heute, auch angesichts des Einsatzes von ziviler IT-Komponenten vermutlich nicht mehr vorgenommen.
Da lobe ich mir den Glühkopfmotor. Der kommt ohne Elektrik aus. Zum Vorwärmen genügt eine handelsübliche Kerze. Wurde u.a. bei Lanz Bulldog verwendet.

Von den psychischen Belastungen, die eine Truppe auszuhalten hätte, nach einem "taktischen" Atomkrieg, ganz zu schweigen. Spätestens an dem Punkt wäre es m.E. zu offener Befehlsverweigerung gekommen.
Sehe ich genauso. Deswegen ist ein Atomkrieg völliger Unsinn. Kaum jemand hätte in dieser Welt noch leben wollen. Allerdings, ein gewisser Promillesatz an Freaks bestimmt. Der Mensch wäre, ähnlich wie die Kakerlake, nicht gänzlich eingegangen. Dafür ist er zu flexibel. Vielleicht ein neuer Flaschenhals.
 
P.S: Wo haben eigentlich die Kubaner fliegen gelernt? Die haben sich an dem von dir erwähnten Konflikt in Ostafrika beteiligt (so wie wenn ich mich nicht falsch erinnere auch einige ostdeutsche Piloten) so wie in Angola gegen die SAAF.

Das spült eine Erinnerung in mir hoch. 1981, Tagesschausendung im ARD. In der DDR war das Westfernseher. Ich sah in einem Beitrag dieser Tagesschau zum Golfkrieg zwischen dem Iran und Irak einen Konvoi ausgebrannter W50 http://de.wikipedia.org/wiki/W50. Da dachte ich, und ich weiß es wie heute, "O nee, ich warte hier 13 Jahre auf ein Auto und die zerschießen diese scheiß Dinger in der Wüste."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte solche Planspiele ebenfalls für unsinnig.

...
Dass sowjetische Waffen unter Zugrundelegung idealtypisch-betriebswirtschaftlicher Kriterien preisgünstiger hergestellt werden konnten, besagt ebenfalls gar nichts. Ein hochmodernes und "teures" westliches Waffensystem war in der hochindustrialisierten westlichen Wirtschaft vergleichsweise viel billiger herzustellen als ein "preisgünstiges" Waffensystem in der sowjetischen Planwirtschaft mit all ihren Problemen. ....

MfG

Ich denke das ist Fakt.

Und man kann kaum übersehen, dass jene die im Westen (und sicher auch im Osten) zur fraglichen Zeit, Expertisen zur militärischen Stärke des Ostblocks vefassten, großteils nicht interessensfrei waren.

Es kann auch nicht übersehen werden, dass sowohl technologische Fähigkeit, als ebenso wirtschaftliche Produktivität, eine stetig größere Distanz zwischen den Systemen aufwiesen.

Wenn also der, in diesen Aspekten weit überlegene Westen, auch nur vergleichbare Waffensysteme, oder gar schlechtere, gehabt hätte,
dann müsste man annehmen, dass er auf eine vorhandene Bedrohung nur nachlässig reagierte oder eine solche als nicht vorhanden verstanden wurde.
(??)

Da kann man sich freilich fragen ob das eine oder andere Gewehr besser war,
oder ein spezieller Panzer besser treffen konnte als ein Gegenstück auf anderer Seite.
Ich kann auch nicht erkennen inwiefern derartige Details das Szenario erhellen.

hatl

P.S. Danke Maelonn.
 
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Wo haben eigentlich die Kubaner fliegen gelernt?
Interessanterweise gehörten Kubaner zu wenigen fremden Luftwaffen die nicht nur die Grundausbildung, sondern auch 'Fortgeschrittene' Ausbildung in UdSSR erhalten haben. Bis tief in die 1980er Jahre wurden ganze Staffeln ihrer Luftwaffe immer wieder zu diesem Zweck nach Sowjetunion verlegt. Manchmal waren es so viele, dass - auch wegen kubanischer Einsätze in Angola und Äthiopien - zeitweise gar sowjetische Einheiten die Verteidigung Kubas haben übernehmen müssen.

Die haben sich an dem von dir erwähnten Konflikt in Ostafrika beteiligt (so wie wenn ich mich nicht falsch erinnere auch einige ostdeutsche Piloten) so wie in Angola gegen die SAAF.
Zuerst waren sie in Jemen, bzw. Südjemen, und dieser Kontingent (etwa 10-11 Piloten mit ex-sowjetischen MiG-17F) wurde Ende 1977 nach Äthiopien verlegt. Dort flogen sie gleiche Maschinen, bzw. wurden teils auf MiG-21MF umgeschult, welche die Äthiopier ablehnten (Sowjets lieferten eine Staffel MiG-21MF an Äthiopien als Geschenk, Äthiopier insistierten aber an 'besseren' MiG-21bis die sie bestellt und bezahlt haben, während die Kubaner 'leichteren und wendigeren' MiG-21MF bevorzügten).

Unterdessen, Ende 1975, wurde ein weiterer kubanischer Kontingent nach Angola verlegt, wo sie angolanische MiGs flogen und bis 1981 praktisch die ganze Luftwaffe ausgemacht haben. Dieser Kontingent wurde nochmals in 1986 auf insgesammt sechs (grosse) Staffeln erweitert: zwei die MiG-23ML, eins mit MiG-21bis, je eins mit Mi-8 und Mi-25 Hubschraubern, und eine Transportstaffel. Bis 1989 bestand angolanische Luftwaffe immer noch bis zu 50% aus kubanischen Mannschaften.

Trotz entsprechender Berichterstattung (auch in Der Spiegel) zu jener Zeit, gab's nie ostdeutsche Piloten in Äthiopien. DDR lieferte LKWs, Handfeuerwaffen und half den Hafen von Asseb auszubauen. In ganz Afrika kamen ostdeutsche Piloten lediglich in Mozambique zum Einsatz: dort haben sie mosambikanische Piloten auf MiG-15UTI und MiG-17 ausgebildet (und diese Aufgaben mit mehr Erfolg als die Sowjets erfüllt), jedoch keine Kampfeinsätze geflogen. Dazu gibt's unterdessen schon gute Literatur mit sehr genauen Angaben, wie:

- Geheime Solidarität

- NVA Flugzeuge in Afrika; Einstmals streng geheim, Fliegerrevue 6/1992 (pp16-19)

- African MiGs, MiGs and Sukhois in Service in Sub-Saharan Africa, Volume 1 (Angola-Ivory Coast)

- African MiGs, MiGs and Sukhois in Service in Sub-Saharan Africa, Volume 2 (Madagascar-Zimbabwe)
 
Das AK 47 war eine ausgezeichnete Waffe, vielleicht sogar die beste seiner Art...1947 und noch einige Zeit danach.

Ohne Zweifel, sie kann auch von einem geschickten Dorfschmied in Afghanistan oder sonstwo auf der Welt repariert werden. So gesehen macht es auch Sinn, sie weltweit auch immer noch in Gebrauch ist.

Es ging mir nur um die "3-Tage im Schlamm gelegen und dann sofort damit geschossen Legende".

Zu der Aufzählung der in etwa zeitgleich entwickelten Waffen "eurer" Seite:
Unsere Propaganda stellte diese Vielfalt gleichartiger Waffensysteme auf Seiten der NATO gerne als riesiges logistisches Problem im Vergleich zum "einheitlich ausgerüsteten" WP dar.
 
naja, das mit der "uneinheitlichen Produktion" wäre ein Problem gewesen, denn die Produktionsstätten waren ja ziemlich in Nähe der deutsch/deutschen Grenze.
Also im V-Fall wäre der Nachschub aus laufender Produktion nicht möglich gewesen
 
...

Es ging mir nur um die "3-Tage im Schlamm gelegen und dann sofort damit geschossen Legende"....

In dem Schlamm der Reisfelder in Südostasien funktionerte sie auch, wenn die M16 der Amerikaner versagte. Zu großem Teil beruht darauf ihr Ruf.

Zu der Aufzählung der in etwa zeitgleich entwickelten Waffen "eurer" Seite:
Unsere Propaganda stellte diese Vielfalt gleichartiger Waffensysteme auf Seiten der NATO gerne als riesiges logistisches Problem im Vergleich zum "einheitlich ausgerüsteten" WP dar.

Nur bedingt, da man sich auf eine Vereinheitlichung der Munition geeinigt hatte. Und dieses betraf nicht nur die für Infanteriewaffen sondern auch der Artilleriemunition.

Das funktionierte im Yom -Kippur-Krieg als die USA per Luftbrücke Israel mit Munition und Gerät belieferte, es funktionierte im Falklandkrieg als die Briten auf US-Depots zurückgreifen durften. Und der Manager einer spanischen Munitionsfabrik erzählte mir während des 1. Golfkrieges, dass sie in der selben Woche je eine Schiffsladung 105 mm Munition an beide Seiten versendet hatten. Das wunderte mich damals denn ich nahm an, dass der Irak nur sowjetisches Material hätte.

Bei Granatwerfermunition hat man mir mal erzählt, dass die Munition der 120 und 81 mm sogar zwischen Ostblock und Nato austauschbar wäre, da Beide vom selben französischen Ur-Granatwerfer abstammen (Brandt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch 'ein Paar Endnoten':

...Wie ernsthaft solche Szenarien erwogen wurden, mag umstritten bleiben. Militärs machen ja grundsätzlich Pläne für alles, was sie sich irgendwie vorstellen können.
Einsatz von Nuklearwaffen war vor allem in den 1960er Jahren ein 'integraler' Teil so gut wie aller Pläne.

Dazu siehe auch:
- Poland's Atomic Adventure, by Wojciech Luczak, AirInternational July 1996 (Story über die Atombewaffnung Polens, und wie diese mittels Su-7 und Su-20 Jagdbomber eingesetzt wereden sollte, angefangen mit 3-5x57MT am Anfang um einen EMP-Schock zu verursachen, über Angriffe sowjetischer, polnisher und tschechoslovakischer Jabos mittles RU-57s auf alle wichtigen NATO Stützpunkte und Hauptquartiere...

...oder ein Buch über dem Einsatz von Atomwaffen in Tschechoslovakei im Zeitraum 1960-1989... (kann's gerade nicht finden, habe mir aber die 'Eckpunkte' aufgeschrieben), zBsp.:
- 1964 waren 131 der in Tschechoslovakien stationierten Atomwaffen 'nur' für den Einsatz auf der 'tschechoslovakischen Front' geplannt
- 1977: 285 (davon 162 mittels Raketen und 96 als 'Bomben' für Jabos)
- 1986: 344 (davon 248 mittels Raketen und 96 als Bomben)
- 1989: 546 (davon 120 mittels Raketen, 226 mittels Frogs und 104 mittels Artillerie, 96 als Bomben).

Als die Anzahl an verfügbaren Waffen gestigen ist, wurden die Pläne für die Angriffe immer weiter erweitert, von 'wichtigen Stützpunkten' gar auf Stützpunkte der Fliegerverteidigung, Divisions-HQs und dann weiter auf Brigade- und gar Battalion-HQs.

Bei Plänen von 1989 war ein Einsatz von nicht weniger als 328 Atomwaffen in der 1. Angriffswelle vorgesehen, 169 in der 2. Angriffswelle und 49 als 'Reserve' - dass alles 'nur' auf der tschechoslovakischen Front, und nicht nur gegen Ziele in Deutschland, sondern auch in Österreich (wo zBsp. alle Battalions-HQs bestimmter Einheiten im Grenzbereich mittels Atomwaffen getroffen werden sollten).

- http://secondworldwaroperationsrese...planning-for-war-in-central-europe-1948-1968/Blueprints for Battle: Planning for War in Central Europe, 1948-1968.

Spezifisch (bin noch beim lesen und daher kam noch nicht so weit):
Matthias Uhl describes the operational plans for such a surprise strategic offensive excellently in his chapter on the evolution of Warsaw Pact military strategy. Utilising newly released sources from Russian archives, Uhl argues that Soviet and Warsaw Pact strategy adopted an increasingly nuclear theme during the 1960s and that its doctrine and strategic principles centred on smashing NATO’s shield forces in Central Europe with rapid and deep penetrations reaching to the Atlantic coast (p. 48)...
Also, MMN, von einem 'Umdenken im Laufe der 1980er Jahre' kann nicht wirklich gesprochen werden.

...auch nicht im Westen: selbst die F-104Gs des 335 und 336 Jabo-Staffel der griechischen Luftwaffe standen noch bis 1993 mit Kernwaffen bestückt in Alarmberetischaft für den Einsatz an der 'Südfront', und wurden dann durch A-7H Corsair ersetzt (diesbezüglich gab's später eine 'lustige G'schicht'': während seines Besuches in Bulgarien in 2005, erzählte der damalige griechische Verteidigungsminister Spilios Spiliotopolous dass er in den 1970er Jahren als Starfighter-Pilot diente, und eine seiner Aufgaben im Falle eines WWIII ein Angriff auf das bulgarische Verteidigungsministerium gewesen wäre - mittels Atombomben, natürlich)...

- Noch eine (eigentlich 'die beste') Referenzquelle für 'keine DDR-Piloten in Äthiopien' (habe gestern 3 Std. nach dem kleinen Buch gesucht, dadurch zu mindest aber endlich mein Arbeitszimmer aufgeräumt...):
DDR und Äthiopien: Unterstützung für ein Militärregime, 1977-1989
 
Also, MMN, von einem 'Umdenken im Laufe der 1980er Jahre' kann nicht wirklich gesprochen werden.

Verwunderliche Feststellung. In Moskau fand vom 18.-25 May 1987 eine Tagung statt, in der Marschall Sokolov (Verteidigungsminister) die neue von Gorbatschow formulierte Verteidigungsdoktrin seinen Kollegen im WP erklärte (vgl. Dok. 122, S. 559).

Und es finden sich deutliche Veränderungen in der neuen Doktrin.

1. Der "Erstschlag" wird explizit als Option verneint.
2. Die Verteidung findet defensiv an der Pakt-Grenze statt und nicht mehr als Angriff auf dem Territorium des Gegners.

Zwei Aspekte, die im Zentrum der westlichen Ängste vor einem Angriff standen und somit bestand kein militärisches und auch kein psychologisches "Bedrohungs-Szenario" mehr.

Ein dramatischer Wechsel in der politischen Bewertung der Militärdoktrin und möglicherweise ein wichtiger Baustein für den friedlichen Übergang von der UdSSR zu den Nachfolgestaaten

Unabhängig davon ging man jedoch weiterhin von der Notwendigkeit aus, im nuklearen und im konventionellen Bereich ein der NATO entsprechendes Reaktionsvermögen zu besitzen.

Das ist gegenüber den offensiven Planungen von "Buria" (vgl. meine Ausführungen in Anlehnung an Uhl weiter oben) und den Folgeplanungen eine deutliche Akzentuierung einer Defensivstrategie.

http://books.google.de/books?id=Jm4L_b8CHycC&printsec=frontcover&dq=a+cardboard+castle&hl=de&sa=X&ei=Kd0HUo_bGcfsPP29gIAH&ved=0CDUQ6AEwAA#v=onepage&q=a%20cardboard%20castle&f=false
 
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